Geschirre und Bestecke
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.12.2017
poppysee: Sorry, die Genannten sind ein Billigheimer.
spring hatte Namen genannt vom "Bauhaus".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.12.2017
also Alltags gabs das Weiße Porzellan von Seltmann Weiden mit Goldrand, das war ein Kaufhaus Artikel, ich glaube mal zu der Zeit hatte es Jeder.
Das GUTE Porzellan welches immer zu Feiertagen auf den Tisch kam war von Fürstenberg (Porzellanmanufaktur zu Höxter )mit schönen bunten Streublümchen, ich liebte es, deshalb freute ich mich jedes mal auf Feiertage...
Auch ich hatte das Glück, man hatte ja zu meiner Zeit eine Hochzeitsliste gehabt und sich vorher das Geschirr, mit passendem Besteck ausgesucht und dann als Geschenk einzeln bekommen.
Ende der 70er kam das Keramikgeschirr raus und ich hab mich damit für den tägl. Bedarf eingedeckt.
Vor ein paar Monaten habe ich mein ganzes Keramik Geschirr verschenkt und benutze jetzt tägl. mein Fürstenberg Geschirr , denn die Zeit der hochwertigen Porzellane und der Vitrinen ist so gut wie vorbei.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.12.2017
Naja, Silberbesteck war aber doch nicht wirklich der Inbegriff von "Alltag" oder Haltbarkeit, oder?
Silberbesteck ist total weich und läuft schnell an. Es ist für den Alltageinsatz völlig ungeeignet, es sei denn, man hat Personal das sich den ganzen Tag mit derartigen Feinheiten beschäftigt und es instand hält. In allen anderen Haushalten hat sich vermutlich nur zu hohen Feiertagen mal Silberbesteck eingefunden. Der Satz mit der Glühbirne verwirrt mich zugebenermaßen. ;)

Bei uns gab es immer ein Alltagsgeschirr, entweder ein schlicht weißes oder ein ausrangiertes "gutes", das seine besten Tage hinter sich hatte und Geschirr für Festtage. Das Festtagsporzellan spiegelte sehr den jeweiligen Zeitgeschmack wieder und war deshalb weniger zeitlos. Vom Geschirr meiner Oma mit viel mintgrün, Schnörkeln und goldener Verzierung, bis zum "Aussteuergeschirr" meiner Mutter mit 70er Jahre Retromotiv oder dem "Braune Blumen"-Motiv, das Ende der 80er mal in Mode gewesen sein muß. Meine Mutter liebt es und es freut mich, wenn sie es freut, wenn sie mal das "schöne" Geschirr rausholen kann. ;) Auch wenn es nicht ganz meinen Geschmack trifft.

Als ich mir als Auszubildende meinen Haushalt auf eBay zusammenkaufte, habe ich sehr sehr günstig ein vollständiges Festtagsgeschirr einer Porzellanmanufaktur gekauft, die schon seit Mitte der 30er nicht mehr existiert: Das Essgeschirr inkl. Schüsseln in weiß mit kobaltblauem Rand, begrenzt durch einen dünnen Goldrand. Sehr edel. Sehr klassisch. Es wurde vermutlich in den 80 Jahren, die es mindestens alt ist, noch nie benutzt. Auch von mir ist nicht. Ich habe viel zuviel Angst es kaputt zu machen und ich gebe zu wenige Gala-Dinner. Ich mag Gala-Dinner nicht mal, sondern mag es zwangloser. Es lagert in 2 Kisten im Keller und zieht immer fleißig mit um. Ich habe wenigstens daraus gelernt: Kaufe nichts mehr, was du nicht auch im Alltag benutzt. Ich mache es heute wie meine Mutter: Ich gönne mir das Geschirr, dass mir modisch gefällt, aber im Gegensatz zu früher versuche nicht soviel Geld dafür auszugeben, das es ein Drama wäre, wenn es nicht 80 Jahre lang in der Familie bleibt... oder ich es behalten MUSS, wenn es mir schon gar nicht mehr gefällt, weil es so teuer war.

Es gibt ein paar Sachen, die wirklich früher besser waren (Radios z.B.), aber bei den meisten Sachen finde ich es gut, dass die Entwicklung weiter gegangen ist. In ein paar Jahren wird vermutlich eh alles nach Kundenwünschen direkt in 3D gedruckt. Wir sollten das bewahren, was uns durch die Erinnerung, die wir damit verbinden, glücklich macht. Ich habe ein paar Likörgläser meiner Großmutter aufgehoben. An denen erfreue ich mich immer, wenn sie zum Einsatz kommen, weil ich mich dann noch daran erinnere, wie sie schon im Schrank standen, als ich als kleines Mädchen bei meiner Oma auf dem Sofa saß. Aber im Grunde: Ist doch alles nur "Zeug".

@Il professore Das mit dem Löffel klingt süß. :)
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21.12.2017
spring: Das Geschirr war Meissen, oder anderes niemals Billigheimer.
Mit Tellern geht das weiter, du bist die Fachfrau. Diese Goldverzierungen!
Meistens waren die Sachen in der Vitrine, nie benutzt.
Also, ich habe von der Materie keine Ahnung, deswegen kann ich es nur ganz profan beschreiben:

Meine Oma hatte immer weißes Geschirr mit einem Goldrand, ich kenne nur das bei ihr. Es war nicht schneeweiß, hatte eher einen Stich ins Gelbliche oder Naturweiße. Ob das von Anfang an so war oder im Laufe der Jahre so wurde, kann ich nicht beurteilen.
Wenn ich mal auf einem Flohmarkt oder so solches Geschirr sehe, denke ich sofort an meine Oma, die leider schon längst verstorben ist.

Bezüglich meiner Kindheit kann ich mich an dieses hell- und dunkelgrüne Geschirr mit Hühnern oder so drauf erinnern, das gab es damals (bin Jahrgang 1970) glaube ich überall. Es war alles ein wenig zusammengestückelt mit braunen Trinkbechern, leeren Senfgläsern als Trinkgläser und so.
Später gab es dann ein Geschirr in weiß mit einem weinroten Jagdmotiv (?) drauf. Das hat man früher auch häufig gesehen. Noch später haben meine Eltern umgestellt auf ein Service von Villeroy & Boch, cremeweiß mit verschiedenen Blumen drauf. Wenn ich das jetzt irgendwo sehe, muss ich umgehend an mein Elternhaus denken.

In Sachen Besteck kann ich mich an nichts Konkretes erinnern, ich selber finde aber altes, verschnörkeltes Besteck total schön!

Habe gerade mal gegoogelt:

https://www.amazon.de/Zeller-Keramik-Henne-Teller-flach/dp/B000VZENZM/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1513880306&sr=8-1&keywords=geschirr+henne+und+hahn

Das weinrote finde ich nicht.

http://www.porzellantreff.de/webimages/categories/large/1368-GEaHPC.jpg
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.12.2017
Die Kernfrage war: Welche Geschirre und Bestecke verbindet ihr mit dem elterlichen, dem großelterlichen bzw. dem eigenen Haushalt? Dieses auch im Zusammenhang mit besonderen Zeiten, Tagen, Weihnachten usw.

Liebe Hanna, die Bestecke und Geschirre, die ich meine, haben nichts mit Geldadel oder Bildungsbürgertum zu tun.
Ich nenne mal Arzberg Bast-Dekor und Wilkens Constanze.
Nun die Synopse zu iphone 8, X oder noch etwas.
Da sind Deine erwähnten 90 % doch eher marginal bzw. hin(weg)reißend im Vergleich.

Was ich meine ist das: Design, Beliebtheit, Produktion und "Werterhaltung" wurden erarbeitet, geschaffen und anscheinend damals dauerhaft bis heute erstellt.

Ingenieure mussten Dauerhaftes entwickeln. Heute gibt es Sollbruchstellen bzw. die eingebaute Obsoleszenz. Insgesamt bestimmt ein gehöriger Werteverfall.
Früher musste alles halten, heute darf es das nicht mehr. Verschraubt, verklebt bis in die Ewigkeit; man kann heute nichts mehr öffnen, reparieren und kann meistens alles wegschmeissen.

ich könnte noch weiter ... dieses als Anstoss, der keineswegs meint: früher war alles besser.
Glühbirnen ... damit begann alles.
Glühbirnen sind die die größte Veräppelung seit Jahren.

Allerdings geht es um Geschirre und Bestecke.
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21.12.2017
spring: Es gab es Löffelchen mit einer Windmühle! Als Kind habe
ich am Rädchen gedreht!
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21.12.2017
spring: Gute Tipps und Fachkenntnisse. Doch im KRIEG mit den
Damen, wenn die nichts mit "Bauhaus" anfangen kann, okay.
Warum nicht etwas Neugierde? Hab ich doch auch. .

Ihr Frauen seit doch (fast alle) gleich!

Meine Agression, kommt nicht aus "heiterem Himmel".
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21.12.2017
spring: Empfehle einen 50er Jahre Markt in Wiesbaden-Erbenheim.
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21.12.2017
Hanna: Die Initialen bezogen sich auf einzelne Familienmitglieder
aus dem Grossbürgertum, sehr gut erkannt von dir. Das ganze setzt
sich fort mit den Tässchen, die verschnörkelten Einzelstücke! (19.Jahr
hundert")
Beim Verkauf "Leipziger Völkerschlacht" argumentierte ich wegen
der TV-Sendung. 200 Euro immerhin.
Witzig: War die Freundin dabei hat der junge "Kunde" nichts gekauft.
Solange man merkt, dass sich der Gastgeber Mühe gibt und es nicht einfach so "dahingesch*" wirkt, ist es doch schön.

Es kann sich ja nicht jeder teures Geschirr und Besteck leisten. Und manche wollen es sich auch nicht leisten :-)

Aber bevor es im Schrank verstaubt kann man es doch zu Feiertagen heraus holen.
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21.12.2017
Bauhaus-Besteck und das zu polierende Familien-Silberbesteck sind schon an sehr unterschiedlichen Enden der Besteckkultur.

Ich glaube mit den Dingen, die du da beschreibst, sind 90% der Bevölkerung in Deutschland nie in Kontakt gekommen. Das waren eher so Themen für den Geldadel und das Bildungbürgertum.

Ich hatte selbst Anfang 20 mal so einen "Okay, da gibt es eine Welt, die dir fremd ist"-Moment, als ich einen klapprigen Freischwinger-Chromstuhl als sehr, sehr hässlich bezeichnet habe und mir entgegengeschmettert wurde: "Aber das ist ein Mies van der Rohe!!!!!!" Okay.....

So ein paar Jahre (1,5 Jahrzehnte *hust*) meiner persönlichen Bildungshistorie (und ein paar Dutzend Kunstmuseenbesuche) später kann ich sagen, dass mir persönlich eine Mischung aus Bauhaus, skandinavischem Design und Jugendstil gut gefällt. (Der Freischwinger käme mir aber immer noch nicht ins Haus. ;)

Wobei ich mich praktischen Realitäten nicht verschließe und das Besteck in die Spülmaschine können muss (WMF, die schlichte Variante). Dafür besitze ich eine (silberfarbene) Art Deco Kaffeekanne und silbernes Kehrset (vom Wiener Flohmarkt).

Mischen und kombinieren finde ich interessanter und zwangloser, auch wenn ich einige Designklassiker sehr zu schätzen weiß. Ich habe fast 15 Jahre lang Art Deco Bugholzstühle von Bauhaus verwendet, die mir mein (Fast) Ex-Schwiegervater vererbt hatte. Die Designklassiker, die du nennst, Spring, sind immer noch aktuell. Ikea hat z.B. gerade eine Variante der Wagenfeld-Lampe ins Sortiment genommen.

Zum Thema Mischen und Kombinieren: Eine ehmalige Arbeitskollegin von mir sammelt alte Bestecke, die sie schön findet. Wenn sie Essen veranstaltet, dann legt sie verschiedene Besteckkombinationen auf, was oft zu interessanten Gesprächen führt.

Meine Meinung alsou: Pro Design und schöner Form, gegen unpraktische Standards und Konventionen. ;)
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21.12.2017
Da ist was dran´- in vielerlei Hinsicht, die ich alle nicht bedienen kann.

Ich erweitere mal meine Gedanken hinsichtlich der Architektur, des Designs und und und nach 45, und damit der Stunde Null, die es nie gab.
In jedem Bereich standen Könner innerhalb von durchaus "Seilschaften" bereit, die fast sofort vieles umsetzen konnten.
Und es ist vieles auch heute noch gerne gesehen.
Entwürfe und Ausführungen von Wagenfeld, Löffelhardt und Rams prägen unsere Alltagskultur.
Viele und wichtige Akteure habe ich nun unterschlagen.
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21.12.2017
Blechbesteck gab es in der DDR.
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21.12.2017
Silberputz: Geerbtes Geschirr mit Initialen! Der Silberputz gerade vor Weihnachten, dies jahrzehntelang. Bin Fan vom "Bauhaus", die haben die
moderne Gabel erfunden. Hatte beim Hausverkauf alles aus-
begreibet. Während der Besichtigung sagte die Innenarchitektin:
"Wollen sie hier Banquette feiern?" Das Zeug zum einschmelözen,
liegt auch so schlecht in der Hand.
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21.12.2017
Im Ernst, als Augen- und Geschmacksmensch dürstet es mich nach einer abgestimmten Zusammenstellung von A bis Z. Von Aal bis Zander, von Anfang bis zum Ende, und gewiss auch danach, dieses jeden Tag zu haben. Es ist doch machbar ohne großen Aufwand.
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21.12.2017
ja, ernsthaft jetzt, Drea.

Ganz meine Meinung, Apfel. Bis auf den Stahl ... das geht auch in schön.

Feucht v. L.
Bei dem Nachnamen fällt mir spontan lediglich Friedrich-Ernst von Garnier ein. Den bringe ich kaum mit Petersilie in Verbindung. Ich hoffe, wenn er sich damit jemals befasst, nimmt er die glatte; die krause bringt doch nix und kratzt im Hals ... auch bei sorgfältiger Bearbeitung durch ein wiegend geführtes Kochmesser.

@Sommerwiese
Unterschätze keineswegs das gesamte Zusammenspiel.
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21.12.2017
Wir richten uns da ganz klassisch nach den Vorgaben von Frederic von Garnier, der ja auch die berühmte Petersilie am Tellerrand erfunden hat.
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21.12.2017
Ernsthaft jetzt...
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21.12.2017
Aktuell, in der Weihnachtszeit, steht wieder das häusliche Zusammentreffen mit Freunden und Verwandschaft zum Essen, Klönen und langen Tischgesprächen an.

Damit verbunden sind auch Geschirre und Bestecke neben dem eigentlichen Essen, der festlich(er)en Kleidung eventuell und vielem anderen. Es soll wohlig angenehm sein in vielerlei Hinsicht.

Welche Geschirre und Bestecke verbindet ihr mit dem elterlichen, dem großelterlichen bzw. dem eigenen Haushalt?
Ist das überhaupt wichtig? Ist es ein Augenmerk, eine besondere Stimmung, etwas Festliches oder eher beiläufig?

"Blechbesteck", ein versilbertes oder gar Silberbesteck? Was kommt bei euch auf den Tisch?
Und, zu welchem Essen?

In diesem Zusammenhang sind mir immer wieder Entwürfe und Produktionen der späten 50er Jahre aufgefallen, die nicht mehr vertrieben werden; die aber viele Generationen noch erinnern bzw. benutzen.