Liebe überbewertet?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.06.2018
Dass Liebe, zumindest in den späten Jahren, überbewertet wird sehe ich auch so. Die Begründung, es sei deshalb so, weil sich Frauen dadurch disziplinieren lassen hat jedoch den Touch der Generation meiner Mutter, die heute fast 100 wäre, würde sie noch leben.

Auch in einem Portal älterer Menschen sehe ich immer wieder die Liebe besungen, vor Allem von Frauen. Unter dem Titel Liebe wird oft vieles verdeckt und geschönt.

Das Stadium der Verliebtheit ist was Wunderbares, ob sich dieses Gefühl in Liebe wandelt und bleibt, ist offen. Meist wandelt es sich in Gewohnheit. Vieles nimmt einfach ab.

Das heutige Theater um Hochzeit und das Brimborium drum herum hat mit Liebe jedoch mit Sicherheit nichts zu tun.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.06.2018
Jeder darf denken was gefällt, aber das klingt doch sehr nach übers Ziel hinausgeschossen in meinen Augen

Warum führt Liebe denn zwingend in eine Abhängigkeit und warum ordnet man sich unter?
Warum kann man nicht auch eine Karriere anstreben?
Warum kann man nicht unabhängig sein?
Warum stört es die sexuelle Entfaltung?

Klingt für mich nach einer sehr einseitigen, vieleicht auch Neo-Feministischen*, fast schon paternalistischen Einstellung
*Liebe bedeuted nach meiner Definition kein Unterordnen sondern genau das Gegenteil (mindestens gleichberechtigt sein), deswegen zieht das Argument nicht.

Wer sich komplett enthält verliert doch mehr Freiheit als er angeblich gewinnen könne, oder nicht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.06.2018
Liebe kann sehr schön sein, wenn sie erwidert wird; wenn sie ehrlich ist.

Spielt hingegen einer falsch oder manipuliert den anderen über die Liebe , dann sind die Probleme vorprogrammiert.
Die Ratio lässt sich nicht auf Dauer unterdrücken .... .

Ich sehe Liebe per se nicht als Problem, sondern als das Salz der Suppe des Lebens.

Natürlich kann man sich auch per Vertrag an einen Partner binden - die Vernunftehe - das hat noch vor 100 Jahren gut funktioniert. Da wußten beide Vertragsparteien noch was sie bekamen.

Heute Stelle ich mir das so vor : Tschuldigung Schatz, wann hast du Zeit für die Due Diligence 🤣🤣🤣🤣🤣
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.06.2018
Man muß ja nicht "ohne Liebe leben". Man sollte den Rest nur nicht ganz für die Liebe aufgeben. Manchmal ist es auch keine Liebe, wenn man zuviel dafür aufgeben muß - ohne es zu wollen.

Hat nicht jeder "diese Bekannte", die in der Firma ihres Mannes mitgearbeitet hat, statt ihr Studium zu beenden und dann irgendwann gegen eine jüngere ausgetauscht wurde und vor dem Nichts steht? Oder die Freundin, die keine Altersvorsorge hat, weil der Mann das Geld verwaltet hat? (Geschichte beliebig variieren.)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.06.2018
Für mich klingt es so, als wäre die Liebe eine Art Kariere, Selbstverwirklichung Bremse für sie gewesen. Sie kommt aus einer ganz anderen Generation, wo es das non plus Ultra war die Liebe zu finden.
Verbitterung muss das nicht sein , ich denke ehr eine Art Selbsterkenntnis!
Ich komme mir vor wie die 15 Jahre jüngere Schwester dieser Frau.

Ich verstehe überhaupt nicht, wie man der Liebe so einen hohen Stellenwert beimessen kann.
Gerade hier fällt es immer wieder auf, dass das Finden eines Partners der einzige Grund ist, warum man hier angemeldet ist und wehe man sucht nicht. 😀

Ebenso das Getue, wenn es dann Richtung Hochzeit geht. Mein Gott, was für ein Aufwand!
Spätestens, wenn das Paar dann ‚Eltern wird‘ (schon die Ausdrucksweise) drehen sie sowieso total durch und man denkt, dass vorher noch nie irgendjemand ein Kind bekommen hat.

Wenn man dann als Frau sagt, dass man das alles bewusst nicht will, dann lässt die Kinderaugen-Geschichte meist nicht lange auf sich warten.

Naja, ich habe mich im Laufe der Zeit daran gewöhnt......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.06.2018
Klar hat jeder eine andere Auffassung von dem, was Liebe ist und welchen Stellenwert er dem Ganzen beimisst.

Deswegen ist das auch ganz subjektiv MEINE Meinung 😉

Für mich wäre das nichts, ein Leben ohne Liebe. Völlig unvorstellbar.

Ich finde nur, die Formulierung der alten Dame klingt - für mich - ziemlich resigniert.
Ein Mann sagte vor kurzem zu mir:
"Bei einem Mann geht die Liebe durchs Bett - bei einer Frau geht das Bett über die Liebe."
Lass ich mal so stehen.

Generell glaube ich aber, dass die Liebe sich im Laufe der Zeit einfach verändert. Mit z. B. 20 habe ich andere Vorstellungen und Erwartungen als mit z. B. 40.
Und die erste rosarote Brille ist sicherlich (noch?) keine Liebe, sondern erstmal nur eine Verliebtheit. Ob diese es dann bis zur Liebe schafft, muss sich im Laufe der Zeit zeigen.

Als Liebe in einer "fortgeschrittenen" Beziehung definiere ich eher die bestehende Freue am anderen sowie das Gefühl, ein Team zu sein mit allem, was dazu gehört... auch das Gefühl geliebt zu werden.
Wieso sollte denn auch ein Mensch gleich verbittert sein, wenn er eine andere Auffassung von "Liebe" hat?

Warum sollte so ein Mensch nicht lustig und gut gelaunt und offen sein?

Ich finde es komisch, dass man das komisch finden kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.06.2018
@praller Po
das Komische ist, dass diese Frau so total offen und gut gelaunt wirkte. So gar nicht verbittert oder resigniert.
Sind es nicht eher die Begrifflichkeiten, von denen man unterschiedliche Vorstellungen hat?

Wenn die Schmetterlinge im Bauch tanzen, die Hormone Purzelbäume schlagen und man völlig high durch die Gegend läuft, dann ist das für mich die Verliebtheitsphase, für andere die große Liebe.
Schön aber eben auch anstrengend und betriebsblind machend.
Und nach relativ kurzer Zeit (Waren es Monate oder 1 bis 2 Jahre? Wahrscheinlich bis zur Geburt des ersten Kindes 😁 ) gerät alles in ruhigere Fahrwasser.
Dann geht so der Alltag los.

Für manche ist damit die Liebe peu a peu mit dem Alltag gestorben.
Und für manche ist damit einfach die Verliebtheit zu Ende und zur Liebe gereift.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.06.2018
Klingt für mich schwer nach alt, resigniert und verbittert.

Vielleicht hat sie nie den einen richtigen Mann kennengelernt.

Weder als Frau noch als Mann sollte man sich ausschliesslich über das Vorhandensein eines Partners definieren.
Aber jemand, der solche Äußerungen macht, tut mir wirklich leid...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.06.2018
Naja, die "wahre Liebe" ist noch kein Garantie für Glück. Wenn du dich in "den Falschen" verliebst, kann das im Zweifelsfall eine wirklich unerfreuliche Geschichte werden.

Liebe motivert unglaublich, Liebe verzeiht, Liebe ist wunderbar. Aber Liebe, die nicht auch in "guten Rahmenbedingungen" oder den unten geschilderten Sicherheiten endet ist halt nicht so toll.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.06.2018
Ich hatte heute ein sehr anregendes Gespräch mit einer älteren Frau (so um die 70), die gesagt hat, erst jetzt hat sie erkannt, dass Liebe überbewertet wird.

Ihre These lautet zusammengefasst etwa folgendermaßen: Liebe werde als hohes Ideal dargestellt und derart überbewertet, damit vor allem Frauen von den wesentlichen Dingen wie Geld, finanzielle Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und sexuelle Selbstbestimmung abgelenkt werden und stattdessen ewig nach Liebe suchen und um sie zu bekommen, sich brav unterordnen und gefügig sind.

Männern sei Liebe sowieso nicht so wichtig und sie würden auch nicht so naiv an die große Liebe glauben.

Was sagt ihr zu ihren Thesen? Eine alte, resignierte, verbitterte Frau? Eine Einzelmeinung oder denkt ihr auch so?

Mir geht das Gespräch jetzt schon seit mehreren Stunden nicht mehr aus dem Kopf, weil die Frau einerseits total intelligent, sympathisch, offen und liebenswert schien; auf der anderen Seite klingen ihre Aussagen doch sehr von der Liebe ernüchtert...