Gewichtsdiskrimierung
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.09.2020
dass ich diese Frage auch meistens weglasse


Ne Frage bewußt weglassen, weil die Antwort darauf nicht wichtig ist, ist aber etwas komplett anderes als selbstverständlich und ohne nachzufragen von einer bestimmten Antwort auszugehen, wie hier beschrieben.

alle Psychologen oder aber Sozialpädagogen von der Ausbildung her, schlicht davon ausgingen, dass ich keinen Partner habe.

So allgemein noch zu dem Thema:
Vor vielen Jahren hatte ich eine recht dicke Kommilitonin die einen gutaussehenden und auch noch obendrauf schlanken Freund hatte. Da wurde oft so hinter vorgehaltener Hand spekuliert ob das überhaupt eine"richtige" Beziehung sei - wo ich bis heute noch nicht wirklich weiß warum und was für eine Beziehung dahinter eigentlich vermutet wurde. Offenbar überforderte es aber die allgemeine Phantasie dass die beiden ganz normal zusammen und ein Paar sein könnten. Ich meine die beiden lebten ja nur seit Jahren zusammen und waren verliebt - das regte mich damals schon auf und ich werde schon wieder sauer wenn ich nur dran denke.
Als jemand, der auch in diesem Bereich arbeitet, kann ich nur sagen, dass ich diese Frage auch meistens weglasse. Vorausgesetzt, sie ist nicht essentiell ausschlaggebend für meine Sachverhaltsermittlungen.
Du glaubst nicht, wie häufig man bei einer so einfachen und eigentlich harmlosen Frage ins Fettnäpfchen treten kann 😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.09.2020
"Ich werde auch so gut wie nie gefragt ob ich einen Freund habe, man geht einfach davon aus, dass ich natürlich keinen Freund habe - das unabhängig davon ob ich zu der Zeit nun gebunden war oder nicht."

Darüber habe ich übrigens nochmals nachgedacht und mir fiel auf, dass mindestens vier, nennen wir sie mal Berater im weitesten Sinne, alle Psychologen oder aber Sozialpädagogen von der Ausbildung her, schlicht davon ausgingen, dass ich keinen Partner habe. Also, mir ist das natürlich zufällig recht, weil es mir Diskussionen um das warum ist keine Partnerschaft gewünscht und blabla erspart, aber gerade in einem Bereich der Beratung und dann auch noch mit einem psychologischen/pädagogischem Hintergrund, ist das eigentlich nicht so der Brüller schlicht von mir als partnerlos auszugehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
So gesehen hast du Recht @Miss Jenny

Ich finde, alle sollten gegen Diskriminierung jeglicher Art sein, weil eine pluralistische Gesellschaft, die jeden so akzeptiert, wie er ist und alle darin unterstützt ein möglichst gutes Leben zu haben, für mich das Ideal wäre.

Wieder mal bin ich gut darin - Stating the f...ing obvious.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Weil es eben die Akzeptanz der Diversity, die Vielfalt ist, die gegen Ausgrenzung und Diskriminierung schützt. Als Fette sitzt man mit Z. B. Transgender, Homosexuellen etc. im gleichen Boot.

Ja, und genau DA ist der Denkfehler, finde ich.

Man sollte sich gegen Diskriminierung einsetzen weil sie falsch ist, gleichgültig ob man davon betroffen ist oder nicht.
Einen anderen und besseren Grund gibt es meiner Ansicht nach nicht.

Diese Vorstellung, dass Dicke oder Schwule oder Transgender irgendwie mehr Verständnis aufbringen müssen und die besseren Menschen sind, ist nicht nur an der Realität vorbei sondern im Grunde auch wieder eine Art Vorurteil.
UND es wälzt den Kampf auf Gruppen ab die sowieso schon um Akzeptanz kämpfen und es schwerer haben als andere.
Sie sollen aber bitte Vorbilder sein und stärker, besser, lieber als "Normalos".
Das zu erwarten ist nicht richtig.


Ja es wäre wünschenswert, dass man wenn man Diskriminierung erlebt das übertragen kann und andere nicht mies behandle - wir sind aber alle fehlerbehaftet und Menschen und die Erfahrung zeigt, dass Menschen die selbst z.B. missbraucht wurden sehr leicht auch zu Menschen werden die andere missbrauchen.

Diese Aschenputtel-Märchen-Vorstellung, dass Menschen durch Missbrauch, herumgeschubst werden, miese Behandlung und Co. zwangsläufig zu demütigen, netten, grundguten und sozialen Menschen werden ist vollkommen schräg - eigentlich man sollte alleine deswegen andere nicht diskriminieren, weil man damit ihre seelische Gesundheit kaputt und sie damit eher nicht zu besseren Menschen macht.
Von der Vorstellung sollte man sich echt lösen und auch von der Forderung danach, denn sie verschiebt das Problem.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
@stierfrau
da musste ich auch zweimal lesen ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Hab schnell mal die Kampagne angesehen; finde ich jetzt nicht sooo schlecht. Wir sind vom Alter her definitiv nicht die Zielgruppe, vielleicht spricht es ja die Jungen noch mehr an.
Gut, dass es eine Kampagne gegen Bodyshaming gibt, auch wenn ich die Aufmachung und auch die T-Shirts eher altbacken finde, aber vielleicht ist das jetzt trendy, keine Ahnung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
lach, tatsächlich nicht gesehen. Kommt davon, wenn man zu schnell liest. Hatte mich schon gewundert, warum du so denkst, schätzte dich dann doch richtig ein. Jetzt ist alles klar :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
@Optimistin

Hast Du die ^^ gesehen..?
Sie bedeuten Ironie.

Wenn die DAK ihre Kampagne ernst meinte, würde sie Menschen mit einer Shirtgröße ÜXL besser nicht außen vor lassen, oder?

Edit sacht:
Den Vorschlag mit dem MundNasenSchutz von Sabine finde ich gut!!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
@Frau Mahlzahn
"Warum sollte ich als Fette mich z.B. auch gegen das Mobben von Trans Menschen einsetzen ...?"
Weil es eben die Akzeptanz der Diversity, die Vielfalt ist, die gegen Ausgrenzung und Diskriminierung schützt. Als Fette sitzt man mit Z. B. Transgender, Homosexuellen etc. im gleichen Boot.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Vermutlich sind nur Diejenigen qualifiziert "Niceones" zu sein, die bisher nie gemobbt wurden..?
Warum sollte ich als Fette mich zb auch gegen das Mobben von Trans-Menschen einsetzen...?^^
Jeder bitte schön auf seiner Seite/in seinerSchublade bleiben..

Aber selbst wenn es die Shirts in 8XL gäbe:
Ich wollte/will auch nie "NETT" sein.
Tolerant, respektvoll, höflich unter bestimmten Umständen schon.
Aber nicht "nett".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Äh, doch werden sie:


Selbstakzeptanz - ein How To



Selbstbewusst? Na sicher!


Transgender: Wer bin ich eigentlich?



Wer sind niceones?

Das sind alle, die etwas Gutes bewegen wollen ...Aber auch du! Wenn du das Haten, Shamen und Dissen im Netz und im echten Leben satt hast. Lass uns gemeinsam das Nettsein pushen! Indem wir nice zueinander sind und darüber reden.



Das richtet sich nicht an Mobber.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Es werden ja aber auch hier nicht die Transgender oder Behinderten angesprochen, sondern die Mobber: Vielleicht kennst du jemanden in der Schule, der von Inklusion betroffen ist, im Sportverein oder auch in der Familie. Hab keine Angst davor, mit der Person zu sprechen, auch wenn sie womöglich anders aussieht"
Vielleicht sollte man darauf hinweisen. In heutigen Zeiten wären Mützen oder gar Masken die besseren Botschafter. Und wenn man sie (die Masken mit dem Aufdruck) dann in der Schule verteilt! Bei dem Maskenverbrauch der Schulkinder-oh wie würde man da viele Menschen erreichen. (und schon einer ist Gold wert) 🤔
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Behinderte und Trans-menschen sind auch nicht "interessant" für eine Krankenkasse, sind aber in der Kampagne eingeschlossen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Meine, es ist eine Krankenkasse und sie wollen über diese Kampagne Kontakt zu potenziellen jungen Mitgliedern aufnehmen. Wirklich dicke Menschen sind i.d.R. für Krankenkassen nicht besonders interessant. :/ Ist aber schon eine verlogene Aktion.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
@Sabine1967

Ich denke nicht, dass sich die Kampagne an Mobber richtet. Probleme den eigenen Körper zu akzeptieren haben ja inzwischen leider fast alle, selbst Menschen mit "perfekter" Figur (was auch immer das bedeutet) - dass die T-Shirts bei XL aufhören und die Fat-shaming Geschichte von einer Frau geschrieben ist, die vielleicht max. 65-70 kg wiegt sagt aber schon einiges aus, da gebe ich Dir recht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Stimmt, das mit der T-Shirtgröße ist schon fast wieder makaber.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Okay, bevor wir jetzt zum vierten Mal zurück auf "Los" gehen - mit Diskriminierung und Vorurteil ist nicht gemeint, dass jemand einen Job nicht bekommt, weil er einfach objektiv nicht dafür geeignet ist.
Eigentlich versteht sich das von selbst, würde man in anderen Zusammenhängen wohl auch nicht in Frage stellen? Also dass ein ungelernter Arbeiter kein Chefarzt werden kann zum Beispiel, weil ihm die Ausbildung fehlt, bei Dicken meint man aber diese Selbstverständlichkeit mindestes fünf Mal noch dazu sagen zu müssen... frage mich langsam warum das so ist und dieses Phänomen dann auch eher dem Bereich Vorurteil zuordnen.
Über Instergram kam gerade eine Nachricht der DAK für eine Kampagne über Bodyshaming! Nun mag man davon halten was man will wenn eine Krankenkasse sich da stark macht. Brandaktuell, richtet sich wohl vor allem an Jugendliche. Ich hab mir die Seite angesehen. Wer mitmacht bekommt ein Shirt geschenkt. Wenn man die Größe anklickt kommt man bis XL… Sehe nur ich das etwas differenzierter als Betroffene? Oder richtet sich dieses Angebot an die Mobber, natürlich unter XXL?
https://www.dak.de/dak/gegen-bodyshaming-2129258.html#/
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
"Was machen Menschen (in Deiner Wahrnehmung) die eben sehr dünn und tatsächlich auch weniger stark sind...oder 190kg Frauen die "schwabbelige" Arme und Beine haben...?
Dürfen die dann zurecht herabgesetzt werden..?"

Nein, aber vielleicht haben sie nicht die für einen Job erforderlichen Fähigkeiten z.B. bezogen auf die Leistungsfähigkeit d.h. die mit der initialen Wahrnehmung verbundene Einschätzung wäre korrekt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.09.2020
Ich finde nicht dass Dein Beitrag grundsätzlich offTopic ist, denn Gewichtsdiskriminierung erleben tatsächlich auch Menschen mit weniger als dem von der Mehrheit angenommenen "Ideal"gewicht.
Aber:
Was machen Menschen (in Deiner Wahrnehmung) die eben sehr dünn und tatsächlich auch weniger stark sind...oder 190kg Frauen die "schwabbelige" Arme und Beine haben...?
Dürfen die dann zurecht herabgesetzt werden..?
Das hier ist vielleicht off-topic:

Gewichtsdiskriminierung gibt es auch in die andere Richtung. Als ich noch jünger war, hatte ich Untergewicht und damals hat mir z.B. keiner Kraft zugetraut, obwohl ich damals genauso schwer heben konnte und sogar eine höhere Ausdauer hatte als Normalgewichtige meines Alters. Ich wollte damals mein Taschengeld aufbessern auf einer Baustelle, aber der Chef wollte mich nicht ("Du halbes Hemd kannst doch nix heben"). Aber das hatte auch was Gutes, so bekam ich einen ziemlich lukrativen Job als Zeitungs- und Zeitschriftenausträger in einer dicht besiedelten, urbanen Gegend.

Die Moral von der Geschichte: man sollte niemals vom Aussehen auf die Fähigkeiten eines Menschen schließen. Dicke Menschen sind unter Umständen ziemlich kräftig und zwar wörtlich. Eine Ex-Freundin von mir war Altenpflegerin (190 kg). Sie hatte natürlich sehr dicke Schenkel, aber die waren hart wie Stein... kaum Fett, alles Muskeln. Weil sie jeden Tag herumläuft und Patienten pflegt. Desgleichen mit den Armen. Da schwabbelte gar nix. Sie konnte es im Armdrücken mit gestandenen, männlichen Muskelprotzen aufnehmen. Weil sie jeden Tag alte Menschen durch die Gegend wuchtet.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.09.2020
Heute habe ich übrigens so ein wenig gestöbert und war zuerst grundsätzlich und dann über mich überrascht, dass Beleidigungen auch zu Diskrimierung zählen. Auch hier in dieser Diskussion wurde das glaube ich auch schon getrennt. Aber, ja, mit Nachdenken, ist es eigentlich schon logisch, denn wir würden das ja bei "Nigger, Neger, Sklave" was auch immer, auch nicht trennen. Der Unterschied zu einer Beleidigung wie "du A...., du" liegt darin, dass eine soziale Gruppe herabgewürdigt wird. Und genau das ist bei einer Beleidigung, die Dicke herabsetzt der Fall.