
Aber eine Beziehung geht man wohl eher ein, als eine Ehe. Ich würde jedenfalls davon ausgehen, dass die meisten Leute deutlich mehr Beziehungen als Ehen vorweisen können.
Ich denke, das ist zum größten Teil einfach dem bürokratischen Aufwand geschuldet.
Eine Beziehung beendet sich eben einfacher und günstiger als eine Ehe.

„Rathenow“ (Pseudonym)
@Eliza Day.... meiner Meinung nach sollte man sich niemals bei jemanden sicher sein, nur bei sich selbst...

@Eliza
Das ist ja genau das Ehegelöbnis in einfachen Worten formuliert :)
@Ich bin ein Apfel
Da ist sicher etwas dran. Aber auch der Weg zur Ehe ist ja doch noch etwas aufwändiger als der Gang in eine Beziehung. Das heißt, man nimmt gerne gewisse Hürden in Kauf, eben weil man die Beziehung aus gewissen Gründen nun noch stärker festigen möchte.

„Syke“ (Pseudonym)
".... meiner Meinung nach sollte man sich niemals bei jemanden sicher sein, nur bei sich selbst..."
Mein rationales Ich würde dir da zustimmen, mein emotionales Ich sagt: "Aber sich sicher zu fühlen ist großartig!". :)

Ohne ein gewisses Gefühl von Sicherheit würde man doch auch gar keine Beziehung eingehen, oder? Also ich würde mich selbst hinterfragen, empfände ich ein ständiges Misstrauen meiner Partnerin gegenüber, ohne dass es dafür irgendwelche Anhaltspunkte gibt. Das bedeutet natürlich auch, dass ein gewisses Vertrauen immer vorhanden sein muss, das selbstverständlich auch ein gewisses Risiko beinhaltet. Aber hätte ich diese Hoffnung gänzlich verloren, würde ich wohl meine Koffer packen und ins nächste Kloster fahren.

„Rathenow“ (Pseudonym)
Eliza Day.... das nennt man Romantik;-)

Da ist sicher etwas dran. Aber auch der Weg zur Ehe ist ja doch noch etwas aufwändiger als der Gang in eine Beziehung
Nicht unbedingt.
Eine Ehe ist doch relativ schnell geschlossen, während man in einer Beziehung, in der man für den anderen einstehen möchte, eine Menge an Papierkram erledigen muss, um rechtlich genau so zu stehen wie Eheleute. Ich denke da an Altersversorgung, Patientenverfügungen, Vollmachten ect.
Und steuerlich hat man unverheiratet sowieso generell das Nachsehen.

@Ich bin ein Apfel
Dann reden wir aber doch schon von einer eheähnlichen Gemeinschaft, die dann auch nicht mehr der 0815-Beziehung entspricht. Sorry, wenn das jetzt etwas unromantisch klang, aber ich mache schon Unterschiede zwischen Beziehung, eheähnlicher Gemeinschaft und einer Ehe.

„Einbeck“ (Pseudonym)
Nein, ich würde nicht heiraten. (Man soll ja niemals nie sagen) Zumindest nicht aus rein bürokratischen oder steuerlichen Gründen.
Ich bin selbst Scheidungskind und finde Trennungen für sich genommen schon schlimm und traumatisch genug, da braucht es für mich nicht noch einen riesigen, bürokratischen Rattenschwanz hintendran.
Als Kind habe ich in der entfernten Verwandtschaft ein Ehepaar mitbekommen, die ein gemeinsames Haus und einen gemeinsamen Hof hatten und deshalb zusammen blieben.
Ich half als Jugendliche auf deren Hof mit und kannte die Hintergeschichte gar nicht, erlebte aber immer wieder wie offensichtlich abgrundtief sie sich gegenseitig hassten und was für eine Qual jeder gemeinsame Tag für sie zu sein schien. Später erfuhr ich, dass das gemeinsame Enkelkind, die Tochter des Mannes war, weil er eine Affäre mit seiner Schwiegertochter hatte und dass das der Grund war, weswegen ihr gemeinsamer Sohn sich das Leben genommen hatte.
Sie sind tatsächlich nur wegen des Geldes bis zum Tod zusammen geblieben (der Ehemann ist inzwischen steinalt und lebt noch). Das hat mich extrem abgestossen, muss ich sagen. Auch die Traurigkeit und der Hass, der immer in diesem Haus gegenwärtig und spürbar war.
Ich weiß nicht, ob der Wunsch "für immer" heute überhaupt noch erfüllbar ist. Ich würde es mir zwar sehr wünschen, aber ich denke auch eine Ehe bietet nicht mehr Sicherheit in der Hinsicht.
Ich möchte, dass jemand bei mir bleibt, weil er mit mir zusammen sein will und ich ihm etwas bedeute - nicht weil er den Aufwand und die Kosten einer Scheidung fürchtet.

Denke da auch wie Fr. Apfel 🍎 und das ist "nur" rein die bürokratische Seite. Bei einer Scheidung wird es dann evtl. erst (wieder) umständlicher und auch vllt. teurer. Aber da sind "wir" ja grade nicht bei.
Was das aber an Zwischenmenschlichen bedeutet, bei einer Ehe geht bei manchen der Sinn damit abhanden, an sich weiterhin zu "arbeiten". Gut, das kann auch in einer Beziehung passieren, aber da braucht es eben dann keine Scheidung.

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)
Von meinen 4 Geschwistern ist nur meine Schwester ohne Scheidung, im Gegenteil sogar 35 Jahre glücklich verheiratet.
Meine Brüder sind geschieden, der eine sogar bald zum 2ten mal
1 von 4, es geht also durchaus auch heute noch.

Und wie unterscheidest du da genauer?
Beziehung: 70% Liebe und keinerlei Verpflichtung dem anderen gegenüber für die Dauer der Beziehung?
eheähnliche Gemeinschaft: 80% Liebe und Willensbekundung, im Notfall für den anderen zu sorgen für die Dauer der eheähnlichen Gemeinschaft?
Ehe: 90% Liebe und die gesetzliche Verpflichtung, für den anderen einzustehen für die Dauer der Ehe?
Eine 0815 Beziehung scheint ja für dich dann irgendwie nur was Halbgares zu sein?
Erklärst du es mir?

@Erich
Eine Top-Quote! Wo kann ich Wetten abschließen? ;) Mal ehrlich, tut mir leid für deine Brüder, aber Glückwunsch an deine Schwester!
Klingt aber ganz ähnlich dem Gespräch in meinem Freundeskreis von vergangenen Freitag. 4 von 5 sprachen sich klar gegen die Ehe aus. Der Heiratsmarkt dünnt also ganz schön aus ab 30.

@Ich bin ein Apfel
Also mit irgendwelchen Zahlen würde ich das ganz bestimmt nicht definieren wollen. Eine Beziehung ist der Anfang, in dem bereits beide Partner für sich einstehen. Hält diese ein paar Jahre und ist noch immer glücklich, kann gerne über den Abschluss einer eheähnlichen Gemeinschaft nachgedacht werden, um bestimmte Fälle (Unfall, Krankheit etc.) auch rechtlich besser abzusichern. Genauso gut kann dann aber auch eine Ehe abgeschlossen werden, nur würde ich hier tatsächlich noch den immateriellen/emotionalen Wert, der mit dem Begriff Ehe einhergeht, mit einfließen lassen. Wenn man beispielsweise einen Unterschied darin machen möchte, ob man die Liebste nun also "Partnerin" bezeichnen möchte oder als "Ehefrau".

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)
Eine Ehe ist halt ein Weg zu sagen "Ich bin mir bei dir sicher" und du darfst dir bei mir auch sicher sein.
Was ist denn das anderes, als die Basis jeder Liebesbeziehung?
So fundiert und zuverlässig wie:
"einfach keinen Arsch heiraten"
"kopfkratzt"
Offensichtlich ist es eine Art "Glaubensfrage"

Mal abgesehen von all den unterschiedlichen Definitionen, Begriffsbestimmungen und rechtlichen Vorgaben denke ich auch, dass es sich bei dem ganzen Thema zuvorderst um eine Glaubensfrage handelt, die jeder mit sich selbst regeln muss. Das fängt doch bereits damit an, wann eine Beziehung wirklich eine Beziehung ist. Selbst hier gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit unterschiedliche Auffassungen.

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)
Warum eine Eheähnliche Gemeinschaft ?
Dann kann man doch auch heiraten, im kleinem Kreis im Standesaamt.
Oder ist die Eheähnliche leichter aufzulösen als eine Ehe?
Thema Unterhalt und Sorgerecht?

Ich kenne leider nicht die genauen Unterschiede, aber ich denke, bei einer eheähnlichen Gemeinschaft wird der Bezugsrahmen bezüglich der dann eintretenden Verpflichtungen sehr genau geregelt (ähnlich einem Ehevertrag). Aber das ist jetzt auch nur reine Spekulation von meiner Seite - fürs Googeln bin ich mir gerade zu faul ^^

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)
Das ist eh alles graue Theorie,
ersteinmal müsste Mann eine Frau kennenlernen.
Und dann ist Sachlichkeit & Vernunft wieder im Keller eingelagert.

„Syke“ (Pseudonym)
Sorry, Captain, aber bei
" Hält diese ein paar Jahre und ist noch immer glücklich, kann gerne über den Abschluss einer eheähnlichen Gemeinschaft nachgedacht werden", ist mir dann auch ein bißchen zu wenig "Esprit", Liebe und Begeisterung im Spiel. Das ist doch kein behördlicher Akt, wo man von A8 auf A9 heraufgestuft wird. ;)
Du könntest Erichs Zahlen auch ganz anders interpretieren: Die Quote der Ehen, die hält ist 1:3 d.h. du mußt höchstens noch 3x heiraten, bis du eine findest, die hält. ;)
@Erich Ich drücke das gerne mal etwas vereinfacht aus, aber ich vermute, man erkennt die Grundaussage. Bei der "Arschthematik", das das Problem in der Partnerschaft lag und nicht in der Institution Ehe und bei dem "Sicher sein", eben das man sich "sicher" ist mit dem Partner, so sicher, das man das quasi sichtbar auf ein nächstes Level bringen möchte.

Ich war gern und glücklich 24 Jahre verheiratet. Es ist einfach das Gefühl ein Paar zu sein. Ein verbindliches Versprechen füreinander da zu sein,vor Familie und Freunden. Das hat für mich nichts mit Versorgung oder Ähnlichem zu tun. Und auch nichts mit der Form der Feier. Jetzt bin ich leider Witwe aber ja ich würde es wieder tun. Und übrigens captain,nach 9 Jahren wäre ich beleidigt gewesen.

@Eliza Day
Wir finden hier wohl auch keine perfekte Definition, auf die wir uns alle einigen können. Natürlich sehe ich das nicht als bürokratischen Akt an. Ohne Gefühle geht bei mir auch nichts!
Na bei der Quote würde ich jedenfalls eher nicht auf "Sieg" setzen ;)

„Syke“ (Pseudonym)
@Captain Ach, eine optimistische Herangehensweise macht das Leben insgesamt schöner. ;)

Hmmm. Ist eheähnliche Gemeinschaft nicht der behördliche Begriff damit die entsprechenden Pflichten übernommen werden können (ALG2 Berechnung erfolgt z.B. nach Haushaltseinkommen), während die Ehe zumindest auch einen Teil der Rechte sichert (z.B. Erben, Versorgungsausgleich)
Beziehungen habe ich ja viele, auch wenn diese eine Liebesbeziehung weiter auf sich warten lässt..
Insofern .. lässt man mal minimalen romantischen Anspruch aussen vor.. ist die Ehe galt die 'Rechtssicherheit' vor dem Gesetz.
Ob erstrebenswert oder nicht, weiß ich vermutlich erst, wenn ich 'den Richtigen' treffe?

Heiraten würde ich (im jetzigen Alter)
1. wegen der Feier
2. wegen der Vertretungsbefugnis