"Immer wieder" reinfallen
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Ich bin ein kluges Mädchen. Ich weiß, dass man aus Erfahrungen lernt.
Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass diese Erfahrungen etwas mit mir machen und es gerade ziemlich weh tut. Meine Konsequenz ist gerade, dass ich mich auf nichts mehr einlasse. Ich habe auch eine Verantwortung mir selbst, der Seele und dem Herzen gegenüber. Und so ist das im Moment für mich gesünder. Ich finde, das ist auch ganz in Ordnung so...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
minty, wie lange will man sich damit aufhalten, was war und ausschließen, was sein kann?

Du schneidest dir als Kind auch oft in die Finger und lässt als Erwachsener das Messer deshalb nicht aus der Hand. Du lernst durch die Verletzungen, wie man das Werkzeug richtig benutzt. Im übertragenen Sinne ist das auch so mit Erfahrungen. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Ehrlich gesagt finde ich das Thema nicht wirklich witzig, als dass ich drüber lachen könnte... Dafür hat es schon zu arg in der Herzgegend gepiekt.

Die Männer, bei denen mir das passiert ist, waren alle ziemlich unterschiedlich.
Und...um mal auf die ziemlich unangebracht provokante Frage von Herrn Silhouette zu antworten: ich bin ein sehr selbstreflektierter, sich selbst hinterfragender und auch sich selbst kritisieren könnender Mensch und habe mir demnach die Frage auch schon - nur anders - gestellt. Das, was die Männer alle gemein hatten,.....war ich. Eine Antwort habe ich noch nicht. Ich grabe und hinterfrage noch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
minty, mir geht es mittlerweile exact so wie Dir
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Ich habe meinen jetzigen Freund hier bei RF auf sehr überraschendem Weg kennengelernt:

Ich war eines Abends, genervt von der Partnersuche noch sehr spät online und habe einfach den erstbesten, der ebenfalls noch online war, angeschrieben und ihn mit meinem Elend zugetextet. Er hatte sich erst gerade angemeldet, sein Profil noch nicht ausgefüllt, kein Foto drin etc.. An diesem Abend war ich nicht nett, sanft und zurückhaltend, habe jegliches Flirten außen vor gelassen und mich mal so richtig ausgekotzt. Von meinen Wünschen erzählt, von meinen Erfahrungen hier bei RF etc.. Ich war wirklich ehrlich, was meine Gefühlslage anging, weil ich dachte, denjenigen siehste eh nicht wieder und es ist sch... egal, wie du dich jetzt präsentierst.

Falsch gedacht. *lach*

Irgendwie hat ihn gerade diese Ehrlichkeit und Menschlichkeit angesprochen und er hat sehr um mich gekämpft. Er ist jetzt seit fast 8 Monaten an meiner Seite, auch wenn wir sehr unterschiedliche Typen von Mensch sind und wir das Kompromisse machen, immer mal wieder üben müssen. Wir mögen uns und wir sehen uns sehr häufig, da er nur knapp 10km von meiner Arbeitsstelle entfernt wohnt. Inzwischen haben wir auch alle Dämonen des anderne kennengelernt und entwickeln so langsam ein Gefühl dafür, wie es mit Teufelsaustreibung klappen könnte. Wir schauen, wohin es uns führt.... :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
LaLunaBln, kann ja kein sehr erfolgreiches "sich selbst" sein, wenn man dauernd auf die Nase fällt mit seiner Auswahl. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
... hi ich finde Super was venusherz geschrieben hat ... vorallem den letzten Satz ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Wenn ich hier lese, mit welcher riesigen Erwartungshaltungen Leute aufeinander zugehen (große Liebesbekundungen im Forum, bestimmte Attribute, die ein potenzieller Partner allein hier schon profiltechnisch erfüllen muss...usw), muss das schon schief gehen.

Ich frage mich echt, ob man das noch auf normalem Weg hin bekommt, einen Menschen einfach mal kennen zu lernen, ohne ihm/ihr gleich so viel auf einem Schlag abzuverlangen.

Ich höre mir immer gern Geschichten von Leuten an, die sich auf völlig lustige Wege kennen gelernt haben. Letztens sah ich etwas im Fernsehen, was so ein wenig den Fokus verändert. Da war eine Frau mitte 40 und ein Mann wenige Jahre älter. Ihr Kennenlernen funktionierte so:

Beide saßen in einem Cafè an verschiedenen Tischen. Sie sah zu ihm rüber. Er hatte seinen Blick gesenkt. Sie fand, er sah traurig aus und ging zu ihm rüber. Sie fragte, ob sie sich zu ihm setzen darf, dann könnte man sich unterhalten. Er fand das schön. Sie redeten stundenlang und trafen sich immer wieder. Sie war einmal geschieden mit Kind und hatte ihren zweiten Mann an einer schweren Krankheit verloren. Er war auch allein und hatte eine erwachsene Tochter. Sie war eher ein Wirbelwind und er sehr ruhig und ausgeglichen. Sie machte sein Hobby mit und fuhr mit im Harley Club, auch wenn sie das nie vorher auch nur für möglich gehalten hat. Sie passten so klasse zusammen, dass man sie sich mit keinen jeweiligen anderen Partnern vorstellen konnte.

Was ich damit sagen wollte ist, dass ich nicht glaube, dass man bei echten Gefühlen und wahrer Liebe überhaupt Zweifel hegt. Es passt einfach. Dieses ganze Hinterfragen findet nicht statt, weil es perfekte Momente sind. Und meist mit Menschen, von denen man nie gedacht hätte, das sie zu einem passen.

Hier ist es so ein "auswählen", dass man sich darin verlieren kann. Und man verliert bei allen "Ausscheidungskriterien" wahrscheinlich die aus aus dem Auge, die es wert wären.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Es gibt einen sehr netten, intelligenten, gutaussehenden Mann, mit dem ich mal versucht habe, eine Beziehung zu führen. Er war eloquent, sympathisch, wir haben heute noch sporadisch auf freundschaftlicher Ebene Kontakt....

Am Anfang war alles toll. Wir trafen uns und es war "Wow!". Irgendwann merkte ich aber, dass er ein ganz anderes Bedürfnis von Nähe hatte: Feste Verabredungen waren ihm zuwider, Besuche sollten immer spontan stattfinden, ob es für mich "gut paßte", war nicht so wichtig, er liebte es, immer mal 5-6 Tage in seine Arbeit (selbständig) völlig abzutauchen, er erwartete, das ich ihm dennoch voll vertraute (obwohl letzte traumatische Geschichten noch nicht lang zurücklagen) und definierte sich als "Kapitän" auf dem Schiff Beziehung, und sagte, er erwarte einfach eine Frau mit emotionaler Intelligenz, die für seine Bedürfnisse Verständnis habe.

Sein Statement war eigentlich eine gute Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche: ein bißchen "Ich will dich" und ein bißchen "Aber ich erwarte auch viel von dir". Nachdem ich das ein paar Wochen mitgemacht hatte, kam ich für mich zu er Erkenntnis, dass ich mit einem Mann, der meine Bedürfnisse nach Nähe und Sicherheit soweit hinter seinen eigenen nach Freiheit zurückstellt, nicht glücklich werden kann. Ich akzeptiere seine Art zu leben und ich bin wirklich keine Klette, aber ich HASSE es, wenn ein Mann, der sagt, dass er ist in mich verliebt ist, es nicht übers Herz bringt, 1x am Tag zum Telefonhörer zu greifen und sei es nur, um die Stimme des anderen zu hören. Heute weiß ich, dass sein Bedürfnis und Freiheit sowie sein Interesse an mir sogar vollkommen ehrlich und ernst gemeint war, aber ich weiß auch: Wir passen und passten da nie zusammen. Spätestens an diesem Punkt der Erkenntnis gibt es nur eine Chance, hoch erhobenen Hauptes aus so einer Geschichte wieder herauszukommen: Schluß machen bzw. es selbst beenden. Ich kenne diesen Mann jetzt mittlerweile ein paar Jahre und glaube, das er unter ein Beziehung etwas grundsätzlich anderes versteht, als ich: Er möchte Kuscheln und vielleicht zusammenleben, aber nicht "Sein Leben teilen" und Kompromisse machen. Ist ja auch ein valider Ansatz. Sollte man nur vorher wissen.

Für mich ist heute auch der Schlüssel es langsam angehen zu lassen und zu schauen, ob auch der andere bereit ist, Kompromisse einzugehen und die Bedürfnisse des anderen auch zu respektieren. In einer wirklich langen Beziehung muß man immer wieder mal daran arbeiten, dass man sich miteinander wohlfühlt, denn Mißverständnisse sind nicht selten. Menschen ticken so völlig unterschiedlich, man kann nicht mit jedem harmonieren, aber man sollte genug "open minded" sein, um es zu versuchen..

Meine Tipps:
- Eure eigenen Bedürfnisse sind es wert erfüllt zu werden. "Unterwerft" euch nie so völlig, dass ihr sie vernachlässigt.
- Beobachtet genau, ob euer Gegenüber möchte, dass ihr glücklich seid. Äußert ganz klar, was euch glücklich macht und erwartet nicht, dass er es errät. Wenn er es bewußt ignoriert, zieht daraus eure Schlüsse und zieht euch zurück.
- Wer eine Beziehung möchte, muß in der Lage sein Kompromisse einzugehen. Ist euer Gegenüber das? Seid ihr es überhaupt?
- Beobachtet, in welcher Lebenssituation er steckt: Ist er lange genug aus seiner Beziehung raus, um sich schon wieder auf etwas Neues einzulassen? Ist der Kontakt zur Ex distanziert genug bzw. ist die alte Beziehung verarbeitet? Wenn nicht: Finger weg!!!! Haltet lockeren Kontakt, irgendwann kommt der richtige Zeitpunkt, aber seit nicht diejenige, die ihn nur ablenkt. Sprecht ihn darauf an, ob er schon bereit für etwas Neues ist. Mir haben die meisten da ehrlich geantwortet.
- Wenn ihr wie ich, Sex und Emotionen nicht gut trennen könnt, wartet mit dem Sex, bis ihr ihn besser kennt. Nichts spricht gegen Umarmen, Küssen etc., aber je näher ihr ihn an euch herangelassen habt, desto schwerer ist es später, mit der Enttäuschung umzugehen. Ein Mann kann sich auch ohne Sex verlieben, aber ihr müßt ihn nicht ranlassen, um ihn zu bekommen. Macht da genau das, was eure Bedürfnisse euch sagen und glaubt nicht, etwas machen zu müssen. (Er entliebt sich maximal später wieder, wenn der Sex schlecht ist. ;P)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Auch wenn die "Typen" bei mir bisher sich nicht wirklich (äußerlich) ähnelten, so glaube ich schon, dass ich einen Hang zu den "falschen", den vermeindlich "interessanten", "selbstbewußten", "unabhängigen" Männern habe... die aber eben in ihrer Art "mit Ecken und Kanten" dann ihre Fehler offenbaren: dass sie nämlich nicht wirklich eine Bindung eingehen wollen......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Nun, dann stellen wir doch mal die Fragenformulierung auf, wenn alle Typen unterschiedlich sind und wir uns einig sind, dass die Attrappen nicht nur männlich sind:

,,Woran oder an wem könnte es dann liegen, dass die jeweilige Person nicht an einem festhalten will?''
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Oh, ich schon.
Äußerlichkeiten: Blond und blauäugig. Südländisch aussehende Männer muß ich leider alle von der Bettkante schubsen. Brad Pitt hat also beste Chancen. Hm, nur die Muskelpakete dürften sich vermindern.

Innere Werte: Schrecklich!!! Ich habe früher immer gesagt: 300 000 Männer in einem Stadoin und mitten drin einer der nach irgendetwas süchtig ist und verschuldet: Schwubs, ganz allein ihn finde ich interessant. Natürlich ohne etwas von der Sucht etc. zu wissen.
Zum Glück hat sich das langsam Stück für Stück aufgelöst. Der letzte hatte allerdings auch noch völlig einen an der Klatsche. Da erkannte ich es zum Glück ziemlich schnell und konnte dann schnell flüchten. Doch das neue System habe ich noch nicht erkannt. Ich arbeite dran und freue mich auf den Zeitpunkt an dem ich endlich mal einen psychisch völlig gesunden Mann spannend finde.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
NetterBerliner:
Ich kann nur sagen, dass ich nie nur einem Muster gefolgt bin. Wenn man die Männer in eine Reihre stellen würde, die ich in meinem Leben getroffen habe, ist da kein Muster zu erkennen. Keiner sieht sich ähnlich, keiner hat die gleichen Charakterzüge. Es gibt wenig Einschränkungen in meinem Denken. Wahrscheinlich, weil ich mir sage: Jeder hat eine Chance, es zu versemmeln. ;o)
Deshalb stehe ich auch nicht nur auf Brad Pitt, sondern auch auf Herrn Müller von nebenan. ;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Bei allem gelernten:

Man sollte jedoch nicht vergessen, das jeder Mensch, dem man begegnet, ein neuer Mensch ist, der mit nichts wirklich zu vergleichen ist.
Ich mag mich auch zu diesem Thema äußern. Meiner Meinung nach hält sich das doch ungefähr die Waage. Nur das wir Männer das nicht zu geben möchten. Wäre ja eine Schwäche. Allerdings ist mir das auch schon das eine oder andere Mal so gegangen. Und was habe ich daraus gelernt? Nicht wirklich viel. Ich lasse seit dem die Finger von "echten" Blondinnen (bitte um Entschuldigung). Das andere ist, das ich heute schneller merke, wenn die Kiste anders läuft, als ich dachte.
Aber das war es auch schon, was ich gelernt habe. Werde wohl immer wieder auf die Nase fallen. Bin vielleicht auch einfach nur zu "gutmütig".
Aber irgendwann lerne ich es vielleicht doch. Bin ja auch erst Mitte vierzig. Auf jeden Fall gebe ich die Hoffnung nicht auf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Die Funktion habe ich eben entdeckt :) Man lernt nie aus...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Minty, kannst es ja selbst wieder einblenden (ich finde diese Funktion, gerade im Smalltalk, auch blöd, aber nun gut)...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Okay...dann wurde es nicht gelöscht, sondern "nur" ausgeblendet. Danke für den Hinweis.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Minty, das wurde nicht gelöscht, sondern als "off-topic" markiert und deshalb ausgeblendet. Deshalb hab ich das Thema ja hier noch mal aufgegriffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.01.2012
Ich kann von mir selbst auch behaupten, dass ich durch verschiedene Erfahrungen ein wirklich realistischer und auch skeptischer Mensch geworden bin, was zwischenmenschliche Begegnungen mit dem anderen Geschlecht betrifft. Ich gehe da nicht naiv ran. Teilweise würde ich mich sogar als zu abgeklärt und nüchtern beschreiben, was ich persönlich sehr, sehr schade finde. Aber ich kriege es nicht mehr raus.

Und trotzdem bin auch ich - wie Muffinqueen es auch beschrieb - einige Male an Männer geraten, die es ernsthaft zu meinen schienen. Nachdem mein Herzerl dann ein Stück weit geöffnet war - waren sie weg. Sofern hatte es für mich schon den Anschein, dass es nur darum ging, "mich zu knacken" (blöder Ausdruck, aber mir fällt gerade auch keine andere Umschreibung ein).

Konsequenz für mich? Ich bin noch ernüchterter und abgeklärter und für einen Mann wird es immer schwerer, irgendwie an mich ranzukommen. Deswegen fand ich es auch bewundernswert, was Sirona von Vertrauenvorschuss schrieb...im anderen Thread - aber der Beitrag wurde ja leider auch gelöscht. Mir kommt die Fähigkeit abhanden, Vertrauen vorzuschießen. Das macht mir Angst. Weil ich tatsächlich zu den Menschen gehöre, die sich nicht schämen, zuzugeben, dass sie sich eine feste Beziehung wünschen. Ich sehne mich danach. Die Angst davor, wieder "beschissen" zu werden, ist im Moment aber größer.