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„Warendorf“ (Pseudonym)
Liebe Forenleser,
ich frage mich gerade, welche Kompromisse ihr bei einem Partner bzw. bei der Partnersuche eingehen würdet und im Speziellen, welche ihr schon mal eingegangen seid. So theoretisch irgendetwas zu erzählen ist ja immer noch einfacher, als den Kompromiss dann auch zu leben. Ein Kompromiss ist dabei alles, was beim Partner von den eigenen Wünschen, die man sie frei definieren würde, abweicht.
Dabei kann es um die Optik, aber auch um Verhaltensweisen und Lebensentwürfe gehen.
Daran schließt sich die Frage an: War dieser Kompromiss im Nachhinein für euch ein "fauler" Kompromiss? Habt ihr es bereut, ihn gemacht zu sein?
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„Gersthofen“ (Pseudonym)
Ich finde, im Vorhinein kann es kein Fauler Kompromiss sein, denn es fühlt sich, wie du schon sagst, in der Theorie, oft ganz anders an als es dann in der Wirklichkeit der Fall ist.
Ich bin zwar schon Kompromisse eingegangen - denke, jeder mal . Der Mensch ist ein mehr oder weniger soziales Wesen, und wenn man da sehr unflexibel ist, zieht das evtl, doch eine gewisse Einsamkeit mit sich.
Die ich aber mittlerweile dem Gefühl, mit "falschen Menschen " meine Lebenszeit zu vergeuden, vorziehe.
Mehr ins Detail gehe ich nicht - und bitte das zu entschuldigen, ist mir zu privat :)
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„Straubing-Bogen“ (Pseudonym)
Kompromisse sind wichtig, aber sie sollten Spaß machen.
Keiner von beiden sollte sich in den Punkten verbiegen, die ihn ausmachen.
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„Merzig“ (Pseudonym)
Eine Partnerschaft besteht aus Kompromissen..
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Ich denke, wenn schon schon beim Zustandekommen und Beginn einer Beziehung der Fokus der Aufmerksamkeit überwiegend auf Kompromissen liegt, dann ist es die falsche Beziehung oder die falsche Herangehensweise. Für eine dauerhafte Beziehung sind aber Toleranz und Bereitschaft zu Kompromissen obligate Voraussetzungen.
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„Lübbecke“ (Pseudonym)
wo ist das problem?
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„Warendorf“ (Pseudonym)
Kein Problem, aber ich fänds ganz interessant zu wissen, welche Kompromisse andere im Nachhinein "faul" fanden. *Lehrgeld*
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„Bonn“ (Pseudonym)
Mir fällt da ein Spruch ein...Liebe überwindet alles....und wenn es die eigenen Erwartungen und Vorstellungen sind und man sein Herz sprechen lässt, so jeden falls meine Erfahrung...und auch meine Meinung ;)....
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„Altenburg“ (Pseudonym)
Der größte Kompromiss ist wohl, sich auf einen Menschen einzulassen, der nicht der eigenen Ausrichtung entspricht... nur, weil man beispielsweise selbst ein Nerd ist und so einige gängige Klischees erfüllt, bedeutet das nicht, dass man ausschließlich andere Nerds interessant finden kann. Meiner Erfahrung nach ist das auch weniger ein Kompromiss als eine Bereicherung... denn wenn man sich selbst im Spiegel als Partner hat, ist es auf Dauer langweiliger, da man das alles schon von sich selbst kennt. Da ist es doch besser, man kommt mit jemandem zusammen, der aus einer ganz anderen Welt kommt und diese mit einem teilen kann.
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Für mich ist es in erster Linie wichtig, dass ich einen innerlichen Gleichklang leben kann mit meinem Partner;dass es eine tiefe innerliche Berührung gibt. Ist das gegeben, bin ich zu einigen Kompromissen bereit.
Und bei dem Modell: innige Verbundenheit, aber getrennte Wohnungen fallen viele Momente, wo es etlicher Kompromisse bedarf, einfach weg.
So bleiben Liebe und Freiwilligkeit lebendig. Jeder hat noch einen kleinen Bereich seines "eigenen" Lebens...und ist wesentlich kompromissbereiter auf den Ebenen, die ansonsten zu unnötigen Auseinandersetzungen führen.
Mit diesem Modell kann ich wesentlich mehr Großherzigkeit und Toleranz leben....und die Liebe schleift sich nicht durch einen erzwungenen, ständig zusammen erlebten und irgendwann öde wirkenden "Alltag" ab.
Und irgendwann einmal entscheidet man sich vielleicht doch, ein räumliches Zusammenleben zu wagen :-)
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Kompromisse halte ich nur dann für tauglich, wenn sie auf Dauer lebbar sind. Wenn nicht große Teile der eigenen Persönlichkeit unterdrückt oder schlichtweg negiert werden, oder der Partner ausschließlich die Dinge an mir akzeptiert, die in sein eigenes Weltbild passen. Natürlich geht das, wenn ich diesen Partner sehr liebe, aber irgendwann streiken Seele und Körper. Dann kann ich nur die Reißleine ziehen und Kompromisse auch von der anderen Seite einfordern - beide Partner sollten die Andersartigkeit des jeweils anderen als Bereicherung erfahren können, dann geht alles.
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„Kelkheim“ (Pseudonym)
ich kann mir hier einigen Vorrednern und INNen anschliessen...
Kompromisse sind durchaus praktikabel.
"Faul" werden sie immer dann,wenn man sie aus den falschen Gründen eingeht -z.B. Angst vor Verlust/ Anerkennung/Zuwendung,Einsamkeit, wenn man ja sagt aber im Grunde weiss, da steht ein dickes "Nein" in einem Selbst.
Solche bin ich zu anderen Zeiten auch schon eingegangen-sowas war aber in der letzten Konsequenz -eher beziehungsuntauglich. Dem Rattenschwanz an -schlechten Gefühlen ist mM nach, auch die vermeintlich schönste Liebe nicht gewachsen.
Ich sehe das da dann auch ähnlich wie Zahai- je mehr räumliche und zeitliche Nähe -desto größer ist das Zusammentreffen von unterschiedlichen Charakteren und desto mehr "Reibungsfläche", das kann bereichernd ..aber auch anstrengend sein.
Im Vorfeld ist es ganz gut, wenn man es schafft - sich selbst dabei im Auge zu behalten, wann und wie welche Gefühle da aufkommen.
Wenn die Wellenlänge stimmt - und man -so wie Pepper es so schön sagt: die Andersartigkeit des jeweils anderen annehmen und akzeptieren -vielleicht sogar schätzen - kann, ist das schon mal eine ziemlich gute Basis.
Garantie gibt es auf Beziehung - welcher Art auch immer und wie auch immer so aufgebaut und geführt wird nu mal nicht ...
Männer und wir Frauen - wollen ja auch einen Gegenüber der "weiss was er will" - wenn allerdings zuviele Kompromisse nötig sein -denn würde es ja dann heissen: "was ich will" ....hmm..
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„Wismar“ (Pseudonym)
ich bin zu viele Kompromisse eingegangen, das ist auch nicht zielführend - für beide nicht.
Ich möchte hier aber auch ein Zitat eines RF-Users widergeben. Auf eine PN von mir, dass die Voraussetzungen für ein Treffen/ eine Beziehung etc... nicht passen würden, erhielt ich:
"Na und, deshalb bin ich ja bei RF! Die fetten Frauen müssen doch froh sein, dass sie überhaupt einen abkriegen!" - Tja, irgendwie denke ich heute noch, dass viele meinen, wir müssen Kompromisse eingehen. :-(
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Kompromisse gehören immer dazu. Aber je älter ich werde, desto weniger bin ich bereit sie einzugehen.
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Tiziana: Zitat eines Users "Die fetten Frauen müssen doch froh sein, wenn sie einen abkriegen" ... also, das geht über eine Kränkung hinaus...das ist einfach nur WIDERLICH!!!!!!.. Ich verliere gleich meine Contenance.....
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„Böblingen“ (Pseudonym)
Ich bin da tolerant.... hauptsache er hat nen bisschen Ahnung, was so los ist auf der Welt
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„Böblingen“ (Pseudonym)
Also sone dummbirne kommt mir nichtnins haus, hatte ich schonmal... NEVER EVER AGAIN
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„Bad Oeynhausen“ (Pseudonym)
Kompromisse eingehen ist manchmal leicht, weil ein Gewinn zu erwarten ist...
manchmal aber auch sauschwer, weil man etwas aufgeben soll...
Es ist immer ein Geben und Nehmen, in jeder Bezierhung.
Übel wird es nur, wenn ein Partner unter "Kompromiss" zu 100% SEINE Richtung versteht.
So was passiert mit definitiv nicht mehr! Die Liebe macht mich zwar vielleicht immer noch blind, aber nicht mehr doof!
@ Tiziana
sowas habe ich auch schon mal lesen dürfen, sogar schon mal real bei einem Date zu hören bekommen...
Ich habe diesen Mann ausgelacht und gefragt, ob er denn eine so feige Sau ist und sich nicht traut, ein blondes Model anzusprechen und sich deshalb mit einer dicken Frau treffen muss....
Ich bin eine attraktive Powerfrau und habe es nicht nötig mich mit einem Loser anzugeben!
Aufgestanden, Kaffee bezahlt und weg...
Ich hab' natürlich nicht so ganz leise gesprochen, sodass die Nachbartische es mitbekommen durften.
Er war ziemlich geschockt!
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„Böblingen“ (Pseudonym)
Und ich war erstmal geschockt, als mir klar wurde, was hier abgeht!
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„Leinfelden-Echterdingen“ (Pseudonym)
Meine jetzige Frau entspricht in Puncto Äußerlichkeiten und den inneren Werten exakt dessen, unter was ich mir meine Traumfrau immer vorgestellt habe. Ich habe früher immer zu viele Kompromisse geschlossen und entsprechend schnell war es im Bett und außerhalb die Luft raus.
Es fehlte einfach diese magische Anziehungskraft, wenn die Verliebtheitsphase vorbei war und irgendwann trennte man sich.
Bei ihr ist es völlig anders. Wir können selbst nach 1,5 Jahren nie die Finger voneinander lassen und gestritten haben wir uns bisher noch nicht einmal, so etwas kannte ich bisher aus keiner meiner Beziehungen.
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Puh, es ist schwer Kompromisse als solche zu erkennen - manches was am Anfang einer Beziehung noch eine nette Schrulle oder Eigenheit ist, entwickelt sich im Laufe der Zeit vielleicht zu einem Ärgernis und dann zu einem faulen Kompromiss, wenn man es hinnimmt.
Nach einer gescheiterten Ehe bin ich mittlerweile auf dem Standpunkt - lieber aus guten Gründen allein, als aus schlechten mit jemandem zusammen.
Die Kompromisse hier jetzt auszubreiten, würde sehr privat werden, und das möchte ich dann doch nicht hier ausbreiten...
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„Merzig“ (Pseudonym)
Ich bin sehr positiv überrascht über die Kompromissbereitschaft der meisten hier!
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„Straubing-Bogen“ (Pseudonym)
Wobei es oft leichter geschrieben als gelebt ist...
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„Merzig“ (Pseudonym)
Tja...wie so vieles hier, gell :-)