Ich arbeite seit 27 Jahren als Krankenschwester in einer Psychiatrischen Klinik und habe davon 2 Jahre auf einer reinen Borderline Station gearbeitet, bis ich die Notbremse gezogen habe und mich in einen anderen Bereich versetzen lassen habe.

Borderline ist ein Oberbegriff für "Persönlichkeitsstörungen" , man kann nicht alle Patienten über einen Kam scheren.Bei jedem Patienten äußern sich die Symptome unterschiedlich, der eine Ritzt, der andere schneidet, eine andere verätzt sich die Haut, der nächste haut mit dem Kopf gegen die Wand, bis Blut spritzt, ein andere Schluckt wiederum Glasscherben, Nägel oder auch mal einen Teelöffel oder bestraft seinen Körper mit Nahrungsverweigerung . Das schlimmste ist jedoch der psychische Druck, den diese Menschen auf ihre Umgebung /Mitmenschen ausüben.Sie "fressen" einen mit Haut und Haar und sind immer noch nicht zufrieden. Man wird ihre emotionalen Bedürfnisse nie befriedigen können, egal wie viel Mühe man sich gibt.


Aber ich kann für mich und meine psychische Gesundheit nur sagen, auf Dauer hält man diese Menschen nicht aus, ohne selber Schaden zu nehmen.

Ich arbeite jetzt in der Forensik und wir haben hier nur 1 Borderline Patienten, der aber die ganze Station mit 19 anderen Patienten und das gesamte professionelle Pflegeteam an den Rande der Belastbarkeit bringt.

Kann jedem nur Raten : lauf so schnell die Füße dich tragen

@murks, das ist mal wieder ein begeisternder Beitrag von dir.
Zu 90% wurden sachbezogene Auskünfte von Usern gegeben, die selbst schon eng in eine Beziehung mit einem Borderliner verstrickt waren. Niemand ist verpflichtet, mit einem psychisch kranken Partner zu leben, der einen selbst in den Abgrund zieht. Und niemand hat behauptet, es ist einfach, jemanden sich selbst zu überlassen, mit dem man leben wollte.
Also zügle bitte deine Rede, sie ist ätzend und verletzt.

@maybe...

Das habe ich auch nicht gesagt die Betonungen lagen auf Gröbste und meistens " selbst verletzten" was nicht nur Ritzen bedeutet. Darüber hinaus habe ich von meinen Erfahrungen mit meinem Ex Ehemann ( 14 Jahre Ehe ) und nicht von Deinen oder anderen Personen gesprochen !
Also sei doch so gut und kümmere Dich um Deine Angelegenheiten, wenn Du keine eigenen Erfahrungen zu diesem Thema bei zu steuern hast, für laba palave ist es ein viel zu sensibles und emotionales Thema gerade wenn man mitten drin Betroffenen ist.

Solltet Ihr die das nicht Persönlich und life miterlebt habt mal drüber nach denken, bevor ihr große Sätze schwingt wie, würde ich mir nicht gefallen lassen, Beziehung gescheitert " Basta .....und und und !
Ihr hab keine Ahnung wie schwer es ist einen Menschen aufgeben zu müssen oder verlassen zu müssen weil eine Krankheit alles zerstört, die liebe aber immer noch im Herzen ist.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann kann ich dir dieses Buch empfehlen: "Ich hasse dich - verlass mich nicht: Die schwarzweiße Welt der Borderline-Persönlichkeit". Das habe ich während meines Studiums gelesen und ist wirklich top!

Ich gehe immer von Beispielfällen aus, wenn ich mir was im I-Net durchlese. Der Begriff "Borderline" heißt übersetzt Grenzlinie. Ich bezeichne die Leute selbst als Grenzgänger, weil sie Grenzen überschreiten und verzichte also auf eine exakte Zuordnung, zu welcher Gruppe sie nun gehören, weil es ja so ist, dass es sich häufig um verschachtelte Krankheitsbilder handelt.

Es gibt eine Mindestanzahl an fest vorgegebenen Kriterien, die erfüllt sein müssen, wenn der Facharzt eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) diagnostiziert. Sehr wichtig ist, zwischen einem echten Krankheitsbild und einem "selbst ausgewählten" Fehlverhalten zu differenzieren.

Denn Maybe braucht nicht krank sein, um aus Gaudi heraus eine Scheibe einzuwerfen und dann zu flüchten. Auch kann ich unbekleidet durch meine Stadt laufen, um anzuecken oder um auf mich aufmerksam zu machen. Es gibt allerdings Menschen, die sich z. B. anzukleiden vergessen, da sie sich nicht mehr an diesen Vorgang erinnern können. Und sie irren umher, ohne nach Hause zu finden. Natürlich würd ich das ebenso wenig wie Maybe tun, weil wir uns beide an gewisse Grenzen halten wollen und auch können.

Wenn Karla Tutnichts keinen Typen mehr hinterher sieht, bekommt sie eine Belohnung von ihrem Partner. Ansonsten eine Bestrafung. Das alleine muß keine Erkrankung sein, da dahinter ein Mann stecken kann, der sein Wissen über ihre Schwächen ausnutzt. Sie macht es, um keinen Streit zu haben, weil sie harmoniebedürftig ist. Es ist die altbekannte Salamitaktik, wo der Mann ihr immer mehr aufbürdet und sämtliche Grenzen überschreitet, ohne dabei krank zu sein. Es hat nämlich Vorteile, wenn Karla alles tut und macht. Doch irgendwann kann sie nicht mehr und wird durch solche Menschen krank, die sie nicht lieben, sondern mißbrauchen und ausnutzen. Und das ist eben der Lerneffekt, dass man bei fortlaufenden Grenzüberschreitungen des Einen, jederzeit die Reißlinie ziehen kann und darf.

Man packt seinen Rucksack des Lebens nach erfolgtem Kontaktabbruch aus und überprüft, was man auf seinem weiteren Weg noch benötigt. Und so gibt es Menschen, die in eine Maske schlüpfen, die sie irgendwann in einer Beziehung langsam abstreifen. Das wahre "Ich" kommt zum Vorschein. Auch das muss man nie hinnehmen. Man hat immer eine Alternative, sich einfach von diesem Partner zu trennen, da man eine Liebesbeziehung einging, die sich allerdings als Fehlverbindung im Laufe der Zeit heraus kristallisierte.

Wenn beispielsweise ein Kind entführt worden ist und zu seinen Eltern nach Hause zurück kehrt, dann ist das Kind oft traumatisiert. Es verhält sich nicht mehr so, wie andere Kinder im gleichen Alter. Hier ist wirklich eine Therapie angezeigt, da sich das Kind zum Grenzgänger fortentwickeln kann, das also professionelle Hilfe durch einen erfahrenen Facharzt benötigt. Und hier gibt es den Hinweis, dass ein Grenzgänger z. B. nicht mehr zur Schule gehen will oder Fremde meidet. Manche trauen sich nicht mehr aus der Haustüre raus, weil dort Draußen ja lauter Gefahren lauern, wie die Erfahrung zeigte. Dann kann es zur Selbstverletzung, zu unbegründeten Schuldgefühlen aber auch zu einer Suizidgefährdung kommen.

Heißt übrigens PBS, also posttraumatische Belastungsstörung. Und da wird auch schnell zwischen positiven und negativen Stimmungen gewechselt, so dass es im besonderen Einzelfall auch zum Amok kommen kann. Im übrigen verweise ich immer auf Fachspezialisten, insoweit man einen Partner mit ner Krankheit wie PBS, PK oder BPK zu haben scheint oder selbst betroffen ist.

Bei so einer langen, ungesunden Beziehung sind doch beide schon so verstrickt, dass vermutlich keiner ohne professionelle Hilfe mehr raus kommt. Das würde ich tun, mir da Hilfe von außen holen und erstmal klären, was für mich gut ist.

Ehrlich gesagt wäre mir an deiner Stelle vollkommen egal welchen Namen das Kind hat. Schläge? Wein ins Gesicht kippen? Beschneidung sämtlicher persönlicher Freiheiten? Das wären für mich ausreichend Gründe eine Beziehung auch oder gerade nach dieser langen Zeit endgültig zu beenden. So eine Behandlung sollte sich Niemand gefallen lassen und Punkt Ende Aus.

Die Frage ist doch nicht wie die Krankheit/Störung heißt und ob es eine solche ist, sondern schlicht und ergreifend, ob du weiter so mit deinem Freund leben möchtest.
Und diese Frage kannst nur du dir selbst beantworten....

@niram, hatte genau dieselben Gedanken, fand es auch ziemlich merkwürdig.

@niram...das habe ich auch gesehen und mich hat genau der gleiche Gedanke beschlichen...

Nun, nach 21 Jahren Beziehung geht man mal nicht einfach so. Außerdem ist ja Borderline gar nicht als Diagnose gesichert, es ist nur eine Vermutung der Threadstarterin, sonst nichts.

Meiner Meinung nach muss man eine Beziehung dann beenden, wenn sie zur Belastung wird. Nach so vielen Jahren macht man das natürlich nicht von heute auf morgen, da muss man schon genauer hinsehen und der Liebe eine zweite oder auch dritte Chance geben. Wenn es nicht gelingt, bleibt nur noch die Trennung...dazu braucht man aber keine Borderline- oder sonstige Diagnose...Beziehung gescheitert, Liebe abhanden gekommen, Gefühle füreinander gestorben, es war schön mit dir, ich wünsche dir ein glückliches Leben auf einem anderen Weg, sollte da eigentlich genügen.

Also ich hab bis vor 2 jahren richtig tief da drin gesteckt und ich kann euch nur sagen: Meine Fresse war ich unausstehlich!

Ich war jetzt nicht so krass und habe suiziddrohungen ausgesprochen... ich war "der Ritzer" doof formuliert aber es ist so, meine mama hat viel mit mir mitgemacht aber nicht jeder sollte so etwas mit machen und in deinem fall kann ich mich nur anschließen und sagen: "Nimm die beine in die hand und geh"!

Das macht dich sonst auch nur kaputt, wenn er sich kaputt machen will dann soll er das tun aber lass dich nicht kaputt machen denn das ist es nicht wert!

@murks. irrtum, nicht jeder borderliner ritzt.

Oh Hannilei, lauf ganz schnell weg....wie kannst du dir das so lange antun, am ende bist du ein Wrack, glaub mir.....das du DIE stärke bis heute hattest, ist der Wahnsinn....wenn er sich nicht untersuchen lassen möchte ist das sein Leben, aber was glaubst du, wieviel Luft Du wieder bekommen kannst, wenn Du die Kraft hattest zu gehen!!!!
Gib Dir einen Ruck, du hast nur dieses eine Leben und er leider auch, aber du bist bereit und kannst an deinem noch etwas ändern, versuch nicht, ihm zu helfen, das wird scheitern, so wie einige andere es hier auch schon formuliert haben....leider ist es so:(

Natürlich nicht Madame_TamTam. Aber die TE hat ja nun einiges geschrieben, wie es ihr so ergeht...von daher ist der Rat "Lauf..." gar nicht so verkehrt.

Wunderschöner Hobbypsychologenthread hier... Verallgemeinerungen bis zum geht nicht mehr. Bei einigen der Beiträgen ist es mir wirklich kalt den Rücken runtergelaufen. Nur weil jemand Borderline hat kann man doch nicht alle in die gleiche Ecke stellen. Nur weil das bei euch so gelaufen ist heißt es doch nicht, dass es auf alle anderen Lebenslagen übertragbar ist.

Das gröbste Indiz für eine Borderlinererkrankung, ist das sich der jenige selbst verletzt meist geschieht es durch ritzen schneiden in die Arme, Oberschenkel oder Gelenk-beugen, da sie den Inneren druck ohne das Ventile des Schmerzes nicht aushalten, mein Expartner hat dazu noch exzessiven Spot betrieben bis hin zur totalen Erschöpfung.
Menschlich war er sehr liebevoll,aufmerksam und von den Gefühlsausbrüchen Himmel hochjauzend bis zu Tode betrübt.
Wenn man sich von einem Borderline Partner trennt so bedeutet das für einen ab in Exil, alles neu von Handynummer bis Wohnsitz ansonsten wird er dich so lange Verfolgen, bedrängen an flehen, bedrohen .... bis du kaputt und krank wirst .
Die aller WICHTIGST Regel bei der Trennung ist keinen ABER auch überhaupt keinen Kontakt suchen oder zu lassen, das ist die einzige Chance das er sich Hilfe holt und Du nicht zerstört oder aber Co abhängig wirst.
Falls Du es nicht schon bist, hol dir Hilfe von Profis und lass Dich nicht mit Deinem schlechten Gewissen/Gefühl erpressen, das ist die Waffe die Boderliner ausspielen mit - du bist die Liebe meines Lebens, ohne Dich bin ich Hilflos ........bis hin zu wenn Du mich nicht wieder nimmst bringe ich mich um " und Du bist schuld"!!

alles gut

Wurde die Borderlinestörung denn schon von mehr als einem Arzt diagnostiziert?

Ich habe mit einer ehemaligen Freundin fast exakt das gleiche hinter mir wie crazyshine.
Noch einmal würde ich das nicht auf mich nehmen, weder für einen Partner noch für eine Freundin.
Natürlich lässt man jemand nicht abrupt fallen, wenn es in einer bestehenden Beziehug auftritt. Dennoch ist das allerwichtigste, auf sich selbst aufzupassen, auch wenn man das erst mal gar nicht so wahrnimmt. Man meint, man könnte helfen, doch in Wahrheit gleicht man oft nur aus, kompensiert und gerät in einen Abwärtsstrudel, bis es einem selbst auch schlecht geht.
Man kann sowieso nur jemandem helfen, der erkennt, dass er ein Problen hat und der auch wirklich Hilfe will. Und auch dann sollte die hauptsächliche Arbeit von Profis geleistet werden, die emotional einen grösseren Abstand zu der Person haben.
Deine Lauerstellung sagt für mich schon alles, du reagierst auf das was kommt und hast schon einen Notfallplan in der Tasche. Für mein Empfinden ist es allerhöchste Zeit auszusteigen, die eigene Wohnung war dafür absolut der Schritt in die richtige Richtung. Hinterfrage deine Gefühle, deine Wünsche und Träume. Oft ist es nur Verantwortlichkeit, Gewohnheit und vieles andere oberflächliche, was einen in einer Beziehung hält und die Liebe ist schon lange nicht mehr existent.
Doch alles das kannst nur du dir beantworten und für dich entscheiden. Man kann nur sein eigenes Leben leben, nicht das eines anderen. Jeder Mensch hat auch das Recht glücklich zu sein bzw. zu werden.
Du hast viele Möglichkeiten, was du daraus machst liegt bei dir.

Vielen Dank für Eure Antworten. Sie stärken mir den Rücken.

Normalerweise gebe ich keine beziehungstips, weil ein außenstehender nie beurteilen kann. Aber, du hast ihm mehr als dein halbes Leben geopfert. Meinst du nicht, es ist an der Zeit, endlich zu leben?

@hannilein. es wird kein leichter weg, du solltest ihn trotzdem gehen. ich freue mich heute, einige jahre später, noch jeden tag darüber "frei" zu sein.

wenn du möchtest, kannst mich gerne anschreiben.

21 Jahre?
Mensch Frau, bist du leidensfähig. Zeit, die Kurve zu kratzen...dürfte eine der besten Ideen der letzten Jahre sein.
Sei dir selbst am nächsten, du schaffst es.
Alles Gute.

vielen Dank für die große Resonanz. Wir sind seit 21 Jahren zusammen. Vor 9 Jahren habe ich mir eine eigene Wohnung genommen, weil es einfach nicht mehr ging. er kontrolliert mich, kappt meine sozialen Kontakte, hat es sich mit meinen Eltern verscherzt, hat mich geschlagen. Und trotzalledem habe ich immer versucht, mir das schönzureden. Ich glaube, es ist an der Zeit, die Kurve zu kratzen. Wenn wir zusammen sind, fühle ich mich permanent in Lauerstellung, wann es wieder los geht. Beispiel: Schönes Wetter, Garten, Rotwein, Kerzen - schüttet mir ein Glas Wein ins Gesicht, weil ich ihm erklären soll, warum ich mich mit meiner Freundin über ihn unterhalte. Habe permanent meinen Hausschlüssel, Geld und Ausweis dabei, wenn wir zusammen wegfahren. Damit ich notfalls wegkann.