Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.01.2018
Tolles Thema, vielen Dank! Regt an um darüber nachzudenken, bzw. um über sich selber nachzudenken.
Ich war voller Selbst"un"liebe, als ich mein erstes Kind bekommen hatte.
Das hatte aber absolut keinen Einfluss darauf, in welchem Maße ich mein Kind lieben konnte.
Deswegen würde ich ... der Mensch ist in dem Maße zu lieben im Stande, wie er eben auch fähig ist, sich selbst zu lieben"...
definitiv NICHT unterschreiben.
Was die partnerschaftliche Liebe zweier Erwachsener angeht, denke ich ebenfalls nicht, dass die zitierte Gleichung zutrifft.
Die Selbstliebe ist in meinen Augen kein Indikator dafür, wie oder ob ich selbst jemanden lieben kann.
Evtl. entscheidet die Selbstliebe darüber, ob und wie ich die Liebe eines anderen annehmen kann. Aber das ist ja dann wieder ein anderes Blatt.
Das hatte aber absolut keinen Einfluss darauf, in welchem Maße ich mein Kind lieben konnte.
Deswegen würde ich ... der Mensch ist in dem Maße zu lieben im Stande, wie er eben auch fähig ist, sich selbst zu lieben"...
definitiv NICHT unterschreiben.
Was die partnerschaftliche Liebe zweier Erwachsener angeht, denke ich ebenfalls nicht, dass die zitierte Gleichung zutrifft.
Die Selbstliebe ist in meinen Augen kein Indikator dafür, wie oder ob ich selbst jemanden lieben kann.
Evtl. entscheidet die Selbstliebe darüber, ob und wie ich die Liebe eines anderen annehmen kann. Aber das ist ja dann wieder ein anderes Blatt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.01.2018
Inspiriert durch den "Ich liebe dich "Thread und die verschiedenen und sehr interessanten Sichtweisen und Empfindungen , war es mir ein Bedürfnis dem Thema Selbstliebe einen gesonderten Raum zu geben :)
Ich finde es ganz erstaunlich, wie unterschiedlich dieses Thema für den Einzelnen definiert wird und welche Schlußfolgerungen daraus folgen . Es fielen Begriffe, wie "sollen", "dürfen", "Selbsoptimierung" und und und...erstaunlich deshalb, weil das für mich so gar nichts mit Selbtliebe zu tun hat ....
Schon in der Bibel steht ja "Liebe deinen nächsten, wie die selbst"...und ich finde das ganz gut so formuliert....darum wiederhole ich meine Überzeugung gerne noch einmal... der Mensch ist in dem Maße zu lieben im Stande, wie er eben auch fähig ist, sich selbst zu lieben"....das heißt für mich nicht, dass man nicht zur Liebe zu einem anderen fähig ist....für mich kann man dieses Thema nicht schwarz-weiß betrachten...denn einen Anteil an Selbstliebe , egal, wie kritisch man sich selbst gegenüber auch sein mag, werden die allermeisten in sich tragen...doch je nachdem, wie man selbst zu sich steht, hat es eben doch einen maßgeblichen Einflus, wie "leicht" oder "schwer" sich Liebe anfühlen mag...denn je mehr Bedingungen udn Erwartungen an die Liebe geknüpft werden, umso schwerer , angteinflößender oder gar existentiell bedrohlich kann sich das anfühlen...je größer man das Ausmaß der eigenen , inneren Mängel durch die Liebe im Außen versucht auszugleichen, Desto größer ist das Loch und die Leere, in die man dann, beim Scheitern genau dieser Liebe wieder zurück fällt...Die größer der Mangel an Selbstliebe ist, desto kleiner wird der Grad an Freiheit, sich frei für Menschen entscheiden zu können, die einem gut tun, denn alles, was wir uns selbst nicht geben können, macht uns vom Einfluss und dem Wohlwollen anderer abhängig...viele nehmen dann eben das Alleinsein lieber in Kauf, weil sie da auf der sicheren Seite, auch wenn man damit weniger glücklich ist...oder andere eben Freunde, Familie , Parntschaft, weil das dann eben doch besser ist, wie Alleine zu sein...andere wiederrum ( und zu diesen Menschen habe ich auch sehr, sehr lange gehört) definieren sich dann eben durchs " gute Mensch" sein, aufopfernd, stets hilfsbereit, perfektionistisch, gute Leistungen erbringen, gute Mutter/guter Vater sein...und und und....das alles ist sehr vielschichtig und verläuft auch ineinander...
Selbstoptimierung , um einen Begriff mal aufzugreifen, würde ja implizieren, dass man, so wie man ist, nicht in Ordnung ist und man "besser" werden muss, aber das sehe ich so nicht...das hat nichts mit Selbstliebe zu tun. Ich finde auch nicht, dass man irgendwelche fähigkeiten trainieren oder üben muss...denn im Grunde kommt der Mensch als liebendes Wesen auf die Welt , nur haben dieses Selbstempfinden die meisten Menschen im Laufe ihrer Erziehung vergessen. Wenn man es etwas philosophischer ausdrücken mag...niemand hat die Selbstliebe in dem Sinne verloren oder nie besessen...sie ist da, wo sie immer war, nur eben ein wenig( oder auch mehr) zugeschüttet durch viele Verletzungen, Abwertungen, Bewertungen, Kritik, Nichtseindürfen, Nichtgenugseindürfen, sich beweisen müssen...meistens in der Kindheit eingeimpft..auch von liebenden Bezugspersonen, denn was man an Zuneigung und Liebe von Außen erfährt( oder dem gegenteil) ist nur eine Komponente der Gleichung...die Art , wie der Erwachsene mit sich selbst " ins Gericht" geht, sich selbst achten und versorgt eine weiter, nicht weniger einflussnehmende Komponente. So wie es dem Kind vorlebt, und damit auch die eigenen Sichtweise auf sich selbst, wird es das Kind auch erstmal übernehmen...wobei natürlich die von außen empfangene Liebe vieles auffängt und einem Kind für später mehr Ressourcen wie Resilienz und Reflektionsvermögen bereitstellt....
Ich denke, Selbtliebe hat einzig und allein mit bedingungsloser und wertfreier Annahme dessen, was einfach ist zu tun..."Mit Loslassen" und mit "Sein lassen"...mit Selbstachtung...
Es geht , für mich zumindest, gar nicht darum, eine bessere Version von sich selbst zu werden...sondern von den eigenen kritischen Stimmen loszulassen...sich zu erlauben, zu sein, wie man einfach ist...es geht nicht darum, was man als Mensch , Parnter/in oder Elternteil hätte besser machen können oder könnte...sondern zu fühlen, was und wer man ist und darin authentisch zu bleiben, sich nicht zu Lasten dem eigenen Wohl aufzuopfern( um sich selbst einen Sinn/Daseinberechtigung/Wert zuzugestehen) , sondern sich selbst auch zu achten und pflegen...das bedeuted Selbstliebe für mich...
Menschen sind nicht perfekt...und das ist auch gut so. Jeder hat so seine Eigenart...Selbstliebe dient nicht der Verbesserung...ganz und gar nicht...und , für mich zumindest, gibt es nicht den Menschen, der alles richtig macht...oder falsch...besser ...oder schlechter....der Mensch ist , was er ist...ein komplexes , verletzbares Wesen, mit all seinen Bedürfnissen , Wesenszügen und Gefühlen( egal welcher Art...Selbstliebe nimmt das genauso an, aber läßt das werten und beurteilen weg, achtet Grenzen ( die eigenen und die, der anderen) und kann loslassen, ist sich selbst genug und macht frei...im Idealfall zumindest...vielleicht kein Zustand, der wirklich in dieser heutigen Welt realisierbar ist...aber zumindest ein guter Leitfaden...zumindest für mich :-)
Ich finde es ganz erstaunlich, wie unterschiedlich dieses Thema für den Einzelnen definiert wird und welche Schlußfolgerungen daraus folgen . Es fielen Begriffe, wie "sollen", "dürfen", "Selbsoptimierung" und und und...erstaunlich deshalb, weil das für mich so gar nichts mit Selbtliebe zu tun hat ....
Schon in der Bibel steht ja "Liebe deinen nächsten, wie die selbst"...und ich finde das ganz gut so formuliert....darum wiederhole ich meine Überzeugung gerne noch einmal... der Mensch ist in dem Maße zu lieben im Stande, wie er eben auch fähig ist, sich selbst zu lieben"....das heißt für mich nicht, dass man nicht zur Liebe zu einem anderen fähig ist....für mich kann man dieses Thema nicht schwarz-weiß betrachten...denn einen Anteil an Selbstliebe , egal, wie kritisch man sich selbst gegenüber auch sein mag, werden die allermeisten in sich tragen...doch je nachdem, wie man selbst zu sich steht, hat es eben doch einen maßgeblichen Einflus, wie "leicht" oder "schwer" sich Liebe anfühlen mag...denn je mehr Bedingungen udn Erwartungen an die Liebe geknüpft werden, umso schwerer , angteinflößender oder gar existentiell bedrohlich kann sich das anfühlen...je größer man das Ausmaß der eigenen , inneren Mängel durch die Liebe im Außen versucht auszugleichen, Desto größer ist das Loch und die Leere, in die man dann, beim Scheitern genau dieser Liebe wieder zurück fällt...Die größer der Mangel an Selbstliebe ist, desto kleiner wird der Grad an Freiheit, sich frei für Menschen entscheiden zu können, die einem gut tun, denn alles, was wir uns selbst nicht geben können, macht uns vom Einfluss und dem Wohlwollen anderer abhängig...viele nehmen dann eben das Alleinsein lieber in Kauf, weil sie da auf der sicheren Seite, auch wenn man damit weniger glücklich ist...oder andere eben Freunde, Familie , Parntschaft, weil das dann eben doch besser ist, wie Alleine zu sein...andere wiederrum ( und zu diesen Menschen habe ich auch sehr, sehr lange gehört) definieren sich dann eben durchs " gute Mensch" sein, aufopfernd, stets hilfsbereit, perfektionistisch, gute Leistungen erbringen, gute Mutter/guter Vater sein...und und und....das alles ist sehr vielschichtig und verläuft auch ineinander...
Selbstoptimierung , um einen Begriff mal aufzugreifen, würde ja implizieren, dass man, so wie man ist, nicht in Ordnung ist und man "besser" werden muss, aber das sehe ich so nicht...das hat nichts mit Selbstliebe zu tun. Ich finde auch nicht, dass man irgendwelche fähigkeiten trainieren oder üben muss...denn im Grunde kommt der Mensch als liebendes Wesen auf die Welt , nur haben dieses Selbstempfinden die meisten Menschen im Laufe ihrer Erziehung vergessen. Wenn man es etwas philosophischer ausdrücken mag...niemand hat die Selbstliebe in dem Sinne verloren oder nie besessen...sie ist da, wo sie immer war, nur eben ein wenig( oder auch mehr) zugeschüttet durch viele Verletzungen, Abwertungen, Bewertungen, Kritik, Nichtseindürfen, Nichtgenugseindürfen, sich beweisen müssen...meistens in der Kindheit eingeimpft..auch von liebenden Bezugspersonen, denn was man an Zuneigung und Liebe von Außen erfährt( oder dem gegenteil) ist nur eine Komponente der Gleichung...die Art , wie der Erwachsene mit sich selbst " ins Gericht" geht, sich selbst achten und versorgt eine weiter, nicht weniger einflussnehmende Komponente. So wie es dem Kind vorlebt, und damit auch die eigenen Sichtweise auf sich selbst, wird es das Kind auch erstmal übernehmen...wobei natürlich die von außen empfangene Liebe vieles auffängt und einem Kind für später mehr Ressourcen wie Resilienz und Reflektionsvermögen bereitstellt....
Ich denke, Selbtliebe hat einzig und allein mit bedingungsloser und wertfreier Annahme dessen, was einfach ist zu tun..."Mit Loslassen" und mit "Sein lassen"...mit Selbstachtung...
Es geht , für mich zumindest, gar nicht darum, eine bessere Version von sich selbst zu werden...sondern von den eigenen kritischen Stimmen loszulassen...sich zu erlauben, zu sein, wie man einfach ist...es geht nicht darum, was man als Mensch , Parnter/in oder Elternteil hätte besser machen können oder könnte...sondern zu fühlen, was und wer man ist und darin authentisch zu bleiben, sich nicht zu Lasten dem eigenen Wohl aufzuopfern( um sich selbst einen Sinn/Daseinberechtigung/Wert zuzugestehen) , sondern sich selbst auch zu achten und pflegen...das bedeuted Selbstliebe für mich...
Menschen sind nicht perfekt...und das ist auch gut so. Jeder hat so seine Eigenart...Selbstliebe dient nicht der Verbesserung...ganz und gar nicht...und , für mich zumindest, gibt es nicht den Menschen, der alles richtig macht...oder falsch...besser ...oder schlechter....der Mensch ist , was er ist...ein komplexes , verletzbares Wesen, mit all seinen Bedürfnissen , Wesenszügen und Gefühlen( egal welcher Art...Selbstliebe nimmt das genauso an, aber läßt das werten und beurteilen weg, achtet Grenzen ( die eigenen und die, der anderen) und kann loslassen, ist sich selbst genug und macht frei...im Idealfall zumindest...vielleicht kein Zustand, der wirklich in dieser heutigen Welt realisierbar ist...aber zumindest ein guter Leitfaden...zumindest für mich :-)