Glaube Liebe Hoffnung

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 142 Antworten

„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)

Oh, wieder nur am Lesen was man lesen möchte?
Schreibe ich davon Gefühle/ Liebe/ Emotionen auszublenden?

Warum schreibt keiner darüber hier Erfahrungen und Klönschnack mit anderen Moppeln zu suchen und nicht einen Partner?
Immerhin ist es kein Fleischtresen, sondern für viele (die meisten?) ein Forum für zB. Shopping, Party, Klönschnack etc.
Etliche sind in Beziehungen und wollen weder flirten noch sonst etwas in der Richtung.

Nochmal deutlich:
Ich meine die Suchenden, welchen die Figur eines Partners egal ist, weil sie wegen der eigenen Figur hier sind.

Das währe eine gute Replik gewesen.
Gebt euch mal Mühe!

Zitat Paul "chilled" Neumann

"Nochmal deutlich:
Ich meine die Suchenden, welchen die Figur eines Partners egal ist, weil sie wegen der eigenen Figur hier sind."

So sehe ich das auch und deshalb habe ich mich hier angemeldet.
So habe ich es, u.a., in meiner Kontaktanzeige formuliert
und genau mit dieser Einstellung war meine Suche hier binnen kurzer Zeit erfolgreich.

„Hennef“ (Pseudonym)

Komisch ... ich dachte gerade in diesem Thread geht es nicht um Party, Shoppen, Klönschnack ... oder wird Glaube, Liebe, Hoffnung damit jetzt übersetzt?

„Karlsruhe“ (Pseudonym)

Sorry nordkatze - aber wenn du liebe bewusst suchst - wirst du sie nie finden ... So ein wenig wie Herr rossi, der auf der Suche nach dem Glück ist.
Einen verlorenen Schlüssel kann man finden - Liebe passiert, wenn man sich kennen lernt und näher kommt oder schon gekommen ist. Und die Eintrittskarte zum kennenlernen ist nun mal - zumindest bei vielen - die Optik. Denn wenn es nur darum ging, sich zu verlieben - dann ist uns das allen schon passiert, dass sich jemand in uns verliebt hat, der schlussendlich gar nicht der passende Typ war, der Eigenschaften hatte, die uns nicht gefallen, der zu weit weg lebte usw usw - um jemanden nicht lieben zu wollen, gibt es viele Gründe.

Ich finde es nicht schlimm, wenn man sagt, dass er pralle Hintern oder große Brüste gut findet - es ist eine Vorliebe - warum nicht? Andere finden Mozart gut, mein Nachbar mag Rammstein - und ja, ich vergleiche das bewusst. Denn ich könnte nie einen Mann lieben, der Rammstein hört, da werd ich aggressiv ohne Ende - und vielleicht kann er keine Frau lieben, die Mozart mag oder einen zu großen Po hat.
Jeder von uns hat Prioritäten und sind nicht unbedingt oberflächlich, wenn sie in erotischer Hinsicht geäußert werden. Dann wäre jeder oberflächlich, der keine molligen Frauen mag, der keine Frau mit Brille oder roten Haaren will. Und Erotik gehört nun mal in eine gesunde Beziehung - das kann man nun wegdiskutieren, aber für mich kann der Mensch noch so einen tollen Charakter haben, wenn er aussieht wie Dirk Bach würde ich mich nie in ihn verlieben.

Da wird auch viel durcheinander gewürfelt, oder? Ich finde diese "Liebe" ist ziemlich diffizil und geht bei manchen Menschen genau so schnell wieder ein, wie sie erblüht ist.
Was man auf solchen Portalen sucht ist ja nicht nur die "Liebe" sondern auch sexuelle Zuneigung und Erotik. Wenn wir von Liebe im Sinne der Herzenswärme reden, dann kann ich sagen, dass ich das auch für meine besten Freunde und für meine Familie empfinde. Da will ich meine Partnerin nicht ausnehmen. Der Unterschied zwischen einem "Freund" und einer "Partnerin" besteht für mich aber eben darin, dass außer Liebe und Zuneigung da auch noch eine erotische Komponente ist, die man sonst nicht mit jedem teilt.

Wenn ich also in so einem Forum gezielt ERST nach dieser erotischen Komponente suche, dann schließe ich die Liebe damit ja nicht aus, aber wenn ich einen Partner suche, dann braucht es für mich eben BEIDE dieser Eigenschaft damit es was wird.
Die meisten Menschen hier sind glaub ich deshalb so frustriert, weil es schwer zu ertragen ist, dass man jmd für das sexuelle gefunden hat, ihn als Mensch aber nicht liebt. Da wird man schneller aussortiert, weil eben auch keine wirkliche Bindung existiert.
Wenn man jmd liebt oder sympathisch findet aber auch erotischer Ebene nicht attraktiv, dann wird man vielleicht trotzdem weiter mit der Person Kontakt halten, weil man die Person mag. Dann ist er/sie aber nur ein Freund! und kein Partner.

Darüber sollte man mal genau nachdenken finde ich und aus dieser nüchternen Sicht heraus finde ich es dann auch nicht verwerflich, denn das ist der Sinn und Zweck eines "Dating-Portales" sonst hieß das hier "Freundschafts-Board" oder so. Wobei jeder merken sollte, dass es nur um die Richtung geht und das eine das andere ja nicht völlig ausschließt. Ist von Fall zu Fall und Mensch zu Mensch verschieden. Nur kann ich nicht begreifen, wieso sich immer und immer wieder über diesen Sachverhalt beschwert wird. Ist das denn alles so "verwunderlich"?

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)

Der allgemeine Zeitgeist ist liebloser, oberflächlicher geworden. Wer dauerhaft geliebt werden möchte muß dauerhaft etwas dafür tun. Die andauernde Bereitschaft dazu hat wohl nachgelassen.
Wenn das Geben länger nur von einer Seite kommt, wird sogar jede Freundschaft zerbrechen, auch die will gepflegt sein, wie eine Liebe.

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)

Eine Frage fällt mir gerade ein:
Woran würdet ihr wahre Liebe erkennen, bei euch selbst, bei Geliebten oder bei anderen?

„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)

Erst im Laufe der Zeit wird sich wahre Liebe von den temporären Liebeleien unterscheiden, nach meiner Erfahrung ist nach dem Verlust wahrnehmbar wer wirklich wichtig war.
Im Hormonschub der Verliebtheit issts schwer sachlich zu bewerten

;-)

„Landau in der Pfalz“ (Pseudonym)

Paul, die Liebe kann unergründlich sein, es kann aber auch Gründe geben zu lieben oder geliebt zu werden, es braucht einen Anlauf bis sich diese Gründe darstellen, denke ich.
Zum ersten Hormonschub gehört auch eine große Freude über die neu gefundene Freundin, sag ich mal, in dem gebe ich dir völlig Recht.
Was ich selbst als die treffendste Antwort denke ist die Selbstlosigkeit. Liebende sind völlig selbstlos in dem sie die größte Freude im einander geben haben.

„Karlsruhe“ (Pseudonym)

Das ist Herr Rossi ...
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Herr_Rossi

Woran ich für mich erkenne, dass es Liebe ist?
Dass ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen will, wenn mein Herz angstvoll klopft, weil ihn übers Telefon nicht erreichen kann, wenn er ein Lächeln auf mein Gesicht zaubert, indem er mich liebevoll von hinten umarmt und auf mein Haar küsst, wenn ich in seinen Armen zu Hause bin, ihn immer riechen und schmecken kann und er all meine kleinen Dummheiten mit einem Lächeln quittiert und ich dabei noch immer so viel Gefühl in seinen Augen sehe und noch so unendlich viel mehr. Es gibt keine Garantie auf Dauerhaftigkeit - und ja, auch das ich Angst vor einem Ende habe (egal wie es aussehen mag) zeigt mir, dass ich ihn einfach nur liebe.

„Hennef“ (Pseudonym)

Für mich ist es Liebe, wenn dieses unruhige Kribbeln im Bauch einer wissenden Ruhe und Gewissheit gewichen ist. In den Augen des anderen die eigenen Gedanken sehen, eine mentale Verbundenheit zu ihm zu spüren auch wenn er nicht in unmittelbarer Nähe ist. Miteinander vertraut sein, einander zu halten und zu kennen. Eine kleine Aufmerksamkeit hier, ein liebes Wort da, aneinander denken und sich das wissen lassen. Freund, Vertrauter, Partner, Liebhaber sein wollen. Geben ohne sich aufzugeben. Nehmen ohne Auszunutzen. Angenehme und unangenehme Gefühle miteinander leben voll Vertrauen. Auseinander gehen um wieder zusammen zu kommen. Und ganz viel körperliche Nähe - nicht zwangsläufig ausschließlich Sex, der auch aber eben auch in den Arm nehmen, Händchen halten, Hand in Hand arbeiten, Streicheln, Küssen, tiefe Blicke teilen, anlehnen, halten, stützen.

Zur Liebe gehört für mich auch, miteinander wachsen zu wollen, sich gegenseitig weiter zu bringen.

„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)

Gründe zu lieben?
Ich kenne Gründe zu achten, zu respektieren, zu danken, zu meiden.
Aber zu lieben?
Bisher liebte ich stets irrational, emotional, ohne Blick auf gesellschaftliche, wirtschaftliche, jegliche vernünftige Aspekte.

Meine Erfahrung ist eine menschliche, keine philosophische und schon garkeine eine aus leeren Kalendersprüchen und Buchstabendekor aus Rosamunde Pilchers Worthülsen.

„Hennef“ (Pseudonym)

Noch ein Nachtrag.
Ja, ich weiß, dass nach der Liebe nicht aktiv gesucht werden kann, sondern dass sie einen mehr oder weniger direkt erreicht.

Denjenigen, die gerne noch mal ein Buch in die Hand nehmen empfehle ich:

Francois Lelord
"Im Durcheinanderland der Liebe" und/oder "Hector und die Geheimnisse der Liebe"

@ venus
Das Problem ist eben, dass dies ebenso gut dein Vater sein könnte in deiner Beschreibung. Jemanden zu lieben ist immer und auch mehrfach möglich. Was wir hier aber suchen ist ein Lebensgefährte und mit dem verbindet uns eben noch mehr als nur "Liebe". Das soll die Liebe nicht abwerten und ich dachte eigentlich keinem muss man erklären wie Liebe funktioniert?
Aber damit eine Partnerschaft auf Dauer mit solch einem Menschen klappt sind eben noch mehr Bedingungen zu erfüllen. Sonst lebt man am Ende nur noch mit einem guten Freund zusammen und nicht mehr mit seinem Partner. Das ist denke ich auch die Veränderung, die sich nach vielen Jahren Ehe vollziehen kann. Menschen verändern sich nun mal aber sollten dann auf ein Gefühl der gegenseitigen Liebe aufbauen können. Ich als gerade mal 30 Jähriger will mir meine Partnerin aber nicht zurecht biegen sondern sie soll so sein, wie sie ist und daher auch in sexuellen und lebensplanerischen Belangen zu mir passen.


In so fern kann ich Paul nur zustimmen. Man kann einen Menschen nicht rational lieben. Aber wenn man z.B. beschließt eine Familie zu gründen oder jemanden zu heiraten, dann sollte da auch ein Fünkchen Verstand mit im Boot sein und damit der sich wohl fühlt muss der Rest eben stimmen...

„Karlsruhe“ (Pseudonym)

Shadow ... Das in meiner Beschreibung könnte sicher nicht mein Vater sein - lach - das wär mir dann doch zu intim. Den erotischen Bereich hab ich mal ausgeblendet, weil der oft zu problematischen Gedankengängen bei Lesern führt. Natürlich spielt Erotik eine äußert wichtige Rolle in einer Beziehung - aber wenn sie nur die Hauptrolle spielt, ist die Beziehung eine Affaire.

Im übrigen kann ich für meinen Teil nicht erkennen, ob ich für ihn die wahre Liebe bin - vielleicht bin ich auch nur eine Zwischenstation - aber das weiß wohl niemand. Es gibt ein Gedicht von khalil gibran 'von der Liebe" - das ist sehr beeindruckend und spiegelt wieder, wie ich die Liebe sehe.

@venus
Ja das dachte ich mir, dass du hier die Erotik raus gelassen hast. Aber genau um den Unterschied ging es mir. Dann sind wir aber im Grunde einer Meinung.
Ich wollte damit nicht unterstreichen, dass die Sexualität da überwiegen sollte. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass sie in Date-Portalen nun mal das "Filterkriterium" ist.
Alles andere sollte sich dann wie von dir beschrieben in beide Richtungen einpendeln. :)

Für den Rest gilt, dass man auch seinem Partner nur vor und nicht in den Kopf schauen kann. Aber Liebe sorgt auch für ein gewisses Vertrauen, dass man in den Partner setzt. Wenn man da schon zweifel hätte, dann stimmt das auch was nicht. Dann liegt es auch an einem selbst diese Zweifel anzusprechen damit Liebe nicht auf Grund von unausgesprochenen Problemen zerbricht.

„Hennef“ (Pseudonym)

Ich gebe euch recht. Sexualität und Erotik ist in den Datingportalen ein, wenn nicht DAS entscheidende Filterkriterium, um sich auf einen anderen Menschen in welcher Form von Beziehung auch immer einzulassen. Das kommt direkt nach den optischen Attributen, die der/die andere erfüllen soll.

Und richtig ist auch, Liebe ist nicht rational - Liebe ist immer irrational und nicht erklärbar.
Liebe ist einfach! Liebe passiert!

Dennoch bleibe ich dabei. Die gegenseitige Herzensliebe und nicht die körperlichen Parameter entscheiden letztlich über das Gelingen einer Partnerschaft. Sie basiert auf dem sich hin wenden zum Gegenüber, sich dem anderen an zu vertrauen und den anderen an zu nehmen - mit Hoffnung auf Gegenliebe aber ohne Erwartung dessen. Und ja es geht auch um Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Verantwortung für das WIR, das mit dem gemeinsamen Ja zu einer Partnerschaft entsteht. Liebe ich meinen Herzensmenschen, begegne ich diesem automatisch mit Rücksichtnahme, Respekt, Toleranz und Nachsicht.

Meine Erfahrung lehrte mich, dass Liebe zu meinem Partner wie ich sie oben beschrieben habe, Grundlage und Nährboden für eine Partnerschaft sind. Eine solche Partnerschaft kann auch und gerade, wenn die Sexualität und Erotik zu einem herzensgeliebten Beziehungspartner aus welchem Grund auch immer auf Dauer nicht mehr oder nur noch extrem eingeschränkt möglich ist, weiterhin gelingen.

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Liebe = Biochemischer Prozess im Hirn.

Kommt und geht. Keine Grundlage für eine Lebensbeziehung.

@Die Männer des Kardinals, davon war ja auch nicht die Rede. Wenn ich eine Liebe erlebe, dann wünsche ich sie mir beidseitig, vertrauensvoll und ehrlich. Und dieses Gefühl zu haben, oder auch viele Gefühle, die dazugehören, das wünscht sich wohl ein großer Teil der Menschen.

Wenn die Gefühle füreinander auch noch gaaanz lange andauern, ist das natürlich traumhaft. :-)

„Sehnde“ (Pseudonym)

Das Tal der Liebe

Um hier einzutreten, muss man ganz in Feuer tauchen, ja man muss selber Feuer sein, denn sonst könnte man da nicht leben. Der wahrhaft Liebende muss dem Feuer gleich sein, entflammten Angesichts, brennend und ungestüm wie das Feuer. Um zu lieben, darf man keinen Hintergedanken haben; man muss bereit sein, hundert Welten ins Feuer zu werfen; man muss weder Glauben noch Unglauben kennen, weder Zweifel noch Zuversicht hegen. Auf diesem Wege ist kein Unterschied zwischen Gut und Böse; wo die Liebe ist, sind Gut und Böse entschwunden...

In diesem Tale ist die Liebe das Feuer und sein Rauch ist die Vernunft. Wenn die Liebe kommt, entflieht die Vernunft in Eile. Die Vernunft kann mit der Raserei der Liebe nicht zusammenwohnen; die Liebe hat nichts zu schaffen mit der Vernunft des Menschen. Gewännest du einen rechten Blick der unsichtbaren Welt, dann erst vermöchtest du zu erkennen die Quelle der geheimnisreichen Liebe, die ich dir verkündige. Das Dasein der Liebe wird Blatt für Blatt völlig zerstört von der Trunkenheit der Liebe selbst.

Um wahrhaft zu lieben, darf man keinen Hintergedanken haben; man muss bereit sein, hundert Welten ins Feuer zu werfen;
man muss weder Glauben noch Unglauben kennen, weder Zweifel noch Zuversicht hegen.
Wer auf diesem Weg wandelt, wird keinen Unterschied mehr erkennen zwischen Gut und Böse.
Wo die Liebe ist, sind Gut und Böse entschwunden.

Manteq-ot-teir Vogelgespräche

„Homburg“ (Pseudonym)

"Das Tal der Liebe". Ei wie poetisch, romantisch und ergreifend sind die Worte darüber: Hundert Feuer, ungestüm und keine Hintergedanken? Zu schön um wahr zu sein. Es klingt fast nach religiöser Verzückung.

Meine Realität sah schon in der Jugend anders aus. Die hundert Feuer brannten, wenn ich auf der Suche nach der Liebe voller Hoffnung glaubte, dass es den passenden Deckel auf meinen Topf gibt. Ich lief mir die Hacken ab und schaffte es nicht, erotische Hintergedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Das hat sicher etwas mit Alter und Reife zu tun.

Nun bin ich nach einem erfüllten Leben alt und einsam. Ich hatte gehofft, der Herrgott würde mich verschonen - aber er hörte nicht mein Klagen. Wie bei den allermeisten Männern löschte er die lodernden Flammen. Warum nur nimmt er den Männern das Können (zumindest zeitweise), aber nicht das Wollen ? Und vielen Frauen das Wollen, aber nicht das Können ? Wie ungerecht ! Ich meine natürlich nur den sexuellen Teil der Liebe, der ja schließlich auch im Alter (mit Hintergedanken?) dazugehört. Ungestüme Liebe und Leidenschaft macht Platz einer Zärtlichkeit, die eine andere Art von Erotik einschließen kann. Bleibt die Hoffnung, dass man nicht mit chemischen Waffen zum "Dirty Old Man" und Gespött von Stammtischen wird.
Und der Glaube, dass Charlie Chaplin und Picasso wirklich Ausnahmen waren - von denen es sicher auch heute noch einige gibt.

„Homburg“ (Pseudonym)

"Das Tal der Liebe". Ei wie poetisch, romantisch und ergreifend sind die Worte darüber: Hundert Feuer, ungestüm und keine Hintergedanken? Zu schön um wahr zu sein. Es klingt fast nach religiöser Verzückung.

Meine Realität sah schon in der Jugend anders aus. Die hundert Feuer brannten, wenn ich auf der Suche nach der Liebe voller Hoffnung glaubte, dass es den passenden Deckel auf meinen Topf gibt. Ich lief mir die Hacken ab und schaffte es nicht, erotische Hintergedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Das hat sicher etwas mit Alter und Reife zu tun.

Nun bin ich nach einem erfüllten Leben alt und einsam. Ich hatte gehofft, der Herrgott würde mich verschonen - aber er hörte nicht mein Klagen. Wie bei den allermeisten Männern löschte er die lodernden Flammen. Warum nur nimmt er den Männern das Können (zumindest zeitweise), aber nicht das Wollen ? Und vielen Frauen das Wollen, aber nicht das Können ? Wie ungerecht ! Ich meine natürlich nur den sexuellen Teil der Liebe, der ja schließlich auch im Alter (mit Hintergedanken?) dazugehört. Ungestüme Liebe und Leidenschaft macht Platz einer Zärtlichkeit, die eine andere Art von Erotik einschließen kann. Bleibt die Hoffnung, dass man nicht mit chemischen Waffen zum "Dirty Old Man" und Gespött von Stammtischen wird.
Und der Glaube, dass Charlie Chaplin und Picasso wirklich Ausnahmen waren - von denen es sicher auch heute noch einige gibt.

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