Gendern - Bevormundung?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 931 Antworten

herzensucher...hast du denn schon mal Stellen ausgeschrieben? Und weißt du, was da so an Bewerbungen eingeht?

Seit mehreren Jahren ist es ja üblich, dass Stellen mit m/w/d ausgeschrieben werden [müssen]. Ich zumindest habe nicht erlebt, dass sich jemand in der Bewerbung als divers bezeichnet hat.

Was du als "geschlechtergerecht" bezeichnest, ist ja nicht allgemein gültig. Zumindest sind Ansprachen mit *innen oder ähnlichen Zeichen unhöflich und respektlos und schon alleine deshalb abmahnwürdig.

Ich habe es tatsächlich in Bewerbungsverfahren mehrfach erlebt, dass sich Personen weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen und ich empfinde es auch nicht als schwierig, einen Menschen zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs nach dessen Pronomen zu fragen. Das nenne ich Höflichkeit.

Ich empfinde Ansprachen mit *innen überhaupt nicht als respektlos. Dass man dies als abmahnwürdig einstuft, finde ich...um es mal ganz sachte auszudrücken...mehr als fragwürdig. Da fielen mir ganz andere Gründe ein, jemanden abzumahnen.

Edit wg. automatischer Worterkennung.

@seaangel: ich habe mich auf folgende Aussage von Magic Barista bezogen;

"Es geht um Ämter, Behörden, Schulen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Da hat nun Gendern wirklich nix verloren.
Es fehlt der Wille der Mehrheit, hier wird es zur Belästigung."

Es geht bei der geschlechtergerechten Ansprache um die Gleichbehandlung von Menschen.
Artikel 3 des Grundgesetzes: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden."

„Lünen“ (Pseudonym)

All jene die das sprachliche Gendern verbal und schriftlich befürworten vernachlässigen die Bedürfnisse von Menschen mit Legasthenie, Behinderungen unterschiedlicher Weise die lesen und sprechen erschweren, Menschen mit ausländischer Herkunft im Versuch Deutsch zu lernen, alte Menschen denen das sprechen an sich schlechter ergeht u.v.m.

Es ist eine Farce dabei von Gleichgewicht oder Gleichberechtigung oder Respekt zu reden!

„Olpe“ (Pseudonym)

Naja … kurz mal einklink, das Behördendeutsch ist auch ohne Gendern für Menschen mit sprachlichen Handicaps welcher Art auch immer…schon eine oft unüberwindbare Herausforderung. Auf der anderen Seite gibt es hier und da bereits entsprechende alternative Quellen in einfacher Sprache und oder Audio/visuell usw…. Das kannste jetzt nicht nur aufs Gendern schieben…wichtig finde ich, das es keine Pflicht ist bzw werden sollte- aus meiner Sicht

„Lünen“ (Pseudonym)

Es geht hier nicht um Behörden sondern den Alltag! Es ist keine Alternative leichte und einfache Sprache anwenden zu können oder müssen, denn diese gibt es nicht für jeden Bereich.

„Olpe“ (Pseudonym)

Das ist für einen großen Teil der Menschen die Du genannt hast der Alltag… Harz 4, Grundsicherung, Eingliederungshilfe, Pflegekasse, Jobcenter… hab ich was vergessen?

„Lünen“ (Pseudonym)

Ja, die Realität hast Du vergessen 🤷‍♀️
denn Deine Aufzählung ist kein Alltag.

„Olpe“ (Pseudonym)

Aber es ist doch nicht verpflichtend Psyche… meines Wissens nicht… oder hab ich was verpasst?

„Olpe“ (Pseudonym)

Achso ok, ja klar…. Verpflichtend wäre für mich ein NoGo und ich bin mir ziemlich sicher das das überhaupt nicht zur Debatte steht

Aber wünschen kann man sich natürlich viel wenn der Tag lang ist 😀

Warum macht es nicht jeder so, wie er es für richtig und praktikabel hält? Es gibt Alternativen, in dem man 'Sehr geehrte Damen und Herren', Kolleginnen und Kollegen, was auch immer nutzt oder grenzt das auch jemanden aus? Die Frage ist Ernst gemeint.
Die meiste Zeit meines Lebens habe ich mich genauso gesehen gefühlt, wie meine männlichen Kollegen. Rosa habe ich erst kurz vor 30 entdeckt und ich hatte Mathe-Leistungskurs (eine schlechte Entscheidung, weil ich ein faules Herzchen gewesen bin).
Trotzdem kann ich nachvollziehen, dass man getriggert ist, weil man es für sich selbst oder in seinem Umfeld anders erlebt.
Die letzten 4 bis 5 Jahre nehme ich beruflich schon Veränderungen war. In manchen Situationen scheint es, als wäre es ein 'Jungs-Club' und die Mädels einzig als Feel-good-Beiwerk da. Das hat aus meiner Sicht aber viel mit einer grundsätzlichen Haltung von Menschen zu tun. Ich persönlich habe kein Bedürfnis zu gendern, finde aber Themen wie das Gender-Pay-Gap und den offenen Umgang damit gut.

...Nein @Herbstlicht .. ich habe quer gelesen und darauf reagiert ..

Also quasi auf den Gedanken das Gendern verpflichtend eingeführt werden müsste, weil das bei Freiwilligkeit sonst nie etwas wird ..

Und das sagt ja quasi schon alles aus für mein Empfinden....


Wenn du meinst du hättest quergelesen, }Psyche{, dann solltest du aber darüber in Kenntnis gesetzt werden, dies auch tatsächlich beherrschen zu können.
Es bedeutet nämlich, sich einen Überblick über den Inhalt eines gelesenen Textes in kürzester Zeit zu verschaffen, um diesen dann eben sinngemäß evtl. wiedergeben zu können.

Sich an einem Satz, von einem Posting einer Userin hochzuziehen, der noch nicht einmal so wiedergegeben wurde wie dort geschrieben steht, ist schlichtweg ein Wiedergeben falscher Tatsachen.

Keine(r) ausser PeppermintPatty 🚙
hatte sich für ein Einfordern positioniert, dies allerdings für die offiziellen Stellen.
Das bedeutet im Umkehrschluss ebenso wenig, dass jede(r) deutsche Bundesbürger*In dann dazu gesetzlich verpflichtet wird im Alltag zu gendern.

Hier nochmal das Zitat von PeppermintPatty, heute 12:02 ⬇️:

Nee, @MB, gerade die offiziellen Stellen müssen das einführen und einfordern. Freiwillig geht da nix, das wissen wir doch spätestens seit „freiwilligen Selbstverpflichtungen“ von Unternehmen - darum kümmert sich doch da kein Mensch....

Als älterer Mensch erinnere ich mich noch gut daran, dass unsere Sprache neben "Herr" und "Frau" in der Ansprache noch eine dritte Möglichkeit kannte. Fräulein. Wann ist uns das eigentlich abhanden gekommen? Ist diese Entwicklung eigentlich als diskriminierend zu sehen oder andersherum?

@Justme63: Das kenn ich tatsächlich auch noch. War nicht dabei auch Diskriminierung das Thema, weil man damals sagte, es würde ja auch niemand 'Herrlein' sagen?
Sprache entwickelt sich natürlich weiter. Das ist auch legitim. Aus meiner Sicht verlottert sie allerdings gerade, was aus meiner Sicht mit einer Änderung von Kommunikationsmedien zu tun hat. Früher gab es auch einen Unterschied zwischen Umgangssprache, dem gesprochenen Wort und der Sprache in Schriftform. (Oh Gott, es ist offiziell, ich werde alt). Aber das ist beides ein anderes Thema.

@justme: Das Fräulein war der Begriff für eine unverheiratete Frau. Fräulein und Frau haben das gleiche Geschlecht, aber der Begriff "Fräulein" ist ein Diminutiv und impliziert in mehrfacher Hinsicht, dass ein Fräulein eine nicht vollwertige Frau ist. Im Amtsdeutsch wird dieser Begriff seit 1972 nicht mehr benutzt.
Hier ein Link zu einem Spiegelartikel:
https://www.spiegel.de/geschichte/wie-fraeulein-1972-aus-dem-amtsdeutsch-verschwand-ende-der-verzwergung-der-frau-a-ce06fa2d-d683-4cb9-a1d1-c4a16a42d1f9

@TakeAChanceHH: Ich bin auch der Meinung, dass im privaten Bereich alle so kommunizieren können wie sie es wollen.
Allerdings kommen Behörden wegen Artikel 3 des GG nicht um eine geschlechtergerechte Ansprache herum. Daher haben auch staatliche Stellen nur einen geringen Ermessensspieltraum (siehe den Link von Mart7 am 11.12.23).
Falls das Urteil aus dem Sommer 2022 gegen die DB auch auf Behörden übertragbar ist, hat Markus Söder (siehe Zitat von Seaangel am 06.12.23) totalen Unfug geredet. Er hätte dann etwas versprochen, was er nicht halten dürfte, er hätte dann am rechten Rand gefischt und dem Gericht seinen blanken Hintern gezeigt

@herzensucher, Danke, dass du noch einmal Art. 3 GG auf den Plan bringst. Vielleicht führt es ja dazu, dass der/die Eine oder Andere sich mit dem GG befasst und sieht, wie weit es eigentlich geht - bzw. was schon alles berücksichtigt werden sollte, wenn man es genau befolgen würde.

Was mich irritiert: Was ist denn schlecht an Gendergerechtigkeit? Ich nahm immer an, dass Menschen sich wohl damit fühlen, gerecht zu handeln. Schon kleine Kinder haben einen Gerechtigkeitssinn, den sie oft vehement vertreten.
Was mich noch mehr irritiert, ist die Tatsache, dass sich so viele Frauen ausgerechnet gegen das Gendern aussprechen, obwohl es natürlicherweise auch den Frauen zugute kommen soll. 🤔
Dass die Versuche, Gendergerechtigkeit sprachlich umzusetzen, komisch klingen, umständlich und nicht vollkommen sind, ist mir auch klar. Aber schließlich ist es ein neues Feld - leider - und man muss Erfahrungen sammeln und erst austesten, was angenommen wird und was nicht. Auch wenn man in offiziellen Dokumenten gegenderte Begriffe einführt - da ist doch nichts in Stein gemeißelt.

Eigentlich ist diese Diskussion viel Lärm um nichts. Ein bisschen Wackeln an sprachlicher Bequemlichkeit, Papierkram, und vor allem Nachdenken beim Sprechen wird verlangt. Allein Letzteres ist offenbar schon zu viel.

„ Es kann dazu führen, dass Texte und Sprache komplexer werden und in manchen Fällen die Lesbarkeit erschwert wird. Es erfordert eine bewusste Auseinandersetzung mit der Sprache und eine Veränderung der Gewohnheiten.“
Echt tragisch. 🙈
Quelle: https://www.capito.eu/gendern-nervt/#

„Böblingen“ (Pseudonym)

Das ist doch alles Augenauswischerei.
Was bringt es real.
Wenn ich heute eine Marketing Lady suche,dann schreibe ich m/w/div aus, aber nehme dann doch nur eine Frau.
Beim Lagerarbeiter ist es analog.
Die anderen Geschlechter fühlen sich jetzt zwar abgesprochen, haben aber nicht den Funken einer Chance. Sie dürfen leere Kilometer laufen.
Willkommen in der Realität.
Eine großartige Errungenschaft. 😂😂😂

Beim Gendern bin ich für eine Volksabstimmung und dann ein Gesetz im Verfassungsrang. Der Unsinn muss ein Ende haben.

„Xanten“ (Pseudonym)

Meine Güte was für eine Aufregung.Art. 3 wurde genannt. Fertig ist das Ding.

Diese seltsamen Stereotypen die dann von den ewigen Betonlöpfen im Trollkostüm durchs Dorf gejagt werden sind doch unwichtig.

Arbeitgeber besetzen heute gerne typische Männerberufe mit Frauen. Das fängt bei der Betonbauerin (früher Maurerin) an, geht in meiner Branche über Trockenhauerinnen bis hin zu Baumaschinenmechatronikerinnnen.

Menschen haben ein Recht entsprechend ihrem Geschlecht angesprochen zu werden, das ist eine Frage des Respekts.

Wolfgang

„Böblingen“ (Pseudonym)

Die politische Mitte ist längst nach rechts weggebrochen. Das ist Fakt in ganz Europa.
Asyl, Krieg, Energie und natürlich Gendern erzeugen Wut.
Es braucht einen neuen gesellschaftlichen Konsens, sowohl das Grundgesetz, das Asylrecht und auch die Genfer Konvention sollten auf unsere aktuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Das geht nur mehr über eine Volksabstimmung.
Der Souverän soll entscheiden was er will, die Eliten haben keine Vorbildwirkung mehr.

Man kann am Volk nicht dauerhaft vorbei regieren.

Das ist nur Futter für die AfD.

Die Anteil des Gendern ist natürlich klein im Verhältnis zu dem Rest der Problematik.

Gerade wenn die Justiz beginnt Politik zu machen, dann wird es richtig explosiv.

Die Menschen haben die Schnauze voll.

Ich hoffe in Deutschland wirklich auf die CDU/CSU, dass sie die rechten Wähler überzeugen kann. Die Stimmen für die AfD sind richtig giftig.

Österreich steht vor dem gleichen Problem.
Die FPÖ hat aktuell 32% Zustimmung. 😩

Ich bin derzeit wieder im Interim Management tätig und stehe für den Übergang. Da sieht man wirklich sehr viel. Gendern hilft definitiv nicht. Es löst keine Probleme, erhält keinen Arbeitsplatz und kostet nur Geld.