Internetsprache(?)...oder bin ich einfach nur zu alt?
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Rundum Leben

Ich stimme vollkommen zu. :-D
Aber denke, dass der Sprachgebrauch, solange er korrekt ist, noch unser kleinstes Übel ist.
Die Gestaltung seiner Sätze hat man ja noch selbst in der Hand und manchmal übernimmt man eben auch Formulierungen, weil man sie gut findet. Da geht es nicht um "Begriffe" sondern ein Stück weit um Redewendungen. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Viel schlimmer als alles bisher Genannte: Anglizimen, die klug klingen wollen aber einfach nur schrecklich sind:

Floskeln wie: Das macht Sinn ... da bin ich ganz bei Dir ... am Ende des Tages ....

Und das alles geschieht ohne Not, es ist nicht so als gäbe es keine deutschen Begriffe dafür.
@ stierfrau
Das ist eben in einer Welt wo jeder mit jedem kommunizieren kann und immer mehr äußere Einflüsse kommen auch normal. Ich fand z.B. die Rechtschreibreform an manchen Stellen auch nicht schlecht wo sinnlos grammatikalische Ausnahmen abgeschafft wurden, damit man die nicht auch noch auswendig lernen muss. An einiges musste man sich natürlich erst gewöhnen und ich war kein Freund dieser "Lautsprache" Aktion aller: "Kätschup" etc.
Dann bleibt ich lieber bei den Fremdwörtern, aber die sind ja auch immer noch gültig.

Dein Beispiel war mir bis jetzt z.B. auch noch nicht bekannt. Aber es ist finde ich auch als Deutsche praktisch, wenn man solche Regeln kennt. Auch wenn man die Wörter intuitiv richtig schreibt hat man so die Möglichkeit auch anderen eine Eselsbrücke zu geben, danke. :)
@Zukerwatte
Die Artikel sind nicht willkürlich gewählt ;o) Und die Sache mit dem Mädchen lässt sich ganz einfach lösen:
Alles, wirklich Alles, was als Verkleinerung mit der Endung "-chen" gebildet wird, ist "das":
das Hütchen, das Hündchen, das Dickerchen - und eben auch das Mädchen. ;o)
Wenn man das einmal gespeichert hat, funktioniert das auch im Alltag.
Ich merke mir viele für mich unverständliche Sachen so - meistens gibt es eine Regel, die nicht wirklich in der Schule gelernt wird, die aber allen, die Deutsch als Fremdsprache gelernt haben, sehr helfen kann.

Aber zurück zum Thema... Ja, die Sprache verändert sich. Ich lerne gerade Niederländisch bei der VHS und unser Lehrer, gebürtiger Niederländer, sagt immer wieder mal Sätze wie: "Früher war das so richtig, dass ist immer noch grammatikalisch korrekt - allerdings wird das seit paar Jahren immer mehr vereinfacht benutzt und bald wird die alte Variante wohl aussterben"... Letztens meinte er - das ist mit dem Deutsch auch so. Engländer haben ihre Sprache schon "entrümpelt" - andere Sprachen werden auch nachziehen...
Mit Kommata stehe ich auf Kriegsfuß. Schon immer. Ich schätze, ich nutze diese zu überschwänglich, besser eines zu viel als eines zu wenig lautet da meine Devise^^

Ansonsten fällt mir die deutsche Sprache nicht wirklich schwer. Ganz ohne große Paukerei ist sie mir früh in Fleisch und Blut übergegangen, was ich vor allem darauf zurück führe, dass ich in jungen Jahren regelmäßig Bücher verschlungen habe und in der Schule von Anfang an die lateinische Ausgangsschrift nebst penibel einzuhaltender Rechtschreibung eingetrichtert bekam.
Ich zucke oft innerlich zusammen beim Anblick mancher Wortschöpfungen im Internet. Meint man es gut und weist darauf hin, ergeht es einem meist schlecht. Die meisten Menschen reagieren so extrem empfindlich darauf...getroffene Hunde bellen fällt mir dazu nur ein.

Für mich sitzt einer der größten Übeltäter in den Grundschulen. Schreiben lernen nach Gehör. Das geht schon bei deutschen Kindern in deutschen Familien meist nicht gut. Für ausländische Kinder bzw. Kindern, in deren Familien kaum/kein Deutsch gesprochen wird, eine absolute Katastrophe.
Ich bin im SMS Zeitalter groß geworden und verhackstücke trotzdem meine Sätze nicht.
@ Zuckerwatte
Um deinen völlig zu unrecht geäußerten Verdacht zu entschärfen weise ich darauf hin, dass ich sogar geschrieben habe, dass es uns Deutschen mit dem Ungarischen ähnlich ging.
Das war quasi ein Geben und Nehmen. Jeder hat die Fehler des anderen toleriert damit Besprechungen eben schnell ablaufen konnten, wenn jeder wusste was der andere meinte.
Es gab nur wenige Kollegen, die wirklich aktiv ihre Sprache verbessern wollten. Die haben dann z.B. auch Begriffe nach der Besprechung erfragt, wenn sie ihnen gefehlt haben.
Wir hatten auch ein paar Jungs dabei, die wirklich einwandfrei deutsch sprechen konnten.
Ich finde auch die Leistung deiner Mutter durchaus bewundernswert. Ich hab selbst 3 Jahre in Ungarn gelebt und kann gerade mal einfache Sätze und halt viele lose Vokabeln.
Unser Problem war immer, dass die Geschäftssprache eben Deutsch war und der meiste Teil der Besprechungen und des Schriftverkehrs immer in Deutsch waren. Daher war unser Anspruch relativ gering. Trotzdem wollte ich eben privat oder im Lokal auch mal auf ungarisch fehlerfrei bestellen oder einkaufen. Andere Deutsche hat das gar nicht interessiert und deren Meinung war, dass für ihr Geld die Ungarn eben deutsch sprechen müssten, was ich so gar nicht verstehen kann. Die zwei Jahre Sprachschule waren für mich auch nicht einfach, aber dafür hab ich wenigstens einen guten passiven Wortschatz erworben und bediene die gängigen Höflichkeitsformen. Die Ungarn freuen sich auch sehr darüber, wenn man bemüht ist ihre Sprache zu lernen, weil sie wissen, dass sie nicht so weit verbreitet ist und anerkennen, wenn man höflich ihnen gegenüber ist. Davon können sich die Deutschen noch eine Scheibe abschneiden und das motiviert auch mehr. ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Ich denke, es geht jedem so mit den Artikeln, der eine Fremdsprache lernt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Jetzt kommt doch tatsächlich die Rassismuskeule - die hat in der Diskussion doch absolut gar nichts zu suchen...meine Herren....oder Damen...bevor die Genderkeule auch noch kommt :-)
@Y_ShadowCop2002
Ich fand den Vertipper einfach passend. Das geschieht eben auch sehr schnell. ;-)

Ich verstehe ja auch, dass jeder nur so gut schreiben kann wie er/sie es gelernt hat. Kenne auch viele Leute der Generation 50+ bei denen die Rechtschreibung nur rudimentär vorhanden ist.

Mir ist es im Internet mittlerweile einfach nur noch wichtig, dass ich das Geschriebene verstehe. Man weiß ja nie, welche Schulbildung der Schreibende genossen hat und ob er täglich richtig schreiben muss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Was soll denn dieser unterschwellige Rassismus?
Du kannst es deinen ungarischen Kollegen doch nicht zum Vorwurf machen, dass deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Sollen sie besser gar nicht sprechen?
Ich finde es IMMER gut, wenn sich Ausländer bemühen deutsch zu sprechen. Man lernt eine Sprache nunmal nur durchs Sprechen, da kann man doch über kleine Fehler hinwegsehen.

Multikulti zerstört mit Sicherheit nicht die deutsche Sprache. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Einfluss - gerade in der Jugendsprache. De facto sind aber französische und englische Begriffe viel häufiger im Deutschen aufzufinden, als beispielsweise türkische.
Ausländer haben in der Regel Probleme mit den Artikeln, da diese im Deutschen nunmal sehr willkürlich gewählt sind - bestes Beispiel: das Mädchen.
Allerdings konnte ich nicht beobachten, dass plötzlich die Mehrzahl "die Mädchen" sagt. Wie du selbst festgestellt hast, scheint das Problem eher bei einfachster Grammatik zu liegen und das schiebe ich den Schulen und dem Elternhaus zu, Ausländer können dafür nun wirklich nichts.

Als Beweis:
Meine Mutter kam mit 25 aus Polen nach Deutschland, wo sie nicht mal Deutsch in der Schule hatte. Drei Jahre später hat sie ihre Dissertation auf deutsch verfasst und ihre Promotion mit magna cum laude abgeschlossen. Ich spreche einwandfreies deutsch, habe bei deutschen Lehrern im deutschen Abitur 15 Punkte erhalten und muss regelmäßige Urdeutsche verbessern.

Wie gut oder schlecht man eine Sprache spricht, ist primär eine Frage des Aufwands und nicht der Herkunft. Dass ein Akzent oft nicht ganz wegzubekommen ist, halte ich hierbei für irrelevant. Für einen Norddeutschen ist Bayrisch auch oft schwer verständlich und da zweifelt auch niemand an den grundsätzlichen Deutschkenntnissen. ;)
@ MonaH
Da bin ich ganz bei dir. Wobei ich auch lange ohne Satzzeichen und immer "klein" geschrieben habe in meiner Jugend. Doch nun finde ich Satzzeichen, insbesondere das Satzende, erhöhen die Lesbarkeit eines Textes schon enorm. Für mich hat es auch mit Respekt gegenüber meinem Gesprächspartner zu tun, wenn ich mich bemühe verständlich zu schreiben. Und da kann das eben jeder so gut wie er kann.

Lustig mit meinem Vertipper. Ist halt das typische Beispiel, bei dem einem auch keine Rechtschreibprüfung helfen kann, weil man halt einen Buchstaben verschluckt hat. ;)
Ich krieg echt Pickel bei "Ich weis das ich nichts weis." ARGHHHHGGGRRRMMPPPFL
Nennt mich oberflächlich, aber ich will dann gar nichts weiter wisen.
@Y_ShadowCop2002
Oh Ja, wie schnell vertippt man sich. Ich zitiere: Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Argument gilt: "Man wir ja auch so verstanden!?"

Das fand ich jetzt sehr passend. ;-)

Ich gestehe einige der oben beschriebenen Fehler mache ich selbst. *Schäm*

Was mich aber sehr oft mehr nervt, sind überhaupt nicht vorhandene Satzzeichen. Meines Wissens existieren Punkt und Komma in jeder Sprache. Wenn ich dann Nachrichten lesen muss in denen noch nicht mal ein Punkt gesetzt wird, bin ich mehr als genervt.

Dann teile ich auch mal dem Schreibenden mit, dass ich ihn nicht verstehe.
Naja ich mache immer die Feststellung, dass viele ausländische Mitbürger oft nur 2 oder gar keinen personalisierten Artikel haben. Schaut man sich da die englische Sprache an, dann kommt man gar mit einem Artikel aus. Es war auch für mich anstrengend die Geschlechter auswendig zu lernen. Man muss also nicht nur eine Vokabel kennen, sondern in der deutschen Sprache auch eines ihrer drei Geschlechter. Da es dafür keine Regeln gibt ignorieren viele ds eben. Das zieht sich dann auch durch alle anderen Dinge wie Possessivpronomen, wo wir auch recht viele Varianten haben. Andere Sprachen haben da deutlich weniger oder andere sprachliche Mittel, um das zu regeln.
Wenn man also nicht das Gefühl hat die Sprache entsprechend zu beherrschen, dann werden Sätze kurzerhand umformuliert oder vermeintlich falsche Satzteile einfach weg gelassen.
Unsere ungarischen Kollegen haben das z.B. auch getan. Vor allem weil der ungarische Satzbau sich auch erheblich von unserer Sprache und den westeuropäischen Sprachen unterscheidet.

Wenn ich dann sehe, dass UR-DEUTSCHE heute nicht mal fehlerfrei einen Imperativ bilden können, dann weiß ich nicht ob wir da vielleicht auf einem zu hohen Ross sitzen.
Wie oft höre ich Sätze wie: "Ess das auf!" oder auch sehr gerne: "Bewerb dich doch einfach mal!"
Das waren in dem Fall keine Ausländer oder Menschen mit Sprachproblemen.
Aber selbst wenn man diese Leute darauf anspricht, haben diese auch kein Unrechtsbewußtsein.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Argument gilt: "Man wir ja auch so verstanden!?"

Ebenso haben es unsere ungarischen Kollegen gehalten. Solange die fehlerhafte Grammatik einen Satz nicht so entstellt, dass man seinen Sinn nicht mehr zuordnen kann, dann wird das einfach so hingenommen. Ähnlich muss es den ungarischen Kollegen auch gegangen sein, wenn wir ungarisch gesprochen haben. Ich denke eine Sprache gehört zwar zum "Kulturgut" aber funktioniert nur dann, wenn die Menschen sie auch als etwas schützenswertes sehen.

Das ist meiner Meinung nach bei unseren heutigen Werten und auch ein bisschen durch das Multi-Kulti schon sehr schwierig.

Wie schnell man sich vertippt sieht man ja in diesem Thread.
Zitat Löwenzahn:
Leider hat dieses Phänomen bis in die Gegenwart überlebt (wo SMS-Schreiben recht günstig geworden ist oder sogar kostenlos Informationen versandt werden können). Einen weiteren Anteil sehe ich darin, dass durch die Multi-Kuli-Gesellschaft (die wir heute nun einmal sind), die deutsche Sprache in ihrer Gänze und Vielfalt ebenfalls leidet (oder sich halt weiter entwickelt).

Immer dieser Stress mit den Schreibgeräten, daher plädiere ich für eine Füller-Gesellschaft. ^^
Aber solange man das versehentlich macht und nicht mit Vorsatz ist das auch nichts schlimmes. Ich finde es nur unangebracht, wenn man Menschen darauf hinweist und diese aktiv jeden Ratschlag ablehnen. Also sich gar nicht verbessern wollen...
In diesen Tagen steht halt Individualität über allen Regeln. :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Oh ja...das Apostroph. Sehr oft an Ladenlokalen aller Art zu finden. Nervt mich auch jedes mal, ist aber kaum noch zu stoppen. Mir fällt gerade auch noch einer meiner Lieblingssätze ein..." wer war jetzt dran"...oder " wer war die Currywurst" . Aber das ist dann tatsächlich kein neues Phänomen. Mir ging es ja gerade um die neusprachlichen Vergewaltigungen insbesondere der "Jugend" :-)
Fehler im klassischen Sinne passieren...auch ich bin kein Grammatikwunder. Aber das hat nichts mehr mit Fehlern zu tun...das ist bewusste Veränderung.
Mich nervt auch der inzwischen durchgehend falsche Gebrauch des Begriffs "Lebensjahr".
Das erste Lebensjahr ist von der Geburt bis zum ersten Geburtstag, dann beginnt das zweite Lebensjahr. Das muss ich Euch vermutlich nicht erklären, aber es greift sehr um sich, das falsch zu verwenden.

Wenn das Schule macht, ist das 19. Jahrhundert irgendwann das Jahrhundert, in dem ich geboren bin :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Danke für den Link, @Zuckerwatte! Super!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Grundschüler benutzen diese Wörter ohne sich bewusst zu sein, was sie bedeuten.
Geil, cool oder Alter (hier in Berlin gern "Alda") usw. sind einfach Modewörter.
Was mich wirklich noch mehr nervt, ist diese Verkürzung der Sätze. Wird diese Sprachkultur eingeübt, fällt sie den Kids später gewaltig auf die Füße. Beispielsweise bei Bewerbungsgesprächen o.ä.
Nach meiner Beobachtung sprechen Kinder besser, wenn sie aus Familien kommen, wo die Eltern noch mit ihren Kindern reden und nicht nur über deren Köpfe hinweg kommunizieren.
Sprache muss eben von kleinauf geübt werden...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Das hat ganz sicher nichts mit der Beschränkung einer SMS auf 150 Zeichen zu tun. SMS schreibt nämlich so gut wie niemand mehr - zumindest, wenn er unter 30 ist.
Sicherlich könnte man jetzt das gerne verteufelte Internet als Quell des sprachlichen Verfalles sehen, allerdings würde das eher sprachliche Phrasen oder Abkürzungen erklären, eventuell noch fehlende Satzzeichen.
Aber nehmen wir mal ein anderes Problemkind. Der Akkusativ wird stetig vernachlässigt, oft auch von journalistischer Seite. So wird aus "ich habe keinen Bock" schnell mal "ich habe kein Bock". Am wahrscheinlichsten erscheint mir hier, dass der Unterschied im Gesprochenen kaum hörbar ist und deswegen auch im Geschriebenen vernachlässigt wird.
Mir persönlich rollen sich bei sowas die Zehennägel hoch, aber ich verbessere auch konsequent jede fehlende Benutzung des Genitivs.
Meines Erachtens spielen hierbei zwei Dinge eine entscheidende Rolle. Zum einen wird einfach durch Einführung alternativer Medien sehr viel weniger gelesen und weiterhin scheint vielen die Sprache und deren korrekte Benutzung schlicht nicht am Herzen zu liegen. Das kann man allerdings nicht an einer Generation festmachen, das ist wohl eher ein persönliches "Problem".
Festzuhalten ist hierbei jedoch, dass die Sprachqualität auch Zeichen der gesellschaftlichen Zuordnung ist. Solche sprachlichen Ausrutscher wie "ich gehe Schule" sollten statistisch eher bei bildungsfernen Menschen zu finden sein.
Erschreckend finde ich persönlich, dass selbst Lehrer teilweise den Genitiv/Akkusativ nicht benutzen. Wie sollen es denn Kinder (gerade aus bildungsfernen Familien) lernen? Wieder ein Grund, warum man meiner Meinung nach bei Lehrern viel gründlicher sortieren sollte.

Mein absoluter Horror ist übrigens der Deppenapostroph. Nein, es heißt nicht "dienstag's" oder "Willi's Würstchen" oder "Laptop's". Weiterhin befindet sich das Zeichen auf der Rautetaste des Computers und sieht so ' aus. Alles andere sind Akzente, die man in der deutschen Sprache nicht verwendet. Im Zweifel kann man also getrost die Finger von diesen Tasten lassen. ;)
Hier als kleiner Leitfaden:
http://www.idiotenapostroph.de.vu

Oh und was die Hälfte der Bevölkerung zur Verzweiflung zu bringen scheint. Der Unterschied zwischen seit und seid. Dabei ist dies sehr simpel. SeiT hat etwas mit der ZeiT zu tun - beides mit T. Kann man sich doch gut merken, oder?

Hach, wie schön, wenn man sich das alles mal von der Seele schreiben kann!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Oh ja, besonderst cool oder geil ist es, wenn sich Grundschüler beim Gang zur Eliteschmiede mit "Alter" anreden, da kommt man sich wie eine knapp 3500-jährige Mumie vor (nicht war Kollege Tutanchamun). Alter ist das geil :-D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Mich gruselt es regelmäßig bei der Wahl zum "Jugendwort des Jahres"..."läuft bei Dir", "Babo", "Yolo"...komischerweise haben sich "geil" und "cool" bis heute gehalten, und das überall hörbare "Alter" hab ich schon als Kind in den 70ern gehört.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Ich sehe hier weniger die SMS-/Internetkultur als Auslöser. Es ist möglich grammatikalisch korrekte Kurznachrichten zu verfassen und sich auch im Chat oder in einer Email angemessen auszudrücken, wenn man denn will und es korrekt gelernt hat selbstverständlich! Schließe mich daher eher @Löwenzahns 2. Theorie an und glaube, dass es stark vom sozialen und kulturellen Umfeld abhängig ist. Auch die Freude an Sprache selbst spielt vielleicht eine gewisse Rolle. Denn wer sie nur als notwendiges Kommunikationsmittel versteht und ihre Möglichkeiten verkennt kann sich in seinem Sprachgebrauch natürlich getrost auf ein Minimum beschränken, ohne dass es ihm auffallen würde.

Natürlich ist Sprache auch etwas lebendiges und es ist gut, dass sie sich wandelt und flexibel ist. Aber die genannten Beispiele haben meiner Meinung nach doch recht wenig Chance, eines Tages im Duden zu landen, da es nicht einfach irgendwelche Neologismen sind, sondern grammatikalisch völlig verunstaltete Sätze. Ich sage nicht, dass Grammatik sich nicht verändert, oder sich durch das Internet vielleicht an englische Muster anpasst. Aber nicht in diesem Maße.

ich kriege übrigens regelmäßig zu viel wenn ich Sätze lese wie "Ich lese gerade nen Buch." Aber das ist ja im Vergleich zu "Geh ich Schule" fast noch harmlos. :D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Ich denke, einen großen Anteil an dieser Entwicklung hat mit dem "SMS-Schreiben" zu tun, wo jedes Zeichen quasi Geld kostet. Mit rund 150 bis 160 Zeichen (maximal) pro SMS kann man keine grammatisch einwandfreien Botschaften (außer evtl. Kurzinfos) versenden und so ist/war Reduzierung auf das Wesentliche angesagt. Leider hat dieses Phänomen bis in die Gegenwart überlebt (wo SMS-Schreiben recht günstig geworden ist oder sogar kostenlos Informationen versandt werden können). Einen weiteren Anteil sehe ich darin, dass durch die Multi-Kuli-Gesellschaft (die wir heute nun einmal sind), die deutsche Sprache in ihrer Gänze und Vielfalt ebenfalls leidet (oder sich halt weiter entwickelt). In manchen Sprachen dieser Welt gibt es nun einmal keine Artikel oder Possessivpronomen und es wird den betroffenen Personen schwer fallen, diese in einer bis dato fremden (oder nicht geläufigen, evtl. auch nicht gewollten) Sprache zu benutzen, wenn sie ihren Sinn nicht erkennen. Wohin sich die deutsche Sprache mittelfristig entwickeln wird, kann man heute schon auf den Schul- und Pausenhöfen hören. Wie schon geschrieben, Sprache ist etwas Lebendes und ich meine, die großen deutschen Schriftsteller der Vergangenheit würden heute auch nur kopfschüttelnd durch die Lande ziehen, wenn sie Volkes Stimme anhören müssten.
Diese Zeilen sind nur meine, also nur eine Meinung. Sicherlich gibt es noch viele andere Gründe das es nun einmal so ist - wie es ist.