Hundehalter - ich wäre dankbar für Ideenanstoss

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 36 Antworten

Ich habe auch die besten Erfahrungen mit "Ignoranz" gemacht. Die meisten Hunde gucken anfangs ein wenig blöd aus der Wäsche, wenn es kein Begrüßungsritual mehr gibt und wenn auch beim Verlassen des Hauses keine Aufmerksamkeit mehr vom Menschen kommt, aber das haben die nach kurzer Zeit raus.

Es ist immer gut, wenn ein Hund seinen täglichen Bewegungsdrang befriedigen kann und danach Ausgleich im Nickerchen findet. Auch Kopfarbeit lastet Tiere aus und die Nutzung der Nase.

Versuche vielleicht deinen Hund zu beschäftigen, während du weg bist. Berner sind ja zum Glück recht verfressen und kriegen in der Regel nie genug. Es gibt Futterkegel, mit denen sich Hunde beschäftigen müssen, wenn sie an die Leckerbissen kommen möchten. Das schafft Ablenkung.

Du könntest auch versuchen, wie dein Hund auf Versteckspiele mit Futter reagiert und das zum Einsatz bringen, bevor du (anfangs nur kurz) die Wohnung verlässt.

Wie bereits erwähnt wurde, geht es in vielen Fällen um eine Art Kontrollverlust. Wenn dein Hund dir überall hin folgt und dich immer im Blick haben MUSS, ist es sinnvoll Zonen einzurichten, in denen Hundeverbot herrscht. Dein Hund glaubt nämlich nicht, dass du dein Leben alleine geregelt kriegst und kommt lieber mal mit, bevor du in Schwierigkeiten gerätst. ;-)

Was auf viele Hundebesitzer niedlich wirkt, ist für das Tier Stress, weil es niemals abschalten und zur Ruhe kommen kann.

Berner haben oftmals von Natur aus eine gewisse Veranlagung zur Kontrolle. Viele Berner gehen auch nicht richtig schwimmen, sondern planschen nur im seichten Gewässer, weil sie Angst haben den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Finde heraus, was deinen Hund dazu bewegt, dass er nicht alleine bleiben möchte.
Die Kontrolle ist sicherlich nicht so einfach in den Griff zu bekommen wie die Angst des Alleinseins, weil es hier um mehr geht als den Lernprozess in der Wohnung zurück zu bleiben.

Da muss dann im alltäglichen Leben so einiges unstrukturiert werden, um die Kontrolle zu kontrollieren.

Ich drücke dir die Daumen.

Du hast dir eine tolle charakterstarke Rasse ausgesucht und wirst bestimmt noch ganz viel Spaß haben.

„Bad Hersfeld“ (Pseudonym)

Maiblümchens Satz halte ich für sehr wichtig, auch für den sehr erfahrenen Hundehalter gilt oft:

Ich kann aber aus der Erfahrung heraus sagen tatsächlich echte Verlustängste haben die Wenigsten, meist ist es tatsächlich eher ein Problem mit Kontroll- und Aufmerksamkeitsverlust den man als Mensch mit ganz vielen Dingen (unbewusst) verstärkt.

Vor allem in Hinsicht auf unbewusst.
Rudis Beispiel finde ich da sehr hilfreich.

Auch wenn es einem schier das Herz bricht, aber meiner Erfahrung nach nützt nur konsequentes Auslassen von Begrüssungsritualen und ähnlichem, auch wenn es aus der Ferne natürlich unmöglich zu beurteilen ist. Aber als Gedankenanregung vielleicht ....

„Dresden“ (Pseudonym)

Ich finde - bei allem was ich weiß und bei aller Vorsicht vor Fern-Ratschlägen, Dinschschens Vorschlag für sehr hilfreich, was sich ja auch weitgehend mit dem deckt,was Carlottchen sagt.

„Würzburg“ (Pseudonym)

Danke euch allen für das Teilen eurer Erfahrungen..... wir üben jetzt mit Ignoranz und ich bleib im Vertrauen, dass wir das hinbekommen!!!

und meinen inneren Druck, dass wir die andern im Haus nicht stören dürfen , den lass ich jetzt mal einfach links liegen...... dann bin ich auch gelassener, wenn die Bellerei losgeht

Hallo Theodora,
ich würde dir gern schreiben,wie ich das geschafft habe.
Hund ins Zimmer- Tür kurz zu -ich vor der Tür.
Wenn er nur einen Moment nicht gebellt hat- Tür auf und kleines Leckerchen.
Tür wieder zu. usw. und immer ein paar Sekunden länger die Tür zugelassen.
usw. Ich setzeauf die Belohnungsmethode und habe damit schon sehr viel erreicht.
Viel Glück.

„Würzburg“ (Pseudonym)

das haben wir eben bisher gemacht- ohne Erfolg!!! und das nach 3 Monaten üben......🙄

drum wird jetzt Ignorieren gemacht.......

Nur nochmal kurz als Ergänzung zu meinem letuten Beitrag.

Die Ignoranz bezog sich nicht darauf, dass man die Tür hinter sich schließt und das stundenlange Bellen ignoriert.
Es ging eher darum dem Kommen und Gehen keine Beachtung mehr zu schenken und Begrüßungs- oder Verabschiedungsrituale aufzuheben, damit das nichts besonderes mehr ist.

Das Alleinbleiben muss der Hund nach wie vor erst lernen.

Viel Glück. :-)

„Würzburg“ (Pseudonym)

Carlottchen- ich hab die Ignoranz auch in diesem Sinne verstanden, keine Sorge....😉

Hallo Theodora1 ,
habe letzten Monat einen Bericht im SWR Fernsehen gesehen. In diesem Fernsehbericht geht es (auch) um diese Problematik. Ein Lösungsvorschlag war für mich ( Hundehalterin seit 35 Jahren) auch sehr ungewohnt und überraschend, ich würde sie Musiktherapie für den Hund nennen ;-))

Ich weiß leider nicht wie man einen Link setzt, deshalb so :
SWR Fernsehn "Das geheime Leben der Hunde"

Stimmt @lemon tree..ich erinnere mich auch einen Beitrag übers Alleinlassen gesehen zu haben..da wurde Musik angelassen während der Hund allein war und das beruhigte ihn..vorher war er wohl ziemlich "umtriebig".
Ansonsten hab ich halt auch gute Erfahrungen gemacht mit dem ignorieren beim kommen und gehen ..auch wenn es mir schwer fiel.
Wird schon @Theodora.

„Aachen“ (Pseudonym)

Ein toller Bericht, danke für den Link!
Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie viele Tiere ignoranter Besitzer täglich leiden...
Ich hab damals auch Video-Überwachung gemacht. Und bin froh, dass wir immer Sitter haben.