Heilt die Zeit tatsächlich alle Wunden?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2010
*amora-mal-herzlich-in-den-arm-genommen-und-gaaaanz-feste-gedrückt-halten*

;-D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2010
hihi, wenn wir uns jemals treffen, wirst Du sehen, daß wir keine Zwillingsschwestern sind, ich sehe gaaaaaanz anders aus als Du.

Aber Zwillinge im Geiste solls ja auch geben, oder heißt das seelenverwandt, Schwester im Geiste...*grübel* ach mensch ich komm net drauf...muß gleich noch ein Plätzchen naschen, als Gehirnfutter *gg*

Ist ja wurscht, ich finds auch immer schön, wenn ich ein Post lese und denke mensch, sie spricht mir aus der Seele.

Manchmal brauchts gar nicht so viele Lösungen, es reicht ab und an einfach ein Mensch, der einen wirklich versteht :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2010
Amora... :-D

Ich habe JEDEN Buchstaben von Dir in mich "aufgesaugt"... ;-)

Bist Du sicher, daß wir nicht Zwillingsschwestern sind???? *grübel*

chaos, so ähnlich wie bei Dir, ist es bei mir auch. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2010
Ja, ich denke die Zeit heilt alle Wunden.
Genau wie bei körperlichen Wunden sollte man aber nicht ständig mit dem Finger darin herumwurschteln, denn das verhindert bekanntermaßen die "Wundheilung".
Will sagen: Es gibt Wunden, die möchte man tief im Innersten gar nicht komplett abheilen lassen, weil mit der Wunde auch ein Stück Leben/Freude/Erinnerungen verschwände.

...und NARBEN bleiben ja ohnehin zurück...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2010
bei mir ist es nicht so, da rüttelt die zeit nicht dran, ich gewinne zwar abstand aber das heilt die wunden nicht, sie kommen nur in eine tiefere schublade, an die ich nicht so oft ran muß.
Genau Zitrone, Vergeben heißt ja nicht, dass danach alles mit dem anderen wie bisher war. Nein, Vergeben heißt für mich, dass ich damit zur Ruhe gekommen bin und wenn ich denke, dass es für mich wichtig ist, vernünftige Grenzen zu setzen, damit die Ruhe bewahrt werden kann dann tu ich es. Manchmal bedeutet dies auch sich von Beziehungen/Kontakten ganz zu verabschieden.

Warum sollte man die Situation vergessen, das passiert eh nicht, aber es sollte nicht mehr Schmerzen wenn ich dran denke oder der Schmerz sollte sich in Grenzen halten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2010
Ich finde wie gesagt das Vergeben unheimlich wichtig, das bringt mich wieder in Balance.
Allerdings bedeutet das bei einigen Menschen dann aber auch, dass ich den Kontakt total abbreche. Anders komme ich mit einigen Situationen auch nicht klar.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2010
Vorab schon mal `tschuldige Amazing, ich weiß, Du findest manches meiner Posts zu lang, dieses wird auch so eines, aber ich möchte Dir helfen und das geht hier für mich nicht in 3 Sätzen :-)

Ich kenne einen Spruch der heißt:

"Die Zeit heilt alle Wunden aber sie ist eine schlechte Kosmetikerin"

Ich kann das, was in Dir vorgeht (Amazing), gut nachvollziehen. Ich kenne das selbst auch.

Ich bin im Übrigen auch der Meinung, daß die Zeit nicht alle Wunden heilt.
Ich denke, wir lernen einfach mit ihnen zu leben (wie z.B. mit einer chronischen Krankheit) aber heilen?
In meinen Augen nein.

Ich habe den ganzen Thread durchgelesen, mir intensiv Gedanken gemacht und mir ist aufgefallen, daß ich immer wieder mal (wie bei Dir in großen Abständen) an Dingen zu knabbern habe, mich ärgere, trauere oder enttäuscht bin, wenn:
die Angelegenheit entweder nicht geklärt wurde,
nicht geklärt werden konnte,
sie mit einer großen Ungerechtigkeit einher ging,
mich völlig aus dem Nichts getroffen hat oder
von einer mir nahestehenden Person kam, von der ich dieses und jenes nie geglaubt hätte.

Manchmal denke ich lange Zeit nicht daran, manchmal auch nicht mal bewußt sondern ich träume davon und schwups, sind die Gefühle und Gedanken wieder da.

Ich sehe es auch so, daß es verschwendete Energie ist und, wie cossistar schrieb, habe ich auch vor Jahren schon eingesehen, daß die "Anderen" ihren Weg fröhlich gehen und ich mich ärgere und nichts am Passierten/Vergangenen ändern kann.

Theoretisches Wissen habe ich genug, dies aber auch umzusetzen, Kopf und Bauch miteinander verknüpfen und die Emotionen und Gedanken, die einen manchmal buchstäblich überrollen, in den Griff zu bekommen respektive gänzlich abzustellen, war/ist oft schwierig, zumindest für mich.

Deshalb mache ich es seit einiger Zeit so, daß ich, wenn es mal wieder soweit ist, versuche, diesen Gefühlsausbrüchen und dem Gedankenkarusell Raum und eine begrenzte Zeit (meist 1 - 3 Tage) zu geben, ihnen die Berechtigung zuteile,gedacht und gelebt zu werden.
Sollte ich das Gefühl haben, ich platze buchstäblich vor Wut, dann schlage ich auf ein Kissen ein oder schrei einfach mal gepflegt in selbiges hinein.

Nach spätestens den 3 Tagen ist es wieder gut und ich muß sagen, es wird weniger intensiv.

Ich bin überzeugt,wenn man sich noch zusätzlich ärgert, genervt ist usw., weil man immer mal wieder an Vergangenes denkt, das Ganze noch mehr hochkocht und noch mehr Energien verschwendet.

Unterdrücken dieser Emotionen und Gedanken halte ich auch für verkehrt. Wie geschrieben, ich gebe ihnen nun Raum und Zeit und so ist es für mich leichter, kürzer und geht immer weniger so tief.

Übrigens, weil es hier im Thread erwähnt wurde: vergessen ist rein hirntechnisch gar nicht möglich.

Solidarische Grüße Amazing
(hoffe, Du hast nach Lesen meines laaaaaangen Posts noch Energien für die schönen Dinge des Lebens ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
Das finde ich genau die passende Beschreibung:

... je nach Grad der Enttäuschung. Das trifft es meiner Meinung nach, genau auf den Punkt!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
da stimme ich Euch zu.......... auch ich habe schon so einige Enttäuschungen "weggesteckt" und je nach "Grad" der Enttäuschung redet man vielleicht nach einiger Zeit wieder miteinander- über das Wetter oder andere belanglose Dinge, bei sehr tiefen Enttäuschungen, wie bei dir Amazing, geht jeder seiner Wege.

Was aber bleibt ist die Erinnerung an die Enttäuschung und je nach "Tiefe der Wunde" heilt sie mit der Zeit oder nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
Das meinte ich mit nachtragend:

Wenn sich die Person entschuldigt und alles dafür tut, den Fehler wieder gut zu machen, dann bin ich absolut nicht nachtragend.

Aber wenn jemand, wie Muffin schreibt, mir dann noch eine lange Nase macht... tja... ich glaube, ich wäre dazu fähig ihr schlimme Schmerzen zuzufügen.... sehr, sehr schlimme Schmerzen!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
Muffin, seh ich genauso! Manche Dinge sind eben "unvergessbar"!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
Natürlich kommt es auf das "Vergeben und Vergessen können" an, aber in meinen Augen gibt es eben gewisse Dinge, die sind unentschuldbar. Und die kann ich einfach nicht vergeben und vergessen. Wenn mich jemand wirklich und mit voller Absicht enttäuscht hat - und mir womöglich im Nachhinein noch ne lange Nase macht, dann kann das Gras gar nicht so hoch wachsen, wie es nötig wäre, um so etwas zu vergessen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
dominante_Lady, ich weiß net so recht, ob man es "nachtragend" nennen kann...

Ich stimme Dir zu, wenn Du schreibst: es hängt von jedem selber ab.

Aber es hängt auch von dem jeweiligen Schicksalsschlag ab, wie ich finde.
Ob es hierbei nun um den Verlust eines geliebten Menschen geht, oder die unglaublich tiefe Enttäuschung, daß man sich in einer Person geirrt hat, die einen 30 Jahre lang durchs Leben begleitet hat... und das im wahrsten Sinne des Wortes... ^^

Wenn ich jetzt von meinem genannten Fall ausgehe, ist es noch viel mehr die menschliche Enttäuschung, als der Verlust des Geldes, daß mich belastet.

Ich kann von mir behaupten, kein nachtragender Mensch zu sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
ich denke, dass hängt von einem selber ab!

Ist man nachtragend, kann man vergeben und vergessen oder gar verzeihen?

Ich kann es nicht daher heilt bei mir die Zeit keine Wunden- egal ob "nur" Freundschaft, Partnerschaft oder gar Familie.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
... wollte ich auch gerade schreiben...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
tja, sowas steckt wohl jeder anders weg ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
man sollte selbst was draus machen, nicht nur abwarten....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
die Zeit heilt keine Wunden, ich warte seit 8 Jahren drauf
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
Donnina, Du hast Recht! Solch eine tiefe Wunde, wie der Verlust eines geliebten Menschen, wird auch die Zeit wohl eher nicht heilen können.

Es tut mit der Zeit nicht mehr so ganz arg weh, wenn man an den Menschen denkt, den man verloren hat... aber es tut weh... IMMER!
Ich bin fest der Meinung, dass die Zeit NICHT alle Wunden heilt. Wenn man von jemandem, der einem sehr vertraut war, in irgendeiner Form hintergangen wird, dann kann es sein, dass es dás ganze Leben schmerzt. Ich kenne eine Seniorin, die hat ihren Mann mit der besten Freundin (seit Kindheitstagen) im Bett erwischt und es kam heraus, dass die das schon einige Jahre taten, das hat dazu geführt, dass sie weder jemals noch einen Partner noch eine enge Vertraute mehr hatte. Das ganze ist ca. 25 Jahre her, so viel zur Zeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
ich möchte euch nicht zu nahe treten aber ich frag mich wieso ihr soviel energie steckt in vergangene freundschaften. viele freundschaften kommen und gehen, leute gehen ihren eigenen wegen. das kann enttäuschungen bringen aber man sollte doch meinen dass wenn man über 40 ist, klarer denken kann als mit 20.
was ist aber wenn es wunden in der kindheit gibt, eltern oder grosseltern gibts nicht en mass....
was ist wenn kinder sich verabschieden, egal jetzt ob physisch oder seelisch.....das sind ganz andere wunden, aber auch die vernarben mit der zeit und es liegt an einem selbst ob man gut oder schlecht mit diesen narben leben möchte.
ich glaub es ist eine lebenseinstellung...möchte ich mich weiterentwickeln und aus dieser erfahrung was mitnehmen oder bleib ich stehen und leide.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
Es gibt Dinge, die man nicht vergessen kann. Ich habe aber festgestellt, dass es wichtig ist zu vergeben. Und zwar in erster Linie wichtig für mich selbst, mein Gleichgewicht und meine seelische Gesundheit.

Zeit heilt Wunden nicht, sie macht sie nur flacher, erträglicher. Aber wenn der Finger draufgelegt wird, sind sie immer noch da, tun sie noch immer weh.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
Single hat mich grad an eine Geschichte erinnert... Ich hatte Mitte der 90er eine Freundin, mit der ich mich gut verstand, mit der die Freundschaft aber immer ein bißchen im "Ungleichgewicht" war - sie war psychisch angeknackst und ich habe mich eigentlich immer angepaßt und immer mehr gegeben als genommen. Es gab aber dann eine Situation, die zwischen uns eskalierte und sie hat mir die Freundschaft vor die Füße geknallt, weil wie jetzt nicht mehr wüßte, wie sie mit mir umgehen sollte und daß wir es besser bleiben usw.

Es herrschte tatsächlich jahrelang Funkstille zwischen uns, bis wir uns Jahre später wieder annäherten. Was soll ich sagen - wir haben uns beide weiterentwickelt und über die alte Geschichte ist meterhohes Gras gewachsen. Wir sind viel entspannter miteinander, sie hat sich inzwischen psychisch besser im Griff, lebt im Ausland, wo ich sie schon mehrfach besucht habe, wir verstehen uns prächtig... entspannt... aber vertraut. In dem Falle kann ich wirklich sagen, daß Zeit alle Wunden heilt.

Aber ich denke, es ist von Fall zu Fall verschieden... und der Grad der Enttäuschung ist sicherlich auch maßgeblich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2010
ALLE Wunden bestimmt nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals heilen kann, wenn einem ein Kind wegstirbt. Man lernt wohl damit umzugehen, aber heil wird diese Wunde sicher niemals.

Anders ist es mit menschlichen Enttäuschungen. Die tun weh, aber man ist hinterher um eine Erfahrung reicher.

Und wenns ums Geld geht..... Ich kenn da eine guten Spruch:
Geldwunden bluten nicht.