Ist euch heiraten wichtig? Hat Ehe eine Bedeutung für euch?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 307 Antworten

„Gladbeck“ (Pseudonym)

"Ach so? Wenn ich mit dem Partner zusammen lebe, also die Wohnung teile, dann teile ich nicht offensichtlich mein Leben miteinander??"

Hmm.. und nun?, natürlich ist das bei einer echten Partnerschaft genauso, nur ist das dann ja, falls eine Partnerschaft abgestritten wird, eine Frage des Beweises. Diese Notwendigkeit ergibt sich logischerweise bei einer Ehe nicht, da wäre die einzige Ausnahme eine Scheinehe und diese sollte man natürlich besser nicht so an die große Glocke hängen.

„Gladbeck“ (Pseudonym)

"Hmm.. und nun? Heute, 14:14
Hat irgendwer eine Einschätzung dazu, ob es noch zeitgemäß erscheint, als einzige vom Staat geschützte 'Lebensart' die Ehe zu akzeptieren?"


Das ist es z.B. was ich u.a. als guter Grund gegen eine Ehe bezeichnete/meinte, ein Revoluzzen aus Prinzip, weil es doch fraglich warum HEUTE z.B. grundgesetzlich eine Ehe geschützt ist, vergleichbares finde ich z.B. für Alleinerziehende nicht oder auch andere Lebenskonzepte. Warum ausgerechnet die Ehe, eine private Entscheidung für eines von vielen Lebenskonzepten, die wiederum nicht zwangsläufig positiv für den Staat sein muss, warum daher die Sonderstellung? Es ist allerdings eine wirkliche Frage ... Vielleicht hat es auch eine Berechtigung?

„Gladbeck“ (Pseudonym)

Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass sofern alle Verpflichtungen einer Ehe in einer Partnerschaft ebenso gelten sollen, dass dieses dann aber auch für alle Vorteile gelten muss. Also auch steuerliche Vorteile, Auskunftsrechte u.ä.

warum daher die Sonderstellung

Dieses kann man generell erweitern auf: warum sind Staat & Kirche denn in diesem Land mal so gar nicht getrennt? (Ehe ist ja nur eines von vielen Beispielen)
Eine vollständige Trennung würde meiner Meinung nach, auch viele aktuelle Diskussionen in Bezug auf das 'Überfremdungsgefühl' den Schneid abkaufen..

„Gladbeck“ (Pseudonym)

"Hmm.. und nun? Heute, 14:56
Und was für mich auch nicht passt ist, dass wenn schon Ehe den staatlichen Stellenwert höher gesetzt bekommt, warum dann die Verheiratung nicht allein den Kirchen obliegt (wie z.b. in Irland)"


Das würde natürlich Menschen ausschließen, die aus nicht religiösen Motiven heiraten. Auch wenn es vermutlich so ist, dass Ehe einen rein kirchlichen Ursprung hat (ich hab dann über Ehen in Naturvölkern nachgedacht, aber das sind ja dann wieder NaturRELIGIONEN), hat sie natürlich mittlerweile auch eine nichtreligiöse Bedeutung. Gesellschaft bedeutet ja auch Wandel.

„Gladbeck“ (Pseudonym)

Zumindest gibt es auf jeden Fall schon mal eine große Zeremonie und Festlichkeiten. Das kenne ich bei Partnerschaften nicht.

Man könnte z.B. überlegen ob man die eingetragene Partnerschaft rechtlich gleichstellt mit einer Ehe und alles andere in Kirchen verlagert, allerdings wäre Punkt 1 für mich dafür elementar, das war ja das Manko, bevor es die Homosexuellen-Ehe gab, dass die eingetragene Partnerschaft eine Ehe 2./3. Klasse bedeutet(e).

„Gladbeck“ (Pseudonym)

"Oder irgendwas Anderes muss dich da noch an der Ehe dran sein.."

Deshalb der Thread. 😀
Wobei "initial" für den Thread war es eher die Verwunderung über Kleid, Fest usw. ...
Aber die grundsätzliche Frage was ist dran an der Ehe natürlich schon.

@bina und irgendwie auch @all

Und wenn er nie fragt, ist das dann auch ok?

Ich komme aus einer Generation, in der eine Heirat nicht die ultimative Krönung der Liebe war... und ich bin ganz ehrlich, ich kann diesen Hype darum nicht nachvollziehen.

Der schönste Tag im Leben einer Frau. Ernsthaft? Das ist der schönste Tag, nur weil ER sich dazu entschieden hat, MICH erst zu fragen ( sind wir eigentlich ohne Hochzeit kein richtiges Paar? Darf ich da nicht „ mein Mann“ sagen?) und mich dann auch noch heiratet. Wie überaus edel von ihm, er macht aus mir eine vollständige Frau.

Das ist mir wirklich ein viel zu rückwärtsgewandtes Rollenbild und ich bin jetzt sicher nicht die Super-Feministin.

Was mich übrigens richtig ärgert, ist, dass die steuerlichen Vorteile nur verheirateten Eltern (oder Paaren) zugute kommen. Sind die anderen Familien weniger Familie!

Das Ehegattensplitting ist ein himmelschreiender ungerechter Anachronismus.

„Castrop-Rauxel“ (Pseudonym)

Ich wollte noch nie heiraten, weil ich mir in der Liebe von keinem etwas sagen lassen will (Staat, Gesetz). Habe das noch nie bereut, auch nicht in meinen wirklich sehr guten Beziehungen. Die Männer in meinem Leben wollten aber gerne heiraten, aus Verbindlichkeitsgründen und als Absicherung.

„Lichtenfels“ (Pseudonym)

Es gibt doch immer irgendwelche finanziellen Ungerechtigkeiten.

Warum muss man in manchen Bundesländern keine Kita-Gebühren zahlen und ich 500 Euro monatlich?

Warum kommt das Baukinderheld erst jetzt und nicht 2 Jahre vorher?
Studiengebühren... mal ja, mal Nein.


Mal gewinnt man, mal verliert man.

„Gladbeck“ (Pseudonym)

"Ich komme aus einer Generation, in der eine Heirat nicht die ultimative Krönung der Liebe war..."

Also in meiner Genereation und meinem Umfeld schon. Verstehen tue ich es dennoch nicht. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht so sein kann.


"Es gibt doch immer irgendwelche finanziellen Ungerechtigkeiten."

Man muss ja Ungerechtigkeiten dennoch nicht versuchen zu kultivieren, sondern zu ändern. Was nicht heißt, dass Ändern nicht evtl. neue Ungerechtigkeiten mit sich bringen könnte (wie beim Erziehungsgeld), aber darüber nachdenken, auch, wenn es andere Ungerechtigkeiten gibt, ist richtig.


Die unterschiedlichen Lebenskonzepte sind mittlerweile auch in der Gesellschaft angekommen, gesetzlich hinkt da noch das eine oder andere.

„Dortmund“ (Pseudonym)

@93
18.30h sign.

Daher meine recht kritischen Fragen zuvor.
Wir sind doch gesellschaftlich eigentlich schon viel weiter, als die Gesetzeslage zur Ehe.
Ich finde, es wird Zeit für neue Veränderungen.
Schließlich gibt es ja auch kein "Schuld Prinzip " mehr bei Scheidungen, die Ehefrau muß nicht mehr den Mann fragen, ob sie arbeiten gehen darf, kann ein eigenes Konto haben usw ;-))
Ist alles noch nicht sooo lange her. Meine Mutter kennt es noch so.

Zwei kinderlose Ehepartner brauchen keine Steuer - Vergünstigungen. Wozu ? Nur für das Konstrukt Ehe ?
(Mit Ki dern sieht es anders aus....auch ohne Ehe aber bitte )
Ehe schafft wenig "Rechte" als Paar. Aber viele Verpfichtungen.
Und das Solidarprizip kann auch anderes "gerechter" genutz und verteilt werden. Unverheiratete Paare bekommen keine Vergünstigung, sollen aber für Lebenspartner zahlen. Sogar beweisen, das es keine Lebenspatner (z.B WG ) sind. Z.Zt pickt sich der Staat nur die Rosinen raus, wo er Kosten sparen kann.

„Syke“ (Pseudonym)

WEine vollständige Trennung würde meiner Meinung nach, auch viele aktuelle Diskussionen in Bezug auf das 'Überfremdungsgefühl' den Schneid abkaufen.."

Aktuell wird eher überlegt, ob der Staat nicht in Zukunft auch die "Moschee-Steuer" erhebt. :(

„Lichtenfels“ (Pseudonym)

Natürlich ist Nachdenken richtig.

Man muss aber nicht meinen, dass man als Einziger einer finanziellen Ungerechtigkeit erlegen ist, oder das EINE ganz besonders ungerecht ist.
Die sind vielfältig.

„Gladbeck“ (Pseudonym)

"Man muss aber nicht meinen, dass man als Einziger einer finanziellen Ungerechtigkeit erlegen ist, oder das EINE ganz besonders ungerecht ist."

Da das Thema Ehe ist, geht es natürlich um Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit der Ehe. Dass es z.B. unfair ist, dass Krankenkassen auch bei Krankheiten, die dies bedingen, keine Verbandsmittel übernehmen, ist dennoch natürlich auch ungerecht, klar.

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)

Die Moscheesteuer hat den Sinn, das die islamischen Gemeinden sich selbst finanzieren und unabhängig vom Geld extremistischer Sponsoren wie zB erdogan und IS werden.

Durchaus begrüßenswerter Gedanke.
Ausserdem beträfe es ja, wie Kirchgensteuer nur freiwillige Einzahler.




Zur Steuerklassen für Ehepartner Thematik:
Ich finde auch, das Familien förderungswürdig sind, aber nicht kinderlose Paare.

An sich wäre es eine Vereinfachung, man gibt die Ehe frei für jede Variante von Pahr, also 2 Menschen. (Eine Frage der Zeit wann dann Ehen für 3 oder mehr gefordert werden)
Und Steuervorteile sind ausschließlich abhängig von der Zahl der Kinder.
Dann müssen Eltern nicht heiraten. pauschal bis zum 20sten Lebensjahr, egal wo und bei wem die Kinder leben.

„Gladbeck“ (Pseudonym)

"Eine Frage der Zeit wann dann Ehen für 3 oder mehr gefordert werden"

Da gab es, weiß nur nicht mehr wo (Schweden????) eine Überlegung/Klage/irgendwas dazu. Habs nur ganz dunkel im Hinterkopf, aber da war was und JA, das ist die logische Konsequenz, wenn wir uns neuen Lebenskonzepten öffnen, dass auch polyamore Beziehungen mit in die Überlegung rücken. In dem von Dir überlegten Modell wäre es ja auch nichts, was bspw. den Staat benachteiligen würde.

Ich habe 1989 geheiratet, mit 26 und nur aus dem einzigen Grund, weil ich schwanger war. Die Ehe hielt 17 Jahre, mehr schlecht als recht und doch stehen wir auch heute noch in gutem Kontakt, schon allein wegen unserer Tochter.

Sollte ich tatsächlich nochmal den für mich absolut richtigen Mann in meinem Leben finden, würde ich gerne nochmal heiraten, obwohl ich vor ein paar Jahren noch gesagt habe: Einmal und nie wieder! Da meine erste Hochzeit aber eben aus vielen Gründen keine "typische" Hochzeit war, hätte ich halt gerne das "volle Programm": Polterabend, tolles Kleid, wunderschönen Brautstrauß, Hochzeitstorte und eine tolle Feier mit tollen Gästen und super Essen, nicht zu vergessen einen grandiosen Heiratsantrag. :-D

Ich habe mit 18 meine erste große Liebe kennen und lieben gelernt, mit 19 geheiratet, mit 25 geschieden. Nach all den Jahren hake ich das als "Jugendsünde" ab, wobei es eine absolut tolle Zeit war mit ihm. Er war nicht wesentlich älter, beide hatten sich in verschiedene Richtungen entwickelt. Ich danke ihm dennoch für die tollen wenigen Jahre, die mich zu dem brachten, wer ich heute bin.

Allerdings möchte ich heutzutage nicht mehr heiraten. Die Welt ist schnelllebig und auch irgendwie -liebig, für mich.

Bin aber gerne auf Hochzeiten eingeladen, lach...