Man ist stark, wenn.....
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2013
Behaupte nicht, es wären Schwächen,
woran die Menschen oft zerbrechen.
Es sind wohl viel mehr deren Stärken,
sie tragen sie voll Stolz in Bergen,
bis irgendwann von dem Gewicht,
die Seele von der Last zerbricht.
Nur zeigen das die Menschen nicht!

Also ich finde dieses Gedicht nochmal erhebenswert, hat mich ziemlich berührt.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das es einmal Stärke als Tugend gibt...ist Kritikfähig...kann sich durchsetzen...ect.
und dann auch eine Stärke die man selber gar nicht als solche wahrnimmt und zwar dann, wenn Menschen in wirkliche Lebenstragödien fallen und einfach immer weiter machen im Sinne von die Situationen durchstehen.

Die Mutter mit Ihren drei Kindern, die alles alleine wuppt; Krankheiten die bezwungen werden müssen und alles abverlangen; die Frau die Jahrelang Ihre Mutter pflegt dabei arbeitet und eine Familie versorgt...alle diese schlimmen Lebensdramen die wir alle kennen oder schon gehört haben und immer sagen : wie hast du das nur geschafft???
Und der, der das gefragt wird sagt oft sowas wie " Na was blieb mir denn über?" oder "Das kann ich dir auch nicht sagen, ich habs einfach gemacht"
Das heißt in diesen Situationen läuft das Rad einfach immer weiter und man handelt aus dem Instinkt herraus und steht die Dinge einfach durch, tut es und merkt es ist hart, aber merkt auch irgendwann ist es auch vorbei und solange hälst du durch!
Diese Stärke ist eine unbewusste die man sich selber oft nicht zugesteht, die aber in jedem Vorhanden ist und einfach aus der Situation herraus uns durch harte Zeiten trägt.

Alledings ist die eigene Balance zu bewahren und bewußt zu erleben wann wir zu "stark" für unsere Seele sind.
Ich finde, stark muss man unter anderem auch sein, wenn man für sich selber einsteht. Es ist manchmal einfacher, sich für andere einzusetzen als für die eigenen Wünsche und Ziele. Und damit meine ich nicht, dass gleich alle zu rücksichtslosen Ellbogenmonstern mutieren sollen, aber wie oft stellt man im Nachhinein fest, dass man wieder "ja und Amen" gesagt hat obwohl man eigentlich lieber nein gesagt hätte?

Was ich auch "stark" finde: wenn jemand einen Fehler zugeben und dazu stehen kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2013
Mann/Frau den Tagtäglichen Alltag inkl. Ärger übersteht, den Anspruch im Alltag entspricht und SEIN Leben lebt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.07.2013
@berni
... *zustimm*

Besonders schön ist auch wenn der Anzeigentext nicht mit dem Profil übereinstimmt, überhaupt nicht *g
Mann beim Lesen von rf-Kontaktanzeigen gaaanz ruhig bleibt.
Insbesondere bei diesen, die da versprechen "lies mein Profil" oder "steht alles im Profil"
und wenn man dann da nachschaut findet man nach der persönliche Angabe
über Trink-Essgewohnheiten, Augenfarbe etc. solche wahrlich aussagekräftigen,
herzerwärmenden und zu sofortiger Kontaktaufnahme verführende Sätze wie
"suche einen ehrlichen, humorvollen Mann mit Hirn, bei Gefallen schicke ich auch ein Bild"

Ma(n), wenn Du da ruhig bleibst, da musst Du echt stark sein!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.07.2013
ich find ja lumberjack-champion_ettes ziemlich stark :D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.07.2013
würde diesbezglich die unterscheidung von "innerer" und "äußerer stärke" vorschlagen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.07.2013
Stark ist es auch manchmal einfach nichts zu sagen und die Kämpfe den anderen zu überlassen, sich nicht ständig übertrumpfen zu wollen mit was auch immer*mich hier mal im Forum umschau......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.07.2013
Deine Oma betreffend würde ich übrigens meinen, dass das leben sich "seitdem" sehr gewandet hat - und das ganz klar insbesondere auch weil die menschen nicht mehr nur in kategorien wie fleiß und blindem gehorsam denken.

der fleißige, wohlhabende bauer von damals, der nicht weiter denkt, als sein acker reicht, wäre - mit den multiplen herausforderungen der modernen welt konfrontiert - wahrscheinlich ein sehr armer, verbitterter mensch, allein schon weil er die produktivität von wissen und bildung nicht zu schätzen weiß, die selbige ausmacht und sie zugleich seinem verständnis entzieht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.07.2013
Das ist ein wirklich "breites Thema". Wo soll man denn da anfangen?

Formulierungen wie "Zu sich selbst stehen" sind m.E. nicht der richtige Ansatzpunkt, wenn ich an unangepasste, asoziale subjekte denke, die sich für ihr abweichendes verhalten noch applaudieren. es bedarf mehr als das. ich würde meinen, dass man sich selbst so treu sein muss, dass man sich nicht selbst verletzt, und zugleich der größte kritiker seiner selbst? also: sich selbst akzeptiered und kritisch-reflektiert zugleich.

es hat 36 jahre ständiger selbst- und fremdzweifel gebraucht, um für mich eine einfache antwort auf deine komplexe frage zu finden. sie erhebt allerdings nicht den anspruch auf vollständigkeit!

Stärke erweist sich u.a. darin, im für- und wider, im hoch- und runter, im hin- und hergezogen sein, in all den widersprüchen und unklarheiten, ungewissheiten usw. sich selbst noch treu bleiben und seinen eigenen weg finden und mit hingabe leben zu können. kurzuM: sie besteht in der fähigkeit des umgangs mit und der bewältigung von ambivalenzen, auch im sinne von ambivalenten wahrnehmungen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2013
Hm... was ist stark? Freunde von mir behaupten, ich sei stark, weil ich alleine 3 Kinder groß gezogen habe (btw alle haben Abitur und studieren), ich arbeiten gegangen bin, meinen Haushalt hatte und 15 Jahre ausschließlich für meine Kinder und ihre Hobbies da war. Ist das stark?? Das war eine notgedrungene Lebensweise, weil ich diese 3 Wesen so sehr liebe und für sie nie aufgegeben hätte.
Ich persönlich finde es stark, wenn Menschen zu sich stehen, in ganz ruhigem Ton ihr Denken und Tun "verteidigen" und nicht wie ich immer nix sagen können und verletzt und vielleicht auch beleidigt sich ins hintere Eckchen verkriechen - das ist eher nicht soo stark! ;))
Ich finde es stark, wenn man "sein" Leben lebt, ohne andere zu verletzen, aber auch, ohne danach zu schauen, was andere von einem erwarten würden.. so ganz à la Udo:
...und ich mach mein Ding, ganz egal, was die anderen sagen...
Stärke ist für mich eher neutral besetzt, das verbinde ich damit sich durchsetzen zu können, ambitionierte Ziele oft zu erreichen, von anderen respektiert oder gefürchtet zu werden.

Wie ein grosser, mächtiger Baum in dessen Schatten andere Bäume wachsen oder ihnen das Licht genommen wird. In dem Vögel ihre Nester bauen können, der eine Baum trägt viele süsse, der andere saure oder gar giftige Früchte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2013
"Stark sein" bedeutet für mich ein Herz und eine Seele zu haben. Intelligent und autonom zu sein.

Es bedeutet auch, ein Tief durchgemacht zu haben, ohne dabei zu zerbrechen.
Sowie die Fähigkeit: " aus den Steinen, die mir in den Weg gelegt werden, etwas zu bauen".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2013
Rücksichtslose Frauen (und selbstverständlich auch Männer, will da niemanden ausklammern ;) ) habe ich auch schon kennen gelernt und ich gebe meinen Vorrednern Recht: Für die eigenen Ziele über Leichen zu gehen, hat nichts mit Stärke zu tun.
In unserer Gesellschaft hat sich das Ellenbogenprinzip unschönerweise zum Hauen und Stechen entwickelt. Jedoch immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein, ohne sich um die Bedürfnisse seiner Mitmenschen oder gar Lieben zu sorgen, ist in meinen Augen kein Zeichen menschlicher Stärke.

zum letzten Absatz von Holsteiner Deern:

Meine Omi (94) lebt nach dem Motto " Biete immer deine Hilfe an, aber frage nie selbst danach" . Diese Einstellung ließ sie, als sie noch etwas jünger war, sehr sehr stark wirken. Mittlerweile, da sie ein wenig Hilfe im Garten und beim Haushalt braucht, ist diese Art ihres Stolzes leider eher als Schwäche zu werten. Wie ich in meinem ersten Post schrieb: Man sollte sich eingestehen können, wann man welche Hilfe braucht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2013
Holsteiner_deern...ja, ein sehr, sehr interessantes Thema:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2013
@Katharina

Bezugnehmend auf deinen letzten Absatz:
DAS ist ein tolles Thread Thema !!!!
Es hat ja (alles) einen Grund !!!
Darüber würde ich super gern diskutieren.
Denn den letzten Absatz würde ich persönlich nun nicht so sehr mit diesem Titel abhandeln.

Der Wandel der Zeit..... und damit verbundene Lebensänderungen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2013
Viele interessante Antworten und an den meisten ist absolut Wahres dran:-)

Vor allem zu sich selbst zu stehn , das halte ich für ganz, ganz wichtig und auch das mit dem Zulassen, bzw, Anerkennen eigener Schwächen...wobei ich das Wort Schwäche auch schon wieder als nicht treffend bezeichne...denn meistens bestehen diese "Schwächen§ ja aus irgendetwas, das mit Gefühl oder der eigenen Eigenart zu tun hat und alles, was zu einem gehört, hat seine Berechtigung...

Und ja, ich finde es auch sehr stark, wenn man selbstreflektiert durchs Leben geht, das erfordert nämlich ne Menge Arbeit und oft auch Kraft und ich finde es schön, in einem Zeitalter zu leben, in dem man auch mal "schwach" sein darf ....

Meine Oma sieht das natürlich vollkommen anders;-)...aber ich denke, das ist wirklich eine Generationenfrage....oft muss ich mir den Satz anhören" Ja, die Frauen von heute sind einfach nicht mehr so stark und belastbar, den Luxus von Erschöpfung oder mal abends heulend rumjammern konnte ich mir nie leisten"....Gut, sie hatte auch drei Kinder, einen Mann , der arbeitsbedingt nie da war und weder Spül-noch Waschmaschine.....rein technisch war sie wohl belastbarer als ich, denn ich bin mit meinen beiden kleinen Rackern,meinen Tageskindern trotz all der technischen Hilfsmittel abends immer sowas von fertig und auf meine kinderfreien Wochenenden kann ich kaum verzichten...aber ich glaube, dass ich dafür auf anderen Gebieten weitaus offener bin und vieles einfach auch zulassen kann, wozu meine Oma z.B. nie in der Lage wäre....
Eine gute Frage. Für mich würde ich sie so beantworten: Man ist stark, wenn man sich so gibt wie man ist und zu sich selber stehen kann. Das bedeutet für mich, dass man sich selber bewußt ist, d. h. dass man seine Stärken kennt und nutzt und sich gleichzeitig seiner Schwächen bewußt ist.