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@MB, Gendern hilft natürlich nicht gegen Probleme, wenn die Problemverursacher am Hebel sitzen 🤷🏼♀️

... Jedoch gibt es da ein Argument, das noch zu wenig thematisiert worden ist: Die herkömmliche, normale deutsche Sprache wird in Abrede gestellt, und damit wird indirekt sogar das Deutschsein an sich in seiner Legitimität in Frage gestellt. Das betrifft nicht nur das Gendern, sondern auch die anderen Sprachverschlimmbesserungen unserer Zeit.
Sprache und Identität gehören zusammen.
Um diesen Punkt zu erläutern, müssen wir zunächst einen Blick auf die Eskimos Alaskas werfen – übrigens nicht auf Inuit, sondern auf andere Eskimos; die Inuit sind nur ein Teil der Eskimos, sodass die Begriffe keineswegs austauschbar sind. Martha Teeluk war eine Muttersprachlerin des Central Alaskan Yupik, einer Yupik-Sprache – die Yupik-Sprachen gehören zu den Eskimosprachen, ebenso wie die Sprache der Inuit dazu gehört. Teeluk schrieb folgendes über die (inzwischen aufgegebene) Sprachpolitik gegenüber ihrer Ethnie: "Jedoch sollte die Sprache nicht beiseite geschoben und als unwichtig betrachtet werden. Sie ist ein Teil von uns, und wenn sie verloren geht, ist ein Teil von uns weg. Wie würde es Ihnen gefallen, wenn wir Ihnen sagen würden, dass Sie Ihre Muttersprache nicht mehr sprechen sollten? Sie würden sich fühlen, wie viele Eskimos sich gefühlt haben, dass, wenn ihre Sprache mangelhaft war, sie es vielleicht auch waren.“
Teeluk beklagt also, dass ihre Sprache beiseite gewischt wurde. Diese Sprache ist jedoch – was überall auf dem Globus normal ist – sehr eng mit der Identität verwoben, und wer die Sprache als schlecht darstellt, tut dies mit der Identität insgesamt. Teeluk fragt auch rhetorisch: Wie würden Sie sich denn damit fühlen?
...
Komplettes Zitat aus:
https://www.achgut.com/artikel/gendern_sie_noch_oder_sprechen_sie_schon_wieder
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@stierfrau, es gibt keine „herkömmliche, normale deutsche Sprache“.
Es gibt generational diverse Sprache, Dialektsprachen, Vermischungen z. B. alemannischer und schwäbischer Sprache, diverse Platt-Sprachen (u.a. Westfälisch, Münsterländisch, Friesisch - obwohl Letzteres ein Abkömmling des Altwestnordischen ist, verwandt also z. B. mit dem Isländischen und Norwegischen), Masematte (eine spezifische Sprache in Münster, gemischt aus jiddischen und Rotwelschen Elementen),…
Sprache ändert sich nach Gegebenheiten und Migrationseinflüssen, sogar und auch durch bürokratische Eingriffe.
Niemand schreibt dir jedoch vor, zu gendern. Außer eventuell in beruflichem Zusammenhang, wenn dein Arbeitgeber dies vorgibt. Genauso kann er vorgeben, dass du nicht im Bikini zur Arbeit kommst. 🤷🏼♀️
So, und jetzt guck bitte nach, wieviele „migrierte“ Worte in deinem Post stecken, die „nichtdeutscher“ Herkunft sind. 🙄
Ich kann ja mal anfangen:
Argument
thematisiert
Legitimität
Identität…
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„Xanten“ (Pseudonym)
Der Hinweis mit dem Arbeitgeber ist schon mehr als sinnvoll. Mein Arbeitgeber hat seit einiger Zeit eine Gruppe von Auszubildenden etabliert die ein SOP (Regelanweisung) entwickelt hat wie genau einzelne Menschen oder ganze Gruppen unterschiedlicher Geschlechter anzusprechen sind.
Das hat eigentlich sehr gut geklappt und etabliert sich immer mehr. Ich habe ne Zeit gebraucht bis ich von "Damen und Herren" auf "Mitarbeitende" oder "Sehr geehrte Menschen" umgestiegen bin, mittlerweile hat das prima geklappt und führt - bis auf die ewigen Betonköpfe - auch nicht zu Konflikten.
Wer sich nicht an diese Regelung hält, bekommt nen Rüffel, aber keine Abmahnung.
Aber praktisch isolieren sich die "Verweigerer" selber und werden eher "belächelt".
Es funktioniert.
Wolfgang

„Böblingen“ (Pseudonym)
Eine SOP zum Gendern am Bau? 🥳🥳🥳😂😂😂
Das rückt das QM-System gleich in ein anderes Licht. Ihr Kölner habt echt Humor.
Diesen Gag klau ich mir. 🤭
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Es ist sicher von elementarer Bedeutung gerade mit den Absichten, die dem Gendern ja innewohnen, dass Diskriminierung/Diffamierung/Ausgrenzung vermieden wird.
Ich persönlich würde solche SOP Regeln als geradezu kontraproduktiv bezeichnen, gerade wenn sie Personen isoliert, sie als "Verweigerer" bloßstellt oder auch lächerlich machen will, damit diese eher "belächelt" werden.
Abnormität einer fehlgeleiteten Gleichförmigkeitsutopie mit der Konsequenz der von mir jedenfalls immer abzulehnende Ausgrenzung und Diffamierung aller Menschen.
Der Respekt, die Achtung und die Würde äußert sich nicht durch solche Regeln, die mehr trennen und polarisieren als überkommene Denkmuster in den Köpfen zu revidieren.
Aber evtl. braucht eine Gesellschaft diese Erfahrung, wie schlimm und menschenverachtend Umerziehungsmaßnahmen sprachlich und kulturell
sind. Aber wir in Deutschland haben ja schon Erfahrungen mit solcher Reeducations machen dürfen.
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@PeppermintPatty:
Ein Dialekt ist per Definition keine (eigene) Sprache.
Und es ist richtig, die Sprache verändert sich. Nimmt neue Wörter in sich auf, vergisst und verliert andere Wörter. Die Sprache lebt eben.
Zwanghafte Sprachänderungen haben aber noch nie wirklich funktioniert. Oder wie oft nutzt du das neue schöne Wort für "ich habe genug getrunken"? Das alte Wort für "ich habe genug gegessen" nutzen wir alle aber recht oft.
Dass du den Unterschied zwischen den Sprachvorschriften (was somit ja auch Denkvorschriften sind, denn das, was wir aussprechen, müssen wir erstmal gedacht haben) und dem Bikini am Arbeitsplatz (den mir mein Arbeitgeber übrigens gar nicht verbietet, den ich aber in meinem Betrieb allein aus Überlebensgründen, trotz dass bei uns oft von den Temperaturen her sehr heiss her geht, niemals tragen würde) wundert mich, ehrlich gesagt. Ich muss tatsächlich nicht gendern. Ich muss den Schwachsinn nur immer wieder irgendwo hören und lesen. Lässt sich leider nicht immer vermeiden.
Auch wenn das jetzt einen Shitstorm verursacht - biologisch gibt es nur zwei Geschlechter. Man ist entweder Mann oder Frau. Oder eben beides gleichzeitig - ein Hermaphrodit. Die Merkmale für diese beiden Geschlechter sind bekannt, die Bezeichnungen stehen auch in jeder Sprache fest. Ich bin z.B. einfach eine Frau.
Jeder Mensch, der sich anderes fühlt, als sein biologisches Geschlecht ihm vorgibt, darf das tun. Und auch entsprechende Bezeichnungen für seine Art ausdenken. Oder sich vorschreiben lassen. Die Bezeichnungen "Mann" und "Frau" sind aber schon besetzt. Egal, wie man sich dieses Jahr fühlt, das ändert nichts, absolut gar nichts an der Biologie. Egal wie weiblich sich ein biologischer Mann fühlt, es wäre ihm dringend geraten, eher Kontrolluntersuchungen auf Prostatakrebs und nicht auf Gebährmutterkrebs regelmässig wahrzunehmen.
Und wenn man schon den Ausweis ändern lassen kann, weil man eines Tages aufwacht und sich auf einmal einen virtuellen Penis oder eine virtuelle Vagina wachsen lassen kann (es wird sich ja keiner jährlich umoperieren lassen) - dann sollen wir fair sein und die Biologie komplett ignorieren. Dann gehe ich morgen meine Altersrente beantragen, denn ich fühle mich schon lange, wie mindestens 67.
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@stierfrau, ich merke schon, dass du dir nicht vorstellen kannst, wie man sich im falschen Körper fühlt. 🤷🏼♀️
Im übrigen hast du meinen Vergleich nicht verstanden. Es ging um Vorschriften am Arbeitsplatz, die zu befolgen sind. Nicht mehr und nicht weniger. Es war dabei völlig egal, wie es an explizit deinem Arbeitsplatz aussieht. Nenn es eine Metapher.
Und über Sprachen brauchen wir auch nicht diskutieren. Altwestnordisch ist nicht so dein Ding, nehme ich an.
Sei einfach glücklich, wie du lebst und genieße es. Aber urteile nicht über Dinge, von denen du nicht den Hauch einer Ahnung hast. 🙌
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@PeppermintPatty Amen. 😄👍

„Albstadt“ (Pseudonym)
Ich denke, fast jeder hier hat oder kann Mitgefühl für die Probleme der Menschen haben, die mit sich hadern, weil sie sich im Körper nicht richtig aufgehoben fühlen.
Stierfrau zu unterstellen, dass sie sich nicht vorstellen kann wie das ist, weil sie nicht gendern möchte ist daneben.
Da fühle ich mich auch gleich mit beleidigt.
Das Gendern ist auch für mich vorauseilender Gehorsam.
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@Rosinante, ich habe ja nichts dagegen, dass @stierfrau nicht gendern möchte. Ich fand nur den letzten Absatz ihres Posts recht süffisant. Vielleicht habe ich ihn ja auch falsch interpretiert. Ja mei…
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Du hast Recht, Altwestnordisch sagt mir nichts. Ich bin froh, dass ich mit Deutsch einiger Maßen klar komme.
Allerdings sagt Wikipedia dazu, dass "Altwest- und Altostnordisch sind zwei Dialektgebiete des Altnordischen". Es ist also auch ein Dialekt - nur eben nicht der Deutschen Sprache. Und nu? Das einzige, was ich dazu geschrieben habe, war, dass Dialekt per Definition keine eigene Sprache ist. Kennst du eine andere Definition von Dialekt, als ich? Dann bringe sie bitte und widerspreche mir. Auf Sachebene.
Doch, ich habe dein Vergleich sehr gut verstanden. Du hast meine Antwort nur nicht verstanden. Ja mei...
Soso, süffisant. Schönes Wort - übringens auch eine Leihe, ich glaube, aus dem Französischen? Meine Worte waren nicht süffisant. Sondern ironisch. Ist eine ganz andere Baustelle. Und meine Ironie richtete sich nicht gegen die Betroffenen - sondern gegen schwachsinnige Gesetze und moralischen Druck, der auf die Mehrheit ausgeübt wird.
Oh, ich bin auch einfach glücklich mit dem, wie ich lebe und geniesse jeden Tag. Danke für die guten Wünsche.
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@stierfrau, Friesisch als altnordische Sprache ist eine germanische Sprache - und ein Überbleibsel aus den diversen Sprachentwicklungen, die in Deutschland noch übrig geblieben sind. Insofern weit von einem Dialekt entfernt, sondern konkret eine andere Sprache, eher verwandt mit dem Englischen (das durch die Sachsen natürlich auch germanische Elemente gewonnen hat). Die meisten deutschen Dialekte können prinzipiell von Sprechern der sogenannten „Hochsprache“ verstanden werden, Friesisch jedoch nicht. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Plattdeutschen.
Ich habe das nur angemerkt, um zu unterstreichen, dass es durch die starken Migrationsbewegungen im Laufe der Jahrhunderte immer zu Änderungen, Lautverschiebungen und Aufnahme von Worten völlig anderer Sprachen kommt. So ist z. B. das Wort „Alkohol“ arabischer Herkunft - und wird „normal“ benutzt.
Es gibt keine „normale deutsche Sprache“. Es gibt eine bevorzugte Sprache im deutschen Sprachraum, die sich aber permanent ändert. So weit könnte ich dir entgegenkommen…
Ach, ich hab da noch einen Tipp für ein lesenswertes Buch - ist zwar schon vierzig Jahre alt, aber offenbar wieder aktuell: „Das Deutsche als Männersprache“ von Luise F. Pusch aus dem Jahr 1984.
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Wise Guys – Musik, Text & Arrangement: Daniel „Dän“ Dickopf, Leadstimme: Sari
Oh Herr, bitte gib mir meine Sprache zurück,
ich sehne mich nach Frieden und ‘nem kleinen Stückchen Glück.
Lass uns noch ein Wort verstehn in dieser schweren Zeit,
öffne unsre Herzen, mach’ die Hirne weit.
Ich bin zum Bahnhof gerannt und war a little bit too late:
Auf meiner neuen Swatch war‘s schon kurz vor after eight.
Ich suchte die Toilette, doch ich fand nur ein „McClean“,
ich brauchte noch Connection und ein Ticket nach Berlin.
Draußen saßen Kids und hatten Fun mit einem Joint.
Ich suchte eine Auskunft, doch es gab nur ‘n Service Point.
Mein Zug war leider abgefahr’n – das Traveln konnt’ ich knicken.
Da wollt’ ich Hähnchen essen, doch man gab mir nur McChicken.
Oh Herr, bitte gib mir meine Sprache zurück,
ich sehne mich nach Frieden und ‘nem kleinen Stückchen Glück.
Lass uns noch ein Wort verstehn in dieser schweren Zeit,
öffne unsre Herzen, mach’ die Hirne weit.
Du versuchst, mich upzudaten, doch mein Feedback turned dich ab.
Du sagst, dass ich ein Wellness-Weekend dringend nötig hab.
Du sagst, ich käm’ mit Good Vibrations wieder in den Flow.
Du sagst, ich brauche Energy. Und ich denk: “Das sagst du so…”
Statt Nachrichten bekomme ich den Infotainment-Flash.
Ich sehne mich nach Bargeld, doch man gibt mir nicht mal Cash.
Ich fühl’ mich beim Communicating unsicher wie nie –
da nützt mir auch kein Bodyguard. Ich brauch Security!
Oh Lord, bitte gib mir meine Language zurück,
ich sehne mich nach Peace und einem kleinen Stückchen Glück.
Lass uns noch ein Wort verstehn in dieser schweren Zeit,
öffne unsre Herzen, mach’ die Hirne weit.
Ich will, dass beim Coffee-Shop “Kaffeehaus” oben draufsteht,
oder dass beim Auto-Crash die “Lufttasche” aufgeht,
und schön wär’s, wenn wir Bodybuilder “Muskel-Mäster” nennen
und wenn nur noch “Nordisch Geher” durch die Landschaft rennen…
Oh Lord, please help, denn meine Language macht mir Stress,
ich sehne mich nach Peace und a bit of Happiness.
Hilf uns, dass wir understand in dieser schweren Zeit,
open unsre Hearts und make die Hirne weit.
Oh Lord, please gib mir meine Language back,
ich krieg hier bald die crisis, man, it has doch keinen Zweck.
Let us noch a word verstehn, it goes me on the Geist,
und gib, dass “Microsoft” bald wieder “Kleinweich” heißt
Wir gehen alle shoppen, beim last Sale, big sale, Cyber Monday, Black Friday. Das was da gefunden wird, ist doch nice. Danach noch ein Coffee to go, oder treffen uns zum lunch. Wenn man keine Zeit zum shoppen hat, kann man das Online machen, mit der Flatrate auf dem Smartphone oder mit W-Lan ist das doch kein Problem.
So viele arbeiten im Home Office, oder wenn sie in der Firma sind, sind sie im Meeting, Jour Fixe.... Die EM ist 2024 in Tschörmeny und wir schauen das nicht auf Großleinwand sondern gehen zum Public Viewing, oder vorm Smart TV.
Ganz ehrlich. Was macht da bitte noch ein * in einem Wort aus, liebe Forenschreiber*innen?
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@PeppermintPatty
Das ist bestimmt alles richtig, was du sagst. Habe ich auch mit keinem Wort widersprochen - kann ich gar nicht. Ich habe mich nirgendwo auf eine bestimmte Sprache, Dialekt oder sonst was bezogen. Ich habe nur gesagt, dass ein Dialekt laut Definition, die mir bekannt ist - und ich habe keine Andere bis jetzt gefunden - eben keine eigene Sprache ist.
Welche Varianten der Deutschen Sprache Dialekte sind, welche dagegen eben eigene Sprachen - keine Ahnung. Spielt aber absolut keine Rolle. Denn das habe ich weder abgestritten noch verneint oder dergleichen. Da bist du der Profi. Aber nichts, was du bis jetzt gesagt, hat dem Satz widersprochen, dass Dialekt keine eigene Sprache ist.
Und auch dass die Sprachen sich verändern und Worte aus anderen Sprachen aneignen ist ein ganz normaler Vorgang, dem ich auch in keinster Weise widersprach. Aber es geschah auf einem natürlichen Weg, die Worte waren neu und da und da hat man diese in die eigene Sprache übernommen, statt neue Wörter auszudenken. Absolut kein Problem.
Es funktioniert aber nicht, neue Wörter politisch vorzuschreiben. Egal wie moralisch richtig sie vermeintlich sind. Schon gar nicht einer Mehrheit. Denn - nochmal - das bedeutet den Menschen vorzuschreiben, was sie zu denken (denn ohne Denken funktioniert sprechen nicht) und zu sagen haben. Dagegen wehrt sich die Mehrheit.
Ich bin auch keinesfalls gegen der Veränderung unserer Sprache und Aufnahme neuer Wörter. Nur sollen die, die diese neue Bezeichnungen benötigen, für sich selbst welche ausdenken und sich daran halten. Für die Meisten gibt es schon das Alles. Ich bin zum Beispiel definitiv Frau und Mutter. Nicht Cis-Frau und Elternteil1. Und ich kenne viele, die einfach nur ein Mann und oft auch noch Vater sind. Diese Wörter sind alt und weiterhin gültig nach den alten Regeln. Die muss man nicht verändern.
Eine bilologische Frau, die sich wie ein Mann fühlt, wird aber nicht zum Mann, wenn sie sich zu einem erklärt und das sogar in den Pass rein schreiben lässt. Nicht mal dann, wenn sie sich entsprechend umoperieren lässt. Denn wenn auch aus irgendwelchen Körperteilen für sie ein Penis und ein Sack geformt werden und die Brüste entfernt werden, bei dem Rest bleibt sie eine Frau. Sie bekommt dadurch keine Samenstränge gewachsen und muss weiterhin darauf achten, dass sie bei Medikamentenmengen oder auch vielen anderen (vor allem gesundheitlichen) Themen ihre Biologie nicht vergisst. Denn bei manchen Medikamenten ist die Dosis, die für einen Mann notwendig ist, für eine Frau tödlich sein kann. Da habe ich vor einiger Zeit der Rosi in diesem Punkt ausdrücklich zugestimmt.
Es geht nicht darum, dass z.B. ich diese Person dann nicht mit "Er" und seinem neuen Namen ansprechen kann. Absolut kein Problem. Aber ein Mann ist er eben nicht. Wie er sich dann nennen mag, ist seine Sache - da kann er sich, wie gesagt, ein neues Wort gern ausdenken. Denn nicht ich bin eine Cis-Frau. Ich bin einfach eine Frau. Das Wort gibt es schon. Sie/er will keine Frau mehr sein - ist also keine Frau, kein Problem. Aber eben auch kein Mann. Sie ist dann - was weiß ich - ein T(rans)-Mann, ein W(unsch)-Mann oder oder oder. Der Phanasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Und ich werde mit Sicherheit dieses Wort dann gern für alle Personen übernehmen, die so sind wie er. Personen, die sich wirklich als Person anderen Geschlechts fühlen, brauchen keine Möglichkeit, ihren Geschlecht alle Jahre wieder ändern zu können. Sie sind froh, wenn sie als die Person anerkannt werden, als die sie sich fühlen.
Personen, die ihres Geschlechts aber unsicher sind, sind das immer. Nicht einmal im Jahr. Sie wachen heute auf und fühlen sich wie eine Frau. Und nach einer Stunde aber wieder wie ein Mann. Beziehen sich also erstens auch auf die alten Geschlechter. Und zweitens ist denen auch nicht damit gedient, dass sie einmal im Jahr einen neuen Pass beanrtagen können. Denn den vorherigen müssen sie ja wieder abgeben. Sie sind dann ein Jahr lang nur eine ?-Frau und dann ein ?-Mann. Das wird diese Personen nicht glücklich machen und das bestehende Problem nicht lösen. Sie brauchen eigentlich zwei Pässe, die sie dauerhaft mit sich tragen und sich mit dem Pass ausweisen, wie sie sich gerade fühlen.
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Ein sehr schönes Lied @GarantiertnichtmeinAbmeldegrund
Vieles davon wird tatsächlich genau so in unserer Sprache genutzt. Aber es hat keiner vorgeschrieben oder erwartet von uns, dass wir diese Wörter nur und ausschliesslich so nutzen. Es gibt keine schlechtere Benotung in der Schule/Uni, wenn man statt dieser neuer Wörter eben die alten gewohnten Wörter benutzt. DAS ist der Unterschied.

„Böblingen“ (Pseudonym)
Jetzt wird es politisch. Genderverbot in Österreich? Der Kanzler spricht: ....
https://www.derstandard.at/story/3000000204236/nehammer-will-binnen-i-in-verwaltunverbannen

endlich das bayerische Kabinett hat eine Entscheidung getroffen...Gendersternchen und ähnliche Zeichen sind ab sofort in Schulen, Universitäten, Behörden usw. verboten...es besteht also Hoffnung, dass wieder verständlich geschrieben und gesprochen wird...

„Xanten“ (Pseudonym)
ich gendere im beruflichen alltag. Es kommen sicherlich ab und an mal nachfragen was "sehr geehrte menschen" bedeutet, aber im prinzip klappt das prima.

In NRW kannst du das ja machen...also ich persönlich würde einen Brief mit einer solchen Ansprache als extrem respektlos einstufen und gar nicht erst beachten.
Warum reicht es denn einfach nicht mehr für "Damen und Herren"? Zumal ja heutzutage jeder ein Text- oder Mailprogramm mit der Möglichkeit von Schnellbausteinen nutzt. Wenn ich Sehr geehrte Damen und Herren, schreiben möchte, dann brauche ich dafür nur "sgd und F4" und meine komplette Anrede mitsamt dem Komma und zwei Leerzeilen steht da. Werde wohl nie verstehen, warum das jemandem zu viel sein kann...
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„Xanten“ (Pseudonym)
@seeangel
Nun das steht Dir ja frei, aber tatsächlich ist es die korrekte Ansprache für "sehr geehrte Damen und Herren" und es gibt eben3 Geschlechter.
Nun, es reicht nicht weil es eben mehr als Damen und Herren gibt. Die Frage ist nun wirklich einfach zu beantworten.
Ich sehe das auch nicht als Bevormundung, wir leben in einer Welt von Regelwerken die uns das Zusammenleben möglich machen, die haben ja nun meist einen Sinn.
Nun ja, ich arbeite auch mit Textmustern und bei uns ist das so voreingestellt, ich finde das echt praktisch. Es gibt ein Auswahlmenue und man nimmt sich was gebraucht wird.
Allerdings kann man zwischen mehreren unterschiedlichen Textvorlagen wählen, eine fängt z.b. mit "Hallo" an.
Bei uns im Unternehmen arbeiten mehrere Menschen die das Geschlecht "Divers" haben. Das ist ne amtliche Sache und das wird auch aehr wenig diskuttiert, ich denke die Menschen haben ein Recht eben nicht ausgegrenzt zu werden.
Im privaten ist mir egal was die Leute schreiben oder nicht, aber im beruflichen Alltag gibt es eben jenes vorgenannte SOP und abseits der üblichen Verdächtigen ist das auch ganz normal und in den gut organisierten Unternehmen so vorgegeben, ich meine es ist ein Gesetzt nicht irgendeine Nettigkeit. Bei uns im Labor arbeitet z.B. eine Transfrau, sie hat das 3. Geschlecht und ist damit nicht alleine. Ich habe einen Mordsrespekt für Menschen die sich für so einen schweren Weg entschieden haben.
Wolfgang


„Böblingen“ (Pseudonym)
Ich finde Bayern super. ❤️

Ne, du findest BayerInnen super 😉
In mir löst Gendern keinen inneren Widerstand aus und deshalb werde ichs auch weiterhin tun, vermutlich nicht immer, aber definitiv in Situationen in denen es mir wichtig erscheint zu betonen, dass alle Geschlechter gleich behandelt werden (z.B. im beruflichen Umfeld)
Finde der Podcast Mordlust zeigt, dass das alles auch sehr schnell normal werden und wirken kann.

„Böblingen“ (Pseudonym)
Für mich reicht doch eine Frau aus Bayern, also Bayerin. ☝️