
@Polygon
Wer fastfood denkt und lebt der bekommt eben auch selbiges.
Super formuliert... den klau ich mir. 😎

BEICHTE, die 1.
Ich hätte mal von mir gesagt..."ich mach doch sowas nicht"
Tatsächlich habe ich schon einmal jemanden "gebencht". Das war letztlich ein Ausdruck meiner eigenen Unsicherheit. Ich wollte mir ein sicheres Ufer warmhalten, es hat meinem Ego gutgetan und einen Menschen sehr verletzt. Das tut mir heute sehr leid, aber ich habe beschlossen, mich aus dessen Leben rauszuhalten, also auch nicht um Entschuldigung zu bitten. Er hat Ruhe vor mir verdient.

Calmebetty, sehr mutig dieses Outing. Danke für's teilen. 👍

„Wipperfürth“ (Pseudonym)
callmebetty, Heute, 20:34:
"BEICHTE, die 1.
Ich hätte mal von mir gesagt..."ich mach doch sowas nicht"
Tatsächlich habe ich schon einmal jemanden "gebencht". Das war letztlich ein Ausdruck meiner eigenen Unsicherheit. Ich wollte mir ein sicheres Ufer warmhalten, es hat meinem Ego gutgetan und einen Menschen sehr verletzt. Das tut mir heute sehr leid, aber ich habe beschlossen, mich aus dessen Leben rauszuhalten, also auch nicht um Entschuldigung zu bitten. Er hat Ruhe vor mir verdient."
Danke für deine Ehrlichkeit.
Wichtig finde ich was man selbst aus dieser Erkenntnis zieht. Nach Möglichkeit in ein faires Miteinander fließen lässt.

Gern, ich habe das auch deswegen getan, weil ich damit sagen wollte, dass das so schnell gehen kann.
Ich hatte das zu Beginn gar nicht vor, bin da so reingeschlittert und habe erst danach überrissen, was ich angerichtet habe. Und ich war keine 15 mehr, sondern schon jenseits der 50.
Aber unterm Strich bleibt eins, die Unzulänglichkeit liegt immer beim "Täter", nie beim Opfer. Der Täter muss etwas kompensieren, das Opfer badet es aus.

„Wipperfürth“ (Pseudonym)
callmebetty, Heute, 20:52:
"Aber unterm Strich bleibt eins, die Unzulänglichkeit liegt immer beim "Täter", nie beim Opfer. Der Täter muss etwas kompensieren, das Opfer badet es aus."
Das ist richtig. Lässt sich allerdings mit dem Level an möglicher Konversation mMn. mildern.

Das ist richtig. Lässt sich allerdings mit dem Level an möglicher Konversation mMn. mildern.
Wenn es einem nicht bewusst ist, kann man vermutlich auch nicht immer direkt sein Verhalten den Grundregeln der Fairness anpassen.
Das ist je nach Lebensphase auch irgendwie menschlich. Oder erhebst Du den Anspruch ausschließlich vollständig reflektiert zu handeln und zu kommunizieren?

„Ehingen“ (Pseudonym)
Für Onlineflirts bin ich offensichtlich zu ängstlich und unverbindlich. Bevor ich eventuell noch (weitere?) Menschen verletze, habe ich mein Profil pausiert und aufgehört, online die große Liebe finden zu wollen. Ich bin dafür einfach nicht gemacht.

„Wipperfürth“ (Pseudonym)
Hmm.. und nun?, Gestern, 22:31
Ich erhebe keinen Anspruch auf vollständig reflektiertes Handeln bzw. auf ein fehlerfreies Miteinander. Gibt es mMn. auch nicht bzw. gibt es hierfür einfach zu viele mögliche Konstellationen. Aber darum geht es auch nicht. Es ist aber eben etwas anderes was man aus der Erkenntnis macht bzw. in einen anschließenden Dialog einfließen lässt. Also auch wenn das zuvor nicht möglich war, dann der Erkenntnis reicher ist und dabei aktiv am Fairnis-Level arbeiten will bzw. diesen erhöht. Wird natürlich schwer, wenn die Fronten bereits ziemlich verhärtet sind, eine Person über zu lange Zeit verletzt wurde. Ehrlichkeit, Behutsamkeit, Empathie und etwas Demut können dabei gute Zutaten sein. Auch dann wenn bereits verletzt wurde. Eines sollte nämlich nicht vergessen werden: Solche Verletzungen werden nicht einfach so ausgeknipst.

in einen anschließenden Dialog einfließen lässt. Also auch wenn das zuvor nicht möglich war, dann der Erkenntnis reicher ist und dabei aktiv am Fairnis-Level arbeiten will bzw. diesen erhöht. Wird natürlich schwer, wenn die Fronten bereits ziemlich verhärtet sind, eine Person über zu lange Zeit verletzt wurde.
Ähm, nein!
Es gibt Momente, da lässt man es einfach ruhen.
Das zeugt mM nach von mehr Respekt als nun unbedingt zu beweisen wie schrecklich reflektiert man mittlerweile mit der Situation umgeht.

„Erlangen“ (Pseudonym)
Ich glaube, jeder muß gut auf sich aufpassen, was die eigene Vergangenheit mit einem gemacht hat und worauf man demzufolge irrational reagiert.
Meiner Erfahrung nach sind die schlimmsten Fehler, die im Umgang miteinander passieren, oft darauf zurückzuführen.

„Wipperfürth“ (Pseudonym)
Hmm.. und nun?, Gestern, 23:44
Es war auch in keiner Weise von einem aufgezwungenen Gespräch die Rede. Oder meinen einen Lehrer zu miemen.
Aber genauso könnte ich in diesem Zuge des Ruhen lassens ein Desinteresse (gar eine Gleichgültigkeit) der anderen Person (der Situation) gegenüber unterstellen. So einfach ist das eben nicht.
Eliza Day, Gestern, 23:47
Wo wir bei wieder bei Reflexion etwaiger Verletzungen, Traumata wären. Und da behaupte ich haben nicht gerade wenige Menschen mit zu tun.

Da kann ich ja mal nun als die "Betroffene" was dazu sagen.
Ich hatte doch auch kein wirkliches Interesse, das sollte man einfach mal klar sagen. Und ich würde sagen, das ist ein Teil des "Benchens"- Kein wirkliches Interesse. Das muss man nicht mal unterstellen und wozu diese Wunde wieder aufreißen.

„Wipperfürth“ (Pseudonym)
callmebetty, Heute, 00:34
Auch hier noch einmal: Es geht mir nicht um Aufzwingen. Auch geht es mir nicht um das Aufreißen alter Wunden. Manchen Menschen hilft es jedoch zu einer weiteren Klärung, einem inneren Frieden, wenn die Person die sich falsch verhalten hat einfach dieses falsche/unfaire Verhalten in einem "möglichen Gespräch" zugeben kann. Und das nicht einfach so daher gesagt sondern aus eigener Überzeugung. Trägt darüber hinaus auch zur Authentizität bei. Wenn man keinen Kontakt haben will (aus Gründen) macht so etwas natürlich keinen SInn.

Ich weiß, was du meinst, du vergisst dabei nur einen Aspekt.
Die Person, die das "Opfer" ist, trägt zwar keine Mitschuld, aber sie hat das mit sich machen lassen. Hat sich schlecht behandeln lassen und auch so etwas hat Gründe.
Wenn man (ich) nun den Kontakt wieder aufnimmt und sei es nur um um Entschuldigung zu bitten, setzt sich uU wieder ein Mechanismus in Gang, der für denjenigen schon abgeschlossen war. Nämlich das Prinzip Hoffnung auf etwas, das nie real war.
Darum sage ich, er hat Ruhe vor mir verdient.

„Werdau“ (Pseudonym)
Ich finde, wenn man sich Scheiße verhalten hat, sollte man sich dafür entschuldigen. Ohne Wenn und Aber ...
Das soll kein Angriff auf deine Entscheidung sein, Callmebetty, das ist nur meine Maxime, die ich möglichst einhalte, weil ich sie fair finde und ich sie mir auch von anderen wünsche.

Sehe ich gar nicht als Angriff.
Aber um Entschuldigung bitten macht eben auch nichts ungeschehen.
Und in meinem Fall respektiere ich übrigens noch dazu ein „Bitte, verschwinde aus meinem Leben“

„Wipperfürth“ (Pseudonym)
callmebetty, Heute, 09:06
Das ist richtig. Habe ich mitnichten vergessen. "Wenn man keinen Kontakt haben will (aus Gründen) macht so etwas natürlich keinen SInn." Benching entspricht zwar einem gewissen Muster. Inkludiert aber nicht den Charakter einer einzelnen Person. Kann also mal mehr mal weniger intrigant daher kommen. Dann ein pauschales Urteil auf die Person gegenüber zu fällen (Sie/Er hat es ja mit sich machen lassen. Deshalb...) halte ich für gewagt. Im Kennenlernen gehört für nicht wenige Menschen eine gewisse Grundnaivität (Menschlichkeit mit seinen Schwächen) dazu welche eben dazu dient sich aufeinander einzulassen. Man kann natürlich auch völlig berechnend, mathematisch an die Sache dran gehen. Ab einer gewssen Stufe daten sich dann eben nur noch Roboter (führen ein robotriges Leben und bekommen ggf. robotrigen Nachwuchs). Und die Chancen des aneinander Kennernlernens werden in einem solch berechnenden Verhalten zwecks Verhinderung von Benching, etc. ebenso geschmälert weil es eben Facetten nicht zulässt.

„Werdau“ (Pseudonym)
@callmebetty
Wenn er das so klar gesagt hat, ist damit wirklich alles klar und da bedarf es tatsächlich keiner etwas verspäteten Entschuldigung mehr. - Von außen kann man/ich da eigentlich gar nicht mitreden, sollte also still sein :)

„Bad Krozingen“ (Pseudonym)
Dann ein pauschales Urteil auf die Person gegenüber zu fällen (Sie/Er hat es ja mit sich machen lassen. Deshalb...) halte ich für gewagt.
Das sehe ich genauso.
Umgekehrt bin ich aber auch im Zweifel ob Entschuldigen eine gute Idee ist.
Es war zwei kein benching o.a , aber nach zwei sehr intensiven Dates hatte sich ein Mann nicht mehr bei mir gemeldet. Einige Monate später meldete er sich wieder. Entschuldigte sich. Und erklärte sich. NICHT.
Weil er es (angeblich?) nicht konnte. Er wüsste selber nicht warum. Usw.
Da er aber dann wieder in der Versenkung verschwand, hinterließ er eigentlich noch ein größeres ? in mir, denn, wenn es keinen Grund gab, dass er sich nicht wieder gemeldet hatte, warum meldete er sich dann wieder wieder nicht?
Im Grunde ging es ihm um eines: er wollte SICH entlasten, er wollte SICH besser fühlen, er wollte nicht, dass ICH mich besser fühle, es war ihm einfach wichtig mir zu erklären, dass "das sonst nicht seine Art ist", er möchte weiterhin ein guter Mensch sein und sich deshalb nicht doof fühlen. FÜR MICH hat er das nicht gemacht, ICH verstehe es jetzt noch weniger.
93

„Wipperfürth“ (Pseudonym)
Durchaus möglich dass er das Thema nicht ausreichend reflektiert hat. Dass er ein schlechtes Gefühl hatte und sich daher "einfach" melden wollte. Hierbei bzw. mir geht es aber auch nicht um "sich zu entschuldigen". Sondern um ein faires Miteinander nachdem man erkannt hat dass man die andere Person durch das eigene Verhalten verletzt oder ihr zumindest unrecht getan hat. Dazu gehört es für mich auch Klartext zu reden. Der entsprechenden Reflexion vorausgesetzt.
Mal davon abgesehen dass sein Verhalten rein gefühlstechnisch verwirrend ist, würde ich deinem bisher geschilderten, also dem Fazit, zustimmen. Es liest sich zumindest so. Wenn es kein oberflächliches seinerseits war könnten es ebenso Ängste (und mit diesen etwaige Fragen aufkommen ob diese Ängste berechtigt und diese wiederum in dieser sich frischen Beziehung nicht als Belastung herausstellen könnten welche man ebenso wenig offen legen kann weil schlicht der Mut fehlt. Und bei "dem sich dieser Ängste Stellen in einer Beziehung", das Konfrontieren der anderen Person und damit Offenlegen der eigenen Schwäche eine Folge daraus eine Trennung bedeuten könnte und somit einen doppelter Schlag für diese Person bedeutet und demnach eine vorzeitige Trennung, auch wenn diese schmerzt, für die einzelne Person "scheinbar" die sicherere Variante ist der eigenen Ängste [mehr oder weniger] zu begegnen) sein die ihn Abstand nehmen ließen.
Ergänzend:
Oder es war einfach ein weitest gehend unreflektiertes, egozentrisches, Arschl*chvehalten. Oder eben ein Arschl*chverhalten das zum eigenen Arschl*chverhalten nicht kompatibel ist. Sofern dieses Verhalten vorhanden ist. Was also keine Unterstellung sein soll. Es gibt Menschen die einfach so drauf sind. Genug Männer wie Frauen.

„Bad Krozingen“ (Pseudonym)
"Oder es war einfach ein weitest gehend unreflektiertes, egozentrisches, Arschl*chvehalten. Oder eben ein Arschl*chverhalten das zum eigenen Arschl*chverhalten nicht kompatibel ist. Sofern dieses Verhalten vorhanden ist. Was also keine Unterstellung sein soll. Es gibt Menschen die einfach so drauf sind. Genug Männer wie Frauen."
Auch, wenn Du Arschlochverhalten und nicht Arschloch geschrieben hast, möchte ich dem dennoch widersprechen. Ich hielt und halte ihn für einen integeren Mann/Mensch mit integeren Verhaltensweisen. Und das hat er mit sich nicht ganz so verknusen können, dass er sich verhalten hat, wie er es eigentlich nicht so mit seinem "Kodex" vereinbaren könnte. Vielleicht kann uns das allen mal passieren.
Aber darum geht es nicht. Er hat das für sich getan, nicht für mich.
Ich bezweifle ob man so etwas überhaupt für jemand anderen tun kann.
Es sei denn, man hat tatsächlich eine sehr schlüssige Begründung, das ist mir auch schon passiert und dann ist es tatsächlich entlastend für beide Seiten, dann macht das Sinn.
Aber im anderen Falle würde ich wohl eher fürs ruhen lassen plädieren.
93

@polygon und andere
Wenn ich schreibe, er hat es mit sich machen lassen, ist das kein pauschales Urteil. Es ist eine Tatsache.
Es gibt Menschen, die lassen so mit sich umgehen und Menschen, die steigen aus solchen Situationen direkt aus. Noch einmal, das heißt nicht, dass derjenige irgendeine Form von Mitschuld trägt. Aber wieso manche diese Mechanismen durchbrechen und manche nicht, hat Gründe, die in der jeweiligen Personen liegen. Was mein Verhalten in nichts rechtfertigt.
Aber gerade Menschen, die so mit sich umspringen lassen, sind in Gefahr auf Menschen zu treffen, die das für sich ausnutzen, ob in böser Absicht oder zur Kompensation eigener Defizite ist dabei doch fast egal.
Hör einmal selbst in dich hinein, würdest du so mit dir umgehen lassen oder würdest du die Reißleine ziehen und denjenigen zum Teufel schicken und dir eine derartige Behandlung verbitten?
Glaubt mir, die Bitte um eine Aussprache wäre in meinem Fall der falsche Weg und diente nur zur Beruhigung meines schlechten Gewissens. Ich habe einen Menschen verletzt, damit muss ich leben.
Nochmal passiert mir sowas garantiert nicht.

„Kerpen“ (Pseudonym)
Glaubt mir, die Bitte um eine Aussprache wäre in meinem Fall der falsche Weg und diente nur zur Beruhigung meines schlechten Gewissens. Ich habe einen Menschen verletzt, damit muss ich leben.
Ich glaube in den meisten Fällen von Benching und Ghosting/ Unghosting ist wohl eine Entschuldigung hinterher eher unangebracht, da ja das gesamte Verhältnis zueinander von diesem Wechselbad der Gefühle, von auf- und wieder abtauchen gekennzeichnet ist.
Das Letzte was jemand braucht der darauf reingefallen ist (und ich finde auch: dazu gehören immer Zwei, der der handelt und der der sich drauf einlässt) ist eine erneute Wiederkehr. Da sollte man dem Gegenüber seine Ruhe lassen, zumal die Erklärung ja ihm vermutlich nicht wirklich weiterhilft, weil sie mit der eigentlichen Person die auf die lange Bank gesetzt wurde ja meist gar nicht viel zu tun hat.

....ist eine erneute Wiederkehr
Genau nach diesem Ausdruck hatte ich (vergeblich) gesucht.