Involvenz
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Rundum Leben

Hallo,

ist ja nun schon ein paar Tage her, aber um eine Insolvenz zu eröffnen braucht auch dein Chef Geld - und das muss er auch erstmal haben. Auf der anderen Seite kann er sich das Geld sparen indem er von den Sozialkassen die Insolvenz eröffnen lässt - was natürlich nur dann passiert, wenn er die Sozialabgaben nicht zahlen kann.

Was dich als Arbeitgeber erwartet, kann von "nix kriegen" bis "es geht weiter" alles bedeuten. Auch das hängt von der Firma, der Marktlage und der Motivation des Insolvenzverwalters ab. Wenn er sieht, dass mit einem weiterlaufen der Geschäfte mehr zu machen ist, als mit Abwickeln, so werdet ihr dazu verdonnert werden weiterzuarbeiten.

Wer allerdings wie und wo weiterbeschäftigt wird, das hängt ein Stück weit auch von Deinem Chef ab - wie gut er sich für den einen oder anderen einsetzt.

Ich selber war zu Krisenzeiten bei einem Dienstleister der Quelle beschäftigt und habe gott sei dank keine Pleite, doch aber entscheidende Einschnitte und eine Auffanggesellschaft für meine Kollegen miterlebt.

In jeden Fall kann dir ein Arbeitsrechtler oder auch ein Insolvenzanwalt weiterhelfen. Ansonsten drück ich Dir die Daumen, dass es dich nicht so hart trifft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.10.2011
Merci für die vielen Tipps und Euer Mitgefühl!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
@Ambärle

Sie hat nur geschrieben, das es für die Gehälter für Oktober noch gereicht hat. Nicht ob es schon da ist. Hoffentlich klappts.

Es steht aber nirgend geschrieben, das die Firma sofort alle Mitarbeiter freistellt. Vielleicht wird ja weitergearbeitet. Dann geht es auch um die Gehälter für die nächsten Monate.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
@ Antje

Ich wünsche dir und deinen Kollegen auch viel Glück.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Nein liebermann das ist nicht da Frage da es keine ausstehenden Gehälter gibt. Hat sie doch schon 2x geschrieben.

Nein ist auch nicht so ;-)
Wenn aus der Masse noch was kommt wird auch ausbezahlt und Lohnaussenstände haben Vorrang, ebenso die SV-Beiträge
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Die frage ist nur, hat der Chef die Gehälter schon angewiesen? Ist die Überweisung schon raus? Wenn ja, seid ihr wohl erstmal auf der sicheren Seite. Aber das Sollte erledigt sein bevor der Chef zum Amtsgericht geht.

Normalerweise ist es wohl so, das kein Geld mehr gezahlt wird nach Insolvenzantrag und dann mit Eröffnung der verfahrens rückwirkend das Insolvenzgeld kommt.

Aber mach dich nicht verrückt! Du wirst zumindest vom Amt irgendwie Hilfe bekommen, denke ich mal, aber das solltet ihr tatsächlich als erstes klären und die Mitarbeiter sollten mal wieder runterkommen und gemeinsam schauen wie es weitergeht.

Ist vieleicht leichter gesagt als getan, aber was will man tun.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Das tut mir ehrlich leid für dich.
Ich persönlich war selbst Gott sei Dank noch nie in dieser Lage, aber der Betrieb meines Lebensgefährten ging pleite. In dieser Zeit sind die Gefühle Achterbahn gefahren, beruflich wie privat. Denn auch hier kochte die Gerüchteküche. Es hieß, es geht weiter, dann wieder nicht, dann wieder doch usw.
Letztenendes verließen die Ratten das sinkende Schiff, mit dabei mein LG als einer der letzten. Und er hatte Glück, fand noch einmal einen neuen Job.

Du hast schon einmal gut daran getan, dich arbeitssuchend zu melden. Klar, kann es sein, dass der Betrieb weitergeführt wird, aber wenn, dann immer in einer abgespeckten Version. Und wer sagt dir, dass DU dann dabei bist.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft und Erfolg für die nächste Zeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Es ist super wenn die Gehälter noch bezahlt werden konnten, denn das Insoausfallgeld ist nie 100% des Lohns. So seid ihr besser dran.
So ein Verfahren wird schnell eröffnet. Das ist kein Problem. Die komplette Abwicklung dauert allerdings. was an sich kein Problem bei Euch ist da die Gehälter bezahlt wurden und damit habt ihr erstmal keinen Nachteil.
Wenn es keine Auffanggesell. gibt solltet ihr Euch schnell arbeitslos melden.
Ob es so eine Gesellschaft geben wird hängt an vielem das machen die AG mit den Insoverwaltern aus. Damit hatte ich bisher noch nichts zu tun. Dazu kann ich im Einzelnen nichts sagen.
Ihr müsste einfach abwarten ob Inso angemeldet wird oder nicht. Wenn angemeldet wird wird der Insoverwalter zügig abklären ob und wie weiterbeschäftigt werden kann so dass dann den AN sowenig Schaden wie möglich entsteht.
Wenn eine Firma so in die Schieflage gerät und es noch schafft die Löhne zu bezahlen liegt ihnen auch viel daran das die Leute ihr Geld bekommen, da habt ihr eine gute Aussgangssituation.
Also abwarten ob angemeldet wird und dann warten was der Insoverwalter sagt. Ab der Eröffnung darf euer Chef auch nichts mehr entscheiden oder beschliessen, das läuft dan alles über den Verwalter.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
@liebermann: Ja, ich gebe Dir recht. Nur, würden die gerade gar nicht auf mich hören. Da wäre es eher sinnvoll einen kleinen Kreis ruhiger Menschen zu bilden, die Infos beschaffen und sich gegenseitig stützen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Doch, eben für die Gehälter für Pktober hat das Geld noch gereicht.
Muß ich damit rechnen, daß ich also bis zur Eröffnung des Verfahrens kein Gehalt bekomme? Ih, das hört sich übel an.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Und deine Kollegen sollten lieber die Köpfe zusammen stecken und sich gegenseitig helfen, in der Situation. Informationen beschaffen ist sinnvoller als die Schuldfrage zu klären.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Danke, da ich in der Gewerksschaft bin, werde ich die gleich mal morgen kontaktieren. Merci!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Nun ich vermute mal, das der Betrieb Insolvenz beantragen wird.

Damit wird ein Insolvenzverwalter eingesetzt, der von da an das Sagen hat, die Chefs müssen dann tun was er sagt. Vor allem darf kein Geld mehr bewegt werden, ohne seine Einwilligung.

In dem eigentlichen Verfahren geht es dann darum, die Gläubiger zu befriedigen und den Betrieb eventuell weiter zu führen oder abzuwickeln.

Das kann ganz schön gruselig werden, aber der Laden kann auch weiterlaufen, wenn sich ein Investor findet.

Als erstes würde ich jetzt erstmal klären, wie es mit dem Lohn aussieht. Ihr Mitarbeiter habt zwar Anspruch auf Insolvenzgeld von der BA, aber das wird rückwirkend gezahlt, und bis zur Eröffnung des Verfahrens vergehen in der Regel 3 Monate.

Das würde ich jetzt als erstes klären, was euch da erwartet. Eventuell habt ihr glück und eine Bank ist bereit die Gehälter gegen eine Abtretung zwischen zu finanzieren. Das Insolvenzgeld kommt von der Bundesagentur für Arbeit, schmälert nicht deinen Anspruch auf ALG 1 und kommt sicher, also kann es sein das man da ein Konstrukt mit einer Bank macht, was Monatliche Zahlung bedeutet und ihr müsst eure Ansprüche vorher abtreten. Bei kleineren Firmen aber eher unwahrscheinlich.

Blöd ist ja das er es noch diese Woche tun will, aber scheinbar reicht das Geld nicht mehr für die Gehälter.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Wie die Lage der Firma wirklich ist kann ich nicht beurteilen, da ich ja die Zahlen nicht einsehen kann. Nein, einen Betriebsrat haben wir leider nicht.
Wenn ich das richtig weiß, wird der Insolvenzberater mit Eingabe der Insovenz bestellt, nicht?
Ja, wegen dem Insolvenzausfallgeld habe ich mich gleich informiert. Das gibt es erst, wenn die Löhne nicht bezahlt wurden. Erst dann kann man es auch beantragen.

Oh ja, meine Kollegen - wie bereits erzählt - hauen sich gearde die Köpfe ein. Das ist einfach furchtbar zu sehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Ja, für Oktober bekommen wir noch Lohn.

Da wir Maßnahmen für die Agentur für Arbeit durchführen kommen auch monatlich kalkulierbare Gelder rein.

Wie kommt so eine Auffanggesellschaft zustande?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
normalerweise weiss man vom buschfunk her in etwa, wie die chancen stehen, aber trotzdem ist da immer ausnahmezustand, da liegen die nerven blank. ich würde versuchen, mich rauszuhalten und so fair wie möglich zu bleiben für den fall, dass man sich zweimal im leben trifft.
wie verzweifelt ist die finanzielle lage der firma? ist ein insolvenzverwalter bestellt (und bekannt)? ich würde beim betriebsrat (falls vorhanden) / arbeitsamt nachfragen, wie die aktuellen bestimmungen für insolvenzausfallgeld sind - ein sehr willkommener warmer regen.
ansonsten: erstmal abwarten. vielleicht gibt es doch verhandlungen zwecks übernahme - und auch wenn es nix wird oder nix dauerhaftes, isses doch manchmal besser, noch eine zeitlang eine basis zu haben, von der aus man sich bewerben kann.
ein glück, dass die wirtschaft tatsächlich boomt. ich hab aktuell einen befristeten arbeitsvertrag, aber zwischenzeitlich ein angebot UND einen unbefristeten vertrag von einem früheren arbeitgeber gekriegt !!!
also, keinesfalls aufgeben. vielleicht ein kleiner verständlicher durchhänger am kommenden langen wochenende, aber dann mit volldampf bei arbeitsamt online und stellenbörsen suchen. ich drück dir alle daumen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Die Betriebe können nicht weiterlaufen. Es kann aber sein das es eine Auffanggesellschaft gibt bei der alle AN übernommen werden, oder nur ein Teil davon. Kommt darauf ob Geldgeber zu finden und Aufträge vorhanden sind.

Wurden die Löhne ausbezahlt ?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Was willst Du denn wissen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Als allererste Reaktion:
Ich drücke dich und bin in Gedanken bei dir und deinen Kollegen ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.10.2011
Der Betrieb bei dem ich angestellt bin will diese Woche Insolvenz einreichen.
Bisher mache ich vor allem die Erfahrung, daß gerade die Männer anfangen emotional oder verbal auf die anderen einzuschlagen. Ansonsten bin ich völlig ahnungslos.

Wer hat denn so etwas schon mal erlebt, oder hat darüber fundierte Kenntnisse?

Klar, arbeitssuchend habe ich mich schon gemeldet. Viele erzählen aber, daß die Betriebe oft weiter laufen. Wer mag mir erzählen?