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„Schmallenberg“ (Pseudonym)
@fumble
@ich bin so
Vielleicht solltet ihr euch mal unterhalten. Klingt zumindest, als würdet ihr euch etwas Ähnliches wünschen.

Ich würde nicht sagen, dass man Beziehung verlernen kann, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man Flirten und die sonstige Anbahnung verlernen kann. Wenn man jahrelang als Single lebt, hat man automatisch weitaus weniger verbale Kommunikation mit der Gesellschaft und wird unbeholfener im interpersonellen Umgang. Was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass man tapsiger beim anderen Geschlecht wirkt und Unbeholfenheit ist für keine Frau sexy, weil sie dann immer im Hinterkopf haben, der Mann hätte auch sonst nichts drauf, was aber fast immer ein Trugschluss ist. Die Qualitäten zumindest von introvertierten Männern sind einfach nicht immer einfach zu erkennen. Aber dazu müsste frau sich eingehender mit demjenigen befassen, was widerum Interesse voraussetzt.
Der andere Aspekt ist, dass man als Single tatsächlich seine Freiheiten schätzt, sich sinnstiftend in seinem eigenen Leben einrichtet wie ein Architekt im privat geplanten Haus und später jeglichen Änderungsvorschlag von außen (von potentiellen Partnern) als grenzüberschreitende Verletzung der eigenen Intimsphäre empfindet. Man legt sich Marotten und Eigenheiten zu, die man in der Form bei Menschen nicht findet, die die meiste Lebenszeit in Beziehungen verbringen. Dies erschwert es natürlich, wieder in eine neue Beziehung zu kommen, aber ich halte es nicht für unmöglich.
Ich weiß nicht, ob jemand von euch mal diesen Film gesehen hat, wo einer der Protagonisten ein bärtiger, brummiger Vollbartträger illegal einen Teil vom Stadtpark bewohnte, der zwangsumgesiedelt werden sollte, er sich aber hartnäckig weigerte und Unterstützung von einer Frau erhielt, die der Regeln und Zwänge ihres Lebens überdrüssig wurde und sich in den schrulligen Waldkauz verliebte?
Auf jeden Fall lautet die Lehre: es ist egal, ob man single ist oder in einer Beziehung. Man sollte nur jeweils das wählen, das einem besser gefällt. Wenn eine Beziehung schöner ist als das Single-Leben- bitteschön! Aber es kann eben auch andersherum sein. Es gibt so einige Männer, denen gehen die meisten Frauen nur noch auf die Nerven und deswegen bleiben sie lieber für sich. Und das ist in Ordnung so. Lieber single als eine unpassende Beziehung führen. Erst dann, wenn eine Beziehung aus freiem Willen eingegangen wird und man so glücklicher ist denn allein, macht sie wirklich Sinn.
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@ich bin so : I feel u !
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„Wandlitz“ (Pseudonym)
Ich glaube viele Menschen haben erhebliche Ängste und Unsicherheiten Nähe (wieder) zuzulassen und die große Furcht vor (neuen) Verletzungen.
Verständlich.
Und wenn ich Dinge lange nicht gemacht habe, vllt noch nie richtig ausgelebt habe, eher schüchtern bin oder ungelenk im sozialen Kontakt und der Interaktion mit dem anderen Geschlecht..... ja dann wird es schwierig.
Dann kommen die Fragen :
Wage ich mich auf unsicheres Terrain?
Riskiere ich Körbe oder ggf Ablehnung ?
Soll ich die Mühen des flirtens und werbens überhaupt (nochmal) eingehen ?
Riskiere ich Liebeskummer, Frust und andere unangenehme Gefühle ?
Zumal die Vorstellungen von Beziehung ja auch sehr unterschiedlich sind.
Manchmal stellt sich wohl erstmal die Frage :
Was ersehne und wünsche ich mir und was bin ich bereit, dafür zu tun......welchen "Preis" bin ich bereit zu zahlen ?
Was bedeutet es für mich, ohne Partner zu leben ?
Ich finde wir haben ziemliches Glück, in dieser Zeit zu leben. Wir können viele verschiedene Lebensmodelle von Liebe und Beziehung leben und sehr individuell gestalten...... wir sind da freier, als noch vor Jahren (zehnten).
Aber der Preis der "Freiheit" ist wohl, daß es komplizierter geworden ist und mehr "aktives Tun" verlangt, als noch zu Zeiten, in denen man verheiratet wurde oder mit der ersten Schulliebe zusammen bleiben mußte.
Ich finde, die Liebe und das Risiko, sich wieder Herzschmerz einzuhandeln, lohnt sich.
Aber ich kann auch verstehen, wenn es jemandem zu anstrengend ist oder ggf zu schmerzhaft oder zuviel Kompromisse verlangt.
Alles ok.
Ich hatte diesen Thread erstellt, um einfach mal Sichtweisen und Haltungen und Gedanken anzuregen und auszutauschen ;-))