Grußfloskeln out bei Frauen?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 30 Antworten

Dieser Beitrag richtet sich hauptsächlich an Männer. Habt ihr den Eindruck, dass Frauen in der Öffentlichkeit noch auf ganz normale Grußfloskeln wie "Hallo" oder "Guten Tag" reagieren?

Durch den Lockdown bin ich fast jeden Tag draußen unterwegs und da kommen einem im Stadtpark immer viele Leute entgegen und da grüßt man sich, wenn man jemandem schon öfter über den Weg gelaufen ist. Früher einmal war das noch normal. Aber heutzutage kommt bei Frauen nie etwas zurück. Einzige Ausnahme: Seniorinnen... die grüßen zurück und dann unterhält man sich bis zu einer halben Stunde mit der netten alten Dame. Auch Männer der eigenen Altersklasse oder höher sind oftmals kommunikativ (wenn sie nicht gerade dringend was vorhaben). Was habt ihr diesbezüglich für Erfahrungen gemacht?

„Mosbach“ (Pseudonym)

glaube das liegt nicht an Geschlecht sondern an erlernten Gepflogenheiten.. Höflichkeitsformen sind nicht jedem bekannt u werden nicht immer so gelebt. Vieles ist abgeschottet u anonym ... man kommuniziert mit dem Smartphone oder hört Musik. die verbale Kommunikation verkümmert zunehmend. ich nehme an, es kolleriert mit der Abnahme menschl. Intelligenz.. muss das aber noch verifizieren im öftl. Nahverkehr usw. lol

„Espelkamp“ (Pseudonym)

Wenn mich jemand freundlich grüsst, antworte ich auch darauf, das wurde mir von meinem Elternhaus so mitgegeben.

„Neu Wulmstorf“ (Pseudonym)

Mir ist damals aufgefallen, als ich vom Dorf in die Stadt gezogen bin, dass hier das Grüßen ziemlich unüblich ist.

„Meerbusch“ (Pseudonym)

"und da kommen einem im Stadtpark immer viele Leute entgegen und da grüßt man sich, wenn man jemandem schon öfter über den Weg gelaufen ist."

"glaube das liegt nicht an Geschlecht sondern an erlernten Gepflogenheiten.. Höflichkeitsformen sind nicht jedem bekannt u werden nicht immer so gelebt."

Und ich glaube, das hat nichts mit Höflichkeitsformen und erlernten Gepflogenheiten zu tun, sondern, dass Frauen bei/mit Männern, die sie nicht kennen, sondern, denen sie lediglich hin und wieder schon mal begegnet sind, schlicht vorsichtig(er) sind. Damit also schon geschlechtsabhängig. Frauen sind es schon (eher) gewohnt, dass sie nicht (zu) einladend reagieren sollten.

„Meerbusch“ (Pseudonym)

Ergänzung:

Deshalb ist das bei den Seniorinnen auch anders. Diese vermuten andere Absichten.

Ich gehe bestimmt so 1-2x die Woche durch einen Park aber gegrüßt wurde ich einfach nur beim Durchgehen noch nie glaube ich. Das ist aber auch im Zentrum einer Großstadt und wiedererkennen tue ich da bei so vielen unterschiedlichen Leuten eigentlich nie jemand. Da ständig den Grüßaugust macht da auch niemand (das fände ich auch arg merkwürdig).

Obwohl man hier grundsätzlich leichter als in vielen anderen Gegenden Deutschlands ins Gespräch kommt. Aber dann eher nicht in dem man einfach nur für ein paar Sekunden an jemand vorbeilatscht. Andere Situationen und Aufhänger eignen sich eher. Der schon erwähnte Hund, mit Kind auf dem Kinderspielplatz, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in der Gastronomie.
@Knusperkopp - eventuell sind die Frauen ja von deiner Körpergröße eingeschüchtert.

Ich bin kein Mann, darf hoffentlich trotzdem meinen Senf absondern :-)

Wenn mich Wildfremde Leute einfach so auf der Straße oder sonst wo draußen grüßen würden, dann würde ich mich ehrlich gesagt meist gar nicht angesprochen fühlen. Könnte ja jemand neben, hinter, vor mir gemeint sein. Oder auf der anderen Seite.
Noch dazu bin ich so der Typ Mensch, der oft in eigenen Gedanken versunken sogar an der eigenen Mutter vorbei spazieren würde, wenn die sich nicht bemerkbar macht.
Und Donna plus Argument ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
Will sagen, es hat wirklich nicht grundsätzlich was mit (mangelnder) Erziehung zu tun.

„Seelze“ (Pseudonym)

@Knusperkopp
Erwiderst du denn freundliche Grüße von Frauen?
(Du weißt, warum ich frage.😉)
Du weißt ja: Wie man in den Wald hineinruft,... 🙂

*Bart aufklebe*

Mir ist das selbst auch schon aufgefallen, allerdings nicht geschlechterspezifisch. Sei es beim Spaziergang oder auch im Straßenverkehr, Motorradfahrer untereinander Grüßen sich kaum noch oder wenn man jemandem Vorrang gewährt, die grüßende Hand kommt nur noch sehr selten ... Schade, dass das scheinbar nicht mehr zum guten Ton gehört.

Was mir aber auch aufgefallen ist, dass es unterschiedd zwischen Stadt und Kleinstadt gibt. In letzterer und auf dem Dorf grüßt man sich noch eher.

„Seelze“ (Pseudonym)

Online schadet höflicher Umgang aber auch nicht. 😁
Aber ok, das entscheidet jeder für sich selbst. 🙂

„Zittau“ (Pseudonym)

In den Großstädten, in denen ich gelebt habe, wäre es sehr, sehr merkwürdig gewesen, wenn im Park ein Mann eine Frau gegrüßt hätte.
Hier auf dem Land werde ich sogar von wildfremden Männern mit "Grüß dich" gegrüßt, wobei ich mir beim ersten Mal den Kopf darüber zerbrochen habe, woher ich diesen Kerl kennen sollte. Ich antworte immer freundlich, aber ich fürchte man sieht mir meine Überraschung deutlich an.

Sorry, kein Mann und auch noch am Thema vorbei und geschwafelt. Mir ist gerade danach ...

„Seligenstadt“ (Pseudonym)

Es ist ja schwer überhaupt jemanden zum grüßen zu finden. Hat ja mittlerweile jeder nur seine Drecks Kopfhörer im Ohr stecken oder startt ins Handy. Denke bei vielen Leuten ist einfach der Überraschungsmoment da. Einfach weil die nicht damit rechnen das die gegrüßt werden. Passiert mir auf manchmal.. entweder kommts unerwartet oder ich bin so in Gedanken das ich das Hallo erst nen Moment später realisiere. Dann stehste natürlich da wie Graf Arsch, nett gegrüsst worden aber keine Antwort. Voll unhöflich. Wobei ich Hallo als Grußform eigentlich nicht mehr benutze. Hab festgestellt das ein kurzer situationsbedingter Satz die Chancen auf Rückantwort bzw einen kurzen Smalltalk um 500% erhöhen. Wenn ich jemandem bei Regen im Park begegne und zb ein "na da haben wir uns ja ein tolles Wetter ausgesucht " bei Seniorinnen komme ich damit sehr gut an😂

„Oelde“ (Pseudonym)

Moin Leute,
Ich grüße Menschen und freue mich auch, wenn ich gegrüßt werde. Also für mich ist das so garnicht ausgestorben. Aber in der Großstadt wird man dafür schon mal seltsam angeschaut.

LG Lola

„Essen“ (Pseudonym)

Unterwegs grüßt man nur Bekannte,Freunde,Nachbarn oder mit denen man geschäftlich agiert.
Spontan fremde Menschen zu Grüßen ist eher befremdlich

Ich glaube nicht, dass es ein Problem von Männern oder Frauen oder Diversen ist. Hier in der Kleinstadt ist es leichter. Wenn mir eine/r/s entgegenkommt versuche ich es meistens mit Blickkontakt. Dann sehe ich eigentlich schon, ob mein Gruß Sinn hat oder nicht. Meistens hat er. Die Gusche fällt alleine wieder zu (hat Oma immer gesagt). Und was die Leute von mir denken? Wen interessierts?

Im ländlicheren Raum grüßt man sich beim aneinander vorbei gehen. Man würde auffallen wenn man es nicht macht. In der Stadt verhält es sich durchaus anders.
In diesem Zusammenhang fällt mir das Grüßen ein wenn man ein Wartezimmer betritt und das Verabschieden wenn man geht. Ich bin so erzogen worden beim Betretten eines Wartebereiches zu grüßen. Mir fällt immer wieder auf dass diese Höflichkeit verloren gegangen ist. Finde ich schade. Ich grüße und verabschiede mich weiterhin.

„Celle“ (Pseudonym)

Moinsen,

Ich denke es einfach das ganz große Problem des "Bevölkerungswachstum".
Immer wenn ich mich frage warum "früher" etwas anders war als heute, das Grüßen, das sich schneller helfen, das über die Gegend informiert sein, die Else Kling im Haus etc., dann führe ich mir eine wichtige Tatsache vor Auge die meine Mutter mal erwähnt hat:
vor 50 Jahren waren wir nur halb so viele Menschen wie heute.
Zur Verdeutlichung einmal ein Auszug aus Wikipedia:
1927: 2 Milliarden, 1960: 3 Milliarden, 1974: 4 Milliarden, 1987: 5 Milliarden 1999: 6 Milliarden und 2011: 7 Milliarden Menschen

Ich grüß in meiner Straße jeden, in meinem EDEKA oder Budni, Höflichkeit bei Arzt oder Friseur, das heißt jedoch nicht das ich mit jedem der da sitzt auch sprechen will/muss.
Aber die Zeiten sind vorbei wo du jeden kanntest, jeden gegrüßt hast weil es "sich so gehört".

Und wenn ich den Eröffnungsbeitrag mit Bezug auf das weibliche Geschlecht nehme... die Frauen haben kaum noch Bock von Mann X oder Y auf offener Straße in ihrer Freizeit angelabert zu werden.
Das "Moin" ist der erste Schritt, danach wird gebaggert, das ist der Standard und ein Problem in der gesellschaftlichen Haltung gegenüber der Frau.
Sobald Gesellschaft und exemplarisch "Der Mann" sich besser benimmt, die Frau nicht mehr als "Beute" oder "Objekt" sieht, das sexualisieren stoppt und die Gleichberechtigung funktioniert... dann werden die Frauen in der Regel auch wieder auf "Moin" oder "Hallo" von wildfremden Männern im Park reagieren.

(Immer gerne Bereit für prinzipielle Diskussionen rund um Gesellschaftliche Klischees und Prinzipien)

Gruß
Der Bär

„Meerbusch“ (Pseudonym)

Schöner Beitrag, DerTeddyBaer.

"Ich grüß in meiner Straße jeden, in meinem EDEKA oder Budni, Höflichkeit bei Arzt oder Friseur, das heißt jedoch nicht das ich mit jedem der da sitzt auch sprechen will/muss."

Das ist eben so ein Punkt. Es ist ja wiederum auch nicht soo höflich, zu grüßen und dann ein evtl. Gespräch abzuwürgen und dass das durchaus möglich, wahrscheinlich, vielleicht auch erwünscht ist, siehe:

" Einzige Ausnahme: Seniorinnen... die grüßen zurück und dann unterhält man sich bis zu einer halben Stunde mit der netten alten Dame. "

Ja nun. Wie oft soll ich das dann machen am Tag?
Ich möchte mich einfach auch davon lösen, meine Zeit mit Menschen zu verbringen, die ich im Grunde gar nicht mag. Ich habe eine Nachbarin, die wirklich alles und jeden vollquatscht. Sie lauert auch in ihrem Garten, nach rechts und links spähend, wo ein Opfer vorbeikommt. Im folgenden quatscht sie das Opfer in Grund und Boden und wenn sie alles losgeworden ist, beendet sie abrupt das Gespräch und sucht sich das nächste. So werde ich Sonntags morgens auch geweckt von dieser schrecklich quäkenden Stimme, die langweilige Dinge herausposaunt. Vor ein paar Jahren gab es einen deftigen Streit zwischen uns und seither spreche ich nicht mehr mit ihr, auch wenn sie es immer wieder versucht, kein Wunder, ich bin ja auch diejenige, die faktisch unter Nachteilen leiden muss aufgrund der damaligen Streitsachen. Was soll ich sagen, mir geht es SUPER damit. So geht es den Nachbarn genauso, die ebenso das Gespräch mit ihr verweigern.

Man muss einfach nicht mit jedem sprechen und ein Gruß ist meist der erste große Schritt zu einem Gespräch.

Tatsächlich grüße ich keine fremden Menschen, wenn ich durch den Park gehe. Ebenso nicht, wenn ich durchs Einkaufszentrum latsche, durchs Museum, den Zoo, oder Freizeitpark. Weder im Kino, noch jeden Kunden im Supermarkt. Wohl aber die Verkäufer/inn an der Theke oder Kasse, mit der ich direkt in Interaktion trete.
Sprich dort, wo mir am laufenden Band Menschen begegnen grüße ich eigentlich nicht.
Ich grüße, wenn ich in ein Wartezimmer komme und meine Nachbarn und Kollegen. Wenn ich wo unterwegs bin, wo wenig los ist und mir begegnen Menschen, dann grüße ich eher, aber nicht immer.

„Celle“ (Pseudonym)

@Donna plus

Ich sollte vermutlich auch ergänzen das ich nur Menschen Grüße die mir bekannt sind, Personal in meinen Stammläden sind natürlich bekannt und diverse Fragen nach Produkten und Co. erzeugen auch eine zwischenmenschliche Beziehung.
Die Kunden die da rumlaufen grüße ich natürlich nicht :D.
Ich grüße alle meine mir bekannten Nachbarn, quatsche aber nicht mit jedem, ich erwarte das man meine "Abweisung" dann verkraftet, wenn nicht... nicht mein Problem.

Was deine "nervige Nachbarin" angeht, nun da könnte ich jetzt die zwischenmenschliche Moralkeule rausholen, aber wir sind als Individuen nicht dazu da jeden zu erretten.
Die Dame ist höchstwahrscheinlich vereinsamt und weiß nicht wohin mit sich und hat keinen Anschluss.
Meine Reaktion wären Flyer von Seniorenbetreffende Angebote aus der Umgebung in Ihren Briefkasten zu werfen, ggf. den Sozialarbeiter meiner Genossenschaft verständigen um einfach mal nach dem Rechten zu sehen.