Gibt es noch Männer, die eine Beziehung wollen???

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 831 Antworten

„Aurich“ (Pseudonym)

Lieber Philosoph,

irgendwie hast Du den Tagesbeginn verschönert und mir "Gedankenfutter" mitgegeben.

Deine Ausführungen zu Respekt und Toleranz sind wirklich interessant. Dass Toleranz sich innerhalb eines Toleranzbereichs bewegt, ist zwar nicht neu - aber doch eine Erkenntnis, wenn man bedenkt, wie schnell man den Satz "Ich bin tolerant!" in den Mund nimmt - und das gar nicht in Verbindung mit "Selbstherrlichkeit" bringt.

Vielen Dank!

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

Früher an der Uni Köln waren die Philosophen immer leicht daran zu erkennen, das sie unter den Bäumen lagen, während alle anderen büffelten :-)

Trotzdem ist mir die Philosophie ansich immer sehr sympathisch, das nur zur Klarstellung.

Bezüglich der Toleranz nervt mich am meisten, das sich das in unserer heutigen Zeit fast nur noch auf ein Thema beschränkt...

@CoConut Kiss und @alle

Gedankenfutter ist genau das, was ich mit meinen Ausführungen geben wollte. Es wird heutzutage viel zu leichtfertig mit Anderen umgegangen. Die Muße vorher nachzudenken, bevor man den kleinen Egoismus vom Zügel lässt, ist in der schnellen Zeit schon ziemlich verloren gegangen und die allseits versicherte Toleranz ist ein sichtbares Zeichen davon. Das zeigt nämlich auch, dass der, der besonders großzügig Toleranz gewährt, im Widerspruch mit sich selbst ist und für sich selbst auch Handlungsspielraum reklamiert, weil er noch nicht ausreichend die eigene Einstellung durchdacht hat.

Man verlangt auch gerne die volle Freiheit für seine Gefühle und erwartet dann vom Anderen den unmittelbaren Gleichklang. Das wird so nichts. Resonanz entsteht nur, wenn der Resonanzboden bereitet ist und das bedeutet erst mal richtig Abstimmungsarbeit und kann dauern. Dann aber erhält man ein Instrument (Beziehung) die nahe dem Optimum ist - sei es echte Partnerschaft, Freundschaft oder welche Art der Beziehung immer möglich ist.

Will sagen: "Gebt dem Funken eine Chance"
Dann kommt auch der Spätzünder Mann mit.
Am Ende ist immer noch besser "ein Bett im Kornfeld" als die Flinte.

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

...aber nur ohne den nervigen Drews :-)

„Salzgitter“ (Pseudonym)

Zum Philosophen:

Das Anderssein des Partners zu respektieren ist die Grundvoraussetzung für eine Partnerschaft die Bestand haben soll

Definitiv. Man darf nicht erwarten, dass der andere genau so reagiert wie man selbst reagieren würde. Das Gegenüber hat nicht genau dieselben Erfahrungen gemacht im Leben, die ihn prägen, wie man selbst. Es gibt z.B. schon einige grundsätzliche Unterschiede im Denken von Mann und Frau. Verständnis für den anderen ist in der ersten Phase einer Beziehung viel wichtiger als Gleichklang.

Wenn ich jemanden respektiere, so bedeutet das nicht, dass ich mich verbiegen lasse
oder für mich unerträgliche Macken des Anderen geduldig ertrage


Ja, man sollte die wichtigen Dinge ansprechen und die unwichtigen Dinge einfach so lassen, wie sie sind. Sonst hat man auch schnell "Dauerdiskussionen". Ich bin ein eher impulsiver Mensch, aber ich versuche 2-3x darüber nachzudenken, bevor ich an die Decke gehe ("Bist du wütend, zähl bis 4, hilft das nicht, dann explodier". ;) Wichtig ist es auch, miteinander streiten zu lernen d.h. Konflikte so auszutragen, dass sie nicht "Grundsätzliches" werden und man schnellstmöglich und bestmöglich eine Lösung für beide findet.

künstliche Emotionalisierung ist beim ersten Zusammentreffen eher hinderlich

Jein, was soll einen denn - außer wenn man Emotionen füreinander hat - dazu motivieren, dass Anderssein des Partners zu akzeptieren, vielleicht sogar besonders zu mögen und mit dem notwendigen Funken Geduld und Liebe daran zu gehen das Lösen von Konflikten zu lernen? Wenn man nicht verliebt ist, gehen einem Kleinigkeiten im Verhalten des anderen viel, viel zu schnell auf die Nerven. Emotionen machen tolerant. :)

Man verlangt auch gerne die volle Freiheit für seine Gefühle und erwartet dann vom Anderen den unmittelbaren Gleichklang

Ebend. So läuft das alles nicht. Eine gute Beziehung ist auch immer ein bißchen Beziehungsarbeit. Ich hatte eine 8jährige Beziehung, die sehr harmonisch verlief und habe gelegentlich auch einfach "gehofft", diese Harmonie wäre mit einem neuen Partner schnell wieder da. Der Fakt war aber nicht, dass das mit dem Ex so perfekt paßte, sondern das man sich aneinander gewöhnt hatte. Nach einer Weile tendiert man z.B. dazu im Lokal immer dasselbe zu bestellen, obwohl eigentlich der eine ein Gemüseliebhaber und der andere ein Fleischfresser ist. Einfach, weil man sich sozialisiert. Die Zeit muß man sich auch mit einem neuen Partner geben. Dann klappts auch mit dem Gleichklang bzw. der Harmonie! :) Wichtig ist eigentlich nur, dass Liebe da ist und man den anderen aufrichtig mag und möchte, dass es ihm gut geht.

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Zum ArtkelDerMarkeMann:

"Prinzipien und Vorstellungen treu bleiben"

Jein. Es kommt immer darauf an, um was es genau geht. Ich mag z.B. nicht, wenn ich merke, dass einem Mann seine Prinzipien und Vorstellungen "wichtiger" sind als ich. Wer immer auf den eigenen Vorstellungen besteht, würdigt die Interessen seines potenziellen Partners herab. Bei der Auswahl des Partners hilft es einfach manchmal, Kriterien, die man für 100% fix hält, mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten z.B. bei dem Thread, bei dem es um Menschen ohne Job auf Partnersuche ging und viele gesagt haben, so jemand käme für sie nicht in Frage, da habe ich mich schon gefragt, wie sie sich fühlen würden, wenn ihnen jemand durch den Jobverlust den Boden unter den Füßen wegzieht und sie dann noch gesagt bekommen: "Jetzt bist du nicht mehr attraktiv!". Da bekommt man doch das Gefühl, dass Gegenüber war auf der Suche nach der wirklich wahren Liebe. *hust* In der heutigen Zeit kann das schlicht jedem mal passieren. Ich habe einen Expartner auf Jobsuche kennengelernt, der heute in einem großen Unternehmen im Management arbeitet. Also.... alles relativ. Manchmal sagen die eigenen Kriterien, die man so anlegt, einfach auch nur unheimlich viel über einen selbst aus z.B. "Mir ist Status wichtig(er, als der Mensch dahinter)".

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

"Die Zeit muß man sich auch mit einem neuen Partner geben. Dann klappts auch mit dem Gleichklang bzw. der Harmonie! :) Wichtig ist eigentlich nur, dass Liebe da ist und man den anderen aufrichtig mag und möchte, dass es ihm gut geht."

Ein schönes Fazit - leider ist Zeit (repsektive Geduld miteinander) heute kaum vorhanden. Alles muss schnell gehen, schnell essen, schnell einkaufen, schnell lieben, schnell trennen...

Der letzte Satz ist übrigens schon fast poetisch schön...

„Mecklenburg“ (Pseudonym)

Nein, nicht_Gomez, es muss eben nicht alles schnell gehen - das liegt doch an dir und deinem Partner ganz allein. Man muss nicht alles mitmachen und man muss nicht alles machen, wie es andere tun. Aber man muss sich dessen bewusst sein oder werden ...

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

...Zitrone, natürlich habe ich nicht von mir gesprochen. Aber das die Hetze ein Zeichen der modernen Gesellschaft ist...da wirst Du mir doch vielleicht Recht geben, oder ?

Ich bin z.b. trotz beruflicher Normalität in keinem Netzwerk, habe auch kein modernes smartphone. Denn auch ich bin der Meinung, das man nicht alles mitmachen muss...was mir gestern im Einkaufszentrum wieder erneut bewusst geworden ist. Menschen werden mehr und mehr zu Heerdentieren. Aber das ist ein Thema für sich :-)

„Mecklenburg“ (Pseudonym)

Ja, klar gebe ich dir da Recht - aber eben nur, soweit es jeder zulässt. Ich hätte statt "das liegt an dir..." auch schreiben können es liegt an mir. Mir tut es unheimlich gut, mich manchem einfach zu entziehen.

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

...auch ich entschleunige in vielen Bereichen zunehmend mehr :-)

Kann das nur empfehlen, es tut wirklich gut.

@Elenoire van Dijk *sucht nicht*

ich schrieb:
"künstliche Emotionalisierung ist beim ersten Zusammentreffen eher hinderlich"

du schriebst:
"Jein, was soll einen denn - außer wenn man Emotionen füreinander hat - dazu motivieren, dass Anderssein des Partners zu akzeptieren, vielleicht sogar besonders zu mögen und mit dem notwendigen Funken Geduld und Liebe daran zu gehen das Lösen von Konflikten zu lernen? Wenn man nicht verliebt ist, gehen einem Kleinigkeiten im Verhalten des anderen viel, viel zu schnell auf die Nerven. Emotionen machen tolerant. :) "

Ich hatte das bewusst auf das erste Zusammentreffen bezogen und mit - künstliche apostrophiert.

Damit meinte ich Überemotionalisierung auf Grund der Erwartungshaltung und dabei werden Kleinigkeiten beim ersten Anblick je nach Charakter entweder "Ach du Sch..." oder "das muss doch klappen" überbewertet.

Da hilft es schon, sich diesbezüglich etwas zurückzunehmen und dem Bauch und Verstand das Feld zu überlassen.

Es gibt da den schönen bayrischen Ausspruch: "Reschpeckt!" für die erste Anerkennung beim ersten Zusammentreffen.
Damit ist die Situation schon von Gefühlsüberfrachtung befreit.

„Salzgitter“ (Pseudonym)

@Philosoph Danke für deine Erläuterung. Ich gebe zu, diese "Überemotionalität" (vielleicht als Synonym für "hohe Erwartungshaltung") wie du sie beschreibst, kenne ich so von mir jetzt auch nicht umbedingt.

Es gibt Millionen von Gründen, warum es nicht klappen kann zwischen Männchen und Weibchen. Was für ein Wunder, dass wir noch nicht ausgestorben sind. :)

„Pirna“ (Pseudonym)

Oh ja, das wäre es - Adam und Eva!
es gab nur eine Wahl!
keiner konnte fremd gehen!
man kannte gleich alle wichtigen Daten des anderen!
und Adam wünschte sich so sehr eine Partnerin, dass er für sie sogar seine Rippe opferte!!

Traumhaftes Leben!

„Salzgitter“ (Pseudonym)

@Philosoph Tja, daher kommen halt unsere "schweren Knochen". Der Adam/Mann ist Schuld, mal wieder bewiesen. ;P

„Öhringen“ (Pseudonym)

Um mal wieder was ins Forum zu werfen, was mir beim Auto fahren im zusammenhang mit dem Thread hier eingefallen ist...

Hier wurden ja speziell Männer angesprochen...

Also spreche ich speziell Frauen an...

Wenn mans mal ganz neutral für sich selber sieht, und überdenkt, bist DU denn überhaupt liebenswert??? Oder eben nur Wert ne Spielerrei zu sein, oder zum vögeln?!

Damit greiff ich NIEMAND persönlich an, aber ich glaub darüber denken viel zu wenig nach^^

EDITH: Um mich noch zu retten, damit spiel ich jetzt mal NICHT das optische oder den Körperbau an!!!!

„Salzgitter“ (Pseudonym)

@Steh Klar. :)

Du auch?

„Öhringen“ (Pseudonym)

Will ichs derzeit sein?

„Salzgitter“ (Pseudonym)

Willst du es derzeit sein?

„Öhringen“ (Pseudonym)

Starke Tendenz zu NEIN^^

Begründung? Ließ 10 Seiten weiter vorher^^