Mammutaufgabe Elternpflege und und und
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Mein Vater ist schon Tod aber meine Mutter lebt noch und ist schon 80zig. Sie ist auch nicht mehr fit, lebt in einer betreuten Wohnanlage noch relativ selbstständig aber ein Pflegedienst kommt regelm. vorbei. Vor ein paar Jahren hat sie ihre Eigentumswohnung verkauft, da gab es dann den Moment wo sie sich entscheiden musste wo sie nun wohnen und vor allem bei wem von der Familie in der Nähe sie wohnen wollte. Ich bot ihr an in meine Nähe zu ziehen damit ich sie pflegen kann. Sie entschied sich in Hessen zu bleiben in ihrem Umfeld. Zwischen uns sind nun über 400 km insofern ist das Pflegethema für mich durch. Aber ich habe es ihr wenigstens angeboten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Meine Pflege war damals Pflegestufe 1, heute ist es etwas differenzierter.
Haus, Kost und Logi, aber niemals weg. Die Polin war meine Konkurretin.
Hatte EINE Küche und nicht zwei. Fuhr geschäftlich nach Köln,
sagte auch der Nachbarin auch bescheid. Dann kam ich später
zurück, der "Weiberaufstand". Das fehlt, es geht auch mal Schampoo.
Der Bruder erkannte das Problem nicht die "Verwöhnung", der
volle Kühlschrank. Wenn Mutter läuft und den Pullover falsch
rumanzieht? Sie wird zum Friseur gefahren?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Nein. Meinen Vater werde ich nie pflegen. Never ever.
Und das Thema "verzeihen" ist durch. "Man muß" garnichts, auch nicht verzeihen.
Er ist mir egal. Da werde ich auch sehr "kreativ" werden, um dafür nicht zuständig sein zu müssen. Basta.

Mit meiner Mutter ist eindeutig geklärt, daß ich für sie da bin. Aber nur in dem Rahmen,wie ich dies auch leisten kann, ohne mein eigenes Leben massiv einzuschränken. Wenn es möglich ist, gibt es eine "polnische"Pflegekraft ins Haus (die Mama sich leisten kann)
Sie will nicht, daß ich dann ihr Leben lebe und nicht mehr meines.
Und wenn es nicht mehr ausreicht, dann geht sie freiwillig ins Heim. Sie will nämlich nicht, daß ich dafür zuständig sein soll, ihr den Hintern abzuwischen (ihr O-Ton). Egal, wie vertraut man sei. Aber das würde die Rollenbeziehung verändern und ihr ein komisches Gefühl geben.
In der Familie haben wir mit der Großmutter und der Großtante mit Altenheimen sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Die beiden fühlten sich wohl, hatten viel Programm (Altentagesstätte im Heim ) und viele Kontakte. Dies hätten sie zuhause nie gehabt. Da wären sie mehr alleine gewesen und einsamer.
Meiner Mutter sei es lieber, ich komme entspannt zu Besuch und habe dann noch die Energie und Lust darauf, mit ihr schöne Dinge zu unternehmen. Weil ich nicht mit dem ganzen Pflegealltag völlig erschöpft und ausgelaugt bin. Und überfordert und gereizt und ambivalent in meinen Emotionen...
Ich kann mit dieser Perspektive gut leben. Und meine Mutter weiß auch sehr genau, was sie will.
Das Thema ist auch immer klar zwischen uns kommuniziert worden. Denn es gab erst dieses Jahr wieder die Situation, in der das Herz bei ihr nicht mehr gut wollte....und alle Optionen offen waren. Nun geht es wieder gut. Gott sei Dank. Kann aber jederzeit wieder anders aussehen.
Mit meinem Bruder nicht zu rechnen ist, der lebt in Spanien. Mehr Familie gibt es nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Vor 16 Jahren erkrankte mein Schwiegervater der Witwer war an Lungekrebs.
Metastasen hatten sich auf den Kopfbereich schon ausgebreitet so wie in der Leber .
Ich holte ihn zu mir ,zu uns und gab meinem Job in der Apotheke auf.
Mein Sohn 13 zog zu uns ins Schlafzimmer und mein Schwiegervater bekam das ruhiger Zimmer meines Sohnes.
Pflege Betreuung und ärztlicher Betreuung waren jeden Tag gegeben.
Von diesen Tag lebte mein Schwiegervater noch 7 Wochen.
Er war bei uns in der Mitte der Familie .Er war eingebunden und es war immer Jemand da.
Wir haben gelacht leise Musik gehört gegessen und Vati war immer am Geschehen beteiligt.
Er starb in Würde nicht allein und wir waren dankbar das wir diese Möglichkeit hatten.
Für mein behinderten Sohn gerade um ihn dachte ich an an eine Überforderung oder das die Traurigkeit ihn die Füsse weg ziehen würde.
Aber gerade er zeigte uns das Krankheit / Tod nicht abschreckt.Es gehört zum Leben dazu.
Mein Sohn ist sehr gereift in dieser Zeit .Ich denke es war ein schöner Abschied.
Mami wohnt bei uns im Haus.Mein Bruder auch.
Sie wird älter und sollte es dazu kommen das sie sich nicht mehr allein verpflegen kann werden wir da sein.
Ich werde mich einsetzten das sie zu Hause bleibt in ihrer vertrauten Umgebung.
Irgendwie bin ich ihr das meinen Eltern schuldig!
Ich möchte wissen das sie ihre letzte Zeit egal wie lange nicht irgendwo da liegt einsam verlassen.
Sie gehört zu uns so lange sie da ist!
Ich denke jeder muss für sich entscheiden wie er den Lebensabend für seine Liebsten vorbereitet.
Kann man das geforderte Leisten?
Kann man so viel Kraft aufbringen das man sich nicht ganz verliert?
Fragen die dann an einen heran getragen werden und die man sich auch nicht scheuen sollte zu beantworten.
Es bedeutet ganz viel Mut auch Zeit und auch Kraft alles zu tragen.
Ich für mich ich weiss ich kann das.
Mami wird Irgendwann gehen und dann werde ich sie auch los lassen können...denn dann habe ich alles getan .
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Vielen lieben Dank. Ihr schreibt alle so durchaus erfahren und geläutert. @ Steffi, nie eine Heimlösung. Nein, nie, wenn es sich umgehen lässt. Eine etwaige Betreuung in erfahrene Hände zu geben wäre nicht gut und das AUS. Dieses Thema scheint allen mehr oder weniger im eigenen Bereich bekannt und durchaus geläufig zu sein - allein, es sind oft Trippelwortschlangen im Forum. Auch diese sollen und dürfen sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Die damalige Pflegerin meines Großvater kam stundenweise ins Haus um meine Großmutter bei seiner Pflege zu unterstützen. Er war zum Schluß bettlägerig.
Bei einem ihrer Besuche haben wir uns ein wenig unterhalten, unter anderem auch über die Pflege der eigenen Eltern.
Sie sagte damals, dass man (jetzt mal unabhängig von den Pflegekenntnissen) eher einen fremden Menschen pflegen sollte, als die eigenen Eltern.
Die emotionale Nähe, Schamgrenzen, Hierarchien usw. machen das alles sehr schwierig.
Man sollte sich nicht schämen, die Pflege ab einem gewissen Grad abzugeben und sich auch nicht verpflichtet fühlen, sein eigenes Leben dafür komplett aufzugeben.

Damals habe ich das noch nicht so erfassen und verstehen können wie heute, aber es ist wirklich eine Einzelfallentscheidung.
Dement aber lieb ist etwas ganz anderes als dement und aggressiv und nicht jeder kann, aus verschiedenen Gründen, das Gleiche leisten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Die agressive Phase und einen Sturz (mit anschliessendem Aufenthalt in der Psychatrie) hatte ich mit meiner Mutter auch durch. Sie ist jetzt optimal eingestellt, sodass auch die Suizidgedanken verschwunden sind.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
>>Das momentum Demenz, meist unerkannt und schleichend voran gehend; darauf bin ich kaum professionell vorbereitet. Ich möchte nie eine Heimlösung für meine Liebsten. Nie!<<

Den ersten Satz in diesem Absatz unterschreibe ich voll. Niemand ist darauf professionell vorbereitet, schongleich gar nicht emotional, wenn es sich um einem nahen Angehörigen handelt.

Beim letzten Satz kann ich das nicht.
Ich habe meine Mutter fast drei Jahre in einer sehr rapide fortschreitenden Alzheimererkrankung begleitet und betreut. Es war sehr schwierig, da wir auch noch 80 km auseinander lebten, ich eine eigene Familie hatte und berufstätig war und bin.
Am Anfang war es gut zu händeln. Ich bin ein paarmal die Woche hingefahren und hab Dinge geregelt, der Pflegdienst kam dreimal täglich und Essen wurde geliefert. Leider war meine Mutte aber keine nette alte Dame, deren Verwirrtheitszustände schlimmer wurden. Sie hatte ständig agressive Durchbrüche und hat die Mädels von Pflegedienst und auch mich übelst beschimpft, mit Sachen beworfen und geprügelt. Sie musste erst, weil sie wegen eines Sturzes ins Krankenhaus eingeliefert wurde, die Ärzte dort massiv angehen, damit sie von dort aus in die Psychiatrie eingewiesen werden konnte. Der Hausarzt war dazu nicht in der Lage.
In der Psychiatrie auf einer Demenzstation konnte sie dann endlich auf Medikamente eingestellt werden, um die agressiven Durchbrüche zu mildern. Klar war aber auch, dass sie danach nicht wieder zurück nach Hause konnte. Wir haben uns dann um einen Heimplatz bemüht und was soll ich sagen. Sie hat sich dort sehr gut eingefügt und ist durch den Zuspruch noch einmal aufgeblüht und hat ihre letzten Monate weitestgehend fröhlich verbracht. Es hat ihr ausgesprochen gut getan unter Menschen zu sein und auch ihre Erkrankung ließ sich viel besser händeln. Zu Hause hat sie kein Mensch mehr besucht, was ich angesichts ihrer Agressionen gut verstehe. Im heim war immer Trubel um sie herum und den hat sie sichtlich genossen.
Die Heimlösung war in ihren Fall das Beste, was ihr und uns passieren konnte. Weder ich, noch mein Bruder, der sich angesichts ihrer Erkrankung als Totalausfall erwies (er war emotional noch viel hilfloser als ich), hätten das so abfedern und auch leisten können, auch nicht, wenn ich meinen Job aufgegeben und wieder bei ihr eingezogen wäre.
Wenn man so etwas in der eigenen Familie nonh nicht erlebt hat, kann man kaum ermessen, wie belastend diese Situation für alle, selbstverständlich auch für den Erkrankten ist. Man ist als Angehöriger oft wirklich kaum in der Lage klar zu sehen und das Notwendige und Richtige zu tun. Ich bin sehr froh, dass ich da kompetente und hilfreiche Unterstützung hatte. Ich dachte oft, ich pack das nicht.
Meine Eltern leben in einem Haus in unserer Nähe. Ich habe Pfleger für meinen Vater (Pflegegrad 3 - noch) und hauswirtschaftliche Hilfen für meine Mutter (Pflegegrad 2) organisiert und mache die komplette Administration für sie. 2 - 3mal in der Woche bin ich bzw. auch mein Mann bei ihnen. Unsere Kinder haben wegen Ausbildung und Beruf selten Zeit für Besuche. Meine Eltern können nicht ohne einander, ein Heimaufenthalt für meinen Vater würde beiden den Boden unter den Füßen wegziehen. Es ist schon schwer genug für ihn, jetzt wieder zur Medikamenteneinstellung ins KH zu gehen. Allerdings ist das für meine Mutter die einzige Möglichkeit, mal wieder rauszukommen und zur Familie meines Bruders zu fahren. Auch die Pflegerin nimmt ihren Urlaub dann. Das bedeutet für mich, alle zwei Tage zum KH nach München zu fahren, Wäsche zu erledigen, das neue Telefon zu installieren, einzukaufen für meine Mutter, wenn sie wieder da ist und keine Hilfe hat, mit den Ärzten zu konferieren etc. pp...
Ich hoffe, dass meine Mutter meinen Vater überlebt, sonst habe ich ein großes Problem. Die Heime hier in der Umgebung sind für meinen Vater nicht geeignet, er würde eingehen. Er ist nicht dement und sehr anspruchsvoll, ich könnte ihn buchstäblich niemandem zumuten, wenn er keine passende Gesellschaft hat, die ihn geistig fordert. Nicht viele Bewohner von Altersheimen diskutieren gerne z. B. über Philosophie oder Stephen Hawking... sagen wir mal, die Wahrscheinlichkeit ist begrenzt. Und ich kann ihn aus beruflichen Gründen nicht jeden Tag besuchen, außerdem habe ich auch noch selbst Familie, für die ich da sein möchte - und hin und wieder wegfahren wäre auch mal ganz schön. :-/
Meine Schwiegermutter war seit Jahren dement - zwar nicht so schwer, aber sie war leichter zufrieden. So war sie einverstanden, in einer Einrichtung in unserer Nähe zu leben, da waren wir nicht ganz so eingespannt, und sie freute sich, uns in der Woche öfter mal eine Stunde zu sehen, mehr war schon zu anstrengend für sie. Sie war bis kurz vor ihrem Tod auch noch recht mobil und konnte an den Veranstaltungen des Hauses teilnehmen und mit den anderen Damen klönen. Wir hatten auch noch geplant, sie noch einmal in ihr geliebtes Berlin zu begleiten - leider hat das nicht mehr geklappt.

Allen gerecht zu werden und dabei selbst nicht unterzugehen ist die Kunst...
01.11.2017
Ja, genauso wäre es bei uns auch gelaufen. Meine Schwester wäre die gesetzliche Betreuerin für meinen Vater geworden und wir hatten bereits Kontakt mit einem Heim in ihrem Wohnort.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Ich bin ebenfalls die gesetzliche Betreuerin meiner Mutter - als die jüngste von 4 Kindern.
Ich hatte nie das beste Verhältnis zu meiner Mutter und wir hatten jahrelang keinen Kontakt.
Aber sie ist immer noch meine Mutter und für mich war es zum entsprechen Zeitpunkt (als meine Hilfe gefragt war) trotzdem NIE ein Thema, mich um sie zu kümmern!!!

Ich hab sie aus dem Rheinland ins Allgäu geholt, als sie nicht mehr alleine wohnen konnte und seit 2 Jahten ist sie nun vollstationär im Heim, da ich sie nicht mehr 24/7 betreuen konnte. Sie fühlt sich dort wohl (kleines Heim mit 30 Bewohnern) und ich fahre regelmäßig zu ihr.
Die Demenz mit Mitte 70 liegt bei den Frauen in unserer Familie (Oma, Tante)vor und meine Schwester und ich rechnen damit, später auch Hilfe zu benötigen.
Meine Tochter lebt in Kanada...mit ihrer Hilfe werd ich wohl nicht rechnen können.
Aber trotzdem seh ich -was die Demenz betrifft- positiv in die Zukunft.

@Stephanie
Man kann auch verzeihen.....ist nicht ganz einfach, aber es geht!
01.11.2017
Ich möchte nie eine Heimlösung für meine Liebsten. Nie!
--
Ich glaub niemand, der in harmonischen Verhältnissen aufgewachsen ist und noch lebt, wird das wollen. Ich konnte den Gedanken nie fertig denken, wie es sein würde, wenn meine Eltern mal in die Lage kämen, Hilfe zu brauchen. Ich hab meine Eltern so geliebt, dass der Gedanke, sie könnten krank werden, mir im Grunde nicht möglich war.

Meine Eltern in einem Heim? Undenkbar. Das wird/darf nie sein.

Tja, aber das Schicksal ist eine Bitch. Das Leben nimmt keine Rücksicht auf eine ängstliche, auch im erwachsenen Alter sehr an ihren Eltern hängenden, Tochter.

Meine Mutter erkrankte mit 64 Jahren an Krebs. 2 Jahre später ist sie verstorben. Ihr konnte noch vorwiegend mein Vater helfen, der damals noch gesund war. Wir Töchter waren hier allenfalls seelische Unterstützung. Dauerhafte Präsenz war nicht erforderlich.

Mein Vater, inzwischen Witwer, erkrankte dann selber 5 Jahre später. Jetzt sah alles anders aus. Er verlor ein Bein. Nach der OP hatte er das sogenannte Durchgangssyndrom. Er fiel von jetzt auf gleich in ein Babystadium zurück. Er erkannte keinen. Mußte gewindelt und gefüttert werden. Obendrein sprach er plötzlich kein Deutsch mehr, sondern seine eigentliche Muttersprache ungarisch. Das wiederum verstand keiner von uns.

Meine Schwester, die damals in Schichten arbeitete und noch eine 5-jährige Tochter hatte, lebte 20 km von ihm entfernt. Ich selber lebe 600 km entfernt von der Heimat.

Nach Wochen im Krankenhaus standen wir vor einer Entscheidung. Keiner von uns hätte diese Rund-um-die-Uhr-Pflege, die er gebraucht hätte, bewältigen können. Das Krankenhaus wollte meinen Vater los werden. Wir wollten ihn auch dringend dort rausholen, weil er dort wirklich nicht gut aufgehoben war.

Dann war erstmal Reha angesagt, sofern es bei ihm überhaupt möglich war. Dann mußte eine Entscheidung her. Wir haben schon alle Kontakte geknüpft. Und dann passierte, was keiner mehr für möglich gehalten hätte. Er kehrte ins normale Bewußtsein zurück. Erkennte uns und fand dann innerhalb weniger Tage wieder komplett zurück zu uns.

Er konnte auch erstmal zurück in seine Wohnung. Aber er war angeschlagen und arg eingeschränkt. Konnte sich mit der Beinprothese nie anfreunden.

Dann bekam er in relativ kurzer Zeit 2 Schlaganfälle. Das Sprachvermögen war eingeschränkt und immer wieder machte er "komische" Dinge. So legter er Butter in die waschmaschine und andere Dinge die uns zeigten, dass da in seinem Kopf irgendwas nicht mehr stimmte.

Uns war klar, er wird nicht mehr dauerhaft alleine leben können. Und wieder gingen die Überlegungen los. Am Ende hätte es alles an meiner Schwester gehangen. Aber sie hätte ihren Job aufgeben müssen. Dazu die Verantwortung für das Kind. Ihre Wohnung wäre für einen zusätzlich einzurichtenden Lebensplatz für meinen Vater, viel zu klein gewesen. Auch hat Keiner von uns pflegerische Kenntnisse. Es hätte am Ende ein Heimplatz sein müssen. So bitter und vorher unvorstellbar das auch für uns gewesen wäre.

Meinem Vater blieb dieses Schicksal erspart. Er verstarb eines nachts dann doch unerwartet an einem 3. Schlaganfall.

Man darf niemanden verurteilen, der vor der Entscheidung steht, wie mit einem pflegebedürftigen Familienmitglied umzugehen ist. Vollzeitpflege innerhalb der Familie, ist eine enorme Herausforderung, die nun mal nicht jeder leisten kann und auch nicht jeder leisten sollte.

Die Entscheidungen muss man den Angehörigen selber überlassen und von außen hat das grundsätzlich niemand zu be- / verurteilen.

Es kann auch von großer Liebe und Verantwortungsbewußtsein zeugen, wenn man die Entscheidung fällt, die Betreuung in erfahrene Hände zu geben.

Ich selber würde von meinem Sohn nie verlangen, dass er sein Leben aufgibt und mich pflegt. Auch wenn ich selber immer für ihn da bin.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Ich bin gesetzliche Betreuerin für meinen Vater und besuche ihn, so oft es geht.
Es ist leider so, dass wir uns in unserem Alter damit befassen müssen.
Da ich keine Kinder habe, hoffe ich, niemals in die Situation zu kommen, dass jemand meine Interessen vertreten muss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
@STEFANIE-MARIA Hexe VERGEBEN
Das klingt hart und liest sich wenig schön. Dein Wesen ist, zum Glück, ganz anders austariert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Mizi, deinen Mitteilungsdrang in allen Ehren, aber findest Du es nicht reichlich unreflektiert Deine Befindlichkeiten immerzu in den Vordergrund zu rücken?

Ich hoffe, dass meine eigenen Eltern recht lang in ihrer Seniorenwohnung leben können -bis jetzt helfen sie sich gemeinsam und ergänzen sich. Vielleicht kann man sich danach noch mit Pflegediensten behelfen, was sicherlich bei ernsthaften Krankheiten nicht gehen wird
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
@Ungekrönte Königin. Vielen Dank für Deinen Beitrag. Familie ist alles; Offenheit, Freundschaften sowie klare Gedanken sind es ebenfalls.

Weil selbst damit konfrontiert, oftmals ein Tabu, habe ich dieses Thema leise angeschnitten. Es wird kaum besser, sondern herausfordernder. Eigentlich stehen wir alle in einer gewissen Lauerstellung dahingehend möglicherweise.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Es mag jetzt hart klingen aber nachdem Ich meiner Mutter scheißegal bin und Sie ihren heiligen Sohn hat soll Er sich um Sie mal kümmern .....Ich hätte Sie mal gebraucht da meinte Sie nur dann such dir ein Heim nach meinem 2 Schlaganfall mit der Lähmung und leb dort gut das meine Freund Gabi über mir wohnt Sie ist dann zu mir runter gezogen bis ich wieder fit war das sind halt echte Freunde mir hat das wieder gezeigt was Ich meiner Mutter wert bin bin ja nur ein Mädchen Thema für mich erledigt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
@Frühjahr: Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal ein Elternteil ins Heim geben müsste.
Aber manchmal ändert sich alles in Sekunden. Kurz nachdem meine Mutter an Krebs gestorben war, hatte mein Vater mit knapp 60 Jahren einen Schlaganfall mit Hirnblutung. Danach war nichts mehr wie es war. Er lag lange im Koma, kam dann in eine Spezialklinik ca. 200 km entfernt. Er musste erst wieder mühsam alles erlernen und war höchst pflegebedürfig. Da ist jetzt fast 17 Jahre her und er braucht immer noch rund um die Uhr Betreuung. Das hätte ich nie leisten können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2017
Die Koordinierung von Elternpflege, Ausübung des Jobs, eigener Freizeit sowie eines durchdachten, angemessenen Verhaltens innerhalb eines Hauses mit kurzen Wegen ... ist sehr herausfordernd.

Meine Eltern waren für mich stets und immer vorhanden; so auch ich für sie. Keine Frage.

Kleine Kinder, ältliche Erwachsene, Pflanzen und Tiere können sich meist selbst nur unzureichend helfen. Da bin ich da, vorhanden und hilfreich.

Das momentum Demenz, meist unerkannt und schleichend voran gehend; darauf bin ich kaum professionell vorbereitet. Ich möchte nie eine Heimlösung für meine Liebsten. Nie!