Gewicht und Vorurteile

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 279 Antworten

„Meschede“ (Pseudonym)

@Lurtz von Leng

Schönes Heftcover - das mal vorweg!

Ich freue mich, dass Herr Lagerfeld auf Dich so eine nachhaltige Wirkung hatte, muss Dir aber als Frau die schon ein/zwei Lenze dick durch die Welt geht folgendes sagen:

Herr Lagerfeld ist lediglich auf einen Trend aufgesprungen ist, den mehrere Generationen von jungen, dicken Frauen geschaffen und erkämpft haben.
Er hat diesen Trend genutzt und danach wieder wie gehabt geätzt und sein wahres Gesicht gezeigt.

Ihm anzurechnen ist: dass es als Katalysator diente den Trend voranzubringen und dem Mainstream (und auch Dir) nahe zu bringen - weder hat er einen Trend geschaffen, noch hat es für ihn sonderlich viel Mut gebraucht ihn voran zu bringen.


Die vielen dicken Mädels (und es waren derer viel mehr als nur Beth Ditto alleine) jetzt damit abzuwerten, dass man den Verdienst einem (Achtung! Jetzt verwende ich erstmals im Leben diesen Ausdruck unironisch, weil er wirklich mal passt) einem dahergelaufenen weißen, alten Mann anzurechnen ist schon sehr frech.
Wenn Du jemanden feiern möchtest, feiere bitte die dicken, jungen Frauen dieser Welt, die haben nämlich Deinen Applaus verdient.

Wenn Du meinst das war die Geburtsstunde ungewöhnlicher Styles an Plus-size Körpern muss ich Dich enttäuschen, das war nur der Moment in dem viele im Mainstream davon erfuhren.




"Style ist auf jeden Fall geil; fragt mich, besucht mein Profil!"

Von Deinem Style sehe ich offen gesagt auf den Bildern hauptsächlich ausgeleierte, verwaschene graue T-Shirts. Nimm es mir nicht übel, aber mit dem Style könnte ich als dicke Frau keinen Blumentopf gewinnen. Den können sich auch heute nur schlanke Männer leisten. 😉

„Meschede“ (Pseudonym)

Beth Ditto selbst huldigt ihm übrigens auch weit weniger als Du und bezeichnet ihn als abgemagerten, älteren Herren der sich in viel zu enge Klamotten zwängt und vollkommen in seinen Ansichten und Gewohnheiten eingefahren ist.

😉

Ich denke das sollte einen kleinen Einblick darauf geben wie er vermutlich wirklich drauf ist.


Dass man als Modeschöpfer ein Arsch mit dummen Vorurteilen sein muss höre ich heute übrigens auch zum ersten Mal. Das ist mir wirklich neu. 😅

„Meschede“ (Pseudonym)

Aber könnte es denn nicht auch sein, dass Solidarität fehlt, weil diese neue Solidarität unter Dicken, die Plus Size-Bewegung, verglichen mit dem intensiven Zusammenhalt bei den Homosexuellen z.B. ein doch eher neuer, ja gar neuartiger (!) gesellschaftlicher Impuls ist? Ein Phänomen sogar?

Nein. Sie ist nämlich nicht neu und schon gar nicht neuartig.
Die Bewegung gibt es schon seit den späten sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts.

https://centerfordiscovery.com/blog/fat-acceptance-movement/

@Lurtz von Leng - eine Meinung zum weiblichen Style zu haben klar warum nicht - das habe ich auch . Hier gibt es ja auch genug Frauen mit einem tollen Geschmack. Aber als schlanker Mann den eigenen Style als Maßstab für den üppiger/dicker Frauen heranzuziehen ist arg daneben . Warst nie mal mit einer Frau shoppen, hast Dessous gekauft, Frauen kennengelernt, deren Kleider- und Schuhschrank den Wert eines Autos hatte? Dann müsstest wissen, daß es für XXL-Frauen meist teuer, umständlich und langwierig ist.

„Meschede“ (Pseudonym)

Ich bin auch nicht zum "man-splainen" hier

Und zu guter Letzt (ich höre dann auch auf) - es mag Dir nicht bewußt sein Lurtz und ich erkenne, dass Du es gut meinst, aber Du hast mir dicker Frau, die sich schon seit gut 20 Jahren mit der Mode, der Politik, den Hintergründen der Plus-size Bewegung beschäftigt und sie auch zum Teil lebt, die Bewegung gerade in epischer Beite man-splained und mir auch noch erklärt, dass ich das bitter erkämpfte Selbstbewußtsein und die Veränderung im Wahrnehmen meiner selbst und anderer Dicker (sowohl gesellschaftlich als auch persönlich) einem alternen, männlichen Modeschöpfer zu verdanken habe, der mal eine kurze Saison lang entschied dick chic zu finden, weils halt gerade in den Zeitgeist passt?
Nicht nur das, Du glaubst auch noch mir beibringen zu müssen, dass nicht die viele Arbeit an mir selbst und mit anderen dicken Frauen die Änderungen herbeiführte, sondern dass ein Lagerfeld wie ein Ritter auf dem Pferd geritten kommen musste um mich aus meiner "Zelt-Montur" 😅 (dazu sag ich jetzt mal nichts, sonst finden wir gar kein Ende) und mich "präsentabel" auf eine Bühne zu heben? 😅

Mein Lieber, das ist keine "progressive" Haltung das so ungefähr das reaktionärste Weltbild das man bisher hier lesen kann, da bitte ich Dich doch dringend das nochmal zu überdenken und Dich auch ein bisschen zum Thema schlau zu machen. 🙂

„Menden“ (Pseudonym)

@Donna plus
"Soll das auf Karl Lagerfeld zurückzuführen sein?"

Nein, es wurde durch ihn mitunter auf die Weltbühne gehoben.

@Frau Mahlzahn
"Die Tatsache dass Du dicke Frauen (Menschen) seitdem anders wahrgenommen hast ist ja kein Beleg oder?"

Nein Frau Mahlzahn, dies ist kein Beleg. Ich habe allerdings auch nicht gesagt, dass ICH sie anders wahrgenommen habe, sondern ich folgerte in meiner Egozentriertheit dass sie in der Gesellschaft wohl anders wahrgenommen wurden.

@Miss Jenny
"Herr Lagerfeld ist lediglich auf einen Trend aufgesprungen"

Miss Jenny, das ist wohl so, nur hatte ich z. B. vorher von dem Trend noch nichts gehört.

Laut meines Beitrages war auch der Effekt grundlegend und nicht der Trend.

Voila, Miss Jenny, da sagst du es: "Ihm anzurechnen ist: dass es als Katalysator diente den Trend voranzubringen und dem Mainstream (und auch Dir) nahe zu bringen - weder hat er einen Trend geschaffen, noch hat es für ihn sonderlich viel Mut gebraucht ihn voran zu bringen."

Hilfe, ich möchte Herrn Lagerfeld sicher nicht feiern, denn wer sich disrepektierlich über Jogginghosen geäussert hat, ist bei mir eh unten durch. Er ist übrigens tot.

Style, Miss Jenny und Artikel der Marke Mann, hat mein Profi; mein Profil

„Menden“ (Pseudonym)

Ja und du Miss Jenny hast dich auf jeden Fall gerade gebührlich vorgestellt.

„Wiesbaden“ (Pseudonym)

" Lurtz von Leng
Heute, 16:16
@Donna plus
"Soll das auf Karl Lagerfeld zurückzuführen sein?"

Nein, es wurde durch ihn mitunter auf die Weltbühne gehoben. "


Weißte was? Ich hatte bis zu deinem Beitrag von dieser Zusammenarbeit mit Beth Ditto, die ich für ihre " Verdienste" für Dicke sehr schätze, noch gar nichts gehört. Diese Weltbühne ist damit dann an mir vorbeigegangen. Anders als viele andere Dinge, die passieren um Dicke zu entstigmatisieren. (Das Gegenteil davon allerdings leider auch.)


Die zwei wichtigen Fragen von mir an dich wollteste nicht beantworten?

„Langenfeld“ (Pseudonym)

@Peppermint-Patty
M. E. müssen wir uns auch in diesem Forum klar darüber sein, dass nur Einigkeit in zentralen Fragen uns weiterbringen kann ...

Was sind denn die zentralen Fragen ?
Warum bringt nur Einigkeit darüber uns weiter ?
Wer ist mit uns gemeint ... alle Dicken, dicke Frauen, alle Frauen ?

„Menden“ (Pseudonym)

Hallo Donna Plus

Neid ist oft ein Grund keine Solidarität an den Tag zu legen.

Deine letzte Frage muss ich nochmal verinnerlichen und durchdenken, eine Antwort kommt erst morgen, ich muss heute noch zur Arbeit und genau dahin nehme ich auch deine Frage mit.

„Meschede“ (Pseudonym)

Neid ist oft ein Grund keine Solidarität an den Tag zu legen.

Neid kann zwar so ein Grund sein, aber ist es der Grund warum dicke Menschen sich nicht mit noch dickeren Menschen solidarisch zeigen? Oder auch schlanke Menschen sich nicht mit dicken Menschen solidarisch zeigen? In unserer Gesellschaft in der eines der höchsten Ziele ist schlank zu sein? Auf was sollten sie neidisch sein?
Erscheint mir nicht so wahrscheinlich. Oder meinst Du es anders?

„Menden“ (Pseudonym)

Ein Bot kommt an, trippel trippel trippel, schaut sich um; trippel trippel trippel, er trippelt weiter, hält an vor Miss Jenny, macht seinen Knicks und flötet die Nachricht: " Der herZog lässt mitteilen, dass er Ihre Anfragen nicht mehr behandeln wird, Madame."

Der Bot dreht sich um, trippelt jäh weiter, hält vor einer Schönheit, einer wahrhaften leuchtenden Schönheit und des herZogs schwergewichtige Angebetete! Er nestelt in seinem kleinen abgenutzten blauen Livree, räuspert seinen kleinen Lautsprecher, macht seinen obligatorischen Knicks, zieht eine Nachricht absichtlich so ungeschickt heraus, dass die Botschaft aufplatzt und für alle sichtbar ein rotes Herz da herausschaut, grinsend wie ein smily. Der Bot übergibt den Umschlag, stellt sich gerade hin, plustert sein kleines Metallgerippe auf, dreht sich um und trippelt mit einem so arroganten Ausdruck ins Off, den nur gutbezahlte Butler hinbekommen.

„Wiesbaden“ (Pseudonym)

"Hallo Donna Plus

Neid ist oft ein Grund keine Solidarität an den Tag zu legen."


Mag sein, aber hier passt das doch null für die mangelnde Solidarität.

„Meschede“ (Pseudonym)

Das ist in Ordnung Lurtz - meine Beiträge waren ja auch wirklich relativ heftig.
Vielleicht klingst Du Dich dennoch doch wieder ein.




Vor ein paar Tagen hat die Apothekenrundschau das Thema Gewichtsdiskriminierung im Job aufgegriffen und wie man damit umgehen kann, wenn sie einen betrifft und sie haben einen ganz interessanten Artikel daraus gemacht, wie ich finde:

https://www.apotheken-umschau.de/Soziales/Tipps-gegen-Gewichtsdiskriminierung-im-Job-560035.html

Ich empfinde es schon als positiv, dass sich so nach und nach überhaupt der Begriff "Gewichtsdiskriminierung" durchsetzt und bekannt gemacht wird - ich hoffe dass diese Form der Diskriminierung irgendwann auch gesetzlich verankert wird.

„Menden“ (Pseudonym)

@Artikel der Marke Mann
Eigentlich habe ich mich von der Dracula-Serie mit Jonathan Rhys Meyers inspirieren lassen und von der schon fast kindlichen Faszination, die der alte Herr von Leng.. hüstel; der Graf zu Tage legte, als er sich damals in London einfand und dermassen fasziniert und berauscht war von der schönen neuen Welt.

Ja, was der alte Graf über unsere schöne neue Welt für höchst interessante Sachen zu sagen hat, ist in der neuen wohl eher unkonventionellen, aber höchst empfehlenswerten Netflix-Miniserie zu hören.

Von Clarke habe ich 2001 und 2010 gelesen, sonst nichts. Und der alte Bot; der kleine treue und loyale eherne Golem, der auch schon ein paar Jahrhunderte zu Diensten ist; wurde inspiriert vom Film "Per Anhalter durch die Galaxis". Aber ich nehme deinen Kommentar als Blume wahr und bedanke mich, werter Artikel.

Habe Clarke´s Rama jetzt googelt und musste prompt an Oumuamua denken, lustig.

Rendezvous with Rama short film:

https://www.youtube.com/watch?v=ZY2Yt1ATm4c

So, genug der Kurzweil!


@Donna plus
Ich bin dir ja noch eine Antwort schuldig. Die möchte ich aber nur kurz mit: "Ja, das ist wohl so, du kannst dein Auftreten nicht dafür verantwortlich machen, diskriminiert und beleidigt zu werden" beantworten. Ja, wenn man nicht lächelt, ist man nicht dafür verantwortlich diskriminiert zu werden. Ein Lächeln wird auch nicht automatisch ein Grund sein, dass jemand freundlich zu dir ist. Ein Lächeln sehe ich mehr wie ein add-on an, etwas worauf verzichtet werden kann. Auch denke ich persönlich, dass ein Lächeln eher mir selber gilt, wenn ich es dann aufsetze. Ich habe einmal gehört (kann es nicht belegen), dass sogar ein zum künstlichen Lächeln angesetztes Gesicht nach etwa drei bis vier Minuten in den Organismus Glückshormone ausschüttet, einfach nur wegen der Stellung der Gesichtsmuskulatur. Ich bin nicht sicher, ob es funktioniert, aber als pflegender Angehöriger war ich oft verleitet, einfach nur aus der fast lächerlichen Hoffnung auf ein paar Glückshormone mein Gesicht zu einer wahrhaft cineastischen Joker-Fratze zu verziehen, minutenlang und natürlich nicht vor Publikum.

Sonst habe ich mich gestern gerne belehren lassen und ich werde achtgeben, mich und meine einfachen Weisen durchs Leben zu gehen nicht als Maßstab zu nehmen; für niemanden.. Nun, ich werde es versuchen, es aber in meiner Egozentriertheit natürlich nicht schaffen und darum werde ich die stets willkommene Kritik gebührend verwalten. Ein Dank für deinen Hinweis geht an dieser Stelle auch an dich, Artikel der Marke Mann.

„Wiesbaden“ (Pseudonym)

"@Donna plus
Ich bin dir ja noch eine Antwort schuldig."


Die Frage ist aber im Grunde eine andere, als die, welche zu deiner Antwort passt.

Natürlich, ist AUCH

"Ja, das ist wohl so, du kannst dein Auftreten nicht dafür verantwortlich machen, diskriminiert und beleidigt zu werden" beantworten. Ja, wenn man nicht lächelt, ist man nicht dafür verantwortlich diskriminiert zu werden."

was du schreibst, richtig. Nur, das eigentliche Problem in diesem Thread ist doch, dass, warum auch immer, das Lächeln (und die Ausstrahlung) als vermeintliches Gegenargument für die eingeschränkte Partnerwahl verwendet.

Also, Beginn dieser fetzigen Diskussion hier und in allen bereits geführten Diskussionen zu dem Thema war - und so wird es auch sein, wenn in vier Monaten wieder jemand diese Frage stellt:


* Jemand stellt also die Frage nach den Erfahrungen mit dem Übergewicht bei der Partnersuche (hier auch ein wenig allgemeiner nach Vorurteilen prinzipiell).
* Einige User antworten (nicht alle übrigens, es gibt auch sofort Stimmen, dass sie nichts vglb. erfahren), dass das Übergewicht einen Einfluß auf die Suche nach einem Partner hat. Diese User schreiben NICHT, dass alles andere total egal ist, dass Lächeln und Ausstrahlung negativ wäre oder auch nur total unwichtig wäre, sie schreiben auch nicht, dass man sich zurückziehen sollte, ängstlich sein sollte oder was auch immer und vor allem sie schreiben nirgends, dass sie nicht lächeln würden und keine Ausstrahlung hätten.
* Einige andere User schreiben nun so etwas wie, dass sie keine Probleme bei der Partnersuche hätten, denn sie lächeln, haben Ausstrahlung ... (noch einige andere Dinge mehr in diese Richtung).


Woher um Gottes willen kommt die Annahme, auch deine Annahme übrigens, da du das Lächeln überhaupt anführst, dass dicke Frauen, die keine positive Rückmeldung bezüglich ihrer sexuellen Attraktion bekommen, nicht lächeln würden und keine Ausstrahlung hätten?
GENAU DESHALB ist das so anmaßend, wenn diese Diskussionen wie oben beschrieben verlaufen. Der fehlerhafte Rückschluß: ich verhalte mich so und so und bin "erfolgreich", also muss das oder dieses der Grund für meinen Erfolg sein, also machen die Erfolglosen genau dieses oder jenes falsch. Ein großer Trugschluß, der zu dem oben beschriebenen unangenehmen Diskussionsverlauf führt.

„Wiesbaden“ (Pseudonym)

" Artikel der Marke Mann 👨
Heute, 08:52
@Donna - vermutlich war das eine Hommage an Arthur C. Clarke "Rendezvous mit Rama". Zumindest klingt das so 😃."


Mag gerne so sein, aber viel treffender und auch sachlich richtig kann man das nunmal nicht ausdrücken als es Miss Jenny getan hat. Wenn man darauf nicht antworten mag, was soll ich dann dem Beitrag hinzufügen? Soll es um den berühmten Neid der Reichen auf die Armen gehen (erleben wir alle täglich)? Der Neid der Schönen auf die weniger Schönen? Der Gesunden auf die Kranken?

„Vaterstetten“ (Pseudonym)

Ich frage mich, warum Aktivismus häufig mit einer gewissen Verbissenheit und dem unbedingten Bedürfnis, selbst dem wohlgesonnenen Gegenüber sein inhaltliches Versagen in der Diskussion nachzuweisen, anheim geht.

Meiner persönlichen Erfahrung nach bringt ein Hinweis i.d.R. mehr als eine Anklage.

„Langenfeld“ (Pseudonym)

Auch denke ich persönlich, dass ein Lächeln eher mir selber gilt, wenn ich es dann aufsetze. Ich habe einmal gehört (kann es nicht belegen), dass sogar ein zum künstlichen Lächeln angesetztes Gesicht nach etwa drei bis vier Minuten in den Organismus Glückshormone ausschüttet, einfach nur wegen der Stellung der Gesichtsmuskulatur.

Hier wird eine Übung zur Selbstbeeinflussung beschrieben, die man als "Leichtes Lächeln" bezeichnet. Diese Übung wird insbesondere als "Skill" in der Dialektisch-Behavioralen-Therapie (DBT) von Menschen mit Borderline-Symptomatik erlernt, findet aber auch anderweitig verhaltenstherapeutische Anwendung, etwa in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Dabei werden bei entspanntem Gesicht die Mundwinkel leicht nach oben gezogen.
Das Funktionsprinzip: Durch Verknüpfungen zwischen der mimischen Muskulatur und dem Gehirn ist es möglich durch diese Übung eine Ausschüttung des Hormons/Neurotransmitters Serotonin anzuregen und Einfluss auf die eigenen Gefühle/Gedanken zu nehmen.

Ja, man kann das als Coping-Strategie in Stresssituationen anwenden, aber was bedeutet es in Bezug auf das Thema Diskriminierung von dicken Menschen ? Soll man nun dem-/derjenigen, der_die auf der Straße als "fette Sau" beschimpft wird, empfehlen: "Entspann dich, setz zur Selbstberuhigung ein leichtes Lächeln auf !" ? Auch das spielt doch den Ball nur wieder zurück zu der Person, die diskriminiert wird und rückt die individuelle Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen in den Fokus statt nach der gesellschaftspolitischen Dimension von Gewichtsdiskriminierung zu fragen.

Hier werden Verhaltensratschläge gegeben, wie man es angeblich persönlich anstellen soll, dass man als Dicke_r gar nicht erst diskriminiert wird oder wie man individuell damit umgehen soll, wenn man Diskriminierung erfährt. Die eigentliche Überlegung sollte doch vielmehr sein, wie wir als Gesellschaft erreichen können, dass dicke Menschen sich mit solchen Problemen gar nicht herumplagen müssen und ganz selbstverständlich ein Leben ohne Diskriminierung führen können.

Edit:
Absatz eingefügt
Satzzeichen korrigiert

„Menden“ (Pseudonym)

@Mademoiselle Guillotine
"Hier werden Verhaltensratschläge gegeben, wie man es persönlich anstellen soll, dass man als Dicke_r gar nicht erst diskriminiert wird oder wie man individuell damit umgehen soll, wenn man Diskriminierung erfährt." - Mkay. Klare Ansage, mademoiselle, so wünsch´ ich es mir.

@Avalyn
Deinen Beitrag nehme ich heute Nacht mit zur Arbeit, da habe ich hoffentlich genug Zeit mich damit auseinanderzusetzen. Aber nur weil er mir gefällt, es muss/wird nicht unbedingt auch eine Antwort daraus entspringen :)