Gendern - Bevormundung?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 931 Antworten

„Olpe“ (Pseudonym)

Ein68er.... 10:09 ... nope

„Schleswig“ (Pseudonym)

@ Minty... da hast du absolut recht, so wird das eher nix mit interessanten Diskussionen bei unterschiedlichen Sichtweisen. Aber unkommentiert wollte ich es auch nicht lassen. .....ein Teufelskreis😊

Nur bei unterschiedlichen Sichtweisen sind Diskussionen überhaupt sinnvoll, ansonsten wärs ja ein Selbstbestätigungsgespräch unter Gleichselbstzufriedenen.

Aber möglicherweise kommt es auf den Ton bei den Diskussionen an, bzw wie emotional sie geführt werden...

„Xanten“ (Pseudonym)

Ich glaube das ist ganz einfach.

Es gibt 3 Geschlechter und die spreche ich höflich und damit " entsprechend " an.

Ich respektiere also das jeweilige Geschlecht aus Respekt und Höflichkeit.

Es gibt 3 Geschlechter und ich behandle die alle gleich. Ganz ganz einfach.

Ich verstehe die Aufregung nicht lieber User:innen.

Wolfgang

Als ob wir in Deutschland keine anderen Sorgen hätten.
Dabei ist es so einfach: Wer möchte, kann den Stern und das große "I2 in der Mitte nutzen. Es ist im privaten Bereich kein Muss. Zeitungsredakteure können ebenfalls gendern, wenn sie möchten, oder müssen es, wenn die Verlagsleitung es möchte.
Stellenanzeigen müssen geschlechtsneutral formuliert sein.
Behörden sollten gendern, um die Adressaten zu respektieren, denn sonst (@Seeangel) kann Dich das Finanzamt als "Sehr geehrter Herr ...) anschreiben.
In den Bildungseinrichtungen wird immer noch gemäß der Regeln des Rates für deutsche Rechtschreibung bewertet.
Herr Söder läuft mal wieder einer angenommenen Mehrheit hinterher und die Konservativen beschweren sich über Sprachverbote.
Frau kann sogar Scherze über das Gendern machen, ich liebe z.B. das Hähnchen*Innenfilet..

herzensucher...es gibt im geschäftlichen Schriftverkehr genau drei Anreden:

Sehr geehrte Damen und Herren (wenn man mehrere Personen anschreibt)
Sehr geehrte Frau XY (wenn man eine Frau anschreibt)
Sehr geehrter Herr XY (wenn man einen Mann anschreibt)

ich weiß nicht, was du mit deinem Hinweis aufs Finanzamt sagen möchtest...

@Seaangel: ich wollte Dir damit sagen, dass wir bereits gendern, wenn wir bei einer Anrede zwischen zwei Geschlechtern differenzieren. Nun setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass es zwischen "dezidiert männlich" und "dezidiert weiblich" eine Grauzone gibt. Und diesen Menschen steht ebenso eine geschlechtsspezifische Anrede zu wie Dir als Frau und mir als Mann (das nennt frau Höflichkeit). Ansonsten könnten Behörden per Dienstanweisung auch auf das generische Femininum umstellen, deswegen mein Hinweis auf das Finanzamt. Oder die Behörden lassen für unverheiratete Frauen das Fräulein auferstehen und machen so aus einenm Femininum ein Neutrum. Söder kann eine Menge, aber nicht die Regeln des geschäftlichen Schriftverkehrs ändern.
Und wie Mart7 schrieb: Sprache verändert sich im Laufe der Zeit.

Mart7, was du beschreibst ist doch nicht neu...das wird seit den 80ern oder gar seit den 70ern zuweilen so gemacht, ich weiß gar nicht mehr genau, wann wir damit begonnen haben.

Spätestens, seit ein großer Teil der geschäftlichen Korrespondenz per E-Mail abgehandelt wird ist das absolut üblich. Zumindest, wenn man den Vornamen des Gegenübers kennt. Kunden oder Geschäftspartner, mit denen man häufig telefoniert, spricht man sogar gerne mit "Liebe Frau XY" an.

Ja, Sprache verändert sich, aber deshalb muss es doch nicht sein, dass wir beispielsweise von Kolleg*innen, Lehrer*innen usw. sprechen. Das ist eine absolut respektlose Ansprache, da sie tatsächlich niemanden anspricht. Korrekt ist Kolleginnen und Kollegen, Lehrerinnen und Lehrer...soviel Zeit und soviel Respekt muss einfach sein.

herzensucher..."gendern" heißt das erst seit ein paar Jahren. Bereits in den 70ern wurde es normal, dass beide Geschlechter angesprochen werden...das Fräulein wurde bei der Gelegenheit auch abgeschafft. Seit dem lief das unter der Prämisse höfliche, respektvolle und gleichberechtigte Ansprache.

So wie ich es verstanden habe, will Söder nicht die Regeln des geschäftlichen Schriftverkehrs ändern, sondern die seltsamen Blüten mit Binnensternen, Unterstrichen und anderen seltsamen Auswüchsen. Und ich bin sehr froh, dass er das so sieht.

@Seaangel: Wie würdest Du den eine Gruppe von Menschen höflich, respektvoll und gleichberechtigt ansprechen, in der sich Menschen befinden, die sich weder als männlich noch weiblich ansehen?
Er kann die höfliche, respektvolle und gleichberechtigte Ansprache an Menschen bei Behördenanschreiben verändern, alles andere ist nur leeres Getöse. Söder bettelt um Applaus aus der rechts-konservativen Ecke und biedert sich dort an.

@Seaangel:
Dein Post vom 06.12:
"O-Ton Markus Söder
"Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen".
Da haben wir Glück in Bayern..."

Dein Post vom 07.12.:
"Es kann doch nicht sein, dass Leute wie du und ich, oder Herr Söder, darüber entscheiden..."

Ich sehe da einen gewissen Widerspruch in Deinen Aussagen.
Es ist faszinierend, dass sich Söder auf das Gendern stürzt, während in Bayern nach dem Wintereinbruch der öffentliche Nahverkehr zusammenbricht. Das nennt ich Prioritäten setzen.

Im Nahen Osten und in der Ukraine sterben täglich hunderte von Menschen.
Die Tafeln in Deutschland werden überrannt.
Alle drei Tage wird eine Frau in Deutschland umgebracht.
Der Klimawandel schreitet voran.
Und die CDU in BaWü kümmert sich ums Gendern.
Ist schon klar, dass man Prioritäten setzen muss.

herzensucher...irgendwie hast du noch nicht verstanden, worum es geht.

Ja, es gibt viele Probleme in der Welt und in Deutschland. Genau deshalb ist es ja auch so unverständlich, dass diese komische Genderei eingeführt werden soll. Unsere Sprache hat so viele Möglichkeiten, Menschen korrekt, höflich und respektvoll anzusprechen. Wozu soll es gut sein, bei der Ansprache "*innen" zu verwenden? Oder warum heißt jetzt das Studentenwohnheim Studierendenwohnheim und das Schwesternwohnheim Pfleger*innenwohnheim...derartige Bezeichnungen braucht kein Mensch, zumal sie unserer Sprache weder in Wort noch in Schrift entsprechen.

Um bei deinem Beispiel Finanzamt zu bleiben, bisher lautete die korrekte Ansprache "sehr geehrter Herr Name" oder sehr geehrte Frau Name". Möchtest du künftig Briefe bekommen in denen du mit "sehr geehrte*r Steuerzahler*in" angesprochen wirst? Also, ich möchte das nicht.

Deswegen ist es so wichtig, dass jetzt gehandelt wird und dem Unfug ein Riegel vorgeschoben wird...bevor es sich noch weiter ausbreitet.

Übrigens, Herr Söder will genaugenommen gar nichts ändern, er will nur, dass wir auch zukünftig respektvoll bleiben...und das geht nur, wenn wir an den Regeln nichts ändern und weiterhin nach der DIN 5008 schreiben.

@Seaangel: Das Studentenwohnheim nutzt das generische Maskulinum. Ich wäre mit Studentinnenwohnheim einverstanden.
Das Schwesternwohnheim hat ausgesorgt, da auch immer mehr als Mann lebende Menschen dort wohnen. Und das Pfleger*Innenwohnheim spiegelt diese Realität wieder.
Ich kann mit "Steuerzahler*in" prima leben.
Der als Frau geborene Sohn eines Bekannten bestimmt auch. Und diverse Diverse aus dem Umfeld meiner Kinder auch. Und wenn ich firmenintern kommunizieren, benutze ich auch das Sternchen und das große "I".
Söder und Co laufen den konservativen und rechten Medien hinterher. Was spricht dagegen, eine größere Menschengruppe so anzusprechen, dass sich alle angesprochen fühlen. Ich glaube, diesen Ansatz nennt frau "Höflichkeit".

Offenbar kann man das unterschiedlich sehen...für mich hat das nichts mit Höflichkeit zu tun...ganz im Gegenteil. Wenn schon, dann müsste es heißen Pflegerinnen- und Pflegerwohnheim oder auch Pfleger- und Pflegerinnenwohheim. Die Ansprache mit dem "*I" ist für mich unhöflich und respektlos, denn damit spricht man genau Niemanden an. Man läuft nur einem gewissen Trend hinterher...sonst nichts.

Es ist nicht verwerflich, wenn wir uns in dieser Angelegenheit dann eben konservativ zeigen, um bei deiner Sichtweise zu bleiben.

@ Seaangel

Offenbar kann man das unterschiedlich sehen...für mich hat das nichts mit Höflichkeit zu tun...ganz im Gegenteil. Wenn schon, dann müsste es heißen Pflegerinnen- und Pflegerwohnheim oder auch Pfleger- und Pflegerinnenwohheim. Die Ansprache mit dem "*I" ist für mich unhöflich und respektlos, denn damit spricht man genau Niemanden an. Man läuft nur einem gewissen Trend hinterher...sonst nichts.

Es ist nicht verwerflich, wenn wir uns in dieser Angelegenheit dann eben konservativ zeigen, um bei deiner Sichtweise zu bleiben.

es ist gramthikalisch falsch. Bei einer gemischten Gruppe von Männern und Frauen wird das generischer Maskulinum genutzt. Nur bedeutet das Wort Plegerheim das Pleger aus Bereich Alten-, Kranke- und Heilerziehungplege drinne wohnen. Also müsste man es noch difizieren. Die korekte Schreibweise war Krankenplegerheim oder Krankenschwesterheim.

@spike50:
"Die Ansprache mit dem "*I" ist für mich unhöflich und respektlos, denn damit spricht man genau Niemanden an." Das ist eine steile These...
Die Nutzung eines Wortes mit Gendernstern und Binnen-I ist "gramathikalisch" dann richtig, wenn es an der richtigen Stelle mit der richtigen Endung im Satz steht. Und natürlich geht es auch um das generische Maskulinum. Wir können es auch mit dem generischen Femininum tauschen, das liest und spricht sich flüssiger.

„Xanten“ (Pseudonym)

Ich meine glücklicherweise ist es privat ja jedem selber überlassen ob er gendert. Die Din 5001 sagt nix dazu und im Beruf gibt üblicherweise der Arbeitgeber die Ansprachen vor, daher kann ich die Aufregung nicht verstehen.