Gedanken zum Tod
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Man kann Menschen, die sterben wollen nicht klassifizieren. Die Ursachen und Gründe sind bei jedem einzelnen so unterschiedlich gelagert, es gibt tausende Facetten und Kombinationen, die berücksichtigt werden wollen. Zumal man ja immer nur von außen drauf sieht und z.B. die eigentlichen Auslöser wie Empfindungen oder Schmerzen selbst nicht hat. Dann kommt dazu, selbst wenn man sie hätte, wären bei einem selbst die Auswirkungen nicht unbedingt identisch.
Genauso wenig kann man einem "Lebensmüden" einen Weg vorgeben oder verbieten.
Ich hatte schon so viel mit depressiven und psychisch kranken Menschen zu tun, dass ich irgendwann sarkastisch gesagt habe: "Wenn das so weiter geht, tacker ich mir bald Sprechzeiten an die Tür."
Daher weiß ich auch, dass viele angekündigte Selbsttötungen oft "nur" Hilferufe sind, aber natürlich nicht alle. Und ich weiß auch genau, dass jemand, bei dem der Leidensdruck hoch genug ist, es ohne vorherige Ansage und ohne Rücksicht auf Verluste unangekündigt durchzieht.
Im schlimmsten Fall war es ein junger Familienvater, der sich mitten im Flur erhängt hat, in dem Wissen, dass ihn sehr wahrscheinlich seine Frau mit seinem vierjährigen Sohn an der Hand dort finden würde. Genau so ist es leider auch passiert.
Was für mein Empfinden helfen würde, wäre weniger Anonymität und mehr Menschlichkeit. Wir leben alle immer mehr Nebeneinander als mehr Miteinander und das wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch verstärken.
Vor allem bräuchten wir überall mehr unbürokratische Anlaufstellen, bei denen man sich im Akutfall schnell und zuerst anonym beraten lassen kann. Es soll sich niemand schämen müssen, wenn er Unterstützung im Leben benötigt.
Leider wird oft viel zu lange gewartet oder dann schnell mit Medikamenten draufgehauen, was aber die Ursache, die man oft erst mühsam finden muss, null verändert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Seit dreißig Jahren bin ich Krankenschwester, 15 Jahre davon in der Psychiatrie. Ich habe viele sehr liebenswerte Menschen kennengelernt , welche sich nach einer langen Leidensgeschichte , trotz gebotener Hilfe , selbst getötet haben. Ob ohne Vorbereitung oder mit akribischer Planung im Vorfeld, jeder Fall hat mich tief erschüttert, sie haben in meinem Herzen für immer Spuren hinterlassen.
Es gibt einfach andere Meinungen & Erfahrungen. Die Welt ist bunt - in Meinungen & Ansichten - das muss man nicht immer zulassen, bestimmt nicht mögen, aber generell muss man es eben auch mal aushalten können.
Aber wenn einem nun genau davon kotzübel wird, dann mag man sich vielleicht lieber hinlegen, sich auf sich selbst besinnen & mal ganz tief durchatmen - vielleicht kommt irgendwann die Erkenntnis, dass die unrealistischste Erwartungshaltung vielleicht ist, dass alle Dir nach dem Mund reden werden
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Prima Paul..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Feigheit...jetzt wird's immer besser...tz….arme Welt!

Matthilda, ich hatte deinen Kommentar nicht gelesen, tut mir leid...nur den Satz weiter drüber dazu...und ja, auch ich plappere einfach auch mal drauf los...

und ehrlich gesagt wird mir gerade kotzübel...ich denke, es war gar nicht so dumm, mich vom Forum hier fernzuhalten...gerade erinnere ich mich auch, warum ich das jetzt so lange tat...danke dafür!
...dass man sich ja nur Hilfe holen muss ..
Ich glaube, dass man in dieser Situation nicht selbst Hilfe holen kann. Ausnahmesituation nehmen den Blick für 'Möglichkeiten'. Oder selbst wenn man sie sähe, kann man sie nicht erreichen.
Hier kann man nur jedem wünschen ein starkes Netzwerk zu haben, die übernehmen & die Hilfe organisieren, den 'Schutzraum' verschaffen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
stern74,
hab ich mit meiner Mutter grad diese Jahr erledigt, die kommlpette Vorbereitung.

Es gibt kommplette Mappen in die man alles relevante einträgt um im Trauerfall nicht überfordert zu sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Die bürokratischen Gedanken sollte man sich auch früher machen..bevor man solche Gedanken von Freitod oder eine ganz übliche Demenz oder einen unvorhergesehenen Einschnitt wie z. Bsp. einen Schlaganfall hat.

Es geht dabei nicht nur ums Geld!!

Bitte die Dokumente mal ganz genau durchlesen..dass ist zwar ein Teil davon aber es geht um viel wichtigere Dinge im Rahmen einer evtl. Versorgung und Begleitung.

Das durchforsten der Papiere fällt schon "gesunden" schwer..aber es sind wichtige Punkte die nan für sich festkegen kann und die man ..solange noch fähig ist überarbeiten kann.

Beim bearbeiten von den Formularen sind Pflegestützpunkte kostenfrei behilflich..in jedem Alter!!

Suizid ist ein Weg den man selber wählt..wer ihn endgültig gewählt hat ..geht ihn😕
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Ego Zentrisch, das Ego im Zentrum.
Wie soll das auf depressive den NICHT zutreffen?
...Also ich finde es mehr als makabar, bei einem Suzizid, noch die Schuld bei dem Toten zu suchen....

Das sehe ich anders. Ja, derjenige ist krank und es ist sehr traurig, das er / sie so einen Schritt erwägt. Nichtsdestotrotz hat es für mich auch etwas mit Respekt zu tun: Respekt vor dem Leben. Respekt vor Angehörigen, die mit dessen Tod & Hilflosigkeit Leben müssen. Unabhängig wie alt z.B. Kinder sein mögen ist oder ob man sich gebraucht oder.ä. fühlt. Es ist eine Abgabe von Verantwortung, die jeder tragen muss. Eigentlich ist es die einzige Verantwortung, die man wirklich hat und diese abzugeben ist in meinen Augen Feigheit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Wer schwer depressiv ist, beispielsweise (und ich denke das ist oft der Grund für Suizid) ist gar nicht in der Lage solche Vorbereitungen zu treffen und empfindet seinen Tod als Befreiung seiner selbst und als Entlastung seines Umfelds. Solche Ausgangssituationen lassen sich unmöglich mit normalem Alltagsleben vergleichen - wäre es vergleichbar wären die übermächtigen Gedanken an den Tod ja nicht da.
Das ist nicht egozentrisch, das ist Ausdruck einer schweren Krankheit oder höchster seelischer Not.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Mir kamen sie dann ebenfalls in den falschen Hals offensichtlich.
Denn ich kann Doppeltgemoppelt nur zustimmen und ich finde einige Beiträge hier zu solch einem sensiblen Thema einfach pietätlos und anmaßend. Und sowas macht mich einfach nur traurig und sprachlos!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Doppeltgemoppelt,
"Viele wählen doch den Freitod, weil sie einfach im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Leben in dem sie sich gerade befinden, überfordert sind"

Das sage ich doch, sie sind auf sich konzentriert, ohne Blick für die Mitmenschen.
In keiner Weise habe ich Vorwürfe gemacht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Für viele ist der Suizidgedanke auch ein Schrei nach Hilfe. Hilfe durch die Familie, bei Freunden oder auch bei Psychtherapeuten ( ja, die machen es für Geld) und sie nicht bekommen, weil Menschen in solchen Situationen keine Hilfe bieten können oder einfach überfordert damit sind . Und es sind meiner Meinung nach diese Krisen, in denen man verspürt, dass nur noch der Tod Erlösung und Ruhe bringen kann. Dabei würde manches mal einfach nur eine Hand, die einem gereicht wird schon helfen!
Also ich finde es mehr als makabar, bei einem Suzizid, noch die Schuld bei dem Toten zu suchen. Nicht alle Selbstmordopfer reißen andere Menschen mit ins Unglück, geschweige denn in den Tod.

Die meisten von ihnen sind so verzweifelt, als dass sie noch die Kraft hätten, sich um Bürokratische Angelegenheiten zu kümmern, was ist das denn für ein absurdes Gedankenmuster?

Viele wählen doch den Freitod, weil sie einfach im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Leben in dem sie sich gerade befinden, überfordert sind. Da macht eine Steuererklärung zu Gunsten evtl. Hinterbliebener natürlich Sinn?!!
Mal ehrlich, keiner der nicht schon einmal keinen Ausweg mehr sah, kann darüber objektiv urteilen, meine Meinung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Abgang?
Wie nett, und auch noch unsozial.
Da fühlen sich betroffene Leser direkt ernst genommen und verstanden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Ich glaube, man sollte einfach nicht urteilen über Menschen, die sich selbst was angetan haben...solange man nicht in der haut des anderen steckt und fühlt , was dieser fühlt, steht einem das nicht zu...

Mich ärgern manchmal solche Aussagen, dass man sich ja nur Hilfe holen muss oder die Hilfe eben nicht annehmen mag...aber gut...ich halte mich hier raus...das Thema ist mir zu emotional...

Schönen Abend euch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
"heute wird doch alles gegoogelt"

zB. die Mehrzahl von Forum.
Kann man Googeln.

Ausserdem haben viele Suizid Kandidaten mangel an menschlichem Zuspruch.
Sie empfinden profesionelle Hilfe als Heuchelei von Leuten die bloss ihren Job machen. Ärzte, Psychologen alles Leute denen es, in ihren Augen, nicht um sie als Menschen geht.

Sie wollen sterben,
sie suchen keinen Weg ihren Todeswunsch zu überwinden.
Sie suchen nicht nach Hilfe, sie arbeiten daran die eigene Hemmschwelle vor dem letzten Schritt zu überwinden.

Ihrer Natur nach sind sie egozentrisch.
Sie denken nicht darüber nach was der Zugfahrer empfindet, der sie überfährt, oder was derjenige empfindet, der sie an einem Seil hängend auf dem Dachboden vorfindet.
So gut wie keiner regelt seine Bankangelegenheiten, kündigt Versicherungen und Mietverträge. Niemand verkauft sein Auto, bringt Kleidung zur Altkleiderspende und löst seinen Haushalt auf.

Die professionelle Vorbereitung eines legalen Selbstmordes (das Wort passt, man tötet vorsätzlich einen Menschen) würde meiner Meinung nach bei einer großen Mehrheit dazu führen es sich anders zu überlegen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
unsozialen Abgang....dieses Wort an sich empfinde ich als recht abwertend, wenn man ihn auf Suizid anwendet zumindest...andere, die absichtlich anderen mit ihrem Tod Schaden zufügen wollen, ok....aber Menschen, die Suizid begehen...naja
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Ich glaube nicht, das es leicht ist einen "unsozialen Abgang" zu wählen.

Edit: Hochkommas um unsozialer Abgang ergänzt, um das Zitat zu verdeutlichen