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„Suhl“ (Pseudonym)
Ich habe eine Tochter, 24 Jahre, bildschön, klug und ich liebe sie über alles.
Sie ist Borderlinerin und bringt mich oft an die Grenzen dessen, was ich ertragen kann.
Es gab Suizidversuche, Ritzen, Klinikaufenthalte, sie ist nicht beziehungsfähig weil es für den Partner sehr schwer ist, die Achterbahn der Gefühle, die sie durchläuft, selbst auszuhalten. Wer steht schon drauf, grundlos aufs Übelste beschimpft zu werden?
Unkontrollierte Wutausbrüche die aus heiterem Himmel erfolgen, nichts ist planbar.
Abgebrochene ambulante Therapien ... Borderliner lieben es geradezu, sich nicht an Termine zu halten oder gar an Zusagen.
Versteht mich nicht falsch, wie ich schon geschrieben habe, ich liebe sie über alles. Aber manchmal, wenns mal wieder ganz dicke kommt, denk ich so für mich, wie es wäre, wenn sie nicht da wäre *schäm
Kinder sollten nicht der Sinn des Lebens sein, sondern eine Bereicherung - um aufs Thema zurück zu kommen.
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Darf ich einem Kind die Verantwortung der Sinn meines Lebens zu sein aufbürden?
Das Kind ist eine eigenständige Person, es hat ein Recht auf ein eigenes Leben. Es wird erwachsen werden und seine eigenen Wege gehen und das ist gut so. Darf ich als Elternteil zum Kind sagen "Du bist der Sinn meines Lebens?"
Das Kind ist ein sehr wichtiger Teil des Lebens, jedoch nicht der einzige Sinn in einem Leben. Wenn das Kind weggeht oder stirbt- ist dann das Leben Sinnlos? Bin ich nur auf der Welt um Kinder zu zeugen? Kinder bereichern ein Leben, verändern es positiv wie auch negativ. Bekomme ich ein Kind bin ich immer noch Frau oder Mann und habe eine Verantwortung mir gegenüber. Ich bin auch ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen und Zielen- wie mein Kind auch.
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„Bergkamen“ (Pseudonym)
Ich gewinne den Eindruck das hier "Sinn des Lebens" mit "Lebenssinn" verwechselt wird.
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„Neusäß“ (Pseudonym)
@Feucht Was is'n da der Unterschied?
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„Barsinghausen“ (Pseudonym)
Vielleicht Lebenssinn...individuell für einen selbst ....Sinn des Lebens im Allgemeinen....Kinder zur Erhaltung der Art...oder eben andersherum ;)
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„Barsinghausen“ (Pseudonym)
hm...ich muss sagen...mein Leben als Mutter hat mir doch schon einen Sinn....bzw, einen zusätzlichen Lebenssinn gegeben, von dem ich vorher nicht mal im Ansatz eine Ahnung hatte...denn Kinder brauchen einfach eine Mutter, sind abhängige Wesen....ich existiere also schon auch ein Stück weit für sie, ich bin schließlich verantwortlich...sie sind aber nicht mein alleiniger Lebenssinn...aber eben gerade der, der oberste Priorität hat....mit der Selbstständigkeit der Kinder verändern sich diese dann natürlich auch wieder...und natürlich habe ich auch eigne Lebensinhalte....aber ich muss ehrlich zugeben...meine Kinder , machen meinen Lebenssinn schon auch mit aus...aber auch erst, seit es sie auch gibt und ich weiß, wie sich diese Liebe anfühlt. Ich denke, ich wüsste auch was mit meinem Leben anzufangen, wenn die Kinder erstmal selbstständig sind...aber dennoch war Muttersein eine Phase lang, einer meiner Lebensinne...:-)
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„Tübingen“ (Pseudonym)
DEN Sinn des Lebens ? Gibt es das überhaupt ? Ich glaube mittlerweile das es nicht nur einen gibt. Je nach Lebensphase kann sich der Sinn des Lebens auch verändern. Sicherlich auch mal Phasenweise die Kinder...aber eben nur Phasenweise. Zumindest für mich. Ich bin immer Mutter - aber eben nicht nur.
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„Balingen“ (Pseudonym)
Ich verlor meine Tochter als sie 12 war.
Hat mein Leben den Sinn dadurch verloren....Nein.
Das kann ich ganz klar sagen.Ich habe noch einen Sohn ..geistig behindert.28 Jahre alt!
Diesen begleite ich bis er in die Wohngemeinschaft zieht und sich abnabelt!
Ich war und bin für beide Kinder ein Wegbegleiter gewesen.Ich habe sie beschützt Werte vermittelt und die Liebe gegeben die in meinem Herzen für sie da war!
Wenn du ein Kind verliert steht die Welt still.
Du verlierst den Boden den Halt ....Ich finde die Aussagen ganz schrecklich...Mein Leben ist jetzt sinnlos!
Was hatte das Kind für eine Bürde .
Du musst diesen Verlust annehmen lernen damit zu Leben .Stück für Stück .
Meine Tochter hat eine Lücke hinterlassen die man nicht schliessen kann,aber wir können um sie herum weiter leben und auch lieben..Wir müssen es sogar!
Ich habe ganz viele Stunden in Therapie verbracht um meinen Sohn jetzt nicht die Verpflichtung aufzudrücken....Du bekommst jetzt die Liebe von deiner Schwester noch dazu!
Ihn also förmlich zu erdrücken...
Kinder bereichern kosten Kraft sind Glück aber auch Schmerz.
Sie begleiten einen und genauso können sie auch wieder gehen.
Mein ganzes Leben macht einen Sinn und meine Kinder sind ein Teil davon.
So wie meine Erfolge mein Niederlage meine Veränderung und Menschen die meinen Weg kreuzen.
Alles das macht mein Leben aus treibt mich an und nach vorn.
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Karla, die Schilderungen deines Schicksals berühren mich jedesmal sehr. Du bist offenbar eine wahnsinnig starke Frau. Ich denke, ohne eigene Erfahrung, kann man sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, sein Kind zu verlieren. Der Alptraum für alle Eltern. Und obendrein noch die Verantwortung für ein besonderes Kind. Ich hab wahnsinnigen Respekt davor, was du leistet. Toll, dass es dir gelungen ist, deinen Lebensmut und die Lebensfreude zu erhalten, nach all dem, was dir wiederfahren ist. 🌺🌺
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„Bad Rappenau“ (Pseudonym)
Wer meint, Kinder zu bekommen, um im Alter nicht alleine zu sein, hat sich vielleicht verrechnet.
Heutzutage ziehen diese beruflich oder privat in die Ferne und sehen ihre Eltern manchmal nur noch selten.