Kinder. Sinn des Lebens !?
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

12.12.2017
Ich danke oft meinem Körper und unserem Sternenbaby, dass unser Sohn trotz des ganzes Stresses so ein toller Kerl wird.

Erfüllung - manchmal 😁

Wobei ich dazu stehe, dass es "manchmal" echt härter ist wie jede Arbeit die ich je gemacht habe und trotzdem will ich ihn nicht mehr missen.

Kinder Sinn des Lebens?- Unsinn (wer sie dazu hat ein Problem).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
@Stadtneurotikerin: Die Betrachtungen bezüglich des Geburtenrückgangs (der seit ca. 4 Jahren in der Umkehrung begriffen ist) sind auch aus meiner Sicht zu stark auf Frauen fokussiert. Es sind aus meiner Perspektive etwa ein Drittel der Männer, die keine Kinder wollen, bei den Frauen (im entsprechenden Alter) fühlt es sich für mich eher nach 5-10% an. Das sind alles natürlich keine validen Zahlen, sondern meine Beobachtungen. Wie es objektiv aussieht, weiß ich nicht.

Ich wünsche mir Kinder, sofern ich den passenden Partner dazu finde. In den vergangenen Jahren gab es ihn nicht. Es ist auch für mich ein sensibles Thema, obwohl ich mich seit geraumer Zeit recht ausgiebig mit Persönlichkeitsentwicklung und dem Thema Glücklichsein befasse und kann nun überzeugt sagen, mein Lebensglück hängt weder von einem Partner, noch von der Familiengründung ab, schöner wäre es dennoch mit beidem.

Gerade vor einer halben Woche wurde die sehr intensive Schreiberei mit einem Mann abrupt beendet, als klar wurde, dass "keine Kinder" in seinem Profil heißt, er hat keine und will auch auf keinen Fall welche. Ich war im ersten Moment sehr enttäuscht, hätte ich das früher gewusst, wäre ich mit dem Kennenlernen anders umgegangen (und der Kontakt hätte vielleicht auch nicht komplett enden müssen), im Nachhinein bin ich froh, nicht mehr Zeit, Energie und Gefühle investiert zu haben. Das habe ich aus meinen vergangenen Beziehungen und Kennenlernphasen (teilweise sehr schmerzhaft) gelernt. Nur wenn ich frei bin (auch im Kopf!), kann ich den kennenlernen, der mit mir kompatibel ist. So lange ich in einer Beziehung verharre, die mir (oder meinem Partner) nicht das Entwicklungspotential bietet, das der eine oder der andere Teil sich wünscht, sind beide "blockiert".
12.12.2017
Ich wäre mit einem Säugling gnadenlos überfordert und kann mir das für mich einfach nicht vorstellen.

Völlig wertfrei 💚 .. weil ich gerade schmunzeln musste. Glaub mir, diese Sorge haben fast alle werdenden Eltern. Woher will man das auch wissen, wie man das meistert, gerade beim ersten Kind. Ich war auch total unsicher und sicher auch ziemlich planlos. Da wächst man rein...und am Ende meistern es fast alle.
Dass das nicht zu vergleichen ist, weiß ich. Es gibt so viele Arten von Liebe und ich glaube, dass die elterliche Liebe eine der stärksten ist.

Ein richtiger Kinderwunsch ist nie da gewesen. Es war in meinen Kindertagen der Weg schlechthin, den alle Mädchen gehen wollten. Schule, heiraten, Kinder kriegen. Ich habe gedacht, dass das normal sei und mich da irgendwie mitziehen lassen.

Während ich heute merke, dass in anderen der Kinderwunsch brennt und die Familienplanung (auch bei den Singlefrauen) an erster Stelle steht, ist in mir ein anderes Feuer, das lodert.

Die Situation damals hat mir in dem Sinne lediglich die Augen geöffnet, dass ich mich vorher nie damit beschäftigt habe, was es heißt ein Baby im Arm zu halten und dass ich mir nie Gedanken darüber gemacht habe, ob ich das wirklich möchte.

Ich wäre mit einem Säugling gnadenlos überfordert und kann mir das für mich einfach nicht vorstellen.

Für jede andere Frau freue ich mich und ich kann es kaum erwarten, dass es bei meinen Schwestern endlich mal losgeht.
12.12.2017
Auf den Dankeskarten nach der Taufe meines Stiefenkelchens im April stand der Spruch:

"Ein Kind zu haben, füllt eine Lücke im Leben, von der man gar nicht wußte, dass sie da ist. "

Ich find diese Aussage sehr passend. Zu meinen Lebenszielen gehörte es irgendwie immer, auch Kinder zu haben. Keine Kinder zu haben, wurde von mir nie in Erwägung gezogen.

Ich bin relativ unbedarft sehr früh Mama geworden. Seit der Sekunde der Geburt meines Sohnes ist er mein Augenstern. Er ist das Beste, was ich in diesem Leben zustande gebracht habe. Wir haben uns durchgekämpft, über weiter Strecken als 2er-Team, durch seine Kindheit. Heute ist er erwachsen und er ist quasi mein Meisterstück. Er ist toll. Ich liebe ihn über alles. 😍

Dennoch war ich immer auch ich. Und ich hab immer auch versucht mein Leben zu leben. Das hat auch von meinem Sohn viel abverlangt. Komplett zurückstecken für ein Kind, wäre mir sehr schwer gefallen.

Ja, mein Kind hat meinem Leben einen großen Sinn gegeben. Das bedeutet aber nicht, dass ein kinderloses Leben keinen Sinn hätte. Ich kann mir nur mein Leben ohne mein Kind nicht mehr vorstellen.

Bedarf nach weiterer Reproduktion bestand bei mir allerdings nie. Ich hatte nie den Wunsch nach einem weiteren Kind.

Da ich recht jung Mama wurde, hatte ich dann auch recht jung wieder mein Leben ganz für mich. Ein unschlagbarer Vorteil. Aber egal ob 8 oder 18 oder 28... mein "Baby" bleibt mein "Baby"...und mein Wohlbefinden ist aufs Engste an sein Wohlbefinden gekoppelt. Er muss glücklich sein...dann bin ich es auch. Er ist der Mensch, der mir am allernähsten steht. Wir verstehen uns blind.

Natürlich wüßte ich nicht, wie ich kinderlos gelebt hätte. Sicher nicht weniger gut. Aber ich bin dem Schicksal sehr dankbar, dass mir ermöglicht wurde, die Erfahrung "Mama sein" zu machen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Ganz sicher sind Kinder für jeden Elter ein wesentlicher Teil des Lebens.

Einen Sinn des Lebens gibt es nicht, da das Leben an sich keinen Sinn hat. Wir leben schlicht aufgrund der biologischen Entwicklung, ungesteuert, zufällig.
Ohne Plan, Aufgabe oder Bestimmung.

Auch ich bin aus der Kategorie: Hätte gern Kinder, nur mit wem?
Als vielfacher Onkel habe ich fast ein dutzend Nichten & Neffen aufwachsen und sich entwickeln sehen.
Und natürlich "hust" hätte ich alles viel besser gemacht als meine Geschwister.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Diese Frage ist genauso wenig zu beantworten wie "Karriere - Sinn des Lebens" oder vieles mehr, weil Wünsche, Vorstellungen und Lebenspläne nunmal so unterschiedlich wie Menschen sind. Aber eines muss man doch ganz klar sagen: @Carlottchen wenn Du nach wie vor einen Kinderwunsch haben solltest, dann sollte Dir das, was Du erlebt hast, KEINE Lehre sein, denn bei den eigenen Kindern ist das anders. Die eigenen Kinder stinken nicht. Und selbstverständlich sind sie auch nicht so nervig wie andere Kinder ;-)
Du kannst eine Babysittersituation nie mit den eigenen Kindern vergleichen. Nicht im positiven und nicht im negativen Sinn.
Du wächst in Deine Aufgabe hinein und genauso wie es dann plötzlich viel heftiger und schwieriger als vermutet ist, dass man WIRKLICH kaum mehr Schlaf hat (die haben also irgendwie doch alle nicht übertrieben 😨 ) und keine Privatsphäre, keine Zeit mehr für sich, ist es aber umgekehrt auch so, dass Dir plötzlich ein riesiger unerwarteter Berg an Instinkten und Hormonen und anderem Zeug zur Verfügung steht, dass Dich diese beschissene Dreckswindel entsorgen lässt als seien es Orangenschalen oder die Rotznase putzen lässt als wäre es Wasser, was da runterläuft. Und egal wie kaputt Du bist und wie sehr Dich dieser kleine Mensch beansprucht hat über viele Stunden, wenn er in seinem Bettchen schläft und Du nochmal nachsiehst ob er überall zugedeckt ist, ist überall in Dir nur noch der eine Gedanke: "Kleines Wesen, ich hab dich so lieb. Du stehst für immer unter meiner Wache." DAS geht nur mit den eigenen Kindern, nicht mit Nichten und Neffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Es ist ein sensibles Thema. Grund genug, um mal ausgiebig darüber zu sprechen. ;o)

Zahlreiche Studien beschäftigen sich Geburtenrückgang und der Kinderlosigkeit der Frau. Ich habe den Verdacht, dass man den demografischen Wandel gern den Frauen in die Schuhe schieben möchte. Fast immer werden die Frauen zum Thema Kinderlosigkeit betrachtet und befragt. Mich würde auch mal interessieren, was Männer zu dem Thema sagen, wie sie ihre Kinderlosigkeit begründen und wie sie das Leben ohne Familie verarbeiten. Schließlich sind Kind und Familie eine "Gemeinschaftsproduktion" von Mann und Frau - Kinderlosigkeit allerdings auch!

Das war das "Präludium".

Jetzt zu mir:
Ich bin kinderlos in Ermangelung eines geeigneten Partners. Einerseits sind es längere Phasen der Partnerlosigkeit in den "relevanten Lebensjahren", die zu meiner Kinderlosigkeit führten. Andererseits sind mir "ungeeignete" Männer über den Weg gelaufen. Letzteres war für mich persönlich die schlimmste Konstellation: Zwar hat man einen "Partner", kann aber auf diese Partnerschaft nichts aufbauen, also weder Heirat noch Familiengründung. Aus heutiger Sicht sind solche Partnerschaften für mich saft- und kraftlose Schicksalsgemeinschaften, in denen man seine Lebenszeit verschwendet. Dann bleibe ich lieber allein.

Bald werde ich vierzig und ich mache mir ernsthaft Gedanken darüber, wie die nächsten 20-30 Lebensjahre aussehen werden. Und hier kommt die Frage nach dem Sinn des Lebens ins Spiel. Glücklicherweise habe ich mich - vielleicht wegen meiner Familien- und Partnerlosigkeit - beruflich ziemlich gut etablieren können und sitze fest im Sattel. Das ist schon einmal ziemlich beruhigend. Ich plane jetzt so, als würde niemals mehr ein Partner in mein Leben treten. Und als würde ich niemals mehr eine Familie gründen. Angefangen von einem Auslandsjahr, das ich jetzt fest im Blick habe, bis hin zu neuen Karrierewegen, die mich an neue Orte mit neuen Möglichkeiten führen sollen.

Sollte doch noch, wider Erwarten, ein Wunder geschehen, mache ich die Caroline Beil und werde mit 50 Mutter. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Ich bin ganz bewusst und gewollt kinderlos, das war mir auch schon im Teenageralter recht klar und hat sich seither nicht verändert. Dennoch habe ich in manch "dunklen Augenblicken" eine Art kleine Panik, was wohl sein wird wenn ich einmal alt bin und eben keine Familie habe die sich kümmert, aber auch die entspringt eher dem Egoismus "was passiert mit mir wenn ich xy nicht mehr selbst kann", als dem Wunsch nach einer Familie.

Gründe dafür gibt es mehrere, einige sind privat und gehören nicht hierher, aber ich kann mit Sicherheit sagen, ich wäre keine gute Mutter, dafür bin ich einerseits einfach zu ungeduldig und auch zu egoistisch und andererseits zu sehr Kontrollfreak. Weiterhin kann ich sagen, ich mag Kinder nicht sonderlich, einige mehr andere weniger, aber die Grundrichtung ist immer die selbe. Ein Kind hätte also bei mir nicht das Leben was ich mir vorstellen würde das man einem Kind ermöglichen sollte. Und da ich Dinge entweder nur ganz oder gar nicht angehe, sind diese Punkte zusammen für mich schon ausreichend dieses Thema für mich als abgehakt zu betrachten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Früher hatte ich als junge Frau einen großen Kinderwunsch. Da sich im Laufe der Jahre mein Leben mit viel Engagement zur leichten Katastrophe entwickelte, Krankheit, etc. habe ich mit 38 den Entschluss gefasst keine eigenen Kinder zu bekommen, wenn ich bis 40 nicht anders dastehe. Nun ist ein Jahr vergangen seit die 40 vorüber gezogen sind. Und ich bin kinderlos. Manchmal bin ich sehr traurig darüber. Aber tief in meinem Inneren weiß ich, dass dies der richtige Entschluss war. Die Kinderplanung ist definitiv für mich abgeschlossen. Ich bin dreifache Tante und das erfreut mich. Mit Freude lerne ich jetzt einen Mann kennen, der bereits ein Kind hat. Ich sehe den Sinn des Lebens nicht in der Erhaltung der Art. Das regelt sich von selbst. Ich sehe eher im Sinn des Lebens etwas mehr Spirituelles.
Als kleines Mädchen stand für mich immer fest, dass ich mal eine eigene Familie gründen würde. Das haben sich damals alle Mädchen nach dem klassischen Modell gewünscht und weil das alle wollten, habe ich das nie hinterfragt.

Vor 7 Jahren ist dann die Nichte meiner Schwester geschlüpft und wir sollten babysitten. Meine Schwester und ich sind also hingefahren, um ein paar Stunden auf das 3 Wochen alte Baby aufzupassen.

Manchmal kommt es anders als gedacht, Pläne ändern sich und plötzlich stand ich mit dem Baby im Arm alleine da und wusste nicht, was ich machen soll.

Mir hatte vorher niemand erklärt, wie man das Milchpulver richtig anrührt und da das Pulver in eine dekorative Dose umgefüllt wurde, fehlte auch die Anleitung.

Die süße Maus hat jedenfalls irgendwann vor Hunger geschrien und die Mixtur, die ich mit dem Pulver hergestellt hatte, war viel zu dünn und schmeckte offensichtlich nicht.

Ich bin drei Stunden im Wiegeschritt mit dem Baby im Arm durch die Gegend gelaufen. Jedes Mal, wenn ich mich gesetzt habe, ging das Geschrei von vorne los.
Mir tat alles weh, mein Kopf wäre fast geplatzt und ich habe mich fast übergeben, als die Windel zu stinken begann. Diese habe ich nur unter Tränen und ständigem Würgreiz wechseln können.

Als meine Schwester und die Mama der kleinen endlich wieder zurück kamen, habe ich denen nur noch schweißgebadet und völlig entnervt das Kind in den Arm gedrückt und war mir sicher, dass ich mich nicht als Mutter eigne.

Ich hab die süße Maus tierisch gern und es ist toll sie aufwachsen zu sehen, aber mein eigener Kinderwunsch ist an dem Tag begraben worden und seitdem auch nicht mehr zum Vorschein gekommen.

Ich mag Kinder sehr, aber das reicht dann auch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Die Erhaltung der eigenen Art ist der Sinn des Lebens. Alles andere ist menschliches Wunschdenken.
Ich hätte sehr gerne Kinder gehabt und habe so im Alter von 30 bis 38 Jahren sehr darunter gelitten, diesen Traum nicht verwirklichen zu können. Es lag nicht an medizinischen Gründen oder an Partnerlosigkeit, sondern am jeweiligen Partner, der sich jeweils noch nicht bereit dazu fühlte. Da es beim nächsten Partner dann immer das gleiche Spiel war, habe ich mir irgendwann gedacht, dass es vielleicht einfach so sein soll. Mit 38 bin ich ziemlich krank geworden und seitdem würde mir eh die Energie fehlen für ein Kind, mittlerweile war ich auch einfach zu egoistisch geworden. Ich bin es nun so viele Jahre gewohnt, außerhalb der Arbeit tun und lassen zu können, was ich möchte, da würde mir eine Umstellung sicher schwer fallen.

Einerseits finde ich es schade, keine Kinder zu haben, andererseits aber auch völlig okay. Ich bin froh und dankbar, dass ich emotional Abstand davon nehmen konnte, da ich durchaus Frauen kenne, die wegen ungewollter Kinderlosigkeit regelrecht verbittert sind. Nicht alle Wünsche erfüllen sich im Leben, ist einfach so. (Bitte nicht als Angriff verstehen, ich kann mich noch gut an meine eigene Trauer und Verzweiflung damals erinnern!)

Ich denke, Kinder können etwas Wunderbares sein und ich kenne Frauen, die wirklich tolle Mütter sind. Die sich um ihre Kinder kümmern und dennoch ein eigenes Profil behalten. Schlimm finde ich, wenn Frauen NUR NOCH um ihre Kinder kreisen, kein anderes Thema mehr kennen, alles von sich völlig aufgeben. So direkt nach der Geburt kann ich das ja nachvollziehen, wenn man zu Hause ist und sich rund um die Uhr um das Baby kümmert, aber irgendwann muss doch auch mal ein eigenes Interesse wieder auftauchen?!
Und ich sehe auch immer wieder mal Menschen, die besser keine Kinder bekommen hätten, denen gar nicht bewusst ist, was sie mit ihrem aggressiven und vernachlässigendem Verhalten anrichten.

Kinder groß zu ziehen ist sicher eine große Lebensaufgabe, aber ich denke, sie sollte nicht die einzige und auch nicht DER Lebenssinn sein, sondern nur ein Teil davon.
Ich habe meinen Sohn erst relativ spät bekommen. Er ist eine Bereicherung in meinem Leben. Ich liebe ihn mehr als alles andere auf der Welt. Aber es nicht Sinn meines Lebens, Mutter zu sein. Ein Kind zu haben, finde ich toll, aber man darf sich selber darüber nie vergessen. Auch wenn das Kind immer an erster Stelle kommt.

Letzendlich trifft diese Entscheidung jede Frau für sich persönlich, wenn sie Kinder bekommen kann, ob sie Kinder bekommen möchte. Ich würde niemals jemanden verurteilen, der sich gegen Nachwuchs entscheidet. Aus welchem Grund auch immer.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Lingschmetter und Dagmar, ja da habt ihr Recht....
Ich bin ganz bewußt kinderlos.

Schon mit 20 Jahren war mir klar, dass ich niemals Mutter werden möchte.

Ich bin die älteste von 8 Kindern; meine jüngste Schwester ist 15 Jahre jünger als ich.
Da meine Mutter als fürsorgende Mutter gefehlt hat, habe ich schon sehr früh mütterliche Aufgaben übernommen, welches zur Folge hat, dass wir Geschwister auch heute noch sehr eng miteinander verbunden sind.

Ich selbst hatte ein sehr schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter; meine Mutter hat ihre Kinder verwaltet, ernährt und ihnen Zugang zu Bildung ermöglich - aber lieben konnte sie uns nicht. So setzte sich in mir die Angst fest, dass ich eine Wiederholungstäterin werden könne...diese Angst saß so tief und so dauerhaft, dass ich mir diese Aufgabe als Mutter nie zugetraut habe.
Zugeben muss ich aber auch, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt das Gefühl der Unfähigkeit sich auch mit dem Wunsch nach Freiheit vermischte...

Es gab nur einen einzigen Moment in meinem Leben, wo mir schmerzlich klar wurde, was ich mir indirekt selbst verunmöglicht hatte. Dieser Moment war nur von ganz kurzer Dauer, hat mir aber einen Einblick in den Schmerz gegeben, den eine Frau haben muss, die ungewollt kinderlos ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
@Lingschmetter
Mir gefällt, daß du diesbezüglich sehr offen und ehrlich bist. Denn dies ist auch etwas, was ich oft "sehr merkwürdig" finde. Dieser "Druck",der gemacht wird, Kinder in einem Optimierungswahn aufziehen zu müssen. Vor allen bei Eltern untereinander.
Ich glaube Kind sein ist heute zu tage auch nicht einfach.....bei den ganzen Ansprüchen,die schon an Kinder gestellt werden.
Oder eben garkeine, seufz.

Und nicht immer ist alles leicht,definitiv nicht. Kinder groß zu bekommen ist wirklich Arbeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
@Lingschmetter

Mach dich nicht verrückt, jedes Kind ist anders und dein Gefühl für dein Kind bestimmt oft besser als vieles andere.
Ich kenne keine Mutter, die (wenn sie ehrlich ist) ihr Kind nicht am Liebsten auch mal irgendwo wegsperren oder aussetzen würde. ;-)

Ich selbst habe keine Kinder, die Gründe möchte ich diesem Forum aber nicht mitteilen.
Allerdings werde ich gerne als Tante gebucht, da ich ziemlich gut ruhig und sachlich bleiben kann, wenn andere rumflippen oder gar panisch werden.
Wenn man Kinder mit dem Sinn des Lebens gleichsetzt, ist mein Leben wohl sinnlos.
Ich hätte gern Kinder gehabt und wäre ihnen ein liebender Vater gewesen. Aber durch eine verpasste Mumpsimpfung im Kindesalter (was meine Eltern versäumten) bin ich unfruchtbar und damit ist das Thema vom Tisch.

Nun wäre es allerdings kein Thema, eine Partnerin mit Kindern zu finden, aber was mich wirklich nervt; dass man als Mann immer die dritte bis vierte Geige in der Familie spielt, weil man ja nicht der biologische Vater ist. Und oft wird man in den Erziehungsprozess nicht einmal ansatzweise einbezogen. Unter solchen Voraussetzungen hat es sich dann auch mit der neuen Familie, meist auch mit der Beziehung. Das ist einfach nicht fair. Und so fristet man sein Dasein mittels Sinnsuche ohne eigene Familie.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Kinder vernünftig großzuziehen ist harte Arbeit.
Ich hab das unterschätzt.
Manchmal fällt es mir auch schwer immer zurückzustecken. Verabredungen müssen weit im Voraus geplant werden. Urlaub fühlt sich nicht wie Urlaub an.
Meine Tochter hat im ersten Jahr zum Beispiel 0,0 Mal durchgeschlafen. Im Gegenteil. Viele Monate konnte ich nie länger als zwei Stunden am Stück schlafen. Das macht einen fertig..
Man hat halt NIE frei.

Ich habe größten Respekt vor Alleinerziehenden.

Als ich noch 10h-Tage auf der Arbeit hatte, stellte ich mir die Zeit der Kindererziehung so viel entspannter vor, als sie wirklich ist.

Ich möchte meine Tochter nicht eine Minute lang missen und bin dankbar dafür, dass sie bei uns ist. Wir erleben ganz viele tolle Momente zusammen.
Aber es ist auch anstrengend.
Eben WEIL man das Kind nicht vorm Fernseher parken will.

Ich hab immer den Eindruck, früher sind die Kinder so "mitgelaufen" und heute ist Erziehung ne Wissenschaft. Es hat sich grundsätzlich etwas verändert.
Da werden verschiedenste pädagogische Konzepte studiert, man rennt vom Pekip zum Babyschwimmen und macht sich bekloppt, wenn das Baby mit 12 Monaten noch nicht läuft.
Halte diese Entwicklung nicht unbedingt für ne gute Sache.
Ich versuche viel auf mein Gefühl zu hören...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
In ganz jungen Jahren wollte ich keine. Absolut nicht. Mir brach jedesmal der Angstschweiß aus, wenn ich über die Zeit war und es vllt hätte sein können. Obwohl ich immer verhütet habe.Da habe ich absolut immer drauf geachtet.

Um die 30ig rum fand ich den Gedanken gut und hätte sie gerne mit einem bestimmten Mann gewollt. Er bekam bei dem Gedanken die blanke Panik (heute verstehe ich ihn , rückblickend auf seine damalige Situation) Wir trennten uns. Nicht nur deswegen, aber betr der Vorstellung von "Zukunft" und Lebensgestaltung.
Dann war irgendwann klar, daß ich nur mit erheblichem medizinischem Aufwand hätte schwanger werden können. Es waren einige gyn. OP's leider nötig, die auch nicht förderlich für die Fortpflanzung waren, seufz.
Es gab dann auch in meinem Leben keinen passenden Mann mehr, mit dem es für mich stimmig gewesen wäre. Nicht jeder Partner wäre in meinen Augen auch ein Vater meiner Kinder gewesen. (Ich bin ein "Scheidungskind" und kenne den "Kriegsschauplatz" Familiengericht sehr böse aus Erfahrung)

Manchmal bedauere ich es keine Kinder zu haben. Manchmal bin ich auch froh.
Mein Verhältnis zu Kindern ist recht ambivalent. Ich "fliege" nicht auf Kinder, manche mag ich, andere wieder herum finde ich extrem nervig. (So wie bei Erwachsenen auch)

Kinder geben dem Leben einen Sinn, sicherlich. Der "ergibt" sich mit ihrer Existenz ja schon von alleine ;-))
Keine Kinder zu haben ist ggf eine viel größere Aufgabe für das eigene Leben, denn die "Sinngestaltung" muß man/frau sich ja selber aktiv "erarbeiten", schmunzel.


Ich für mich selber habe meinen "Frieden" mit dem Thema gemacht, keine Kinder zu haben und auch nie das "klassische" Familienmodell gelebt zu haben. Mein "Sinn" im Leben sollte wohl ein anderer sein. Mit Mitte 40ig gab es eine Phase von "Trauerarbeit" diesbezüglich. Aber nun kann ich gut annehmen, daß ich wohl anderen Dingen in meinem Leben (auch unterbewußt) mehr Priorität gegeben habe.
Ich wollte immer ein Kind , hat aber aus medizinischen Gründen nicht geklappt. Vielleicht ist es auch gut so obwohl es immer noch ein Wunder Punkt ist. Heute bin ich aber der Meinung das ich mir selbst genug bin. Die Verantwortung für mich reicht. Und ich bin ehrlich ich liebe meine Freiheiten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Das sind leider bei weitem keine extreme.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Wenn Frauen in ihrer Mutter Rolle aufgehen, dann kann das ein schöner Sinn ihres Lebens sein. Ich kenne aber auch Frauen die ihre Kinder über alles lieben es insgeheim aber bereuen Mutter geworden zu sein. Das ist ein grosses Tabuthema.
Ich selbst habe keine Kinder und weiss daher nicht ob und was ich dadurch verpasse. Es gibt wohl nicht DEN Sinn des Lebens, sondern für jeden ist es etwas anderes.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.12.2017
Ähm.. ja, Paul. Extrembeispiele gibt's wohl in jedem Bereich.