Alt werden hat auch was mit der "Befindlichkeit" zu tun, der wir Frauen uns nicht entziehen können... Ich habe beide Beispiele täglich vor Augen - eine Kollegin, 65 j., eine wunderbare Frau, mit Ausstrahlung und Esprit, die viel lacht und meist guter Dinge ist, auch wenn es ihr vllt nicht immer danach ist - dagegen die andere Kollegin (56J), die das Alter als persönliches Schicksal empfindet; man sieht ihr an, das sie verbittert ist, sie leidet und dieser Zustand raubt ihr jeden Lebensmut.... Ich habe eher die Das-Glas-ist-halbvoll-Mentalität und das ist gut so...

Ich wäre auch gerne "gemeinsam" alt geworden aber leider sollte das nicht sein. Jetzt habe ich Schwierigkeiten mit Männern in meinem Alter ;( allerdings glaube ich schon, das es IHN gibt und er mit mir den Rest unseres Lebens verbringen wird...grins...

@ Lindavia
da muss ich dir beipflichten. Auch ich habe einen Beruf, in dem ich viel mit Senioren zu tun habe. Im Bereich zwischen 70 und 95 gibt es die erstaunlichsten Persoenlichkeiten! Und ich liebe die Gespraeche mit den über 80jaehrigen, wenn sie so aus ihrem Leben plaudern, da wird es richtig interessant. Ein Problem ist es aber auch , das Alter anzunehmen. wenn man der ewigen Jugend hinterher laeuft, bringt man sich doch um viel.

Oft habe ich in meinen jahrzehntelangen , und internationalen Engagement für Senioren erlebt, dass Alter relativ ist und das Alter auch für Überraschungen bezüglich Partnerschaft sorgen kann, und wenn Mann/Frau schon auf die 90 zugehen. Warum auch nicht! Und es gibt immer mehr Wohungen nach "Barriefreien Richtlinien", und Wohnformen unterschiedlichster Art.
Es gibt 40jährige, wenn man ihnen in die Augen sieht, sind sie uralt.- und z.Teil Hochbetagte mit Feuer und Lebendigkeit in den Augen, die umwerfend ist.

Außerdem gelten in der EU schon ab 40jährige als Senioren ! Dementsprechend können sie auch an den "Seniorenfördertopf der EU in Brüssel " für Kulturreisen für Gruppen, aber auch als Einzelreisende, wenn sie ihre Erfahrungen in anderen Ländern einbringen.
Die Zeit, in der der Ältere nur als "Kukidentgeneration" und "Kraft der zwei Herzen" wahrgenommen wurde, ist zum Glück vorbei.

Klar ist es schön wenn man im Alter einen Menschen an der Seite hat mit dem man den Lebensabend genießen kann. Viele finden so einen nicht oder haben diesen verloren. Mit dem Alter wird es auch sicherlich nicht leichter einen anderen Partner zu finden, da viele dann schon genau wissen was sie wollen und was nicht. Da bleibt man dann lieber alleine.
Das Zusammenwohnen an sich ... da gibts sicher viele die das brauchen und andere die Ihren Freiraum brauchen, ihre Rückzugsmöglichkeit, ist allerdings nicht unbedingt vom Alter abhängig.

Der Mensch tickt so unterschiedlich, jeder soll das finden wo mit er glücklich ist. Eine feste Partnerschaft bis ins Alter mit zusammen wohnen, eine lockerere Partnerschaft wo jeder sein Reich hat und auch einfach eine gute Freundschaft die einen verbindet, man gemeinsam etwas unternimmt sich mag, sich achtet aber sich nicht als Paar sieht. Alles legitim und sicherlich auf die eine Art und Weise schön.

ist zwar jetzt OT aber ich gebe dir Rosinante vollkommen Recht.

Offenbar fängt oftmals das "Alter" schon mit 40 an :o/
Kein Mut zum Risiko, nur der Wunsch nach einer Schön-Wetter-Beziehung und Angst vor Verantwortung ist sehr verbreitet.

Das scheint sich auch schon bei noch Jüngeren fortzuführen. Vielleicht liegt es daran, dass heutzutage alles für einen geregelt wird. Die Eltern passen auf, dass das Kind sich auf dem Spielplatz nur nicht wehtut (letztens mal im TV gesehen und gestaunt... da hat ein Paar ein Haus nicht kaufen wollen weil zum Garten 2 oder 3 Treppenstufen führten... das wäre nicht kindersicher.... ) Angst vor Hunger muss man sich hier in D auch haben. Pampern nennt man das wohl.

Ich krieg da regelmäßig Brechreiz :o(

Wirklich alt bin ich, wenn ich stehen bleibe im Geist und im Leben. Eine wirkliche Partnerschaft ist keine "Schoen-Wetter-Sache", wenn man sich bei Gewitter zurück zieht ist es nur eine gute Freundschaft.
Bindet man sich im Alter, muss man zwangslaeufig auch berücksichtigen, was wird wenn koerperliche Gebrechen eintreten. Und bei der Suche nach einer gemeinsamen Wohnung auch das bedenken. Und auch wenn große Gefühle ein Paar zusammen bringen, spielt sicher der Gedanke mit hinein, das "für den Rest des Lebens" unter Umstaenden kurz sein kann.
Ich moechte hier nicht die Gefühle der anderen Forumsteilnehmer verletzen und dieser Beitrag kann nur meine persoenliche Meinung widerspiegeln. Es ist immer ein Wagnis und es gehoert immer Mut dazu, wenn Zwei sich entscheiden, gemeinsam durchs Leben zu gehen....ob mit 20 oder mit 70.

@quito. Altes Sprichwort heißt: Raum ist in der kleinsten Hütte. Aber Du hast recht, unser Vorleben hat auch Eigenheiten produziert. Als junger Mensch geht man(n) vielleicht eher Kompromisse ein, rauft sich zusammen- oder geht halt dann wieder auseinander.
Ab einem gewissen Alter möchte man sich diesem Stress vielleicht nicht mehr so weit auseinandersetzen. Getrennte Wohnungen, Rückzugsmöglichkeiten sind mit eine Garantie, bei Gewitter sich zurück zu ziehen und abwarten bis sich die Gewitterwolken verziehen :-).
So lange jeder jedem seinen Freiraum läßt, auf gleicher Augenhöhe- ist es ja gut.

@spass77 Im fortgeschrittenen Alter sind "Veränderungen" ein grösseres Risiko als in jungen Jahren. Eine Beziehung "gemeinsam leben - getrennt wohnen" ist kalkuliertes Risiko. Falls eine solche Beziehung eine gewisse Zeit wirklich gut funktioniert hat, sollte dem Zusammenziehen und gemeinsam alt werden nichts mehr im Wege stehen. Dazu müssen beide bereit sein, über einen langen Schatten zu springen
Aber sich schon bei der Suche darauf festzulegen und es zur Bedingung machen - das scheint mir zuviel verlangt.
Langfristig ist zusammen wohnen und leben die eigentliche Erfüllung einer Beziehung.

@ quito ... Es gibt in den Tageszeitungen auch immer wieder die "Kontaktanzeigen" wo drinn steht: Gemeinsam leben- getrennt wohnen ! Und eine "Beziehung" eingehen hat auch immer etwas mit "Veränderung" zu tun.

@Lindavia. Ach ja, ich bin noch nicht reif und bereit für's Altersheim, wo ein Zusammenziehen vielleicht ganz praktisch ist. Inzwischen habe ich mich in meiner 47 m² Eigentumswohnung so persönlich und gemütlich eingerichtet, dass ein dauerndes Zusammenleben eine Riesen-Veränderung wäre. Ich glaube, es würde zu eng werden. In Hongkong leben angeblich Paare glücklich auf 10 m². Kann man sowas wieder lernen, wenn es schnackelt?

Jakob und Adele haben Meilensteine geschrieben. Auch zum besseren Verständnis der Jugend gegenüber den Älteren.
War der Frühling mit all seinen Gefühlen und Bedürfnisse nur für die Jugend bestimmt- wie schön, wenn sich Zwei verlieren, das Umfeld vergessen und knutschen... bei älteren Paaren war es zumindest früher so, dass, wenn sich ein Paar in der Öffentlichkeit zärtlich zeigte, manche am liebsten die Zwangsjacke holen wollten.
Inzwischen ist es auch in Seniorenheimen fast immer kein Problem mehr, wenn sie Zwei finden, dass man sie zusammenziehen läßt.
Aber getrennt wohnen, gemeinsam etwas unternehmen und mehr- wie "Jakob und Adele" in ihrem Unruhestand, ist die beste Lösung. Im Laufe der Jahre haben sich zuviele Eigenheiten entwickelt.

@ quito
Jakob und Adele waren ein wunderbares Beispiel. Jeder behielt seine Rückzugsmoeglichkeiten und das unter Umstaenden zermürbende Alltagsleben mit all den festgefahrenen Eigenschaften blieb draußen.
Mir gefiel vor allem die respektvolle, und so aufmerksam charmante Art, wie die Beziehung dargestellt wurde

Die 40 habe ich super spannend gefunden, mit der 50 habe ich mich lange nicht anfreunden koennen. Jetzt wo die 60 schon herüber winken, spüre ich eine ungeheuere Gelassenheit, habe mein Leben noch mal total umgekrempelt und in ganz andere Bahnen gelenkt. Nein, ich moechte keine 20 mehr sein. In meinem Alter kennt man sich, seinen Wert und ist vollkommen immun gegen Konkurrenzverhalten. Das gelebte Leben und das,was man erreicht hat, gibt einem innere Staerke, auch das, was man erlitten und überwunden hat. Ich suche den Partner, der mich als Persoenlichkeit zu schaetzen weiß. Es bleibt jedem überlassen, wie er die Spuren des Alters verarbeitet. Ob er sie akzeptiert oderchemisch oder operativ versucht, dagegen anzugehen. Ich gehoere zu Ersteren auch wenn es natürlich Momente gibt, wo ich sie nicht so toll finde. aber ich arbeite in einem jungen Team und bin geistig nie stehen geblieben, schon das haelt einen jung. Natürlich verlagern sich die Ebenen, auf denen man im "Altereine Partnerschaft eingeht. Aber auch da wie in jedem anderen Alter gibt es die reelle Chance, nochmal den Partner für den Rest des Lebens zu finden. Und es ist mit 60 genau so schwierig oder einfach wie mit 20

@spass... JA -- ICH AUCH ...


... lass es uns gemeinsam festhalten ... ;o)

Ich beneide die Menschen schon irgendwie, die (wie einst Philemon und Baucis) zusammen alt werden dürfen oder können. Wenn man viele Jahre zusammen gelebt hat, ist auch der körperliche Verfall vertraut und kein ästhetisches Problem. Mir war das nicht vergönnt.
Als alter Mann auf der Balz zweifele ich oft daran, ob sich die Vertrautheit mit den Mängeln des anderen wieder einstellt. Obwohl die Chemie die klassischen Potenz-Probleme der Männer gelöst hat, bleibt auch bei mir eine gewisse Scheu vor einem neuen Anfang.
Es gab mal die schöne Serie Jakob und Adele - zu zweit und doch getrennt.

Ich beneide die Menschen schon irgendwie, die (wie einst Philemon und Baucis) zusammen alt werden dürfen oder können. Wenn man viele Jahre zusammen gelebt hat, ist auch der körperliche Verfall vertraut und kein ästhetisches Problem. Mir war das nicht vergönnt.
Als alter Mann auf der Balz zweifele ich oft daran, ob sich die Vertrautheit mit den Mängeln des anderen wieder einstellt. Obwohl die Chemie die klassischen Potenz-Probleme der Männer gelöst hat, bleibt auch bei mir eine gewisse Scheu vor einem neuen Anfang.
Es gab mal die schöne Serie Jakob und Adele - zu zweit und doch getrennt.

@schattenmarie: tolle Einstellung!
@spass:Glückwunsch!

wie viele andere hier auch, seh ich es als müßig an, mir über etwas Gedanken zu machen was ich nicht ändern kann.
Es gehört zum Menschsein dazu das der Körper sich verändert, egal ob ich künstlich daran rumschnippel lasse oder nicht irgendwann ist der Zeitpunkt da...
ich halte es für wesentlich einfacher mich auf den natürlichen Prozess einzulassen, dann hab ich nämlich den Kopf frei für die anderen, die schönen, netten, interessanten Dinge im Leben. Ob das mit einem oder verschiedenen Partner an meiner Seite passiert, hat (und wird) sich auch in Zukunft immer wieder neu entscheiden...ich bin neugierig wie es weiter geht..

Gemeinsam Alt werden, dazu hatte ich wieder einen sehr schönen "Probelauf" an diesem WE - ich glaube, ich habe gefunden, mit wem ich alt werden möchte !

Bin zwar noch jung, aber dank einiger Erfahrungen kann ich recht gut mit der Vergänglichkeit des seins umgehen. Was man so in Seniorenheimen, in Krankenhäusern oder bei Beerdigungen sieht, prägt schon ab und an den eigenen Blickwinkel. Man merkt, dass der Körper recht schnell vergeht. Der Verstand teilweise fast genauso so schnell. Nur die Persönlichkeit bleibt zum Großteil bis zum Ende erhalten.

Wir alle altern und sterben irgendwann, das ist irgendwo ja auch der Preis für die Geburt und das Leben, das man lebt. Von daher seh ich es relativ gelassen. Hab da keine Angst, da muss ja immerhin jeder durch. ;)

Außer vieleicht der Herr Dorian Gray. *lach*

In meinem Job begegne ich hochbetagte Menschen /Frauen die bezaubernd schön sind. Mit all ihren Falten. Aber auch garstige, hässliche Menschen denen man ihr biologisches Alter deutlich ansieht.
Ich habe festgestellt, dass die Frauen die ihr Leben gelebt haben- mit ihrem Schicksal ( Krieg, Vergewaltigung etc) Frieden geschlossen haben...Sich Wünsche erfüllt haben...
Die Welt bereist haben, studierten, sich von ihrem ungeliebten Mann getrennt haben...Liebhaber hatten...Op´s mit 65...Botox und Permanent Make-up mit 71...
Egal was...
Sie haben ihr Leben gelebt-diese Frauen haben wache, wissende Augen und strahlen Stolz und Schönheit aus.
Sie sind mit sich und ihrem Leben glücklich. " Es war/ist schön".

@peppermint: das ist immer mal wieder - schon seit jahren - "mein" spruch:"na, wenn nicht in diesem leben, dann im nächsten"..immer mit einem gehörigen augenzwinkern, denn SO sicher bin ich mir nicht, ob ich wirklich zurückkommen möchte...
@jana: genauso geht es mir auch - oder besser gesagt: ich habe soviel (üb)erlebt, wer weiß, ob ich das dann geschafft hätte, wenn ich jetzt 20 wäre?

und ich befinde mich in der Jugend meines Alters. Alter ist relativ. Nur wer dazu steht, steht über allem, und kommt ohne kosmetische Eingriffe aus.

also ich möchte nicht nochmal zwanzig sein... vor allem nicht heute.
ich hab inzwischen soviel gesehen und erlebt, auf all das möchte ich nicht verzichten.