Kann man Beziehung "verlernen", wenn man sehr lange Single ist ?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.03.2018
Hab ich Angst vor Verletzungen?? Ja und wie........
Aber ich glaube zutiefst an die Liebe und dass sie das Wichtigste generell im Leben ist - und daher gilt für mich, wer nicht wagt - der kann nicht mal ansatzweise gewinnen!
Und springe - immer und immer wieder....und ich hoffe, ich gewöhne mir das nie ab!

Wenn ich die Gründe lese, die die Herrschaften angeben, dann denk ich mir ehrlicherweise - warum machen sich Menschen das Leben selbst so schwer?. Das sind für mich Ausreden von Menschen, die sich in die Opferrolle manövriert haben.....vermutlich total unbewußt, aber offensichtlich nachhaltig....
Ist es ein Risiko sich zu öffnen?? Ja, natürlich......aber es ist auch ein Risiko nach einem Sturz vom Rad wieder zu fahren, und man tut es trotzdem!
Ist es ein Risiko, dass ich wieder verlassen werde? Ja, natürlich........aber die Alternative bedeutet, mir jeden und jede vom Leib zu halten, weil auch Freunde können mich verlassen....und Kinder.....und meine Friseurin......undundund.....und wenn es durch Tod ist.....das wäre übrigens genauso verlassen!
Wenn ich mir im Vorfeld schon den Kopf zerbreche darüber, dass ich einem potentiellen neuen Partner nicht gerecht werden kann, weil der mehr Liebe brauchen wird als ich geben kann - dann zeigt das für mich sehr sehr deutlich, dass das (man verzeihe mir den Kraftausdruck) einfach Brainfuck ist, den wir ja sehr gern ausleben, wenn wir halbwegs intelligent sind und Dinge zu sehr analysieren!Stellt euch das mal vor, wie eingeschränkt man in seinem Leben ist, wenn man schon im Vorfeld 1000 Gründe gegen etwas findet, noch bevor mans überhaupt gefunden hat!

Für mich spricht das für eine Angst vorm Leben, eine Angst vor dem nicht kalkulierbaren, nicht planbaren, nicht vorhersehbaren.............ja aber das ist das Leben! In jedem Bereich..........und ich glaube, jeder nimmt sich selbst sehr viel an Freude, an Lebendigkeit, an Lust und an Lachen - und das find ich schade!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.03.2018
Hier ist ja schön häufiger diskutiert worden , wie unterschiedlich sich "Beziehung" gestalten kann.
Und auch, wie unterschiedlich die Vorstellungen sind zum Thema Distanz und Nähe.
Der eine mag die Symbiose eher, der andere lieber nur eine große gemeinsame Schnittmenge und / oder ein partnerschaftliches Verhältnis.
Letztlich stimmt es schon, daß sich vieles findet, wenn der/die Richtige auf einmal da ist. Weil emotionale Verbundenheit hat nichts mit räumlicher Nähe zu tun...... und nichts im Leben ist statisch. Was zu Beginn sich erstmal "schwierig" anhört, findet sich mit der Zeit, wenn man sich als Paar seiner Gefühle sicher ist. Und Kompromisse gehören dazu.

Aber geht es nicht eigentlich um die Fragen:
Traut man/frau sich wieder sich zu öffnen...... das Risiko der Verletzlichkeit einzugehen.
Das Risiko zurückgewiesen zu werden....ignoriert... nicht erhört..... nicht zurück geliebt zu werden...
Das Risiko einzugehen, vllt doch wieder verlassen werden zu können. Und wieder diesem Schmerz ausgesetzt.

Denn jeder hat so seine Vorgeschichte....seine Narben und Verletztungen.....Blessuren des (Liebes-)Lebens .



Andere Aspekte schwirrt mir durch den Kopf.
Eine Freundin öffnete sich letztens und gab an, daß sie sich garnicht mehr wirklich einlassen will, weil sie es so scheut, wieder nicht wirklich tief lieben zu können. Und dann nicht die Liebe so "beantworten " könne, wie vllt der aktuelle Partner es sich wünschen würde.
Sie habe sich bisher nie so alllumfassend als Person gesehen gefühlt,, wie es bei der Liebe doch eigentlich sein sollte.
Sie sei "müde" sich diesem Thema zu stellen..... lasse daher das Thema und die "Suche" garnicht mehr an sich wirklich ran. Höchstens mal ein Abenteuer.

Ein guter Kumpel läßt schon Jahrzehnte keine Frau mehr wirklich an sich ran, nach einer für ihn sehr schmerzhaften Trennung.

Eine andere Freundin erzählt mir seit Jahren, sie müsse sich erstmal selber finden, bevor sie sich wieder auf einen Mann einlassen könne.

Wieder andere (deutlich jüngere) Bekannte sind nie lange Single..... da gibt es manchmal schon Blackouts in meinem Kopf, weil ich mir die Namen der aktuellen Herren/Damen nicht merken kann ;-))

Es gibt soooo viele Gründe und Erklärungen.
Liegt es wirklich nur daran, daß der / die "Richtige" noch nicht gekommen ist ???
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.03.2018
@Energieengel Ohhh wie wahr! Ich komm mir eh schon fast wie ein Idiotenmagnet vor :) hahaha
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.03.2018
Doch, auch das kann eine Beziehung sein. Es muss ja nur für die Beiden stimmen. Vielleicht wäre dein Modell für die anderen undenkbar Rosinante. Bedürfnisse sind halt sehr unterschiedlich.
Oha...

Die Wochenenden... aber auch nicht jedes.... Feiertage nach Absprache...

Sowas ist alles, aber keine Beziehung.
Wenn ich das eine WE nicht mag und der "Partner" das andere nicht, nu ja, vielleicht sieht man sich dann doch ja einmal im Monat 😮

Aber klar... Ich bin zwar fast immer alleine, aber NUR für den einen da 😞 hää?!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Lach,Christin. Sie lauern überall, aber verstecken sich gut. Ganz im Gegensatz zu denen, die sich zeigen:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Den Richtigen muss ich mir selber backen glaube ich mittlerweile :) lach
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Mit dem Richtigen ist alles besser! So einfach ist das:-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Bin auch schon lange Single und sehe es so wie Angel.
Möchte mich nicht einschränken müssen.
Ich glaube es ist weniger das verlernen einer Beziehung , sondern eher die Aufgabe seiner eigenen Selbstständigkeit die man in langjähriger Singel Zeit gelebt hat und die dann total auf zu geben .

Mein Tagesablauf und seither gelebtes Leben würde mit einem Partner , mit dem ich zusammenziehe , mein ganzes bisheriges Leben über den Haufen werfen & ich müsste zu viel von meiner Freiheit aufgeben ...

Deshalb gilt für mich nur noch eine Partnerschaft mit zwei getrennten Wohnungen und nicht 24 x 7 aufeinander hocken ... natürlic den gemeinsamen Urlaub miteinabder verbringen und sich an den Wochenenden sehen (muss aber auch nicht jedes sein).

Auch wäre es schön , Feiertage wenn möglich und nach Absprache gemeinsam zu verbringen wäre eine perfekte Lösung für mich ... zu mindest empfinde ich es im Augenblick noch so.

Was für mich ganz wichtig ist , wäre das Vertrauen dass trotz keiner gemeinsamen Wohnung , doch für BEIDE nur der Eine Partner existiert.
Vor kurzem hat mir ein Mann erklärt:
"Bei einem Mann geht das Gefühl übers Bett und bei einer Frau das Bett über das Gefühl."

Mit dieser Erklärung wird es auch mir logischer, warum Männer oftmals schneller eine neue Partnerin haben als Frauen.
Und wenn ich mir so manche Partnerschaften mal genauer ansehe, habe ich oftmals den Eindruck, dass mindestens einer von beiden einfach nur nicht alleine sein kann/will. (Sieht natürlich auf den ersten Blick gaaanz anders aus.) Dann frage ich mich, ob die Entscheidung zu diesem Partner wirklich ohne (eigenen) Zwang getroffen wurde?

Schlussendlich glaube ich auch nicht, dass Beziehung verlernbar ist. Wie es schon erwähnt wurde, wird alles plötzlich so einfach, wenn der/die Richtige auftaucht. Schätze, der Knackpunkt ist eher, ausreichend aufgeschlossen zu sein, um etwas Neues zulassen zu wollen/können. Dann wird es irgendwie zum Selbstläufer.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
@Mia Finde die Aussage sehr selbsterklärend und passend.

Bin nun einige Jahre Single. Habe mich in meiner damaligen Beziehung öfter alleine gefühlt, als zum momentanen Zeitpunkt. Klar gibt es immer wieder Augenblicke, an denen man sich einen Partner wünscht, aber die mit großen Kampf erlungene Selbstständigkeit siegt.

Vielleicht mag es tatsächlich mal anders aussehen, wenn "der" richtige Mensch vor mir steht, aber da ich leider ein sehr skeptischer Mensch bin, der vieles in Frage stellt, bezweifel ich es eher.
Man verlernt keine Beziehung...man lernt sich selbst nur mehr zu schätzen und wird ängstlicher, bezüglich zu schnellem Vertrauen aufbauen.
Vermute mal getreu dem Motto "Ein gebranntes Kind scheut das Feuer."
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
@mia das macht Sinn, und erklärt einiges.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
@ mia

Unterschreibe ich so !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Gibt es da Unterschiede bei den Geschlechtern ?
Ich sehe es in meinem Umfeld, daß sich Single Männer häufig schneller wieder binden und auch intensiver suchen, als Frauen.


Neulich sagte mir ein Mann, dass Frauen und Männer wohl "Nichtalleinesein" anders empfinden. Wenn er mit seiner Frau streitet, dann möchte er sie umarmen um Nähe und Geborgenheit zu empfinden. Seine Frau bräuchte zunächst (emotionale) Nähe und Geborgenheit UM ihn zu umarmen. Für Männer würde die pure Anwesenheit eines Partners EHER reichen um nicht alleine zu sein. Frauen würden sich in schlechten Partnerschaften manchmal sogar einsamer denn als Single fühlen.

Ich muss sagen, dass ich schon blöderes gehört habe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Warum Männer (aber auch Frauen) nach einer Trennung so scheinbar wahllos vorgehen können ist mir auch ein Rätsel.
Ich denke da steckt auch ein gerüttelt Maß an Pragmatismus dahinter und auch der Wunsch dieses Gefühl nach Bedürftigkeit, das Du beschreibst eben nicht spüren zu müssen. Ob die Strategie auf lange Frist aufgeht, lasse ich mal dahingestellt:

Weil, wenn ich es mir eingestehe, dann spüre ich ja auch eine große Bedürftigkeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Hmmm....
Gibt es da Unterschiede bei den Geschlechtern ?
Ich sehe es in meinem Umfeld, daß sich Single Männer häufig schneller wieder binden und auch intensiver suchen, als Frauen.
Manchmal "verstehe" ich dann auch nicht die Wahl der "Neuen".....


Vllt schätzen Frauen nach einer Trennung ggf die Unabhängigkeit und Autonomie mehr, die sie als Single haben.... weil sie diese vllt zuvor in Beziehungen nicht so empfunden haben ????


Hat es ggf damit zu tun, daß man/frau sich nicht so wirklich emotional auf das Gefühl der Sehnsucht nach Liebe, Nähe und Geborgenheit einlassen will ?
Weil, wenn ich es mir eingestehe, dann spüre ich ja auch eine große Bedürftigkeit.
Das macht Angst...und ich weiß von mir, daß ich dieses Bedürftigkeit und Wünsche meist lieber verdrängt habe ..... dann mußte ich den "Mangel" nicht so bewußt spüren .....


Ich finde, dies sind wichtige Fragen....nicht einfache, aber zumindest solche, die mal andere Blickwinkel hinein bringen.

Wenn ich mich so mit Single Freundinen unterhalte, dann verwundert mich, wie verschieden die Gedanken und Beweggründe sind.... und auch wie unterschiedlich die Ängst ..... vllt doch nicht (mehr) beziehungsfähig zu sein.



Ich weiß aber mittlerweile auch, daß es ganz leicht wird und nur wenig verunsichert, wenn es wieder richtig funkt...
Dann fallen mir sogar die magischen 3 Worte plötzlich ganz leicht zu sagen. Die mir zuvor schwer fielen auszusprechen.
Aber ich weiß auch, was für eine glückliche Fügung sich da in meinem Leben nochmal ereignet hat. Ich kann es wohl viel mehr wertschätzen, als noch in jungen Jahren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Finde ich auch Apfel. Wer 30 Jahre in einer Ehe lebt und verlassen wird, der muss ja gezwungenermaßen auch erstmal lernen alleine klar zu kommen. Da fragt ja auch niemand danach ob man das Singlesein verlernt oder vielleicht sogar nie gelernt hat und man deshalb keineswegs verlassen werden kann oder darf .... da muss man halt einfach durch.
Ich schätze, je länger man in einer bestimmten Lebenssituation lebt, desto schwerer fällt es einem mitunter, sich konkret vorzustellen, wie es sich anders anfühlen würde.

Das kann man aber auf vieles im Leben beziehen, nicht nur an Single/Nicht Single.

Wenn es dann aber soweit ist, die Änderung eintritt, dann wächst man hinein und lebt es einfach.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Klar kann man das verlernen, aber alles was man verlernt kann man sich m.E. auch wieder aneignen, wenn man es denn will. Das ist für mich eher eine Frage des Wollens als des Könnens.

Heute sind wir eben nicht mehr so stark auf andere angewiesen, da stellt sich dann vielleicht auch irgendwann die Frage danach ob man das was alle als wichtig empfinden überhaupt auch wirklich will.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Vreneli wird wohl Recht haben, denn ich kann in meinem Bekanntenkreis ab und zu beobachten wie eingefleischte Junggesellen und Junggesellinnen die es sich schön eingerichtet haben als Single, plötzlich wieder Feuer und Flamme für eine Beziehung sein können, wenn der richtige Partner daher kommt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
verlernen nicht ,aber nicht intensiv genug wollen

So ist es Obelix oder vielleicht nicht nur nicht mehr intensiv genug wollen, sondern gar nicht mehr wollen.

Somit erklärt sich doch auch selbst, was Du weiter schreibst:
Aber es scheint grad in zu sein, eher Freundschaft plus und Freizeitpartner als tiefe Beziehung und Partnerschaft.
Nicht "in", sondern, das ist es, was leichter zu bewältigen ist, wenn man nicht zur Alm-Jungfrau taugt.
Lasst euch gesagt sein wenn der oder die richtige kommt sind solche Fragen bedeutungslos. Zumindest war es bei mir so . Ich konnte es mir schwer vorstellen aber jetzt könnte ich es mir nicht anders wünschen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Ja, ich denke schon. Bei mir ist es auf jeden Fall so. Ich bin jetzt seit 8 Jahren "mehr oder weniger" Single und kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass ich mich wirklich nochmal einlassen kann. Vielleicht hat es aber seither einfach noch nicht wieder doll genug geknallt. Das kann auch sein. Die Liebe wartet halt nicht an der nächsten Straßenecke - für mich gleicht es immer noch einem kleinen Wunder, wenn sich zwei Menschen gegenseitig ineinander verlieben. Meine Mama hat mit fast 50 nach fast 30 Jahren Single-Zeit geheiratet. Vielleicht komme ich ja nach ihr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2018
Ich glaube nicht, dass man Beziehung verlernt.

Aber die Lust an gemeinsamen Wohnraum kann man zumindest im zunehmenden Alter verlieren. Für mich kommt nur mehr eine 'teilstationäre' Beziehung infrage.

Angst vor Verletzungen habe ich nicht. Dass man Kompromisse leben muss ist auch klar. Ich weiss aber, dass ich meine Freiräume brauche. Auch Mal einfach alleine in den eigenen 4 Wänden sein.

Meine Ansprüche sind mit Sicherheit höher geworden.