Gewicht und Vorurteile
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2020

Da scheint Anna OBrien ja wohl eher instrumentalisiert worden zu sein,(...)
Schwieriges Thema. Sind solche Werbungen, Sendungen dann wirklich hilfreich oder sollen sie nur noch mehr anheizen und polarisieren?



Und dieser Satz von Anna ist für mich auch die Antwort auf Deine Einwände Optimistin:

Anna O’Brian stellt immer wieder klar, worum es wirklich geht.
Wir werden gesehen werden. Wir verstecken uns nicht länger. Und wir werden bestimmen, was wir tragen und wo wir es tragen.


Nein, sie ist eben kein instrumentalisiertes Opfer, sondern sehr mutig - und Nein sich noch mehr verstecken und weniger solcher Bilder zeigen ist ganz sicher NICHT die Lösung, so jedenfalls meine Überzeugung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2020
Da scheint Anna OBrien ja wohl eher instrumentalisiert worden zu sein, weil der Shitstorm quasi als Verbreitungsmittel eingeplant war.

Nein, das sehe ich nicht so. Ich halte die Frau auch für viel zu erfahren und intelligent um sich instrumentalisieren und in eine Opferrolle drängen zu lassen. Das ist zu einfach gedacht. Das mit irgendwelchen Sendungen die mit Dicken Quote machen zu vergleichen finde ich auch verkehrt.



Es geht hier um die Kritik die sie und vor allem die Marke für die sie warb dafür erntete - egal wie vehement man leugnet, dass es Probleme gibt - auch DAS ist die Realität, dass die Stimmung momentan gefährlich kippt.

Gilette stand zwar zu ihrer Kampagne, sie und andere werden sich aber zukünftig sicher drei Mal überlegen ob sie sowas nochmal machen.
Und abgebildet ist ja noch nicht mal jemand der Eis isst (was ich auch nicht schlimm fände) sondern einfach jemand der existiert und lebt und sich freut.


Wenn DAS schon ein Bild ist das als unakzeptable Werbung für Übergewicht gilt, die nicht gezeigt werden darf dann fängt für mein Empfinden an die Stimmung gerade wirklich sehr gefährlich zu kippen und wir unterhalten uns hier im Forum immernoch wie vor 15-20 Jahren über Lächeln und Lagerfeld. Sorry, aber bei mir macht sich da einfach wirklich langsam Angst und Frust breit.


Jetzt kann man sicher sagen: Was in den sozialen Medien an Kommentaren steht, darf man halt auch nicht lesen ... Mädels und Jungs macht die Augen auf, das was die Leute dort schreiben denken sie doch meist auch, keiner schreibt da etwas von dem er nicht insgeheim überzeugt ist - macht Euch doch nix vor. Um daran noch etwas zu ändern müssen wir doch vor allem auch anfangen hinzusehen und einzugestehen, dass es diese Stimmung gibt (auch wenn sie den einzelnen vielleicht nicht gerade jetzt und gerade unmittelbar betrifft) und auch aufhören zu glauben, dass man das jetzt noch mit ein bisschen lächeln und aufrecht gehen noch stoppen kann.

Einen guten Beitrag gibt es dazu auf Pinkstinks:


https://pinkstinks.de/fette-werbung-fuer-gillette/


Körper wie der von Anna existieren. Sie leben, atmen, arbeiten, essen. Anna O’Brian existiert. Sie steckt ihren Körper in Mode, sie schminkt sich, sie macht Sport, sie verdient Geld. Aber egal wie und was sie macht, es ist immer verkehrt. Man beschämt sie, wenn sie Sport macht, und wenn sie keinen Sport macht, beschämt man sie auch. Sie ist entweder die fette Frau, die keine modischen Sachen trägt, weil sie so fett ist, oder die fette Frau, die sich anmaßt, modische Sachen zu tragen, obwohl sie so fett ist. Egal wie, egal wann, egal warum – es geht immer darum, dass Anna O’Brian vielen Leuten zu fett ist und sie darüber bestimmen wollen, wie sie sich deshalb zu fühlen hat. Schlecht. Grundsätzlich und immer schlecht. Weil das nämlich, und darum geht es diesen Leuten ja angeblich, so unglaublich gesundheitsfördernd ist.

Niemand wird aufgefordert, so fett zu werden wie Anna O’Brian. Ihr Körper liegt meilenweit neben der aktuellen Schönheitsnorm. In der Welt, in der Anna O’Brian, in der wir alle leben, ist Fettsein nicht erstrebenswert. Noch nicht einmal toleriert. Fette Menschen gelten als faule, moralisch verkommene Parasiten, die das Gesundheitssystem belasten und das Auge beleidigen. Diese Welt dreht sich immer noch um das Diktum von Kate Moss, wonach nichts so gut schmeckt, wie sich Dünnsein anfühlt.

Anna O’Brian stellt immer wieder klar, worum es wirklich geht. Wir müssen ihr nur zuhören:
Wir werden gesehen werden. Wir verstecken uns nicht länger. Und wir werden bestimmen, was wir tragen und wo wir es tragen.
Die Person, die das verwerflich findet, hat kein Problem mit fetten Menschen. Sie ist ein Problem für fette Menschen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2020
Habe mir gerade die Gilette Werbung angesehn. Da scheint Anna OBrien ja wohl eher instrumentalisiert worden zu sein, weil der Shitstorm quasi als Verbreitungsmittel eingeplant war. Da tut echt weh. Ähnlich wie Lagerfeld und manche Sendungen sich dicker Themen und Menschen bedienen, um Clicks oder Quote zu machen.
Schwieriges Thema. Sind solche Werbungen, Sendungen dann wirklich hilfreich oder sollen sie nur noch mehr anheizen und polarisieren?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2020
Dass sich Leute über dieses Anna O`Brien Bild aufregen und es einen Shitstorm dafür hagelt, ist für mich einfach unverständlich.
Eine Frau badet, genießt die Sonne und hat Spaß! Toll!!!! So soll es sein und zwar für jeden Menschen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2020
Genau so sehe ich das auch Kesheran.


@Donna plus

Auch und gerade viele Dicke distanzieren sich zunehmend von der Fat Acceptance Bewegung.
Meinem Eindruck nach aber aus einem falschen Verständnis dieser Bewegung heraus. Es geht dabei nicht um die Glorifizierung von Übergewicht, allerdings gilt heute schon eine Werbung wie diese als "Glorifizierung" und da wird es dann kompliziert:

https://bit.ly/3gw8aLU

Das ist Anna O'Brien die für Gilette wirbt und dafür einen Shitstorm erntete - in einer Welt in der ein dicker Mensch lächelt, sich an der frischen Luft in seinem Körper bewegt, also einfach lebt in einer Welt in der das als das "Glorifizieren" eines "ungesunden Lebenstils" gilt, kann man als Dicker unmöglich gewinnen. Zumal es bei Anna O'Brien ja auch noch krankheitsbedingte Lipödeme sind (nicht dass ich finde dass das eine Rolle spielen sollte, aber ich sags halt trotzdem dazu). Wirklich, ehrlich geht es dabei aber ja auch nicht um gesundheitliche Fragen - das ist m.E. vorgeschoben.

Das Problem geht schon sehr viel tiefer, als nur dass wir keine positiven Vorbilder haben - nur habe ich das Gefühl dass das viele halt nicht sehen wollen oder es als privates Problem anderer betrachtet haben wollen und das macht mich schon traurig und wütend.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.08.2020
@Donna Plus & Kesheran
Ja, da bleibt einem wirklich das Lachen im Hals stecken: "dass Übergewichtige normal wären"!
Ich bin auch immer erstaunt, auf der einen Seite sind angeblich die Hälfte bis zwei Drittel der Menschen in Deutschland übergewichtig, aber normal sollen sie/wir nicht sein... ...ich will gar nicht unbedingt dicke Helden, einfach normale dicke Leute (bei deren Rolle auch nicht das Gewicht immer eine Rolle spielt) würde mir schon reichen.... Wie z.B aktuell in der Netflix Serie Good Girls die Rolle der Ruby... Bin in Staffel 3 und die Darsteller (inkl. Ruby selbst) haben alle wichtigeres zu tun als sich mit dem Thema Gewicht zu beschäftigen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
"Auch mir geht es nicht darum, dass alle plötzlich dick werden, aber ich hätte gerne mehr positive Rolemodels für Dicke."

Das denke ich mir auch (wobei es für mich schon ein Fortschritt wäre dick nicht negativ zu besetzen), ich höre allerdings immer wieder Stimmen von Menschen, dass sie das ganz schlimm finden, es würde z.B. den Eindruck vermitteln (O-Ton), dass Übergewichtige normal wären. Da bleibt einem manchmal der Atem weg.




"Da wechselte plötzlich ein Mann die Straßenseite und ging direkt auf mich zu, so daß ich auch keine Möglichkeit hatte an ihm vorbei zu gehen. Dann sagte er zu mir "Das man sowas fettes wie die frei rumlaufen lässt sollte verboten werden" und ging einfach weiter. "

Der Eifer mancher Personen Dicken mitzuteilen, dass sie dick sind, ist immer wieder erstaunlich. In zwei Situationen war das Menschen jeweils so wichtig, dass sie mir ihre Greenpeace-/Augenkrebsfeststellungen in den Baggersee vom Ufer aus nachbrüllten. Da frag ich mich dann schon ob es nicht einfacher zur Augenkrebsvorsorge gewesen wäre, wenn er einfach nicht aufgestanden und Richtung See gelaufen wäre.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
Vermutlich einfach nur die Bücher nicht gelesen, don't judge a book by it's film or cover.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
Bridget Jones fand ich als Charakter und als "potenzielle" Identifikationsfigur molliger/dicker Menschen übrigens ganz, ganz furchtbar weil extrem dümmlich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
@Miss Jenny
Stimmt, Bridget Jones ist mollig überzeugender.
Leider kann ich den ersten Link nicht öffnen, die dicken Prinzessinnen finde ich aber sehr hübsch.
Auch mir geht es nicht darum, dass alle plötzlich dick werden, aber ich hätte gerne mehr positive Rolemodels für Dicke.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
All unsere Helden und Stars aus Büchern und Filmen einfach in dick


Weiß nicht, davon abgesehen, dass es das schon seit Jahren gibt (siehe unten), geht es mir zumindest wirklich nicht darum jetzt plötzlich einfach alles gegen dick tauschen zu wollen.

Die Figuren sind ja in der Regel fein durchdacht, liebevoll angelegt und passen wunderbar zu ihren erdachten Körpern und Äusserlichkeiten - es gibt sicher viele dünne, kleine Mädchen die sich mit den wunderbar im Kontrast dazu stehenden Kräften von Pipi Langstrumpf identifizieren.
Auch Bridget Jones ist als Figur im Buch nicht dick, sondern mollig und das passt wunderbar zu ihrem Charakter die sich ja figurenmässig ständig Sorgen um im Grunde nichts macht. Eine dicke Bridget Jones die sich einen Kopf um ihren Speck macht würde ich gar nicht haben wollen und bräuchte auch keinen 200 kg Superman. Warum das ändern und quasi wahllos Speck drauf setzen?

Die fiktiven Figuren sind doch perfekt wie sie sind - es muss ja auch in der Wirklichkeit nicht jeder zunehmen, nur weil ich selbst dick bin .... aber dass sich Autoren eine tolle NEUE dicke Figur einfallen lassen die nicht einfach nur dick, verfressen und dümmlich ist, das würd ich mir schon wüschen und die sich nicht alleine durch ihre äußere Erscheinung definiert oder dabei ist, weil jede Kindergruppe hat ein Mädchen und einen Dicken und einen Nerd braucht.
Ganz gut gelungen finde ich das z.B. in der Neuverfilmung von "Es" wo es eine dicke Kinderhauptfigur gibt, die sehr feinfühlig gestaltet ist, oder auch bei den Gilmore Girls die Figur Sookie, eine toller Charakter bei der der dicke Körper einfach überhaupt nicht thematisiert wird - sie ist halt Sookie und unter anderem auch dick. Punkt.


https://eu-browse.startpage.com/av/anon-image?piurl=https%3A%2F%2Flive.staticflickr.com%2F2544%2F3820009738_e25198d735_c.jpg&sp=1598370353Ta867da8d473e2fd6d105dff4c84ccac651945e8f9c3c65c028792fe23dc10911
=> Dicker Superman

http://geekxgirls.com/images/_art/plus-size-disney-princesses-01.jpg

Dicke Prinzessinnen
Ich denke, Models jenseits der 50+ würden auch oftmals offenbaren, dass viele Schnitte der Kleidung einfach unterirdisch sind und in sehr großen Größen schlicht kagge ausschauen.
Logisch, dass dann die Absätze sinken, wenn man schon am Model sehen kann, dass das Teil einfach nicht sitzt in Größe 58 oder 60.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
Es soll ja auch nur ein Anhaltspunkt sein. Jede Größe kann natürlich nicht dargeboten werden.

Vielleicht nicht jede Größe, aber doch eine deutlich breitere Range, die weit über Gr.48 hinausgehen müsste.
Ich bin z.B. 1,75 m groß, liege meist 15-20 kg über dem sog."Normalgewicht" und trage zwischen Gr.44-48. Das sind die unteren PlusSize-Größen. Je nach Körpergröße und individuellem Körpertyp sind das "etwas" mollige bis "gerade so" dicke Frauen. Um Größe 44 zu tragen muss man nicht einmal zwangsläufig übergewichtig sein, da könnte es sich durchaus auch um eine große und muskulöse Frau handeln. Dieses ganze Normalgrößen vs. PlusSize-Konzept ist an sich schon eine Irreführung.
Dass aber Frauen oberhalb von ca. Gr.48/50/52 mit der Haltung begegnet wird, dass sie zwar die Klamotten kaufen, aber doch bitte Verständnis dafür haben sollen, dass man ihnen Models ihres Figurtyps nicht "zumuten" kann, ist schon verdammt dreist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
kein Wunder, dass Dicke sich nicht mit Dicken identifizieren wollen, weil wir so negativ dargestellt werden.

Mir schwebt gerade ein Projekt vor Augen, dass mir gefallen würde. Leider bin ich nicht PC oder gar Graphik afin.

All unsere Helden und Stars aus Büchern und Filmen einfach in dick: Pipi Langstrumpf dick, Tom Sawyer dick, Bridget Jones richtig dick und nicht pseudo-dick, Jane Eyre dick, Lara Croft dick, Harry Potter dick, Effi Briest dick, V.I.Warshawsky dick, Superman dick etc.etc.etc. ansonsten alles im Text, in den Bewegungen und Reaktionen der anderen Menschen unverändert.

Da würden die Klischees und negativen Zuschreibungen sehr schnell ins Auge fallen und sich auf lange Sicht die Sehgewohnheiten ändern und eventuell die Vorurteile abbauen.

Kann jemand Photoshop und hier ein Bild der dicken Pipi einstellen? Das wäre eine echte Freude für mich! :))))) Und dann noch Lara Croft!
@Avalyn

Echt? Puh, das war mir neu.

Schade.

@Kesheran

Habe ich persönlich noch nicht gesehen, finde das aber klasse. Es soll ja auch nur ein Anhaltspunkt sein. Jede Größe kann natürlich nicht dargeboten werden.
...es gibt sogar schon Shops, da wird die Kleidung an verschiedenen Größen gezeigt, spontan fällt mir da GoodAmerican (u.a. Jeans, Sportswear) ein, die zeigen die Sachen in Size 0, 8 und 16 oder 18... Würde ich mir viel öfter wünschen...OK. 18 ist auch nur ungefähr 48 oder so, aber immerhin...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
@Herz Jemand aus der Branche hat mir mal erzählt, dass die Verwendung dicker Models sich stark negativ auf ihre Verkaufzahlen ausgewirkt hat. Selbst Dicke wollen sich offenbar nicht mit Dicken assoziieren.
Wenn zu sehr off topic... Dann bitte löschen....

@Optimistin

Nimm doch nur mal bitte die Curvy Models. Bis auf ganz wenige Frauen werden die dicken Frauen mit Mode gelockt, wo die Models max. Größe 40-44 tragen.
Ich selber würde das überhaupt nicht als dick bezeichnen.
Z. B. eine Angelina Kirsch - Natürlich hat sie wohlgeformte Schenkel und einen drallen Po, aber selbst sie sehe ich persönlich nicht als Vertreterin der Dicken.
Liegt natürlich im Auge des Betrachters.
Bei den dicken Männern findet man häufiger wirklich sehr kräftige Männer, die ihre Klientel ansprechen. Das finde ich großartig!

Als Ulla Popken damals mit den ersten Katalogen dabei war wurden Frauen gezeigt, mit denen man sich identifizieren konnte. Natürlich wurde auch da keine 60er Größe abgebildet, aber man sah, dass die Frauen sehr viel runder waren als die, die man sonst zu sehen bekam. Fand ich damals toll. Sieht doch jetzt anders aus. Zwar bringt Popken nebenbei endlich auch wieder Styles, wo Dicke die Kleidungsstücke vorführen, aber das wird dann auch entsprechend angekündigt. .

Was nützt mir im Katalog eine 40er Größe, wenn ich nicht weiß, wie eine 60er damit aussieht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
Ich nehme das J.K Rowling tatsächlich auch übel dass Dudley Dursley ein so wandelndes Dickenklischee ist und das in einem Buch das nicht in den Sechzigern geschrieben wurde, sondern in einer Zeit in der man schon das Bewusstsein dafür hätte haben könnten.
Mag man als übertrieben politisch korrekt empfinden, ich empfinde es als einfach als stinkfaules Erzählen und das Verlassen auf ausgelutschte Bilder und Klischees weil es bequem ist. Gerade solche Bilder prägen aber doch Kinder sehr und während die Sesamstraße inzwischen sz.B. schon enorm viel Zeit in die Entwicklung einer autistischen Figur steckt (also durchaus Wissen um die Bedeutung eines positiven Umgangs mit Unterschieden existiert) verschlanken sie ihre dicken Puppen um der Kritik zu umgehen Übergewicht zu verharmlosen.
Dicke Hauptfiguren die nicht negativ oder zumindest klischeehaft in Kinderbüchern oder Filmen dargestellt sind könnte ich spontan an nur einer Hand abzählen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
Nochmal ich, weil ich an meine eigene Grundschulzeit denken musste: Mit 9 Jahren nahm ich plötzlich total zu und wurde vom Schularzt zum Psychologen geschickt, wo ich einen Kaminkehrer und einen Obstbaum zeichnen sollte.

Was dabei rauskam, wurde mir leider nie gesagt. Ich war auch nur einmal dort.

Ich wollte aber mit neun unbedingt Schriftstellerin werden und dachte mir, ich schreibe ein Abenteuerbuch, in dem die Heldin total dick ist. Hätte ich das mal gemacht!!!!

Es gibt in der Fiktion definitiv zu wenig dicke HeldInnen, in der Realität wahrscheinlich wesentlich mehr, aber sie werden nicht thematisiert, sondern verschwiegen und verstecken sich vielleicht sogar selbst.

Es ist doch einfach total auffallend, wie wenig dicke Menschen in den Medien positiv vertreten sind.
Ich weiß, alles alte und keine sehr originellen Gedanken, aber mich regt das gerade auf!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2020
@luckylola
Das ist einfach nur krank!!! Und das zu einem Kind im Grundschulalter ... ohne Worte!

Mir ging heute Morgen durch den Kopf, dass wir Dicke so wenig Rolemodel in führenden Positionen haben, obwohl es so viele dicke Menschen gibt. Bei Männern sieht es noch ein wenig besser aus: Es gibt immerhin einige dicke Politiker. Aber Frauen in Führungspositionen sind schon unterdurchschnittlich repräsentiert und mir fällt keine einzige dicke Frau in einer führenden Position ein.

Auch ich suche noch nach einem Wort, das mir besser als dick, übergewichtig, hochgewichtig gefällt.