Ist euch heiraten wichtig? Hat Ehe eine Bedeutung für euch?
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Rundum Leben

Wie laufen denn 'Ehen' bei Naturvölkern ab?
Wo ist denn der Unterschied zur Lebensgemeinschaft? Reicht die dann nicht aus - und möglich wäre die für alle, mit oder ohne religiösen Hintergrund.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
"Hmm.. und nun? Heute, 14:56
Und was für mich auch nicht passt ist, dass wenn schon Ehe den staatlichen Stellenwert höher gesetzt bekommt, warum dann die Verheiratung nicht allein den Kirchen obliegt (wie z.b. in Irland)"


Das würde natürlich Menschen ausschließen, die aus nicht religiösen Motiven heiraten. Auch wenn es vermutlich so ist, dass Ehe einen rein kirchlichen Ursprung hat (ich hab dann über Ehen in Naturvölkern nachgedacht, aber das sind ja dann wieder NaturRELIGIONEN), hat sie natürlich mittlerweile auch eine nichtreligiöse Bedeutung. Gesellschaft bedeutet ja auch Wandel.
Und was für mich auch nicht passt ist, dass wenn schon Ehe den staatlichen Stellenwert höher gesetzt bekommt, warum dann die Verheiratung nicht allein den Kirchen obliegt (wie z.b. in Irland) 🤔
warum daher die Sonderstellung

Dieses kann man generell erweitern auf: warum sind Staat & Kirche denn in diesem Land mal so gar nicht getrennt? (Ehe ist ja nur eines von vielen Beispielen)
Eine vollständige Trennung würde meiner Meinung nach, auch viele aktuelle Diskussionen in Bezug auf das 'Überfremdungsgefühl' den Schneid abkaufen..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass sofern alle Verpflichtungen einer Ehe in einer Partnerschaft ebenso gelten sollen, dass dieses dann aber auch für alle Vorteile gelten muss. Also auch steuerliche Vorteile, Auskunftsrechte u.ä.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
"Hmm.. und nun? Heute, 14:14
Hat irgendwer eine Einschätzung dazu, ob es noch zeitgemäß erscheint, als einzige vom Staat geschützte 'Lebensart' die Ehe zu akzeptieren?"


Das ist es z.B. was ich u.a. als guter Grund gegen eine Ehe bezeichnete/meinte, ein Revoluzzen aus Prinzip, weil es doch fraglich warum HEUTE z.B. grundgesetzlich eine Ehe geschützt ist, vergleichbares finde ich z.B. für Alleinerziehende nicht oder auch andere Lebenskonzepte. Warum ausgerechnet die Ehe, eine private Entscheidung für eines von vielen Lebenskonzepten, die wiederum nicht zwangsläufig positiv für den Staat sein muss, warum daher die Sonderstellung? Es ist allerdings eine wirkliche Frage ... Vielleicht hat es auch eine Berechtigung?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
"Ach so? Wenn ich mit dem Partner zusammen lebe, also die Wohnung teile, dann teile ich nicht offensichtlich mein Leben miteinander??"

Hmm.. und nun?, natürlich ist das bei einer echten Partnerschaft genauso, nur ist das dann ja, falls eine Partnerschaft abgestritten wird, eine Frage des Beweises. Diese Notwendigkeit ergibt sich logischerweise bei einer Ehe nicht, da wäre die einzige Ausnahme eine Scheinehe und diese sollte man natürlich besser nicht so an die große Glocke hängen.
Hat irgendwer eine Einschätzung dazu, ob es noch zeitgemäß erscheint, als einzige vom Staat geschützte 'Lebensart' die Ehe zu akzeptieren? Entsprungen dem kirchlichen Einfluss, die gemessen an der prozentual rückläufigen Zugehörigkeit der Bevölkerung, unangemessenen Einfluss auf den Staat hat?
Es haben sich zwei Menschen entschieden ihr Leben und nicht nur ihre Wohnung miteinander zu teilen.

Ach so? Wenn ich mit dem Partner zusammen lebe, also die Wohnung teile, dann teile ich nicht offensichtlich mein Leben miteinander??
Partner der sich kümmern "muß", weil ihm nichts anders übrig bleibt, als zu zahlen ???? Ist das emotional erstrebenswert ?

Ähm.. ich bin etwas verunsichert, ob ich diese und ähnliche Aussagen richtig verstehe? Heisst dass, der Staat sollte bezahlen, wenn bei einem Teil des Paares das Einkommen wegfällt, obwohl der Haushalt durch das zweite Einkommen oberhalb der Grenze zur Bedürftigkeit läge?

Damit hätte ich jetzt aber schon ein Problem, denn 'der Staat' das bin ich, Du und alle, die Steuern bezahlen... Und nein, das wäre dann für meine Emotionen nicht erstrebenswert, denn ich sehe jetzt ehrlich gesagt überhaupt keinen Grund, dass auch mein Steuergeld verschwendet wird, um Haushalten Zuschüsse zu bezahlen, wo es nicht Not täte.
Das ist dann irgendwie nicht mein Bild einer Solidargemeinschaft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
"Beim ALG2 muss ein Partner für den anderen z.B auch dann "zahlen", wenn sie unverheiratet sind und lediglich in Beziehung zusammen wohnen."

Es reicht ja, ѼIch bin ein ApfelѼ, schon eine Einstehensgemeinschaft, nicht mal Liebe/Partnerschaft ist zwingend Voraussetzung, schon gar nicht mal Ehe. Im Falle einer Ehe finde ich die Ansprüche eines Staates allerdings auch gerechtfertigt. Es haben sich zwei Menschen entschieden ihr Leben und nicht nur ihre Wohnung miteinander zu teilen. Ein Anspruch auf Arbeitslosengeld 1, eine Versicherungsleistung, besteht zurecht in jedem Fall, aber Arbeitslosengeld 2 hängt ja von einer Bedürftigkeit ab, da gehört schon dazu, dass ich nicht mein Leben mit jemandem teile, der mich nicht (mehr) bedürftig macht. Im ärgsten Falle hieße das ansonsten, dass die Ehefrau des Multimillionärs Anspruch auf ALG2 hat. Das wäre dann ein bedingungsloses Grundeinkommen für ALLE. Kann man darüber reden, aber solange wir uns im ALG2-System bewegen, befinden sich darin meiner Ansicht nach sehr viel größere Ungerechtifkeiten, als dass Einkommen und Vermögen des EHEpartners berücksichtigt werden.
dagmar, das liegt eben noch an den alten Zeiten.
Früher war allgemein üblich der Mann Alleinverdiener und die Frau daheim bei Kindern und Küche, sie erwarb also keine Rentenansprüche.
Deswegen Ehe inkl. Versorgungsausgleich im Scheidungsfall.

Ich finde es okay. Wer heiratet, genießt Steuervorteile den Singles gegenüber. Da ist die gesetzliche Verpflichtung dem Partner gegenüber doch fair.
Und wer das nicht will, heiratet eben nicht.

Die Ehe rein aus Liebe ist in unseren Breitengrade doch eine recht neue Gangart. Früher war Ehe keine Liebesangelegenheit, sondern eine Versorgungsangelegenheit.
Gut, wenn man Glück hatte, war eben auch die Liebe dabei.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
👍merci dagmar..na Liebe ist ja nich nur über das Herz definiert...
Ist es nach den 10 Jahren schon Gewohnheit?
Kann man sich noch blind verlassen oder steht man oft ganz allein da..usw.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
@Apfel
Genau da liegt doch der Haken.
Was hat die Versorungungsverpflichtung vom "Staat" mit der Liebe zu tun, wegen der wohl die meisten heiraten.
Ich weiß, daß dies so ist. Auch bei AgL2.
Warum ?
Ich empfinde dies als Frechheit.
Wären beide nicht verheiratet, in einzelnen Wohnungen usw , dann hätten sie Anspruch auf eigene Leistungen.
Ziehen sie zusammen, sparen sie doch eigentlich "Ansprüche".
Ich bin selbst in WGs schon in harte Gespräch mit Sachbearbeitern geraten....ich sollte beweisen, daß ich keine Beziehu g zu WG Mitbewohnern habe....und von meinem Lehrgeld und Mindestunterhalt der Eltern was abgeben....sprich mein Auto verkaufen usw.

Darüber ärgere ich mich maßlos. Weil von der Steuer absetzen kann ich den Lebenspartner nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
@stern 74
Überprüfung nach 10 Jahren....risikoarm......ohne finaziellen Ruin...der Gedanke gefällt mir.
So eine Art "Liebesprüfung" ;-))
Warum soll ein Ehepartner für den anderen zahlen, wenn diese als Single Anspruch auf Unterstützung hätte. Der Sinn erschließt sich mir nicht.

Weil die Ehe die Absichtserklärung ist, füreinander zu sorgen und der Staat nur im Notfall einspringt?
Beim ALG2 muss ein Partner für den anderen z.B auch dann "zahlen", wenn sie unverheiratet sind und lediglich in Beziehung zusammen wohnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
Aber was hat das mit dem Thema Liebe zu tun, wegen der geheiratet wurde ?
Und sich wegen einer Ehe verpflichtet zu fühlen, weil es rechtlich so ist.....hat doch nichts mit dem menschlichen Gefühl eines Partners zu tun. Ein Partner der sich kümmern "muß", weil ihm nichts anders übrig bleibt, als zu zahlen ???? Ist das emotional erstrebenswert ?
Da zieht sich der "Staat" bei der Ehe bisher ziemlich aus seiner Verantwortung ....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
Ich war nie gegen die Ehe..
Wenn man sich doch bedingungslos liebt und zueinander passt?!

Nur sollte die Frau,die alles für die Familie tut und den Beruf aufgibt dafür abgesichert sein..nur darum kommt es doch oft am Ende der Ehe zum Erpressen und zu Androhungen wie ich vernichte Dich wenn Du gehst.

Vielleicht wär es gut eine Ehe nach 10 Jahren spätestens,risikofrei für beide Parteien zu überprüfen.

Die ersten Jahre der verliebtheit und rosaroter Brille sind dann vorbei und man hat vielleicht schon einiges zusammen überstanden..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
Eine Ehe heißt auch Verantwortung für seinen Partner zu übernehmen. Wenn man jung und gesund ist mag das alles noch nicht relevant sein. Sollte es aber mal anders sein, weiß man das dort jemand ist der auch rechtlich dazu steht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
Was mich an dem rechtlichen Konstrukt Ehe massiv stört, sind die Auswirkungen.
Einige Rechte (z.B Informationen im Erkrankungsfall usw) ergeben sich so.
Aber ansonsten zieht sich der Staat aus vielen "Verpfichtungen" einfach heraus. Warum soll ein Ehepartner für den anderen zahlen, wenn diese als Single Anspruch auf Unterstützung hätte. Der Sinn erschließt sich mir nicht.
Da gibt es sehr seltsame Auswüchse.
Wenn Kinder da sind, verstehe ich einige Begünstigung noch, aber ohne Kinder empfinde ich das Konstrukt Ehe in unserem Staat als einen massiven Eingriff in mein Privatleben.
Und bei einer Scheidung entstehen oft solche finanziellen Schieflagen und Desaster....für Männer und Frauen.... muß das sein ?

Bzw mein Erfahrung mit "eheähnlicher Gemeinschaft " in WGs und Versuche mich zum zahlen für einen extea nicht geheirateten Partner zu verpflichten, haben meinen Blick auf die Ehe sehr "geschwärzt".

Was hat das eigentlich mit Liebe und dem Bund der Ehe zu tun ?
Emotional mag ich das "System" Ehe.
Aber die rechtlichen Auswirkungen sind z.T . für mich oft ungerecht bis unverständlich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.01.2019
"Captain_Democracy Gestern, 13:55
Ich kenne leider nicht die genauen Unterschiede, aber ich denke, bei einer eheähnlichen Gemeinschaft wird der Bezugsrahmen bezüglich der dann eintretenden Verpflichtungen sehr genau geregelt (ähnlich einem Ehevertrag)."


Meint ihr eine eingetragene Partnerschaft?
Denn ich stimme Hm... Und nun? zu, dass eheähnliche Gemeinschaft wohl eher als Begrifflichkeit für Ansprüche des Staates z.B. verwandt wird. Die eingetragene Partnerschaft war/ist ja auch eher mit Pflichten als Rechten verbunden und hat sich nachdem nun endlich die Ehe für Homosexuelle möglich ist, doch auch eher erledigt, oder nicht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.01.2019
Oha. Habt ihr viel geschrieben, da weiß ich gar nicht ob ich auf alles eingehen kann und vielleicht sollte ich es auch gar nicht. Es ist aber eine Frage an mich direkt gerichtet worden, die will ich gerne beantworten.

"Eliza Day Heute, 11:06
Was sind denn für dich "gute Gründe"?
93 Heute, 11:05
"Zeichen von Egoismus werten, wenn mir ein Mann von Anfang an sagen würde: "Neee, auf keinen Fall, ich habe SO schlechte Erfahrungen mit Frauen gemacht, auf keinen Fall". "

Nur, wenn er das sagen würde oder auch wenn er die Ehe aus guten Gründen ablehnen würde?"



Erstmal müsste mir man ja mal gute Gründe FÜR eine Ehe nennen (ausser steuerlichen/rechtlichen), aber vielleicht hätte ich meine Frage abgesehen davon auch anders formulieren können und sollen Nämlich z.B. warum gehst du zwingend davon aus, dass er/man/jemand die Ehe nur ablehnt, weil er schlechte Erfahrungen damit gemacht hat?

Es könnte eine grundsätzliche, prinzipielle Ablehnung sein, ein Zweifel daran, warum Liebe eine Institution sein muss, eine gesellschaftliche Revolution im kleinen, vielleicht auch Erfahrungen ANDERER, die allgemein skeptisch macht, vielleicht auch nur keine Freude an dem Tamtam der Feier, was auch immer, ich meine nur, Zweifel an dem Konzept Ehe/Heirat muss nicht zwingend eigenen schlechten Erfahrungen entwachsen sein.
Ich hatte sehr jung geheiratet, nach 10 Jahren eine sehr schwierige Scheidung. Anschließenden war ich mir immer sicher gewesen, dass ich nie mehr heiraten werde.
Mittlerweile sehe ich die Ehe wieder in einem etwas anderen Licht. Ich könnte mir wieder vorstellen zu heiraten, Aber nur wenn ich einen Mann kennen und lieben lernen würde, mit welchem ich mir wirklich vorstellen kann auch gemeinsam in einer liebevollen Beziehung alt zu werden...gemeinsam aneinander, miteinander zu wachsen, die Zeit zusammen genießen und auch wie bereits erwähnt gemeinsam an der Partnerschaft arbeiten. Etwas, was ich in meiner Ehe leider "übersehen" hatte.

Es geht mir weder um Steuerersparnis, noch um Zugewinn oder um eine riesige Hochzeitsfeier, dass ist für mich unwichtig
- ich kann zum Glück für mich allein sorgen. Aber es war doch ein anderes Gefühl der Zusammengehörigkeit während meiner Ehe, es war zumindest bei mir eine andere innere Einstellung zur Partnerschaft. Auch wenn diese Ehe dann geschieden wurde, wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass mein Ex-Mann und ich nie hätten heiraten sollen, da wir viel zu unterschiedlich waren, ganz verschiedene Ziele verfolgten und andere Vorstellungen hatten, aber wir dachten, aufgrund der Gefühle füreinander wird es gut gehen...wir waren zu naiv.

Ich glaube nicht, dass ich nochmals offiziell zu einem Mann "ja" sagen werde, denn um diesen Schritt wagen zu können bedarf es wie gesagt, einen ganz besonderen Mann und dieser müsste mich dazu auch noch lieben und die Ehe wollen...was das Ganze schon fast unmöglich macht 😉

Aber was die Statistik betriftt, sollte man lieber nicht vom Allgemeinen ausgehen, sondern eher vom Individuellen. Ich habe drei erwachsene Töchter, welche alle verheiratet sind und mit ihren Männern bereits zwischen 9-18 Jahren zusammen sind und davon mindestens 2/3 der Zeit verheiratet. Also es gibt auch noch Hoffnung für die Ehe 😂
20.01.2019
Ich freu mich auf den Tag, wenn ich den Antrag kriege und kann es kaum erwarten. :-D
Wann es soweit sein wird? Keine Ahnung, aber ich bin gespannt. Ich hoffe, es wird nicht mehr ewig dauern. ;-) Aber er soll das in seinem Tempo bestimmen, denn nur so weiß ich, dass er das in dem Moment dann auch wirklich aus tiefstem Herzen will.
Ich würde z.B. auch nie aus Gefallen, Schwangerschaft o.ä. heiraten....