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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
Familie, Freunde und Menschen aus meinem Umfeld die mich persönlich kennen, (ich betone persönlich), fragen mich oft:
"Wie kannst Du, nach all' den schlimmen Erlebnissen der letzten Jahre, noch so voller Lebensfreude sein?"
Meine Antwort lautet dann schlicht und einfach:
"Weil ich 10 Jahre älter aussehe, wenn ich mit miesepetrigem Gesicht rumlaufe."
Und das heißt jetzt ganz bestimmt nicht, daß ich an jedem einzelnen Tag meines Lebens, bzw. von morgens bis abends, mit einem seligen Grinsen durch die Gegend renne... ^^
(Meine Tränendrüsen sind noch intakt)
Also Ernsthaft: Ich weiß nicht warum ich so bin wie ich nun mal bin. Ich denke, es wurde mir zum Teil mit in die Wiege gelegt, will sagen, es ist eine meiner Charaktereigenschaften. (Ich wurde schliesslich an einem Sonntag geboren ;-))
Wie kommt es, daß manche Menschen nicht damit umgehen können, wenn man trotz schlimmer Schicksalsschläge nie seine Lebensfreude verliert und sich nie unterkriegen lässt, die einen mitunter sogar pampig anfahren... ?!
Sind diese "Miesepeter" einfach nur genervt von einem Menschen der Lebensfreude ausstrahlt?
Habt ihr eine Antwort?
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„Reinbek“ (Pseudonym)
Tja, es ist wohl zu einem bestimmten Prozentsatz einem in die Wiege gelegt. Die Einen haben ein sonniges Gemüt, die Anderen neigen zum Grübeln warum, wieso, weshalb.
Ich freue mich für dich Amazing :-)
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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
@capricorn, Danke das Du Dich freust... Du hast mich ja auch persönlich kennen gelernt... ;-)
Es ist ja nicht so, daß ich net auch mal grüble... ich grübel sogar ganz oft... ^^
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@Amazing, dann hat dir jemand etwas in die Wiege gelegt, das "Optimismus" heisst. Wissenschaftlich wäre es die Resilienz. Deine ureigene Fähigkeit, nach Schlägen wieder aufzustehen, dein Selbstbewusstsein (das im Ur-Vertrauen entstand), und dein Glaube daran, dass du eine Zukunft hast, die sich zu erleben lohnt. Nicht jedem ist das gegeben. Die eigene Ansicht darüber, wie "schlimm" eine Erlebnis ist, differiert oft von der Meinung Außenstehender.
Nur ein Beispiel: wenn ich mal im Krankenhaus war, habe ich mich in der Regel gut aufgehoben und versorgt gefühlt, es ging mir gut, ich hab sogar Spaß gehabt - trotz Schmerzen. Ich gehe davon aus, dass ich auch Schmerzen hab, wenn ich rumjammere. Und da lach ich doch lieber. (Ein großes Dankeschön übrigens an alle Leute, die trotz mieser Bedingungen im Krankenhaus- und Pflegebereich arbeiten!) Und ich versteh dann oft nicht, dass meine Besucher mich bemitleiden, nur, weil ich im Krankenhaus bin...
Manche Menschen haben aber diese Widerstandskraft nicht, sie sind nicht so "bornig", wie es im Bayrischen heisst. Die Quelle ihrer Lebenskraft ist nicht so stark, sie haben vielleicht schon am Anfang ihres Lebens - durch andere - nur ihre eigene Schwäche erfahren und trauen sich nichts mehr zu.
Da können die Glücklicheren nur versuchen, etwas von ihrer Lebensfreude und ihrem Durchsetzungsvermögen abzugeben, damit alle was davon haben. Und Verständnis für die anderen aufbringen. Denn nachvollziehen kann ich dunkle Gedanken schließlich auch, mein Gefühlsleben hat auch seine Täler...
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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
Patty, mit dem Verständnis ist das so eine Sache... ^^
Keine Frage, daß jeder Mensch anders tickt.
Aber mir fällt es mitunter schwer, jemandem Verständnis entgegenzubringen, der mich wg. meiner guten Laune ankeift.
Da tu' ich mich schwer damit, bzw. ich denke dann oft:
Mir tun die "Miesepeter" leid... ^^
Aber Du hast schon Recht!
Nachvollziehen kann ich es auf jeden Fall... mein Gefühlsleben hat nicht nur Täler, sondern gleich metertiefe Gruben... ;-)
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„Reinbek“ (Pseudonym)
Die Frage ist nur wie man mit den Tälern und Gräben umgeht? Da muss wohl jeder seinen eigenen Weg finden. Und dass ist keine einfache Sache, wenn man nicht zu den sonnigen Gemütern gehört.
Da helfen auch nur bedingt die "guten Tipps", die es so allgemein gibt. Und ob man jemanden hat mit dem man wirklich offen reden kann, will und sich auch traut. Vielen fehlt das Verständnis dafür, das Mitgefühl oder schlicht und einfach das Interesse sich mit den "Sorgen" des Gegenüber auseinander zusetzen.
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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
capricorn, das trifft es genau auf den Punkt! :-)
Was für den einen Sorgen sind, ist für mich ggf. eine Bagatelle und dann ist es natürlich nicht einfach, verständnisvolle Ratschläge zu geben... ^^
Edit: Fehlerteufel.
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„Reinbek“ (Pseudonym)
Dass kommt ja noch hinzu Amazing, da hast du Recht.
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„Kleve“ (Pseudonym)
...ich gebe der Lebensfreude den Vortritt, defintiv.
Jeder hat wohl sein Päckchen zu tragen, nur gehöre ich nicht zu denen, die es offen tragen, außerdem ist das Leben viel zu schön, um mieseptrig durch die Welt zu gehen.
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„Havel“ (Pseudonym)
... so sehe ich das auch.. jeder hat herbe Rückschläge hin nehmen müssen ... aber es gibt so unendlich viel Schönes auf dieser Welt ... dafür lohnt es sich doch... jeden Tag mit Freude zu beginnen...
die Menschen unter uns... die das nicht können verpassen so unheimlich viel... das ist schade
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„Liestal“ (Pseudonym)
amazing ist wohl ne "alte" seele *grins* --- @ peppermint.... sehr gut recherchiert mit dem bayrischen... aber das wort heißt "boanig" von boandl = knochen ;-)
das mit den jungen und alten seelen würde auch erklären, warum es menschen gibt, die ganz offensichtlich immer wieder die falschen entscheidungen treffen, obwohl ihr gesamtes umfeld sieht, dass sie wortwörtlich ins unglück rennen...
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„Allgäu“ (Pseudonym)
Muss etwas grinsen, wegen der Wortwahl, aber den Inhalt kann ich gut nachvollziehen.
Nun, warum sollten Menschen, die scheinbar keine große "Lebensfreude" besitzen, nicht gut auf Leute zu sprechen sein, die diese scheinbar im übermäßigen Maße besitzen?
Ich persönlich denke mal, dass da irgendwo auch der Neid oder die Unzufriedenheit aus solchen Leuten spricht. Denn immerhin ist eine unerschütterbare Lebensfreude ja auch eine unendlich wertvolle Gabe, die wohl viele gerne hätten.
Oder wie ein zynischer Bekannter von mir mal meinte:
"Wenn man lachend durch die Hölle gehen kann, wozu braucht man dann noch dem Himmel."
In diesem Sinne, einfach ignorieren und weiter lächeln. ;)
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„Neustadt an der Weinstraße“ (Pseudonym)
Lächel, ich kenne das auch. Vor allem von den Menschen die ich betreue wird mit immer wieder gesagt: "Sie haben immer gute Laune!" Manchmal glaube ich, daß die viele Arbeit an mir selber einfach mit den Jahren zu einem inneren Gleichgewicht geführt hat, welches meine Schützlinge spüren.
Zum Glück kann ich bei miesepetrigen Menschen oft denken: "Der/ die kann sich doch einfach selber nicht leiden, sonst wäre die Person nicht so drauf!"
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„Landsberg am Lech“ (Pseudonym)
Ich bin ein absolut lustiger Mensch, aber mit wenig Resilienz, -den Begriff hat Patty ja schon erläutert-, ausgestattet. Das ist aber eine Veranlagung bzw. hängt mit den ersten Lebensjahren zusammen. Und auch wenn ich optimistische Menschen super finde, und sie sehr schätze, denn "sonnenschein-Menschen" bringen einfach gute Laune, hat ein pessimistischer Mensch nicht automatisch sich zuwenig angestrengt. Teilweise weiß man ja nicht, was unter einem Dach passiert, warum ein Mensch so negativ ist. Das hat mitunter tatsächlich damit zu tun, wie sein Leben verlaufen ist, und manchmal bekommt man garnicht mit, was manche Leute aushalten müssen. Was ich im Kollegenkreis hingegen beobachten konnte über Jahre: es kann einen "traurigen" Menschen (zB. dreifache Mutter, mit Alkoholiker seit 30 J. verheiratet, muss arbeiten gehen, ist nahe am Burnout, weiß nicht ob sie sich trennen soll) durchaus treffen, wenn das Gegenüber im Büro sich permanent die gute Laune bzw. das erlebte "glück" so raushängen lässt. Sowas kann ich einfach total gut nachvollziehen, auch wenn traurige bzw. launische Menschen anderen total auf den Geist gehen können, besonders wenn man im Beruf lange Zeit zusammen verbringt. Das Beste ist in so einem Fall aus meiner Sicht immer, Distanz zu solchen menschen zu wahren, weil jede Form der Nähe wieder Situationen bringt, wo der Optimist klären muss.
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„Trier“ (Pseudonym)
"Wie kommt es, daß manche Menschen nicht damit umgehen können, wenn man trotz schlimmer Schicksalsschläge nie seine Lebensfreude verliert und sich nie unterkriegen lässt, die einen mitunter sogar pampig anfahren... ?!
Sind diese "Miesepeter" einfach nur genervt von einem Menschen der Lebensfreude ausstrahlt?
Wenn ich versuche, mich in die Lage solcher Leute zu versetzen, dann kann ich mir vorstellen, dass es etwas damit zu tun hat, dass sie sich in ihrem Leiden nicht wahrgenommen fühlen, wenn sie jemanden um sich haben, der emotional gerade völlig am anderen Ende steht. Vielleicht ist ab und an auch so etwas wie Neid dabei.
Ich bin auch eins von diesen Steh-Auf-Weibchen begabten, aber ich erinnere mich sehr gut an den Tag als mein Vater an Fasching sehr jung und unerwartet verstarb. Das Feiern und die Freude der anderen waren in dem Moment zusätzliche Foltern.
Der Schmerz zerfetzte mich förmlich, während andere fröhlich waren. Das war unerträglich.
So ähnlich könnte es sein.
Denkt Cai
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„Weinstadt“ (Pseudonym)
uneingeschränkte lebensfreude ist das beste rezept, anderen auf die nerven zu gehen. (judy garland)
das glück anderer leute kann den heitersten mann düster stimmen. (truman capote)
nichts ist so lästig, wie wenn menschen um einen herum guter laune sind. (melvin lasky)
das phänomen scheint durchaus schon länger und äußerst gut bekannt zu sein.
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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
Danke für eure Beiträge. :-)
Sie zeigen mir, daß es mir net alleine so geht und das es eben doch nicht immer einfach ist, mit "Miesepetern" umzugehen... ^^
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„Delbrück“ (Pseudonym)
Ich - im Umkehrschluß - hab manchmal ein Problem, mit Miesepetern umzugehen, dann es fühlt sich an, als würden sie alle positiven Energien aus einem raussaugen.... Jedem geht es mal schlecht und natürlich ist man als "Freund" auch gerne da, aber es gibt Menschen in meinem Umfeld, bei denen man das Gefühl hat, ihnen geht es nur "gut", wenn es ihnen "schlecht" geht und sie was zu meckern haben.... Das kann ich dann auch nur in kleinen Dosen ertragen....
Ich bin eigentlich grundsätzlich eher ein pessimistischer Mensch, oder sagen wir mal, mit nicht so hohen Erwartungen (die dann weniger enttäuscht werden können), aber grundsätzlich versuche ich, das GUTE am Leben zu sehen und zu genießen.
Außerdem habe ich das Gefühl, erst wenn man wirklich mal die Tiefen des Lebens kennengelernt hat, kann man die Höhen auch wirklich zu schätzen wissen udn zu genießen, wenn man wieder "oben" ist.
Das Leben ist immer ein auf und ab, es ist halt nur eine Frage, was man draus macht.
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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
@Muffin...
"Außerdem habe ich das Gefühl, erst wenn man wirklich mal die Tiefen des Lebens kennengelernt hat, kann man die Höhen auch wirklich zu schätzen wissen udn zu genießen, wenn man wieder "oben" ist."
Dem stimme ich uneingeschränkt zu! :-)
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„Darmstadt“ (Pseudonym)
Ich auch!
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Das seh ich ganz genauso! Ich musste auch schon schlimme Schicksalsschlaege verkraften und bin trotz allem eine lebenslustige Person. Klar mit besseren und schlechteren Tagen, aber wer nur noch miesepetrig durchs Leben zankt, hat doch auch nichts gewonnen. Und mein erster Sohn, der als Saeugling verstarb, moechte bestimmt lieber eine laechelnde Mama von seiner Wolke anschauen. Manchmal denke ich, wer noch nie ein wirklich ernstes Problem hatte, macht sichs Leben eben hausgemacht schwer. Ich versuche, solche Menschen grossraeumig zu umgehen. ;) Das Leben ist zu kurz fuer mieses Karma. ;)
liebe Gruesse,
Claudia
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„Salzwedel“ (Pseudonym)
Ja, Cai ... genauso ist es .... es schmerzt wenn man in seinem Kummer und seinen Sorgen nicht wahrgenommen wird.
Der Prozess fängt ja schon früh an, in der Kindheit. Wer kann denn sagen welche Ressourcen die "Miesepetrigen" haben? Unter Umständen in diesem Moment gar keine?
Toleranz ist angesagt :-) Jeden Menschen so annehmen wie er ist. Gut gelaunt, traurig oder gar miesepetrig.
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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
@lia, jeden Menschen so annehmen wie er ist? Machst Du das tatsächlich so?
Wenn ja, dann hast Du meinen Respekt!
Natürlich versuche ich die Hintergründe zu beachten, (wenn ich sie denn kenne), wenn jemand ständig schlecht gelaunt ist.
Aber wenn in meinem Umfeld/Familie/Freundeskreis, jemand permanent schlechte Laune hat und der/diejenige einen auch noch ankeift und schlichtweg versucht einem die gute Laune zu versauen, weil man eben NICHT ständig miesepetrig drauf ist, dann nehme ich von solch' einem Menschen Abstand.
(Nachdem ich ihn darauf hingewiesen habe, daß ich sein Verhalten nicht OK finde.)
Und Gott sei Dank, gibt es in meinem privaten Umfeld niemanden der so drauf ist.
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„Salzwedel“ (Pseudonym)
Amazing, ja - das tu ich.
Das liegt sowohl an meiner Ausbildung, meiner eigenen Lebenserfahrung, meinem Beruf und das Erleben als Trauerbegleitung.
Ich kann jeden Menschen so annehmen wie er ist. Mir ist klar das wir alle nur begrenzte Möglichkeiten haben. Auch ich .... wenn es mir zur Zeit auch sehr gut geht, kann sich das immer ändern und dann erlebe ich wieder die andere Seite. Das ist mir immer bewußt und so gehe ich mit meinen Mitmenschen um.
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„Bad Oldesloe“ (Pseudonym)
Respekt!