Man ist stark, wenn.....
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Hi zusammen....


ich lese hier ja im Forum rege mit, hin und wieder misch ich mich auch ein...und mir ist einfach aufgefallen, wie sehr wir uns doch unterscheiden, unsere Ansichten, die Werte, die jeden prägen, die Weltanschauungen und das oft jeder versucht, die stärkeren, schlaueren und imposanteren Argumente zu finden...viele stellen sich hier als sehr selbstbewusst, klug und selbstständig dar, sind es vermutlich auch, ich weiß es nicht...jeder geht so seinen Weg, auf die verschiedenste Art und Weise....

Das ist gut und das ist wichtig, finde ich zumindest...ich liebe diese Vielfalt im Leben, das macht es bunt und spannend...aber Eines würde mich sehr interssieren...

Heutzutage, ob nun im Alltag oder im Berufsleben ist Stärke gefragt...doch was ist für Euch Stärke...was für Euch Schwäche...mit was kommt ihr klar, mit was nicht? Ist die Anschauung dazu generationsgeprägt?

Ich für mich habe da, ehrlichgesagt gar keine feste Meinung dazu...ich für mich weiß nur, dass ich zu den sehr gefühlvollen, warmen Menschen gehöre, mir schnell etwas nah geht und ich sehr sensibel bin...in meiner Familie wurde das eher als Manko angesehen...ich selbst inzwischen mag diese Seite an mir und auch an anderen...allgemein, finde ich es immer sehr stark, zum menschlichen und zu den eigenen Gefühlen zu stehen...egal ob nun Männlein oder Weiblein...jung oder alt...ich finde es stark, selbstbewusst zu sich selbst zu stehen, den eigenen Weg zu verfolgen und dabei soviel Feingefühl zu besitzen, ohne dabei über Leichen gehen zu müssen...ich finde es stark, in den richtigen Momenten genug Egoismus zu besitzen...ich finde es stark, einen gewissen Ehrgeiz zu haben und auszuleben...ich finde es stark, über eigene innere Grenzen, die einen einschränken zu gehen...zu sich und seinen Schwächen zu stehen und ehrlich zu sich selbst und seinen Mitmenschen zu sein...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Für mich bedeutet Stärke, gegenüber den verschiedensten Widrigkeiten des Lebens bestehen zu können. Ich halte es da mit dem Spruch "hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weiter geht's".

Dabei bedeutet das nicht, eiskalt gegen alles gefeit zu sein. Im Gegenteil. Jemand, der nicht in der Lage ist, seine Emotionen zu leben, ist meiner Meinung nach nicht besonders stark, sondern hat Angst, sich verletzbar zu machen.
Allerdings heißt das auch nicht, sich überall und jederzeit völlig gehen zu lassen.

Contenance ist meiner bescheidenen Meinung nach in etlichen Situationen durchaus angebracht. Wobei ich das eher dem Feld 'Benehmen' zuordnen würde als der Diskussion um Stärke oder Schwäche.

Stark sein besteht für mich in mentaler Stärke sowie psychisch-emotionaler Stabilität, d.h. einem gesunden Maß an Selbstsicherheit, der Fähigkeit, sein eigenes Leben stabil positiv zu gestalten und dem Willen, für sich selbst die schlimmen Situationen im Leben zu meistern. Dazu gehört auch, Hilfe anzunehmen, wenn es nötig wird, egal auf welcher Ebene.

Dann beweist ein Mensch für mich Stärke.
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wir sind stark, wenn wir zu uns selbst stehen können.

Dabei muss man weder über Leichen gehen,
noch auf alles und / oder jeden sch.....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Man ist stark, wenn man es nicht nötig hat, sich etwas vorzumachen. Wenn man Hinfallen und wieder Aufstehen kann. Wenn man es nach einer tiefen Krise schafft, wieder nach vorn zu sehen und zu leben. Wenn man den Mut findet, sich selbst zu hinterfragen, zu sich zu stehen, aber auch neue und eigene Wege zu gehen. Und wenn man zu sich selbst mindestens so gut, liebend, grosszügig, wohlwollend kritisch und fürsorglich wie einer guten Freundin gegenüber ist (wozu auch der Einsatz für die eigenen Bedürfnisse gehört). Ausserdem finde ich es extrem stark, wenn man sich des Auslebens akuter, starker und drängender Gefühle und Bedürfnisse verwehrt, weil man weiss, dass eigentlich etwas anderes einem gut tut (stark ist auch, dies überhaupt unterscheiden zu können). Ansonsten finde ich stark: Gefühle aushalten, Fehler & Schwächen eingestehen, Nähe zulassen, sich für etwas einsetzen, zu wissen, was man will, ehrlich zu sich sein, trotz Realitätssinn den Lebensmut & Lebensfreude nicht zu verlieren, vertrauen...

Und ich bin stark, manchmal zumindest... Manchmal auch nicht, aber ich glaub, ich bin da auf 'nem ganz guten Weg :)
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Leider ist die Theorie immer sehr einleuchtend. Habe allerdings Menschen erlebt, die Stärke mir Rücksichtslosigkeit verwechseln. Leider gibt es Frauen, die auf dem Weg, Ihr Glück voranzutreiben, auch Leichen am Wegesrand wohlwollend in Kauf nehmen. Das mit "Benehmen" zu benennen und in die Schublade "ich bin ja so cool" zu stecken, trifft nicht den Kern der Sache
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@ modernwiddow

Ich gehe absolut mit deinem Satz konform!
Eine gute Frage. Für mich würde ich sie so beantworten: Man ist stark, wenn man sich so gibt wie man ist und zu sich selber stehen kann. Das bedeutet für mich, dass man sich selber bewußt ist, d. h. dass man seine Stärken kennt und nutzt und sich gleichzeitig seiner Schwächen bewußt ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Viele interessante Antworten und an den meisten ist absolut Wahres dran:-)

Vor allem zu sich selbst zu stehn , das halte ich für ganz, ganz wichtig und auch das mit dem Zulassen, bzw, Anerkennen eigener Schwächen...wobei ich das Wort Schwäche auch schon wieder als nicht treffend bezeichne...denn meistens bestehen diese "Schwächen§ ja aus irgendetwas, das mit Gefühl oder der eigenen Eigenart zu tun hat und alles, was zu einem gehört, hat seine Berechtigung...

Und ja, ich finde es auch sehr stark, wenn man selbstreflektiert durchs Leben geht, das erfordert nämlich ne Menge Arbeit und oft auch Kraft und ich finde es schön, in einem Zeitalter zu leben, in dem man auch mal "schwach" sein darf ....

Meine Oma sieht das natürlich vollkommen anders;-)...aber ich denke, das ist wirklich eine Generationenfrage....oft muss ich mir den Satz anhören" Ja, die Frauen von heute sind einfach nicht mehr so stark und belastbar, den Luxus von Erschöpfung oder mal abends heulend rumjammern konnte ich mir nie leisten"....Gut, sie hatte auch drei Kinder, einen Mann , der arbeitsbedingt nie da war und weder Spül-noch Waschmaschine.....rein technisch war sie wohl belastbarer als ich, denn ich bin mit meinen beiden kleinen Rackern,meinen Tageskindern trotz all der technischen Hilfsmittel abends immer sowas von fertig und auf meine kinderfreien Wochenenden kann ich kaum verzichten...aber ich glaube, dass ich dafür auf anderen Gebieten weitaus offener bin und vieles einfach auch zulassen kann, wozu meine Oma z.B. nie in der Lage wäre....
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@Katharina

Bezugnehmend auf deinen letzten Absatz:
DAS ist ein tolles Thread Thema !!!!
Es hat ja (alles) einen Grund !!!
Darüber würde ich super gern diskutieren.
Denn den letzten Absatz würde ich persönlich nun nicht so sehr mit diesem Titel abhandeln.

Der Wandel der Zeit..... und damit verbundene Lebensänderungen
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Holsteiner_deern...ja, ein sehr, sehr interessantes Thema:-)
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Rücksichtslose Frauen (und selbstverständlich auch Männer, will da niemanden ausklammern ;) ) habe ich auch schon kennen gelernt und ich gebe meinen Vorrednern Recht: Für die eigenen Ziele über Leichen zu gehen, hat nichts mit Stärke zu tun.
In unserer Gesellschaft hat sich das Ellenbogenprinzip unschönerweise zum Hauen und Stechen entwickelt. Jedoch immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein, ohne sich um die Bedürfnisse seiner Mitmenschen oder gar Lieben zu sorgen, ist in meinen Augen kein Zeichen menschlicher Stärke.

zum letzten Absatz von Holsteiner Deern:

Meine Omi (94) lebt nach dem Motto " Biete immer deine Hilfe an, aber frage nie selbst danach" . Diese Einstellung ließ sie, als sie noch etwas jünger war, sehr sehr stark wirken. Mittlerweile, da sie ein wenig Hilfe im Garten und beim Haushalt braucht, ist diese Art ihres Stolzes leider eher als Schwäche zu werten. Wie ich in meinem ersten Post schrieb: Man sollte sich eingestehen können, wann man welche Hilfe braucht.
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"Stark sein" bedeutet für mich ein Herz und eine Seele zu haben. Intelligent und autonom zu sein.

Es bedeutet auch, ein Tief durchgemacht zu haben, ohne dabei zu zerbrechen.
Sowie die Fähigkeit: " aus den Steinen, die mir in den Weg gelegt werden, etwas zu bauen".
Stärke ist für mich eher neutral besetzt, das verbinde ich damit sich durchsetzen zu können, ambitionierte Ziele oft zu erreichen, von anderen respektiert oder gefürchtet zu werden.

Wie ein grosser, mächtiger Baum in dessen Schatten andere Bäume wachsen oder ihnen das Licht genommen wird. In dem Vögel ihre Nester bauen können, der eine Baum trägt viele süsse, der andere saure oder gar giftige Früchte.
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Hm... was ist stark? Freunde von mir behaupten, ich sei stark, weil ich alleine 3 Kinder groß gezogen habe (btw alle haben Abitur und studieren), ich arbeiten gegangen bin, meinen Haushalt hatte und 15 Jahre ausschließlich für meine Kinder und ihre Hobbies da war. Ist das stark?? Das war eine notgedrungene Lebensweise, weil ich diese 3 Wesen so sehr liebe und für sie nie aufgegeben hätte.
Ich persönlich finde es stark, wenn Menschen zu sich stehen, in ganz ruhigem Ton ihr Denken und Tun "verteidigen" und nicht wie ich immer nix sagen können und verletzt und vielleicht auch beleidigt sich ins hintere Eckchen verkriechen - das ist eher nicht soo stark! ;))
Ich finde es stark, wenn man "sein" Leben lebt, ohne andere zu verletzen, aber auch, ohne danach zu schauen, was andere von einem erwarten würden.. so ganz à la Udo:
...und ich mach mein Ding, ganz egal, was die anderen sagen...
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Das ist ein wirklich "breites Thema". Wo soll man denn da anfangen?

Formulierungen wie "Zu sich selbst stehen" sind m.E. nicht der richtige Ansatzpunkt, wenn ich an unangepasste, asoziale subjekte denke, die sich für ihr abweichendes verhalten noch applaudieren. es bedarf mehr als das. ich würde meinen, dass man sich selbst so treu sein muss, dass man sich nicht selbst verletzt, und zugleich der größte kritiker seiner selbst? also: sich selbst akzeptiered und kritisch-reflektiert zugleich.

es hat 36 jahre ständiger selbst- und fremdzweifel gebraucht, um für mich eine einfache antwort auf deine komplexe frage zu finden. sie erhebt allerdings nicht den anspruch auf vollständigkeit!

Stärke erweist sich u.a. darin, im für- und wider, im hoch- und runter, im hin- und hergezogen sein, in all den widersprüchen und unklarheiten, ungewissheiten usw. sich selbst noch treu bleiben und seinen eigenen weg finden und mit hingabe leben zu können. kurzuM: sie besteht in der fähigkeit des umgangs mit und der bewältigung von ambivalenzen, auch im sinne von ambivalenten wahrnehmungen.
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Deine Oma betreffend würde ich übrigens meinen, dass das leben sich "seitdem" sehr gewandet hat - und das ganz klar insbesondere auch weil die menschen nicht mehr nur in kategorien wie fleiß und blindem gehorsam denken.

der fleißige, wohlhabende bauer von damals, der nicht weiter denkt, als sein acker reicht, wäre - mit den multiplen herausforderungen der modernen welt konfrontiert - wahrscheinlich ein sehr armer, verbitterter mensch, allein schon weil er die produktivität von wissen und bildung nicht zu schätzen weiß, die selbige ausmacht und sie zugleich seinem verständnis entzieht.
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Stark ist es auch manchmal einfach nichts zu sagen und die Kämpfe den anderen zu überlassen, sich nicht ständig übertrumpfen zu wollen mit was auch immer*mich hier mal im Forum umschau......
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würde diesbezglich die unterscheidung von "innerer" und "äußerer stärke" vorschlagen.
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ich find ja lumberjack-champion_ettes ziemlich stark :D
Mann beim Lesen von rf-Kontaktanzeigen gaaanz ruhig bleibt.
Insbesondere bei diesen, die da versprechen "lies mein Profil" oder "steht alles im Profil"
und wenn man dann da nachschaut findet man nach der persönliche Angabe
über Trink-Essgewohnheiten, Augenfarbe etc. solche wahrlich aussagekräftigen,
herzerwärmenden und zu sofortiger Kontaktaufnahme verführende Sätze wie
"suche einen ehrlichen, humorvollen Mann mit Hirn, bei Gefallen schicke ich auch ein Bild"

Ma(n), wenn Du da ruhig bleibst, da musst Du echt stark sein!