"Komisch" werden durch Alleinleben?
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Rundum Leben

Im Thread "Wunschpartner" wurde ein interessanter Artikel verlinkt.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-74948235.html

Darin äußert jemand die Angst, komisch zu werden, wenn er/sie zu lange alleine lebt. Dieses Argument kenne ich, es wird ja immer mal wieder benannt. Als eine "länger-allein-Lebende" komme ich ins Grübeln: Was ist wohl "zu lange"? Und was heißt "komisch"? Ich kenne auch reichlich Menschen in langjährigen Partnerschaften mit "komischen" Seiten, seltsamen Angewohnheiten, anstrengenden und eigenbrötlerischen Verhaltensweisen.
Oder ist eher gemeint, dass man nach längerem Alleinleben nicht mehr so kompromissbereit und anpassungswillig ist?
Gibt es wirklich Veränderungen, die bei Menschen durch langes Alleinleben zwangsläufig entstehen und die dann denjenigen "nicht mehr fähig" für eine Beziehung werden lassen?
Was meint Ihr?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Das Zusammenleben bringt ja schon viele Kompromisse und auch Einschränkungen mit sich.

Meiner Erfahrung nach ist jemand, der das lange nicht gemacht, da sehr schnell gereizt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Da ich schon viel Zeit in meinem Leben in WGs gewohnt habe und auch noch wohne, finde ich schon, daß man etwas "eigenwilliger" wird, wenn man alleine lebt. Habe ich auch viele Jahre .
Alles hat seine eigene Ordnung, Abläufe und Organisation....

Im Zusammenleben mit anderen bekommt man schon mal eher etwas mehr die Ecken und Kanten in der sozialen Interaktion "geschliffen", lach.

Wie "unbehaglich" wird es euch, wenn die Zahnbürsten wo anders steht,
jemand die Spülmaschine /Geschirr im Schrank anders einräumt
......anders Waschmittel da ist, die Vorratshaltung sich verändert, weil die Milch für den Kaffee leer ist,
die Butter die ganze Nacht nicht im Kühlschrank war, oder sogar in einer anderen Dose ist, die Bude nach Kohl riecht,der man nicht mag
oder morgens in der Küche jemand Radio hört und ihr lieber "in Ruhe" aufsteht ????

Ungewohnt, oder ?
Schmunzel
Hm - ja, in WGs habe ich auch lange gewohnt. Beides stimmt wohl, Flexibilität, Anpassungsbereitschaft, das sind gute Eigenschaften. Aber auch in längeren Beziehungen entstehen Gewohnheiten und man muss sich mit einem neuen Partner wieder neu absprechen und aufeinander einstellen.
Geht es eher um das Alleine-Wohnen oder um das Single-Dasein, was einem "komisch" werden lässt? Vermutlich ist es die Angst, "aus der Übung" zu kommen, was Absprachefähigkeit betrifft?

Vielleicht hat es was mit dem Älterwerden zu tun.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich glaube ehr, dass man komisch ist, oder eben nicht. Was passiert, ist dass man die komische Seite mehr zelebriert. Stört ja keinen;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Oder es ist genau umgekehrt. Je weniger komisch man ist, desto mehr soziale Kontakte pflegt man, man bekommt Besuch, übernachtet bei anderen oder bewegt sich in der Öffentlichkeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Was ist das eigentlich komisch werden?
Ich gestalte mir mein Leben Tagesablauf wie es mir gefällt.
Ich organisiere mich Zuhause wie es mir entspricht und ich fühle mich wohl wenn mein Augenmerk eine gewisse Ordnung empfängt in der ich mich wohl fühle.
Ist das jetzt komisch?
Ich mag es so .Mag meine Schuhe vor der Tür ausziehen .
Mag einen schönen Duft in der Wohnung haben und ich mag es wenn ich im
Wäscheberg nicht Versteck spielen kann!
Ich bin jetzt 7 Jahre Single und wenn ich Übernachtung Besuch habe bringt dieser meine Ordnung nicht durcheinander.
Dieser zeigt mir eben seine Art der Organisation!
Die Welt ist bunt und die Menschen auch...
meiner Meinung nach ist das eine Erfindung dass man "komisch" wird um ja zu erreichen damit es für alle das Ziel sein soll zu zweit zu sein. "ArtErhaltungschichtl"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich seh das auch sehr ähnlich wie Energieengel...... und wenn man schon ein komischer Vogel ist und dann noch lange alleine lebt, dann hat man einfach Zeit und Platz, um seinen Eigenheiten noch zu kultivieren.....
Ich lebe jetzt seit knapp acht Jahren alleine... na ja... ohne Partner, mit meinem Sohn.
Für mich kann ich nur sagen, dass ich wohl nicht mehr so kompromissbereit bin und auch die Bereitschaft, mich anzupassen, ist nicht mehr so groß. Ob ich "komisch" bin, weiß ich nicht. Aber ich kultiviere meine "Macken", weil ich natürlich jede Menge Raum für mich habe. Ich weiß nicht, ob ich noch in der Lage wäre, mein häusliches Umfeld mit einem Partner zu teilen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich glaube schon dass man sich durch das Alleineleben gewisse Dinge angewöhnt die man zu zweit so nicht machen würde.

Z. B. vor dem TV essen (als Single) vs am Esstisch sitzen mit dem Partner.

Oder man kocht sich Gerichte die man einem Partner nie vorsetzen würde, denn sie sind rein aus der "Not" oder aus dem Hunger heraus geboren und es musste halt schnell gehen.

Man schläft auch anders. Also ich zumindest. In meinem 1,40m breiten Bett kann ich diagonal liegen (sofern die Katzingers mich lassen). Wenn da noch jemand ist, dann muss man auf jemanden Rücksicht nehmen.

Eingespielte Abläufe verändern sich wenn noch jemand da ist und man muss sich erst mal an einen anderen Rythmus gewöhnen.

Versteht mich nicht falsch, ich wäre gerne mit einem Partner zusammen, aber ich glaube diesmal wird es mir sehr schwer fallen mich wieder an Jemanden und seine Vorlieben/Abläufe etc. zu gewöhnen.

Ich glaube auch, je länger man alleine ist und je älter man ist, umso schwieriger wird es sich wieder an einen neuen Partner zu gewöhnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Hmm...glaube, ich würde nicht mehr Zusammenziehen ohne eigenes Zimmer.... Sonst muß man sich vom Tagesablauf her zu sehr nach einander richten. Man kann ja trotzdem noch nebeneinander schlafen - wenns für beide unkompliziert ist. Aber manchmal muß ich um 5 aufstehen und es klingelt 15 Minuten der Wecker, bevor ich wach werde. Gibt Sachen, die kann man nicht so recht ändern und die trotzdem für den Partner - verständlicherweise - total nervig sind. Oder man kommt erst um 23 Uhr nach Hause und der Partner will JETZT ins Bett und nicht geweckt werden, wenn wenn man 40min später nachkommt, sondern man "muß" unbedingt jetzt gleich mit. Ob man noch viel zu aufgedreht ist oder nicht...

Glaube, eine Beziehung sollte sowas wie eine "WG mit Extras" sein. *g* Am besten mit ziemlich klaren Absprachen was alles "Gemeinsame" angeht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
In einer Beziehung liebe ich ...und das von ganzen Herzen.
ich presche mal vor und gehe auch mal zurück.
Ich möchte nicht klammern aber genau so wenig möchte ich auch nicht in den Schraubstock.
Ich möchte meine Beziehung nicht zum Gerichtssaal machen wo alles abgesprochen werden muss.
Ich habe die Erfahrung gemacht das die Sehnsucht nach der Nähe ihre ganz eigenen Wege geht!
Ich würde nicht den Anspruch auf ein eigenes Zimmer haben wollen...Ich wohne ja nicht mehr bei meinen Eltern.
Ich suche die Wärme meines Partners ..nicht die Entfernung!
Distanz kann manchmal einen großen Graben schaffen.
Mein Vater ging 48 Jahre Nachts um 1.30 zur Arbeit .Er ging abends um 6. 00 Uhr ins Bett.
Mama sagte jetzt vor kurzen...Alles das hat sie angenommen weil sie ihn liebte.Über getrennte Betten wurde nie gesprochen.Sie sagte dann wäre sie krank geworden.
Zu wissen Nachts die wenigen Stunden neben Papa zu liegen wach zu werden wenn er aufstehen musste gehörten zu ihr wie essen schlafen und die Kinder!Das war alles eben Familie und der Ablauf!
Klare Absprachen in einer Beziehung...Manchmal sind die überflüssig...weil alles ganz anders kommt wie man denkt und sich auch findet!
Nicht immer passt das Leben in diese Schublade oder diese und manche Beziehung wirft alles über den Haufen weil man sich innig liebt!
Gott sei Dank spricht das Herz seine eigene Sprache ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Tja...so unterschiedlich sind die Ansichten.

Ich will bei einer gemeinsamen Wohnung immer ein eigenes Zimmer haben und bestand schon in den 80igern als ganz junge Frau darauf.
Ich brauche meinen eigenen "Raum", Rückzug in meinen Bereich muß mgl sein. Sonst fühle ich mich eingeengt und werde übellaunig.
Das will keiner, definitiv nicht, lach.
(Ich muß schon im Job ständig auf Menschen eingehen/aufmerksam sein, da will ich auch mal meinen Knopf und Aufmerksamkeit "leer laufen" lassen)
Mein Partner sollte bitte auch einen eigenen Raum haben, gerne.
Seine Privatsphäre, sein Zimmer, sein Kram und Krempel und Ordnung,sein Stil, seine Baustelle.
Dafür brauche ich kein klassisches Wohnzimmer, nur eine Wohnküche ;-))

Bedingt durch meinen (3) Schichtdienst kann ich es garnicht leiden, wenn ich im Schlaf gestört werde.
Bzw ich schlafe einfach besser alleine. (Zusammen einschlafen ist schön, aber irgendwann in der Nacht "wanderte" ich oft in mein Bett)
Wenn der Partner auch noch schichtet, wird es für mich extrem nervtötend, denn dann schlafe ich zu wenig.
Nähe zum Partner hat nichts mit räumlicher Nähe zu tun. Definitiv nicht. Wärme und tiefe Liebe haben auch ihren Bestand ohne symbiotischer Verschmelzung.

Zumindest hatte ich einige langjährige Beziehungen, in denen dies gut funktioniert hat ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Dass Nähe und Liebe nichts mit Entfernung zu tun hat kann ich nur bestätigen Dagmar- meine erste grosse Liebe und mich trennten 2000 km und wir hatten 10 Jahre Liebe und seither eine Lebensfreundschaft! Und auch meine letzten Beziehungen waren Fernbeziehungen- ich finde, es braucht nur zwei Dinge dazu, nämlich dass beide wissen, dass sie die Beziehung wollen und echter Kontakt durch Austausch per Telefon, whatsapp etc..... solange sich beide umeinander bemühen und liebevoll auf den andern schaun - no problem!
Und manchmal tut vermissen zwar weh aber es ist ein süsser Schmerz!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
@Karla Das was du unten beschreibst klingt total schön. Aber auch sehr idealistisch.

Ich kann z.B. selbst sehr gut weiterschlafen, wenn jemand später ins Bett kommt und überhöre auch die meisten Schnarchmanöver und Wecker was z.B. ganz praktisch war, als ich einen Freund im Schichtdienst hatte. Aber ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass man das nicht "per se" annehmen kann, dass es für jemand anderen genauso einfach ist und ich selbst würde auch wahnsinnig werden, wenn ich dauerhaft nicht gut schlafen könnte.

Ich möchte entscheiden können, wann ich noch wach genug bin mich an den Schreibtisch zu setzen, wann ich ins Bett gehe, wann ich aufstehe etc.. Das ist einfach mit einem zweiten Bett viel, viel einfacher. Wenn ich eine Nebenhöhlenentzündung habe, hört man mich nachts. Dann will ich mich auch niemandem zumuten und kann auch nichts wirklich dagegen tun. Wenn ich Lust habe nachts bis 2 Uhr zu skypen, weil ein Freund gerade dann aus Vietnam anruft, dann möchte ich das machen können und wenn ich verliebt bin, dann koche ich einfach morgens Kaffee, wenn sein Wecker klingelt und kuschle mich einfach noch 20min dazu an ihn im Nebenzimmer an, obwohl ich eigentlich noch furchbar müde bin. Das ist für mich dann ja auch "Glück".

Wichtig ist halt, dass der eine für den anderen nicht zur "Belastung" wird und dazu gehört auch, dass man die Freiheit hat auch mal NICHT zusammen sein zu wollen. Das man sich häufiger mal wieder neu füreinander entscheiden KANN nicht muß.

...und den perfekten Mann für mich definiert nicht, das er das gleiche Putz- und Ordnungsbedürfnis hat wie ich, sondern dass er sich an die Absprachen, die wir gemeinsam treffen, hält. Ich bin selber manchmal total verträumt, lasse Dinge da liegen wo ich sie benutzt habe etc. und Regeln helfen mir, nicht mein Gegenüber zu nerven. ;) Ich habe schon Männern hinterhergeräumt und -geputzt und Männer mir. Das hielt sich sogar in etwa die Waage. War schon in Männerhaushalten in denen ich zuerst die Badewanne geputzt habe und in solchen, in denen ich im Bad kein Kämmspray verwenden durfte, weil das schmierige Flecken geben könnten und das in der Dusche verwenden mußte. Sagen wir so: Bei der persönlichen Grundeinstellung einer Person bin ich ziemlich kompromissbereit, die definiert für mich nicht die Qualität einer Beziehung, sondern eher, wie sehr man aufeinander eingeht.

Bin bei Dagmar und Theodora - räumliche Nähe brauche ich nicht ständig. Aber emotionale Nähe gibt mir viel.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich hatte fünf Jahre eine Fernbeziehung, damals wurden noch (fast täglich) Liebesbotschaften sowie auch ernste Themen per Brief (Telefon war bei uns knapp) beschrieben. Ich bin aufgewacht, wenn er in meiner Stadt ankam. Wunderbar, wenn er dann zu mir ins Bett gekuschelt ist. Die Liebe schien unzerstörbar,Vertrauen grenzenlos, es war immer Sonntag. Das Ende - ein schwarzer Tag.
Danach hatte ich sehr lange Zeit einen Lebenspartner, die letzten Jahre unserer Gemeinschaft waren wir vom Bett getrennt, die Liebe war auf der Strecke geblieben, ich wollte seine Nähe nicht zu jeder Zeit.
Nach vier Jahren Alleine, möchte ich heute eine Partner-Freund-schaft in getrennten Wohnungen. Wobei ncht ausgeschlossen werden soll, daß ich oder er eben in der anderen Wohnung sein können. Mir ist der Gedanke, ständig Rücksicht zu nehmen in welchem Umfang auch immer, nicht angenehm. Vielleicht ändere ich den Gedanken, wenn es mich nochmals richtiog tief erfasst.
Mag sein, dass es egoistisch klingt. Ich empfinde es nicht so und glaube, daß durch die kurzen Trennungen die Neugier, die Freude auf den anderen wunderbar bleibt. Festgestellt habe ich, daß viele der Ü-60 dieses Model der gerennten Wohnungen befürwortet. Wird man vielleicht doch komisch im Alter?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Das mit den getrennten Wohnungen ist auch U50 vorstellbar. Es gibt Abende, da komme ich mental so platt nach Hause, dass mir jedes Gespräch zuviel würde.

Aber man sollte auch nicht zu weit auseinander wohnen, damit, wenn einen von beiden die Sehnsucht packt, man schnell zum anderen kann.

Und: so kann sich jeder mit den Freunden treffen und nachts um 3 heimkommen, ohne dass es Knatsch gibt. Kurze Absprache genügt und gut ist. Dann stört auch kein Schnarchkonzert nach dem Bier zuviel. ;-)

Wochenenden kann mal mal bei ihm, mal bei mir verbringen. Je nach Lust und Laune.
Das wäre für mich die ideale Vorstellung. *Träum.... *
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Wenn ich das so lese, will ich aufhören älter zu werden. :O
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
also ich bin eine frau die werden nicht alt die werden besser

klar hab ich meine eigen heiten brauch viel schlaf und mittagesssen gibts auch nicht
bei mir gibts keine normale milch trink nur wasser
ich schlafe die ganze nacht mit sanfter musik
warum das ganze weil es mir gut tut
und das lass ich mir auch nicht nehmen