Ich bin sehr bestuerzt. Da beschweren wir uns alle am laufenden Band, wie schwer ( im wahrsten Sinne des Wortes) wir uns mit fehlender Akzeptanz unserer Leibesfuelle tun und dann tun wir uns das gegenseitig selbst an. Es geht um eine erwachsene Frau, fang bitte nicht an, ihr mit " gutgemeinten" Ratschlaegen " ein schlechtes Gewissen zu machen. Es ist alleine ihre Sache, was sie tut oder nicht tut.

Also, zurueck zu Deiner Frage: Ich wuerde mir nicht anmassen, anderen Menschen zu sagen, was gut oder schlecht fuer sie ist.
Wenn sie Hilfe braucht, wird sie sich diese bei den Menschen holen, die sie sich selbst aussucht.

Du hast ihr auf eine fast schon liebevolle Art gesagt, wie Du empfindest und sie wird selbst auch wissen, dass es ihr nicht gut tut, sich so zu ernähren. Deine Idee, ihr gemeinsames Sporteln vorzuschlagen, finde ich gut.
Ob sie es annimmt, weißt Du erst dann.

Mehr kannst Du meiner Meinung nach nicht tun, außer ihr zu signailisieren, dass sie jederzeit das Gespräch mit Dir suchen kann. Denn mehr würde sie sicherlich (zumindest hätte ich es als junge Frau so empfunden) als Einmischung und evtl. sogar Bevormundung empfinden und es würde wahrscheinlich dazu führen, dass sie komplett blockt.

Hallo! Das klingt wirklich erschreckend und ich glaube dir, dass dir das wirklich Sorgen macht. Aber ich denke, dass sie von selbst bemerken muss, dass sich etwas ändern muss. Druck, gutes Zureden und schlaue Ratschläge von außen bringen da überhaupt nichts, das kenne ich von mir selbst...

Gestern war ich völlig entsetzt. Die Tochter einer Freundin war schon immer ein wenig auf der molligen Seite, so das meine Freundin immer besonders auf die Ernährung achtete. Seit einem Jahr ist ihre Tochter nun aus dem Haus und wohnt weitestgehend mit ihrem Freund zusammen, der jedes Gramm an ihr liebt. Total süß, die Beiden.

Sie hat einen sehr stressigen Beruf in der Pflege, in der sie viel körperlich arbeiten muss. Früher jedoch, als sie noch zuhause wohnte, ging sie oft mal mit ihren Cousinen ins Studio zum Ausgleichssport. Das hat sie inzwischen total aufgegeben nach ihren Prüfungen.

Meine Freundin sagte, es begann im Prüfungsstress, dass sie auf ihrer Couch lernte, um sie herum Bücher, Blätter und strategisch aufgestellte Schälchen mit Süßigkeiten. Niemand spricht mehr dagegen und so hat es sich eingebürgert, dass sie sich auch selbst keine Grenzen mehr setzt.

Ihr Freund ist sehr schlank, eben halt dünn. Es ist egal, was er isst, er nimmt nicht zu. Da sie beide abends keine Lust haben, zu kochen, leben sie inzwischen von Fastfood und der wundervollen neuen "Friteuse". (Ja, an diesem Punkt schrillten meine Alarmsirenen!).

Als sie gestern, nachdem ich sie ca, ein viertel Jahr nicht mehr gesehen hatte, in den Garten kam, dachte ich nur noch: Sie wird so unglücklich sein. Sie wird irgendwann aus dieser Phase aufwachen und weinen, sich selbst hassen, einsehen wie dumm es war, sich auch noch absichtlich so falsch zu ernähren.

Ich nahm sie zur Seite, so dass wir alleine reden konnten. Sie wurde mir böse, weil ich sie bat, wenigstens diese Fritteuse weg zu lassen. Ich streichelte ihr nur übers Gesicht und sagte: "Meine Süße, sieh mich an. Diese Figur hat mich sehr viele Tränen gekostet. Ich war immer sehr regulierend mit meiner Nahrung und es auch nicht geklappt. Es gibt Tage, wo dich Menschen ansehen, als wärst du außerirdisch. Auch wenn dein Freund dich liebt und dich so mag, wie du bist, solltest du nicht absichtlich so essen. Ich möchte nicht, dass du irgendwann so verzweifelt bist, dass dies eine Endlosschleife wird." Sie sah mich an und ich glaube, sie wusste, dass ich es nicht böse meinte. Ich mache mir so viele Gedanken.

Ich habe schon überlegt, sie zu bitten, mich zum sporteln zu begeiten. Aber ich denke, sie wird eher mit ihrem Freund Zeit verbringen wollen. Die Zeiten sind wohl um.

Was würdet ihr tun?