Gewicht und Vorurteile
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.08.2020
Mein erster Beitrag in dem Thread war:

"Donna plus
13.08.2020, 21:00
Ohne jetzt zu wissen, was in den gelöschten Beiträgen stand und inwiefern sie relevant waren, aber zum EP: ich finde es eher überraschend oder unglaubwürdig, wenn Menschen behaupten, das Gewicht hätte NICHTS mit der Partnersuche zu tun und auch die Höhe des ÜBERgewichtes."


Und genau das, was auf den letzten zwei Seiten geschrieben wurde, ist es, was ich meinte damit.
@frau mahlzahn: Obwohl ich eher die Erfahrung von trudi und rollikind teile, kann ich total verstehen, was du meinst. Die Leute gucken eine schicke dicke auch mal ganz gerne an, aber bei bei doppeltem Volumen hab ich das noch nicht erlebt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
Ich war mein Leben lang zu groß und zu schwer. Vor allem im Verhältnis zu anderen /Gleichaltrigen.
Selbst bei einem BMI von 28 war ich noch zu groß und zu anders ,zu buschikos, zu laut, zu taff, zu wenig mädchenhaft, zu was auch immer
Ich paßte nie in gängige Schubladen. Und mit einem BMI von über 40 passe ich schon mal überhaupt nicht Schubladen ;-)
Jeder Arzt, der mit der Gewichtsdiskussion anfängt, blocke ich gleich ab.
Wenn ich an meinem Übergewicht aktuell was ändern könnte, würde ich es ja getan haben ( was ich schon mehrfach im Leben
getan habe, aber eben nie dauerhaft)
Ich habe keinen Bluthochdruck, oder hohen Cholersterin oder Diabethes usw. Ich mag noch nicht mal gerne Fastfood.
Also bediene ich nicht diese Vorurteile.
"Rücken" und "kaputte Knie" bekommen auch Hochleistungssportler oder sehr schlanke Menschen.
Also verbitte ich mir diese Art der Argumentation und fordere jeden Arzt auf, mir das zu empfehlen, was er auch schlanken Leuten sagen würde. Da werde ich sehr "deutlich". Höflich, aber bestimmt.
Ein Arzt ist auch nur ein Dienstleister und kein Gott in weiß. Die Zeiten sind vorbei.

Natürlich sind dünne kleine Plasikstühle nichts für mich.
Wenn es in einem Café nur diese gibt, gehe ich dort nicht hin. Oder beschwere mich ggf darüber.
Zumal auch ein großer muskulöser Mann schnell auf 120 kg kommt und zu "schwer" für solche Stühlchen ist.

Vorurteile haben wir alle. Das empfinde ich als "normal". Die Gedanken sind frei. Noch zumindest ;-)

Aber sich abwertend über andere (laut) zu äußern, sie herabzusetzen, zu kränken oder zu beleidigen....steht niemandem zu. Das ist einfach menschlich kein guter Charakterzug.

Dummerweise sind wir alle keine Heiligen und so manch einer hat auch noch keine gute Kinderstube oder braucht es für sein kleines Ego, andere "klein" zu machen um sich nicht selber so armselig zu fühlen ;-)

Und genau deswegen braucht jeder, der andere "bashed" und abwertet ein paar klare Worte und Grenzen aufgezeigt.

Denn das Wichtigste( finde ich), ist Selbstachtung.
Warum soll mich jemand schlecht behandeln dürfen, nur weil er dünner ist, als ich ?
Ich persönlich will mich selber ernst und wichtig nehmen. Mich selber annehmen und "lieben".
Deswegen verbitte ich mir blöde Bemerkungen , vor allem über meine äußere Erscheinung.
Ich bin immer die selbe. Egal ob mit 90/100/135 kg. Mein Hintern und Bauch wird mehr und meine Kleidergröße.
Aber ich bleibe ich.

Da bin ich schon als junges Mädchen in die Konfrontation gegangen und habe schlagfertig gekontert.
("Viel Persönlichkeit und viel Charakter brauchen nun mal viel Platz"....oder so ähnlich).
Wer Angst zeigt, wird gebissen, war da meine Devise. Egal, ob ich Schiss hatte, oder nicht.


Heute strahle ich wohl dieses innere Selbstwertgefühl aus, daß sich im meiner Gegenwart keiner mehr traut sich das Maul über mich zerreißt.
Zumindest nicht mehr in meiner Hörweite ;-)

Lieb sein ist nett. Hilft aber nicht immer.



Ich war also nie die "gute Dicke".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
....Die Diskriminierung von dicken_fetten Menschen ist allgegenwärtig – und doch betrifft sie uns unterschiedlich: Je nachdem, welche anderen Formen von Diskriminierung mit der Abwertung von Dicksein zusammenspielen und je nachdem, welche Strategien wir bewusst oder unbewusst entwickelt haben, um etwas leichter (ha!) durch den Alltag zu kommen, kann sich das Erleben von Dickenfeindlichkeit stark unterscheiden. Manche Strategien orientieren sich an gesellschaftlichen Normen und bewirken, dass der_die Dicke dadurch etwas „Aufwertung“ erfährt. Die Dicken halt, die es ein bisschen richtiger, ein bisschen besser machen – die „Guten Dicken“ eben! („Gut“?! Selbstverständlich nur aus der Perspektive der Norm!).

Es ist (meist) nicht schlimm, zu den „Guten Dicken“ zu gehören. Jeder Mensch erfüllt auf die eine oder andere Art bestimmte gesellschaftliche Normen, weil wir komplexe menschliche Wesen sind, duh! Aber es ist ein Problem, dass dieses Konstrukt der „Guten Dicken“ ständig gegen uns verwendet werden kann, denn die damit verbundenen Normen schaden allen, die sie nicht erfüllen können oder wollen. Und sie lauern überall....

https://maedchenmannschaft.net/die-guten-dicken/

DANKE Miss Jenny!!
IMMER und immerwieder gut...keine Ahnung wie oft wir diesen Text hier schon verlinkt haben..*seufz
@alle, das was ihr so alle schreibt habe ich noch nirgendwo erlebt. Ich bin 53 Jahre alt und trage Kleidergröße 54/56 . Mich hat noch keiner negativ angemacht wegen meinen Kurven oder meines Gewichts. Ich höre immer nur was ich für tolle Klamotten an habe als Rubensfrau und das ich immer Highheels trage. Das ich das Könnte . Dann sage ich immer klar warum nicht ?Bin halt ne Frau mit rasanten Rundungen an den richtigen Stellen. Und dann ist das Thema durch. Und ich komme viel rum schon wegen meines Jobs. Und keiner sagt was negatives.
Das ihr sowas erlebt habt tut mir echt leid. Aber da gibts einen ganz herrlichen Spruch. „ ich bin dick ihr seit dumm. Ich kann abnehmen aber ihr bleibt immer dumm“ Das habe ich von einer Freundin mal gehört. Den fand ich so mega. Also lasst euch nicht ärgern. Ihr seit alle schön und einzigartig. Und auch gut so. Habe fertig. Schönen Abend noch.
@ Apfel

Schön, wenn es bei Dir und auch bei manch anderer Person besser lief als in meinem Leben.
Dann ist doch alles wunderbar!

Ich habe nur von meinem bescheidenen Leben gesprochen.... Und wie es scheint, empfinden einige Personen ähnlich wie ich.

Jeder hat halt sein Päckchen zu tragen.
... Sie loben mich in den Himmel, weil sie nie gedacht hätten, dass ich zum einen so ehrgeizig, so gelenkig und auch willensstark bin...

...Wir Dicke müssen uns doch fast immer beweisen, ehe man uns wahrnimmt und respektiert, aber dann sehen sie, wozu wir Dicken imstande sind...


So, "müssen" "wir" das?
Ich für meinen Teil nicht.
Ich muss nicht die "gute" Dicke mimen um irgendjemanden etwas zu beweisen.

Und es gibt eben auch viele sehr dicke Menschen, die das auch gar nicht können, aufgrund ihres Gewichtes, ihrer Gesundheit.
Und bei diesen Menschen mag es vielleicht etwas wie Hohn rüberkommen, wenn ihnen gesagt wird:" Einfach mal gerade durch die Welt laufen und lääääächeln, arbeite an deiner Ausstrahlung, klappt bei mir doch auch"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
@Herz1967
Danke für Deine Worte. Besser könnte man es nicht auf den Punkt bringen. Meinen Respekt, dass Du Dich nicht hast von diesem Arzt erniedrigen lassen. Unfassbar von dem Arzt.
Auch ich habe mich in den letzten Jahren nie auf mein Gewicht und BMI reduzieren lassen. Wer meint, dass tun zu müssen, ist bei mir falsch. Habe nie berufliche Schwierigkeiten durch das Gewicht gehabt. Wie Du schon erwähnst, sollte man seine schönen positiven Seiten betonen und sich selbst annehmen und akzeptieren.
Vor Jahren hatte ich einen KH-Aufenthalt und ähnlich wie bei Dir war da eine Assistenzärztin, die mir bei der Visite immer einen reinwürgen wollte wegen Gewicht.
Da aber meine Blutwerte, Blutdruck usw. alles im grünen Bereich ist, kam sie nicht durch.

Niemand hat das Recht, jemanden auf seinen Gewicht zu reduzieren. Denn jeder Mensch ist einzigartig.
@Frau Mahlzahn

Jetzt hat doch jeder was dazu geschrieben, und damit belasse ich es zumindest auch, denn besser werden die Ausführungen von meiner Seite sicherlich nicht.
Danke.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
@Herz1967
Ich bin schockiert, wie man dich behandelt hat und finde deine Einstellung und wie du damit umgegangen bist großartig. Ich weiß nicht, ob ich das so souverän könnte.
Als dicke Frau, als dicker Mann braucht man sehr oft ein extrem starkes Selbsbewusstsein und das finde ich manchmal einfach nur mühsam. Ich war lange Zeit nur "mollig" und kenne den Unterschied.

Ich stimme aber auch Frau Malzahn zu, je dicker man ist, desto mühseliger ist es meiner Erfahrung nach. Und irgendwie auch einfach nur dämlich, sich mit Vorurteilen von anderen abgeben zu müssen, meistens ignoriere ich sie und mache einfach mein Ding.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
@Herz1967

Ich erwarte garnichts. Ich schrieb "ich wünschte"!
Mein "persönlicher Eindruck":
Sowohl Rollikind, wie auch Du fühlt Euch angegriffen, obwohl ich nichts dergleichen im Sinn hatte.
Auch ich habe meinen Beitrag allgemein gehalten und lediglich einen weiteren Betrachtungsaspekt mit eingebracht.
Keine Ahnung WAS Dich hier so aufbringt.
@Frau Mahlzahn

Du erwartest immer, dass alles bis ins Kleinste auseinandergenommen wird.... Du negierst so vieles, findest eigentlich immer ein Haar in der Suppe - mein persönlicher Eindruck!
Für Dich ist das sicherlich okay, für mich nicht!

Hier wurde allgemein geschrieben - und meinen Eintrag habe ich allgemein gehalten.

Vielleicht darf ich kurz was zu mir anmerken. Ich bin keine Elfe.... Und ich bin auch nicht umsonst auf RF, denn ich habe mehr.als.nur 20 Pfund zuviel auf den Rippen!

Ich stand vor einer Vollprothesen-OP. In einem Krankenhaus wurde ich vorstellig. Der Chefarzt persönlich hat sich um mich gekümmert...., mich erniedrigt,... mich wie ein Stück Scheiße behandelt,..... mir damit gedroht, mir beide Beine zu amputieren, weil ich ja viiiiiel zu dick sei, zuviel Krankheiten hätte und eine Armada an Medikamenten einnehmen würde.
Ich habe mir alles angehört.... Und habe dann gefragt, ob er mich also nicht operieren würde.
Seine Antwort darauf: er nicht und auch kein anderer Arzt!
Freundlich, aber bestimmt habe ich mich bei dem Chefarzt für seine Zeit bedankt und bin gegangen.
Ich lasse mich von niemandem mehr erniedrigen!! Das hatte ich alles, das brauche ich mit 53 nicht mehr!!
Bei der Ärztekammer habe ich mich über diesen empathielosen Menschen beschwert. Es kam zu einem Schriftwechsel, bei dem er sich natürlich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern konnte, wohl aber an diese "außergewöhnliche" Patientin.
Natürlich war mir bewusst, dass es nichts bringen würde, aber für mich und hoffentlich auch für die nächsten Patienten könnte es ein Schritt zu einem netteren Umgang führen.
In Hamburg wurde mir dann ein KH empfohlen, wo ich mich operieren ließ. Hervorragender Umgang mit den Patienten, sehr gute Aufklärung und ein Personal, was einem alles leicht machte! Keine Scham, keine dummen Sprüche und keine Erniedrigungen.

Ich befinde mich nun in einer Physiopraxis, wo ich auch erst zu kämpfen hatte. Die sahen dieses Ungetüm von Frau, die auch noch viel zu dick, fett ist. Der wollen wir es mal zeigen...
Auch hier musste ich mich, wie immer im Leben, erstmal beweisen. Vorurteile pflastern nun mal den Weg.
Mittlerweile, ich hatte heute meine 7. Anwendung, bin ich dort mit allen Therapeuten per Du. Sie loben mich in den Himmel, weil sie nie gedacht hätten, dass ich zum einen so ehrgeizig, so gelenkig und auch willensstark bin.

Wir Dicke müssen uns doch fast immer beweisen, ehe man uns wahrnimmt und respektiert, aber dann sehen sie, wozu wir Dicken imstande sind.

Ich lasse mich nicht mehr abstempeln. Ich habe vorhin darauf hingewiesen, dass man das Gute, das Schöne an sich, was wir garantiert alle haben, betonen sollte. Das ist unser Kapital. Ob Optik und/ oder Kopf.

Wieso sollte mir einer ins Gesicht sagen, was er an mir peinlich findet. Ich glaube, es geht los!

Natürlich wiederhen sich die Themen ständig... Aber wenn man mit seiner Ansicht nur 1 oder 2 Personen positiv erreichen kann, ist das doch großartig!

Ich lasse mich als Mensch sicherlich nicht über meinen viel zu hohen BMI reduzieren!!

Ich bin ein Mensch, der mit ganz wunderbaren und positiven Seiten aufwartet!! 🦚
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
@Rollikind
Ich glaube nicht, dass Du verstanden hast was ich sagen wollte.
Und NEIN, ich habe keinen Vorschlag/Idee wie diese sprachliche Differenzierung aussehen könnte.
Ich versuchte lediglich Erfahrungswelten zu beschreiben, die trotz des gemeinsamen Oberbegriff "dick" sehr unterschiedlich ausfallen können und nicht allein mit vorhandener bzw mangelnder Selbstliebe behoben werden können.

Allerdings bereue ich gerade, diesen Aspekt mit eingebracht zu haben und werde das nicht weiter vertiefen.
@ Herz1967
Das hast du sehr schön geschrieben. Danke!

@Frau Mahlzahn
Ich verstehe, was du sagen willst, stimme allerdings nicht überein. Ich halte nicht viel von der BMI Größe. Meiner liegt über 40, mit einem BMI von 32 war ich viel unfitter, mit meinem Gewicht unglücklicher und wurde öfter blöd angemacht.
Aber wenn du einen konstruktiven Vorschlag hast, wie wir die Kommunikation verbessern können, dann sollten wir es versuchen.
Ab wann „leidet“ man denn richtig bzw. wird man durch Vorurteile nieder gemacht. Wenn man nicht mehr im Gartenrestaurant in die Stühle passt? Sich im Flugzeug zwei Sitzplätze buchen muss? Sich die Schuhe nicht mehr binden kann? Ab wann wird man denn beleidigt, bespuckt, etc. Geht da der Gegenüber nach BMI? Nach zeltartiger Kleidung? Nach dem was wabbelt-schwabbelt? Ab wann wird man im Beruf als Dicke gemobbt? Wenn man zu Mittag Pizza isst? Den ganzen Tag Cola trinkt? Gibt es da eine Allgemeingültigkeit, die man am Gewicht festmachen kann? Ich wüsste nicht wie, aber vll hast du eine gute Idee.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
Je öfter ich in solchen Themen lese -in all den Jahren (div) "Dicke Foren"- umso mehr wünschte ich mir eine deutliche Differenzierung zwischen den versch. Ausmaßen /Formen des Dickseins in der Diskussion.
Nach meiner Erfahrung steigt (tendenziell..nicht in jedem Fall) der Druck der Diskriminierung/Mobbing/Ausgrenzung/Verachtung mit dem Gewicht.
Menschen mit einem BMI Ü45 (als Beispiel) haben eine komplett andere Erfahrungswelt als Menschen mit zB einem BMI um 30...

Nur weil das subjektive Erleben von Dicksein auch dort schon beginnt, hat es wenig zu tun mit dem was sehr/extrem schwere Menschen erleben.
Und DAS wiederum hat natürlich großen Einfluss auf die oft beschworene "Ausstrahlung" ...
Menschen die täglich verletzt, gemobbt, beschimpft oder gar bespuckt werden haben einen deutlich höheren Berg zu überwinden um "mit sich im Reinen" zu sein.
Zumal extremes Gewicht (auch altersbedingt) häufig mit Einschränkungen, Jobverlust, Armut und entsprechender Marginalisierung einhergeht.

Meine Gedanken haben keinen direkten Adressaten hier.
Es geht mir nur immerwieder durch den Sinn.
Ich denke es ist ein bißchen wie bei Depressionen...nicht Jede*r die/der schon mal Phasen der Trauer erlebte, weiß etwas über starke Depressionen.
Wir reden hier oft nur vermeintlich über das gleiche Thema.
Dick ist nicht gleich dick.

Ich wünschte mir eine sehr viel differenziertere Sprache und Umgang mit dem Thema.😔
Ich finde Deine Äußerungen, Avalyn, schon sehr befremdlich!

Warum sollten Dir Menschen ins Gesicht sagen, dass Du ihnen peinlich bist?? Was sind das für Aussagen?? Wer hat das Recht, sich über Deine Person zu stellen?
.... Und warum peinlich????

Jeder hat seine Vorzüge, aber eben auch Nachteile.
Man sollte darauf achten, dass die Vorzüge die vermeintlich negativen Belange übertrumpfen, sprich, das Positive darf gerne unterstrichen werden.
Natürlich hat jeder auch mal einen schlechten Tag zu fassen, aber das hat doch nichts mit dick oder dünn zu tun.

Ich falle z. B. immer auf, ob ich das nun will oder nicht. Also habe ich mir das auf die gute Seite geschrieben. Ich laufe doch nicht krumm durch die Gegend, damit ich evt. 5cm kleiner bin. Nee, ich mache mich gerade.
Meine Figur ist nicht perfekt, aber das was ich an mir schön finde... und das ist einiges... Wird nett verpackt. Das mache ich für mich, weil ich daran Spaß habe.
Wenn einige immer nur in schwarzer Kleidung rumlaufen möchten, sehr gerne, meines ist es nicht. Ich liebe Farben. In pink bin ich genauso dick, wie in dunklerer Kleidung.

Das Tanzen war früher ein Thema für mich, da ich ja sehr lang bin. Mir war es als Jugendliche peinlich, wenn mich kleinere Männer aufforderten. Heute genieße ich es, denn welcher Mann tanzt noch gerne? Außerdem habe ich für meinen Teil festgestellt, dass mich kleinere Männer viel besser führen können... Herrlich!!
Weder meine Pfunde, noch meine Körperlänge sollen ständig zum Thema gemacht werden. Das nervt mich.
Ich bin ich.... Mit meinem Gewicht und meiner Länge.

Morgen kommt z. B. Eine Kollegin zu Besuch, die garantiert auf meine OP und mein Gewicht zu sprechen kommen wird - sie macht es immer!
Da ich mir das schon etliche Male anhören durfte, werde ich sie morgen fragen, was das eigentlich soll?
Will sie mir damit indirekt was sagen?
Will sie sich bei mir auf eine unmögliche Weise einschleimen, weil sie mich doch recht gerne besucht???
.... oder hat sie ein Problem damit, dass ich halt ein paar sparte Pfunde mehr auf den Rippen habe, dafür aber wunderhübsch bin😁?

Ich verstecke mich nie.... Und die Zeiten des Unterbutterns, die es durchaus in jungen Jahren gab, sind schon lange vorbei.

Und natürlich genieße ich auch wohlwollende Blicke von Männern und ehrlichen Frauen, mit denen ich keine Freundschaft oder Beziehung pflege.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
Uff, ist der Thread gerade deprimierend.

Es gibt so viele Paare, wo das vorhandene Übergewicht einfach gar kein Thema ist. Die glücklich zusammen sind, sich abends mal eine Mousse au chocolate teilen und einfach ihr Leben leben.

Vielleicht doch einfach in diese Richtung orientieren. Mir wäre es auf Basis meiner bisherigen Erfahrungen - eigentlich fast LIEBER - wenn Menschen mir das direkt ins Gesicht sagen würden, wenn ich ihnen peinlich bin, weil dann kann ich ihnen sagen, was ich davon halte und diesen Menschen aus dem Weg gehen. Es kann doch jeder in seinem Leben mal dick werden, oder schlank, oder trainiert und untrainiert etc..

Ich persönlich will außerdem nur die Aufmerksamkeit EINES Mannes (dessen, den ich auch will), ansonsten finde ich männliche Aufmerksamkeit eher anstrengend. Ich werde nicht gerne auf mein Aussehen reduziert, als Hure oder Schlampe bezeichnet, wenn ich kein Interesse habe und ich lasse mir auch nicht gerne wohin grabschen und all das ist mir schon passiert. Da bin ich lieber NICHT der Typ eines Großteils der Männer.
Mir geht es wie Trudi♡, wenn ich mich wohl fühle, mit mir selbst im Reinen bin, habe ich mich noch nie unsichtbar gefühlt. Vielleicht nehme ich dann andere Menschen auch einfach anders wahr.
Ich kenne von klein auf das Gefühl, körperlich für die meisten unattraktiv zu sein, dass war aber noch nie geistig der Fall. Und wie Trudi♡ sagt, es braucht ja nur einen.
In meinem Beruf, in meinem Sport und in meinem Bekanntenkreis, werde ich für das was ich leiste, anerkannt, unabhängig vom Gewicht. Und wenn mir Fehler passieren, habe ich auch keinen "Dickenschutz". So sollte es sein.
Mit Beleidigungen und blöden Kommentaren gehe ich immer so um, dass ich denjenigen direkt anspreche. Ich bin zum Glück weder schüchtern noch auf den Mund gefallen und von daher komme ich damit gut klar.
Ich habe in meinem Alter jetzt weniger Probleme, als noch als jüngere Frau, wenn es um Bekanntschaften und Attraktivität geht. Ich führe das darauf zurück, dass ich mit mir völlig im Reinen bin. Das war ich mit Anfang, Mitte 20 nicht - da war jedes Kilo ein Kampf.
Wenn jemand Vorurtele hat, sind das seine Begrenzungen, nicht meine. Ich empfinde es als großes Glück, dass mir davon nicht allzu viele begegnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
Meine persönliche Erfahrung seit ich im dreistelligen Gewichtsbereich bin...Freundschaft ja, ernsthafte Partnerschaft nein. Allenfalls die Anfrage nach dem "plus"
Ich fands gestern beim Dinner irgendwie zwischen lustig und befremdlich. Ein dicker Mann berichtet darüber, dass er ja mal 160 kg gewogen hat (jetzt nur noch 100 kg). Und eine sehr schlanke Frau sagt dazu sinngemäß: "Ach, ja, mit so jemandem wollte ich immer mal sprechen wie das so ist." Merkwürdiges Statement fand ich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
@Donna Plus das sind meine persönlichen Gedanken und Erfahrungen zum Thema "Gewicht und Vorurteile".

Für mich ist es genau so wie einige es schildern nicht. Ich erlebe es anders im Alltag und habe dieses Gefühl der Unsichtbarkeit nicht, auch nicht im Bezug auf Männer, falls das gemeint ist.

Ansonsten stehe ich echt auf dem Schlauch, worum es hier geht.

Deinen Absatz mit dem Fraglos sein verstehe ich nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.08.2020
" BellaTonna
Heute, 21:01"


Genau so ist es!
Was ich meinte bezog sich nicht auf irgendeine gesellschaftliche Sichtbarkeit im Alltag, der Bäckereifachverkäuferin, die mir sagt, dass ich so eine nette Frau bin o.ä.



Daher auch, Trudi

"Sie wünschte sich manchmal unsichtbarer zu sein, sagt sie."

Ja, ich wünsche mir manchmal auch, dass ich unsichtbar wäre, wenn mich einer fette Sau nennt oder keine Frau oder Pommespanzer, es geht ja nicht darum, dass man tatsächlich unsichtbar wäre, es geht auch nicht darum, dass man nichts Negatives erfahren könnte durch Sichtbarkeit, es ist dieses "für ganz viele Menschen schlicht absolut nicht in Frage kommen", schlimmer noch, dass es selbstverständlich ist, fraglos sein müsse, dass sich die pure FRAGE einfach nicht stellt.

Mir persönlich geht es auch nicht um die Frage, ob nach dem Allgemeinverständnis gutaussehende Menschen auch ihr Päckchen zu tragen haben oder nicht, sondern das zu vermitteln, was meine Erfahrungen zur Threadfrage sind, ganz ausser Konkurrenz von den Erfahrungen schlanker Menschen.