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in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 186 Antworten

„Speyer“ (Pseudonym)

@Hat Nein, man hat tatsächlich festgestellt, dass wenn eine Möglichkeit wegfällt oder nicht mehr "öffentlich erwähnt" und verfügbar ist, sich die Rate bei anderen nicht erhöht, obwohl sie bei der unbekannter werdenden sinkt. Also ist das wirklich ein Thema das es sinnvoll ist nicht zu triggern.

@Kaffee-Pause Ich antworte auf Freundlichkeit nicht mit Fiesigkeit. Aber frag dich mal, warum du dich herum eine Mauer erichtest, bei der man "erst jemand sein muß", um mal etwas Nettes zu sagen. Das andere sind nur die üblichen Unterstellungen.

Ernsthafter Vorschlag: Sollen wir das in einer Gruppe diskutieren? Dann ist es raus aus dem öffentlichen Forum und kein Trigger mehr für irgendwen. Wer das möchte, möge eine einrichten und Bescheid sagen.

„Speyer“ (Pseudonym)

@call Dein Diskussionsstil ähnelt in punkto (Un-)Sachlichkeit dem von Paul, deshalb hast du ja auch seinen Begriff "Geschwurbel" übernommen und ich kann durchaus so hartnäckig sein wie Shadowcop, auch wenn ich ganz andere Werte vertrete und mir ganz andere Dinge wichtig sind. Passt schon. ;)

„Backnang“ (Pseudonym)

"@Hat Nein, man hat tatsächlich festgestellt, dass wenn eine Möglichkeit wegfällt oder nicht mehr "öffentlich erwähnt" und verfügbar ist, sich die Rate bei anderen nicht erhöht, obwohl sie bei der unbekannter werdenden sinkt. Also ist das wirklich ein Thema das es sinnvoll ist nicht zu triggern. "

Hast Du irgendeinen Link zu dieser Studie? Im Umkehrschluß würde das bedeuten, dass man Suizid nur komplett totschweigen müsste und er würde "aussterben". Ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen. Ich halte kurzfristige Verschiebungen für nicht auszuschließen, nur Menschen haben das Geschenk des Lebens schon zurückgegeben, als es noch kein Internet gab, keinen Fernseher, nicht mal Radio oder sogar Zeitungen. Triggern würde ja heißen, dass man alleine durch das Berühren eines wunden Punktes ein Bedürfnis "auslösen" würde. Sowas mag klappen beim Wecken von Kaufwünschen, nur für einen Suizid muss schon ein sehr klares Bedürfnis vorhanden sein, meiner Ansicht nach. Es gibt hier zwei Vorgehensweisen: NICHT über Suizid reden, kann man machen, ich bestehe nicht darauf oder aber über ALLE Aspekte von Suizid sprechen. Nur Teile anzureißen, verzerrt nur. Wie sollte geklärt werden (was sowieso ein viel zu hoher Anspruch ist!), weshalb sich Menschen vor einen Zug werfen, wenn wir nicht über die Begleitumstände sprechen?

"Ernsthafter Vorschlag: Sollen wir das in einer Gruppe diskutieren? Dann ist es raus aus dem öffentlichen Forum und kein Trigger mehr für irgendwen. Wer das möchte, möge eine einrichten und Bescheid sagen."

Aber wie würdest Du denn feststellen, dass in der Gruppe niemand labil ist oder auch nur getriggert wird vom Thema. In der Natur der Sache würde ja sogar liegen, dass sich die Personen für die Gruppe interessieren, die "angesprochen" werden von diesem Thema.

„Wedemark“ (Pseudonym)

@hanna

Geschwurbel erkennt man auch ohne Pauls Unterstützung . Ja, die Ähnlichkeit zu SC ist einfach unverkennbar.

Zurück zum Thema des Threads:

...Geruch roher Zwiebeln

„Rosenheim“ (Pseudonym)

Einfach nur ekelhaft

„Speyer“ (Pseudonym)

@HatKeinen Ich halte es kurz, weil ich die Diskussion hier nicht fortführen will. Google mal Werther-Effekt. In vielen Fällen sind es nur Entscheidungen aus dem Affekt heraus, wo ein bißchen Hilfe und ein bißchen weniger Trigger über den Moment hinweg hilft. In dem konkreten Moment helfen Hotlines oder Onlinechats z.B. von www.telefonseelsorge.de oder das-beratungsnetz.de..

„Backnang“ (Pseudonym)

"Was heißt das für die Medien-Berichterstattung?

Die Psychiater und Psychologen, die sich mit diesem Problem beschäftigt haben, bitten die Journalisten von Presse, Funk und Fernsehen auf folgende suizid-präventiven Aspekte zu achten (nach W. Ziegler und U. Hegerl, 2002):

Angaben zur biologischen und sozialen Identität vermeiden: Detaillierte Hinweise über Alter, Geschlecht und Aussehen (Fotos, Bilder) sollten ebenso vermieden werden wie Angaben über soziale Beziehungen, gemütsmäßige Verfassung, Charakter und Leistungsfähigkeit (z. B. schulisches Versagen, Arbeitslosigkeit) des Suizidenten.
Angaben zu Suizidmethode und Suizidort vermeiden: Dies gilt vor allem für konkrete Informationen über die Suizidmethode, die instruktiv oder gar induzierend sein könnte. Ähnliches gilt für den Suizidort, der auf keinen Fall "mystifiziert" werden darf: z. B. "Todesbrücke von …", "das Hochhaus des Grauens", "an der Biegung des Flusses", "zwischen … und … bricht den Lokführern schon der Schweiß aus" u.a.
Keine Spekulationen über Ursachen und Bewertungen des Suizides: Diese Empfehlung mag überraschen und vor allem journalistisch einengen, hat aber einen nachvollziehbaren Hintergrund. Nach dem erschütternden Freitod eines Familienmitglieds neigen vor allem Angehörige und Bekannte, Freunde und Nachbarn dazu, den Verstorbenen zu überhöhen. Das kann eine entsprechende Berichterstattung bahnen ("er blieb sich selbst treu", "er starb, wie er lebte", "Anpassung war nicht seine Sache" u.a.).
- Dabei wird auch der Suizid oft "heroisiert" ("so wie sie lebte, so starb sie" (siehe oben), "Leidenschaft im Leben und Sterben" usw.).

- Das gleiche gilt für vereinfachende, verkürzende, letztlich also beschönigende Erklärungsmuster ("sie war dieser Welt nicht gewachsen", "in dieser Lage gab es keine andere Wahl", "zu sensibel für ihre Zeit und Gesellschaft" u.a.).

"- Ähnliches gilt für Wertungen des Suizides, die um Verständnis ringen ("er hatte doch alles, was das Leben zu bieten hat", "an was hat es ihr gefehlt?").

- Auch mitleiderregende Überlegungen können problematisch werden ("natürlich hat niemand bemerkt, wie es in ihrem Inneren aussah", "ihr Lachen wird uns bleiben, vor allem jetzt, wo wir wissen, was sich dahinter verbarg" usw.).

- Und natürlich romantische Überhöhungen, die ansonsten kaum akzeptiert würden, in diesem Falle aber ihre Wirkung nicht verfehlen ("ihre Liebe war stärker als der Tod", "jetzt auf ewig vereint", "nun hat sie erreicht, was sie schon immer wollte" u.a.).

Eine Zusammenfassung dieser Empfehlungen siehe Kasten.

Suizidprävention aus der Sicht der Medien

Was können die Medien tun, um den Werther-Effekt möglichst gering zu halten?

- Sie sollten jede Bewertung von Suiziden als heroisch, romantisch oder tragisch vermeiden, um möglichen Nachahmern keine post-mortalen Gratifikationen in Form von Anerkennung, Verehrung oder Mitleid in Aussicht zu stellen.
- Sie sollten weder den Namen der Suizidenten noch sein Alter und sein Geschlecht angeben, um eine Zielgruppen-Identifizierung auszuschließen.
- Sie sollten die Suizidmethode und - besonders bei spektakulären Fällen - den Ort des Suizides nicht erwähnen, um die konkrete Imitation unmöglich zu machen.
- Sie sollten vor allem keine Informationen über die Motivation, die äußeren und inneren Ursachen des Suizides andeuten, um so jede Identifikations-Möglichkeit und Motivations-Brücke mit den entsprechenden Lebensumständen und Problemen des Suizidenten vermeiden.
Oder in konkreter Empfehlung:

Beschreibe den Suizidenten, die Methode, den Ort, die Lebensverhältnisse und die Gründe so abstrakt, dass sie kein Anschauungsmaterial mehr enthalten, das einer möglichen Identifikation und Enthemmung Vorschub leisten könnte (nach W. Ziegler und U. Hegerl, 2002)."


Das was ich fand (und ich habe tatsächlich vom Werther-Effekt schon gehört), ist durchaus nicht uninteressant. Auch wenn ich hier ebenso keine konkreten Statistiken fand. Allerdings geht daraus ganz klar hervor (siehe z.B. oben), dass ÜBER NICHTS berichtet werden soll, also AUCH NICHT über Motivation, Hintergründe, etc. So wie ich sagte, wir können uns entscheiden NICHT über Suizid zu sprechen (ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob es gut wäre oder ist), aber nur einen Teilaspekt herausnehmen (z.B. Gründe) und den anderen ausklammern (Methode), das macht keinen Sinn und das kann ich genauso auch aus den Ausführungen zum Werther-Effekt entnehmen.

Dass mit "Hilfe" und Unterstützung u.ä. Suizide vermieden werden könnten, versteht sich absolut von selbst, denken wir nur an Suizide wegen Mobbing, keinesfalls nur diese, aber da ist es so augenfällig oder auch, wenn finanzielle Probleme der Hintergrund sind, einfacher wäre ja ein Suizid kaum vermeidbar mit Hilfe. Nur, diese Hilfe ergibt sich ja nicht durchs nicht drüber sprechen oder gar durchs Entwickeln eines schlechten Gewissens aufgrund der Suizidmethode. Die Bemühungen von Telefonseelsorge u.ä. will ich wirklich nicht schmälern, aber es gibt Probleme, die so nicht gelöst werden können und ein kurzfristiges Abfangen eines Momentes ist keine Hilfe oder Unterstützung.

Wir können also sprechen über Suizid oder nicht. Aber nur über gewisse Dinge zu sprechen beim Suizid, bringt nichts. Denn "sie sollten jede Bewertung von Suiziden vermeiden".

„Speyer“ (Pseudonym)

...Tiefkühl-Sushi (ich falle da immer wieder drauf rein und es schmeckt einfach nicht richtig)