"Kalte Welt"...
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.09.2010
Da fehlen einem echt die Worte, wenn man von solch einer ignoranten Gefühlskälte liest... :-(
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.09.2010
beispiel aus meiner arbeit:
anruf bei uns morgens gg 10,es solle schnell jemand kommen,nach einer demenzkranken dame sehen,die wohl um hilfe rufend auf dem balkon stehe...es ging aber leider nicht darum dass die dame vielleicht wirklich hilfe brauchte...wortlaut des anrufers:wir hatten letzte nacht eine große feier,die nacht war kurz,wir wollen noch schlafen!!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
@ Vollweib

ob hessen oder bayern, in richtig kleinen orten so wie bei uns in der wetterau da bekommen die nachbarn eigentlich alles mit. es sei denn man verläßt das dörfchen um morgens zur arbeit zu fahren und kommt erst abends zurück. natürlich wird dann auch viel erzählt wovon nur höchstens 50% stimmen. also ich ziehe mich da etwas zurück, muss das nicht haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Wir wohnen auch Dörflich, jeder kennt jeden und wir kaufen auch schon mal für ne' kranke Nachbarin mit ein... Unsere Apfelbäume im Garten werden gerne von unseren Nachbarn genutzt und als Dankeschön bekommen wir leckeren, frisch gebackenen Apfelkuchen oder Apfelgelee... Ich könnte mir auch gar nicht vorstellen, so dermaßen anonym zu Wohnen, wie das viele bevorzugen... ^^
...also, bei mir im haus würde das auch auffallen, glaub' ich...ich kenn fast alle meine nachbarn...liegt an unseren hofparty's :-)))...tja, berlin is' halt ooch 'nen dorf...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Tammy Du wohnst ja auch in Bayern, hier im kalten Hessen ist das ein Fremdwort
Wir leben auf einem Dorf und da kennt man sich, unterhält sich und man frägt auch mal nach, wenn man jemanden länger nicht gesehen hat.
Für mich ist sowas einfach unerklärlich. Irgendwann muss einen das doch auffallen.
Echt traurig :-(
Leider ist das kein Einzelfall und kommt öfter vor, als man denkt.

Aus meinem beruflichen Umfeld (arbeite bei der Polizei) weiß ich, dass unsere Beamten öfter zu solchen Fällen müssen, wo die Leiche zwischen einer Woche und drei Monaten in der Wohnung liegt und keiner (will) was merken.

Traurig, aber wahr. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Ich sehe das Problem nicht spezifisch Deutsch, sondern generell in der Mentalität jedes einzelnen Menschen.

Denn auch in den Großstädten der südländischen Länder, gibt es solche Fälle.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Das einzige Problem ist die deutsche Mentalität, schaut euch mal in den südlichen Ländern um, in Dörfern und Kleinstädten da kennt jeder jeden, und in Großstädten kenne sich die Leute auch zumindest die im Umfeld. Da sprechen die Nachbarn miteinander, trinken und essen gemeinsam, niemand nimmt es einem übel wenn man unangemeldet kommt.... usw.
Die Menschen pflegen den Kontakt miteinander. Genau da liegt der Knackpunkt.
Ich habe vor 2 Jahren einen Mann in einer Diskothek kennen gelernt, und wir stellten fest wir wohnen seit 17 Jahren in der selben Strasse, die Strasse ist nicht 7 km lang so dass der eine an einem Ende der andere am anderen Ende ist, uns trennen 5 Häuser.
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14.09.2010
Das war großartig Lucy.
So versuche ich mich und die Welt zu sehen.
Herzenswärme/Mitgefühl und Aufmerksamkeit kann man jedem zeigen und geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
achtung,kleiner aufsatz ;-)
ich vergleiche grad die meinungen mit denen aus dem thread "tines schwerster fall".dort werden teilweise die messies verurteilt,und es wird teilweise behauptet,dass die häuser und wohnungen extra so verunstaltet werden...ist einfach-aber werden nicht bereits da die augen verschlossen von dingen die man nicht sehn will?nur weil man sich etwas nicht vorstellen kann?und genau diese menschen sind es,die dann monate und jahre später tot aufgefunden werden.nicht weil sie jemand vermisst.sondern weil irgendwelche rechnungen nicht bezahlt worden sind und der gerichtsvollzieher in die wohnung will.oder sich jemand beklagt über den gestank und das ungeziefer.dann frage ich mich wieder,warum das erst monate später geschieht,denn ein leichengestank ist schon einige tage später extremst übel...
wie schon erwähnt,legen die postboten lieber nen zettel rein vonwegen "bitte leeren",anstatt auch nachzufragen.womit ich nun aber nicht sagen will,dass es seine aufgabe ist,nach allen menschen zu sehen :-)

auch hier denke ich,dass es immer zwei seiten gibt.warum ist denn der mensch allein gestorben?muß es da nicht im leben situationen gegeben haben,das verhalten desjenigen,in denen sich nicht nur ein mensch abgewendet hat? EINEN freund kann man immer verlieren,aber mehrere?
ja,es ist und bleibt trotzdem entsetzlich und traurig!!! ich würde mir eine offenere,freundlichere,ehrlichere welt wünschen,und ich denke,wir müssen alle bei uns selber anfangen...
einer meiner liebsten sprüche ist folgender:

Im Leben geht es nicht immer darum die höchste Punktzahl zu erreichen. Es geht nicht darum wie viele Menschen dich anrufen und mit wem du verabredet bist oder nicht. Es geht nicht darum, wen du geküsst hast, welchen Sport du treibst oder welches Mädchen oder welcher Junge dich gern hat. Es geht nicht um deine Schule, deine Frisur, deine Hautfarbe oder wo du lebst. Es geht überhaupt nicht um gute Noten, Geld, Kleidung und Arbeit. Es geht im Leben nicht darum viele Freunde zu haben oder allein zu sein oder gut auszusehen, nicht darum ob du beliebt bist oder nicht. Das alles spielt im Leben keine Rolle.
Es spielt eine Rolle, wen du liebst und wen du verletzt. Es spielt eine Rolle, wie du dich selbst siehst. Es geht um Vertrauen, Glück und Mitgefühl, darum Neid und Missgunst zu überwinden und Vertrauen aufzubauen. Es geht darum Menschen so zu sehen, wie sie sind und nicht danach zu beurteilen, was sie haben. Am meisten aber geht es darum, das Herz von jemand auf eine Art und Weise zu berühren, wie es vorher noch nie berührt worden ist...

dann muß keiner allein und einsam sterben
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Kicki... ja, das sehe ich auch so!
Das Problem ist doch, es wird lieber weg geschaut nach dem Motto: das geht mich nichts an, da halt ich mich lieber raus.
Die Anonymität in Mietshäusern ist sehr groß. Selbst ein überquellender Briefkasten fällt kaum auf.
Man sieht es ja auch so, die Kontaktaufnahme zu fremden Menschen die einem begegnen ist nicht mehr so einfach wie früher. So empfinde ich es wenigsten.
Vielen Menschen bleibt fast nur das Internet zur Kontaktaufnahme. Doch auch dieses Ebene ist der älteren Generation oft verwehrt.
Früher hat man mit mehreren Generationen zusammen gelebt, dass ist heute eher die Ausnahme.
So schlimme Schicksale sind leider keine Seltenheit.
Wohl dem der eine intakte Familien/Freundeskreis hat.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Wir wohnen sehr ländlich und haben einen guten Kontakt zu den Nachbarn.

Für mich wäre es undenkbar, nicht nachzufragen, wenn ich den ein oder anderen eine Zeit mal net sehen würde!

Und in der Familie, oder mit den Freunden, ist das eh' kein Thema für uns... ^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
ich glaube nicht, daß mich jemand vermissen würde in unserem Haus... da ich eben auch viel weg bin, begegne ich oft wochenlang niemandem, wenn ich morgens früh aus dem Haus gehe und abends spät heimkomme..

Allerdings denke ich, würde ein überquellender Briefkasten sehr wohl irgendwann mal auffallen... und da meine Wohnungstür nicht sehr "dicht" ist, wohl irgendwann auch mal Verwesungsgeruch... ;)

Aber ist schon schlimm, was da so passiert... aber bei meinem Ex war es der gleiche Fall... der Vater Alkoholiker, von dem sich die Mutter trennte, als er 7 war. Er hat den Kontakt zu den insgesamt 3 Kindern komplett abgebrochen. Nur irgendwann vor ein paar Jahren dann die Info, daß man ihn in der total verwahrlosten Wohnung fand und er wohl schon einige Monate tot war..

Ist für mich auch unvorstellbar, meine Familie ist intakt und wir pflegen auch Kontakt miteinander, aber tw. ist es schon erschreckend, wie isoliert (wenn auch tw. selbst bestimmt) manche Menschen leben....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Erschreckend wie man in unserer heutigen, doch angeblich so kommunikativen, Zeit seine direkten Mitmenschen immer mehr aus den Augen verliert. Jeden Chatkontakt vermisst man nach nur 2 Tagen... Der Kontakt zu meinen 5 Nachbarn (ein reines "Singlehaus") funktioniert doch wenigstens in soweit, als dann man die Gewohnheiten (das regelmäßige verlassen der Wohnung um zur Arbeit zu gehen, die morgendliche Toilettenspülung - ja hier ist es seeeehr hellhörig... ;-) - ect.) eines Jeden kennt. Und wenn allein die einzige alte Dame im Haus nicht wenigstens einmal am Tag durchs Treppenhaus geistert um nach ihrer Katze zu fahnden, klingel ich am Abend (ein Vorwand findet sich immer) mal an ihrer Tür. Das "kostet" mich maximal eine halbe Stunde Tratsch aber ich weiß zumindest das sie nicht irgendwo hilflos in ihrer Wohnung liegt.

Traurig das sich jeder nur noch um sich selbst kümmert...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
Ich finde es ganz schlimm, wie gleichgültig viele Menschen durch's Leben gehen!!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.09.2010
... ist das nicht traurig?

>> Forchheim (dapd). Die Leiche eines 47 Jahre alten Mannes hat rund ein Jahr lang in dessen Wohnung im oberfränkischen Forchheim gelegen. Am Montag fanden Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr den nahezu mumifizierten Toten, wie die Ermittler am Dienstag mitteilten. Den Beamten zufolge hatte offenbar niemand den arbeitslosen Mann vermisst. Anfang der Woche alarmierte schließlich die Vermieterin des Mannes die Polizei, da die Bewohner des Mehrfamilienhauses den Mann seit längerem nicht gesehen hatten.

m Treppenhaus schlug den Beamten bereits heftiger Verwesungsgeruch entgegen. Auch der Briefkasten des Mannes quoll über. In der Wohnung fanden die Einsatzkräfte schließlich die Leiche. Die Todesursache wird in der starken Alkoholsucht sowie mehreren Krankheiten des Mannes vermutet. Der Mann lebte laut Polizei verwahrlost und zurückgezogen, Kontakt zu Familienangehörigen und Nachbarn pflegte er offenbar kaum. <<

Es macht mich traurig zu wissen, daß solche Schicksale immer mehr werden... :-(