Gendern - Bevormundung?

in „Rundum Leben“

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Ich fühl durch nicht–gendern ganz bestimmt nicht weniger als Frau, weniger angesprochen oder weniger gleichberechtigt.

Finde es schon recht übergriffig, wenn Andere sich anmaßen alle Frauen in einen Topf zu werfen nur weil es der eigenen Weltsicht in den Kram passt.

@Pizzaprinzessin

Bedauerlich, daß Du es als Übergriff empfindest, wenn ich nur feststelle, daß Frauen in unserer Sprache keine angemessene Würdigung finden.
Von einem Übergriff bin ich weit entfernt. Es wäre einer, wenn ich Dir vorschreiben würde, was bzw. wie Du zu fühlen hast. Das habe ich mit keinem Wort getan.
Selbstverständlich darfst Du Dich mit einer vorwiegend Männer erwähnenden Sprache wohl und nicht ungleichberechtigt fühlen. Es wurde uns ja auch über Jahre anerzogen.
Nichtdestotrotz ist die Maskulinität unserer Sprache eine Tatsache. die erwähnt, als Mißstand erkannt und konstruktiv verbessert werden darf bzw. sollte.
Es gibt nämlich auch ne Menge Frauen, die sich nicht damit wohlfühlen.

@Ein68er


>> Selbstverständlich darfst Du Dich mit einer vorwiegend Männer erwähnenden Sprache wohl und nicht ungleichberechtigt fühlen. Es wurde uns ja auch über Jahre anerzogen. <<<


Und wieder bist Du recht übergriffig und sprichst allgemeingültig.

@PeppermintPatty

>> Wenn du etwas dagegen hast, dass Frauen sprachlich berücksichtigt werden, ist das natürlich deine Sache.<<

Wo genau habe ich das behauptet?
Ich wehre mich nur gegen die Allgemeingültigkeit, mit der der User das gesagt hat und habe geschrieben wie ich das für MICH empfinde.

Ich habe die Tage bei einem deutschen Krimi im TV mal wirklich bewußt gendern wahrgenommen und ich hatte dabei ein recht befremdliches Gefühl. Weil in der Situation verstand ich mit der Endung *innen vom Sachverhalt nicht, was diese nun mit "Frauen" zu tun hat. Es hat bei mir erst verzögert "Klick" gemacht.
Da habe ich bewusst wahrgenommen,wie gewöhnungsbedürftig sich gegenderte Sprache anhört.
Aber es ist halt auch eine Gewohnheitssache.
Sprache unterliegt immer einem gesellschaftlichen Wandel. Mit der Zeit etablieren sich sprachliche Änderungen.....
Was akzeptiert wird , wird angewendet und im tgl Sprachgebrauch übernommen.
Oder eben auch nicht.
Die Zeit wird es zeigen.

Der Mißstand der maskulinen Überpräsenz in unserer Gesellschaft, wird meines Erachtens sich nicht nur über gegendert Sprache ändern.
Eine Veränderung der Haltung, des Geistes und des Verhaltens pro Frauen, wird sich eher durch selbstbewußte Frauen verändern, die auf ihre Rechte bestehen.

„ Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

Unbekannt

(Wird dem amerikanischen Supermarktleiter Frank Outlaw seit 1977 zugeschrieben, auf manchen Zitatseiten auch als Talmud-Zitat ausgewiesen, eine ähnliche Version wird Charles Reade zugeschrieben, geht möglicherweise auch auf ein chinesisches Sprichwort zurück)

Genau deswegen ist mir persönlich Sprache wichtig, in ihr wird deutlich, wie wenig reflektiert wir oft denken - ich selbst nehme mich da nicht aus.

Ich halte die oben zitierten Zusammenhänge für realistisch und hege die Hoffnung, dass - wie @Teja schon anmerkte, langsam die Sprache angenommen wird und letztlich die Realität unserer Gesellschaft in Richtung Geschlechtergerechtigkeit ändern kann.

Ich werde Gendern nie akzeptieren und laut Umfragen auch über 80% der Deutschen. Ich kann mich einfach damit nicht anfreunden und es hört sich befremdlich an. Darum sollte in öffentlichen Gebäuden und Anstalten auch normales Deutsch gesprochen und geschrieben werde (Empfehlung auch des deutschen Rechtschreibrates).
Was jeder Privat macht, ist seine Angelegenheit.

Ich muss immer wieder daran denken, was (nicht nur) in Deutschland schon alles bejammert wurde an Veränderungen und längst Normalität ist...
Gurtpflicht: "Weeltuntergang!"
Neue Postleitzahlen: "Weeeltuntergang!!"
Rauchverbot in Kneipen etc: "Weeltuntergang!"
Euro: "doooppelter Weeltuntergang!"
Neue Kontonummern: "Weeltuntergang!"
uswuswusw

Und das Geschwafel vom Untergang der "teutschen Sprrrachkulturr!!" wird gern zackig von Menschen vorgetragen die große Mühe mit eben dieser haben...
Könnte lustich sein...isses aber nicht.

Mir wäre ebenfalls das generische Femininum am liebsten, weil die feminine Form (fast) immer die maskuline beinhaltet (Bsp.: MECHANIKERin, KOeCHin, AeRZTin...usw. ),
einen geschriebenen Text nicht schwerer lesbar macht und ohne Sonderzeichen auskommt und weil Jahrhunderte lang das generische Maskulinum verwendet wurde, was definitiv nur die männliche Form beinhaltet.

Ich hab das Gefühl, es schleicht sich gerade eine alternative Sprachweise ein, mit der ich deutlich besser leben kann, als mit diesen Gendersternchen und diesem *innen.

Paar Beispiele, die mir in den letzten Wochen über den Weg gelaufen sind:

Mitarbeiter*innen: Mitarbeitende
Käufer*innen: Kaufende
Arbeiter*inner: Arbeitende
Läufer*innen: Laufende
Teilnehmer*innen: Teilnehmende

Persönlich käme ich mit dieser Variante gut klar. Wäre auch eine Umgewöhnung, aber fiele mir sicher nicht so schwer, wie dieses abgehackte *innen.

Mich interessiert es einfach nicht.. wer meint, er bräuchte eine besondere Hervorhebung seines Geschlechts hat halt Pech gehabt.. und nrsucht sich nicht angesprochen fühlen (ist ja sein Problem was ihn anspricht) ich kann einfach nicht jeden Unsinn mitmachen.. für jede Sonderform von Mensch ein Anhängsel wird bisl nervig... dumme, bunte oder besonders gestaltige bekommen bei mir auch nix extra.. muss man halt mit klar kommen keine Extrawurst zu bekommen aus Mitleid, Minderheit, Besonderheit oder so. Gebärende Person als Synonym für Mutter wäre ja auch "seltsam". Oder z.b. Lehrer - Begriff der geschlechtsneutal auf Grund des Verbs lehren hervorgehen, wäre sonst ein Missbrauch deutscher Sprache. Was fem. Strömungen da versuchen ist faktisch eine Bevormundung. Oder Themen wie feministische AussenPolitik , all soetwas ist ideologiebasiert und offensichtlicher Nonsens*innen.

Im Job muss ich gendern. Privat finde ich das eher schwierig und kann mich nur schlecht umgewöhnen. Ich finde das auch befremdlich die Personen mit Vor- und Nachnamen anzusprechen um Herr/Frau zu umgehen oder die Verwendung von Namen generell zu vermeiden. Ich weiß nicht, ob das überhaupt auf Dauer bestand hat - wenn man liest, dass sich gerade einmal um die 300 Personen auf divers haben umschreiben lassen 🤷‍♀️ abwarten.

Schöner Beitrag von Frau Vera Birkenbihl das man gleich Bedingungen schaffen kann/soll aber mann und frau unterschiedlich bleiben -.. ich mag diese patente im leben stehende frau, weil sie so ist wie sie ist (mensch, verstand und praktisch/logisch) wenn es so einfach gedacht wäre das man rein mit Sprachen Menschen für Dinge ausschließen könnte nur weil sie nicht mein Geschlecht haben, wieso nennen wir Waffen, Gewalt, Krieg, Leid, Krankheit .. um. Dann interessiert das keinen mehr 😉. Obwohl die Liebe weiblich ist fühle ich mich angesprochen und nicht ausgegrenzt trotz meiner Empathie 😀
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