Gedanken zum Tod
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Mattilda....wo gibt es in unserem Gesundheitssystem noch erstklassige Behandlung? So ist es mit der Psychiatrie,
mit der Kardiologie usw.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Das kleine Glück....Antidepressiva haben noch einen Nachteil. Sie puschen die Stimmung so hoch, das ein Patient evtl dann erst recht Suizid begeht. Da muss man sehr aufpassen und den Patienten auch vor der Behandlung darauf hinweisen. Des weiteren gibt es auch Menschen, denen geht es ihr ganzes Leben lang psychisch so schlecht, die finden dann auch keinen anderen Ausweg als den Suizid. Die haben in meinen Augen den vollen Respekt verdient für Ihre Entscheidung (ich arbeite seit 35 Jahren in der Psychiatrie)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
"Maximai😝 Heute, 09:16
@kaffeepause, da schliesse ich mich an.

Nur es gibt durchaus Medikamente, die da helfen können, zumindest manchmal. Aber das ist halt auch ein langwieriger Prozess und keine Wunderpille die von jetzt auf gleich hilft."


Aus diesem Grund sprach ich die zwei prominenten Beispiele an. Beide waren doch in psychiatrischer Behandlung. Zumindest der eine sogar (freiwillig) stationär. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dort wohl auch Psychopharmaka/Antidepressiva verschrieben wurden. Von "gleich" kann da auch keine Rede sein, diese Behandlungen zogen sich über viele Jahre. Das sind halt prominente Beispiele, an denen man das zeigen kann, aber Nichtprominenten geht das genauso. Man darf einfach auch nicht vergessen, Depressionen sind wie Schmerzen, jemand anderes sieht sie nicht, so wie z.B. ein fehlendes Bein, aber sie sind dennoch immer da für den Betroffenen.
Chronische Schmerzen sind übrigens ebenso kein seltener Grund für einen Suizid. Es gibt einfach Dinge, die andere nicht so deutlich sehen, wie z.B. einen körperlichen Verfall, aber DA sind sie eben dennoch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
"Denn nachwievor beschreiben alle Begriffe und das Gleiche nur die jeweilige persönliche (!) Intention zu den einzelnen Begriffen ist eben anders."

Natürlich haben Begriffe nicht nur persönliche Intentionen und Mord hat nun mal eine klare Tendenz, das hat nichts mit "du siehst das halt so" zu tun. Natürlich kann ich niemandem verbieten Mord zu sagen, ebenso wie das konnotierte "Jedem das Seine" zu verwenden, aber die Erklärung weshalb Freitod romantisiert und heroisiert, die bleibt offen. Und die würde mich tatsächlich interessieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Wie man den Selbstmord betitelt, spielt doch keinerlei Rolle

Sprache spielt immer eine Rolle und beeinflusst wie wir Dinge sehen, wahrnehmen und bewerten. Ein Wort das möglicherweise für den Betroffenen selbst oder dessen Angehörigen stigmatisierend ist, kann man schon diskutieren, finde ich. Natürlich ist das nicht sinnvoll mit einem Menschen, der akut am Brückengeländer steht und sich gerade in die Tiefe stürzen will zu diskutieren, da sind andere Dinge dringlicher... diese Situation ist aber hier im Thread ja wohl gerade nicht gegeben. Warum man in einem Diskussionsforum nicht diskutieren darf, leuchtet mir jetzt nicht wirklich ein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
@kaffeepause, da schliesse ich mich an.

Nur es gibt durchaus Medikamente, die da helfen können, zumindest manchmal. Aber das ist halt auch ein langwieriger Prozess und keine Wunderpille die von jetzt auf gleich hilft.
Wie bereits erwähnt: Verwende Du einfach weiter die Bezeichnung, die Du möchtest und ich bleib bei meiner.
Und wie bereits ebenfalls erwähnt: Jedem das Seine.
Denn nachwievor beschreiben alle Begriffe ein und das Gleiche nur die jeweilige persönliche (!) Intention zu den einzelnen Begriffen ist eben anders.

Und damit bin ich durch.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
aber man muss sich leider auch darüber im klaren sein, dass Depressionen und sich in Behandlung begeben nicht zwangsläufig eine Problemlösung bedeuten, leider ist das wie mit physischen Krankheiten auch, wer MS hat oder Demenz oder Mukoviszidose wird nicht geheilt werden, auch wenn er zum Arzt geht, so kann das auch mit psychischen Krankheiten sein.


Danke kleines Glück, so sehe ich das auch. Ich empfinde Selbsttötung tatsächlich oft als ein Sterben an den Folgen einer psychischen Krankheit. Man würde einem Krebskranken ja auch kein egozentrisches Verhalten vorwerfen, weil er den Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren hat, ohne seine Steuererklärung vorher erledigt zu haben oder an die Folgen seines Todes für seine Angehörigen gedacht zu haben. Das hat er sicher, aber die Kraft reichte eben nicht mehr.
So wie bei Krebs auch, nützt der Wille und der Wunsch alleine gesund zu werden und am Leben zu bleiben nur bedingt, wenn die Krankheit stärker ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Jeder hat die Möglichkeit sich selbst in die Psychiatrie einzuweisen, insoweit keine Wartezeit wie bei einem Psychodoc. Aber:die Möglichkeit muss eben genutzt werden und darin liegt das Problem, da man ab einem gewissen Punkt, dazu nicht mehr in der Lage ist.
Wie man den Selbstmord betitelt, spielt doch keinerlei Rolle oder meint ihr wirklich, dass sich jemand in so einer Situation über den Namen gedanken machen würde, weil er keine anderen Probleme hat? Dieses hochgeziehe, an so wirklich, völlig unnützen kram, wie den Namen, ist wirklich verwunderlich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
"Pizzaprinzessin Heute, 08:42
Ja genau, warum verwendest Du nicht einfach den Begriff Selbsttötung? 🤔🙃

Wenn Du weiter darüber diskutieren willst, dann darfst Du mich gern per PN kontaktieren.
Denn wir wollen den Thread ja nicht vollkommen im off Topic versacken lassen."



Weder kann ich das, noch sehe ich Sinn darin, das per PN zu diskutieren. Da das "mein" Thread ist und ich mich noch nicht über Offtopic beschwert habe, wirds schon gehen.

Ich habe mich gar nicht auf Freitod festgelegt, ich schrieb -das war mein erster Beitrag dazu - auf jeden Fall besser als SelbstMORD und solange ich keine Heroisiering und Romantisierung erkennen kann und mir das jemand erklärt, habe ich nichts gegen Freitod und werde ihn lieber als Selbstmord verwenden.
Es geht aber mittlerweile nur noch um die Diskussion reiner Begrifflichkeiten und nicht mehr um die Sache an sich. Und das kann man wohl durchaus als off Topic bezeichnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Jetzt fällt mir auch endlich wieder der Name des Fußballers ein, der mir die ganze Zeit im Kopf rumschwirrt, seit du, Baroi, von selbstgegründeten Selbsthilfegruppen sprachst. Robert Enke. Wie ich jetzt auf Wiki beim Nachlesen sah, vergleichbar Andreas Biermann. Beides Menschen, die den Freitod wählten, nachdem sie viele Jahre lang immer wieder in psychiatrischer Behandlung waren ... und dennoch ... jetzt glaubst du wirklich: "so, mir gehts nicht gut, mach ich eine Selbsthilfegruppe auf, Hilfe da, alles gut"?

Da finde ich auch, Paul N.,

"Sie empfinden profesionelle Hilfe als Heuchelei von Leuten die bloss ihren Job machen. Ärzte, Psychologen alles Leute denen es, in ihren Augen, nicht um sie als Menschen geht.

Sie wollen sterben,
sie suchen keinen Weg ihren Todeswunsch zu überwinden.
Sie suchen nicht nach Hilfe, sie arbeiten daran die eigene Hemmschwelle vor dem letzten Schritt zu überwinden."


ein unzutreffendes Urteil. Wer sich freiwillig psychiatrische Hilfe sucht, der will Hilfe, der erhofft sich Hilfe, der ist auch bereit Hilfe anzunehmen, aber man muss sich leider auch darüber im klaren sein, dass Depressionen und sich in Behandlung begeben nicht zwangsläufig eine Problemlösung bedeuten, leider ist das wie mit physischen Krankheiten auch, wer MS hat oder Demenz oder Mukoviszidose wird nicht geheilt werden, auch wenn er zum Arzt geht, so kann das auch mit psychischen Krankheiten sein.


Ist übrigens, Paul N., leben wollen und am Leben bleiben NICHT egozentrisch? Wie könnte irgendjemand NICHT egozentrisch sein?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Wieso Off-Topic? Das Thema lautet doch „Gedanken zum Tod“? 🤔
Ja genau, warum verwendest Du nicht einfach den Begriff Selbsttötung? 🤔🙃

Wenn Du weiter darüber diskutieren willst, dann darfst Du mich gern per PN kontaktieren.
Denn wir wollen den Thread ja nicht vollkommen im off Topic versacken lassen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Wo findest du denn eine Heroisierung und Romantisierung, das musst du mir mal erklären.


Umgekehrt kannst du doch nicht negieren, dass "Mord" eine klare Intention, eine Wertung aufweist.

Warum dann nicht wenigstens Selbsttötung?
Und da ist sie wieder... Die heroisierende, romantisierende Intention mit dem dem einen Begriff und die persönliche kategorische Negativierung des anderen obwohl Beide en Detail das Gleiche bezeichnen. 🙃

Aber ist ja auch wurscht.
Jedem seins.


Off Topic over and out.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.12.2018
Was hat jetzt das Erschlagen eines anderen Menschen mit Selbsttötung zu tun?

Ja, genau ... das hat eben genau gar nichts miteinander zu tun. Das ist ja der springende Punkt.

Deshalb passt m.E. das Wort „Mord“ nicht. Ermorden kann ich für mein Empfinden nur jemand anderes gegen seinen Willen. Der Mord im Selbstmord ist für mein Sprachgefühl unnötig wertend und abwertend. Mein Leben gehört mir, gewaltsam nehmen kann mir das nur ein anderer

Ich gebe zu „Freitod“ ist auf eine Weise auch nicht immer ganz treffend, weil der Begriff eine eventuell aktive Handlung zu etwas passiven macht.

Aber, um auf den Beitrag zurück zu kehren, der diese Unterdiskussion lostrat: ein alter Mensch, der in Würde gehen will und deshalb nichts mehr isst und trinkt wählt für mein Empfinden den Freitod und begeht nicht Selbstmord.
@das kleine Glück

Was hat jetzt das Erschlagen eines anderen Menschen mit Selbsttötung zu tun? Zudem vermischt Du Juristerei mit persönlicher Intention.
Freitod und Selbstmord sind im Endeffekt das Gleiche. Genau wie bereits erwähnte Selbsttötung und Suizid.
Bleib Du einfach beim Begriff Freitod und Deiner damit verbundenen Intention.
Ich werde weiter die Bezeichnung Selbstmord verwenden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Peppermint Patty..
Man begibt sich im Notfall ..sowie in der Pflege in medizinische Hände.

Die handeln alle nach dem ärztlichen Ethos..der darf gesetzlich nicht gebrochen werden..darunter zählt auch keine Sterbehilfe zu leisten und das Leben zu erhalten..die Umstände oder Folgen zählen da leider nicht.

Wenn eine Notmassnahme angefangen wird..muss sie auch immer zuende geführt werden.
Wird also ein atemstillstand festgestellt und derjenige wiederbeatmet..kann selbst nicht mehr atmen..aber das Herz schlägt noch..dann wird er eine künstliche Beatmung bekommen..wenn es feststeht,dass dieser Zustand weiter im Raum steht, im schlimmsten Fall über eine Trachealkanüle,die man legen muss..wenn es nicht anders von demjenigen vorher festgelegt wurde.

So sieht es auch mit der Ernährung aus..kann derjenige nicht mehr viel zu sich nehmen und kommt in den Bereich der Mangelversorgung..bekommt er zusätzliche "Kraftnahrung", Infusionen oder eine Ernährungssonde gelegt..soweit nichts anderes von ihm festgelegt wurde.

Steht allerdings in einer Betreuungsvollmacht ein Betreuer und man ist nicht mehr in der Lage die Massnahmen abzulehnen..dann darf diese, in meinem Namen mit dem Schriftstück das Ablehnen.

Darum ist es so wichtig sich im voraus Gedanken zumachen.

Darum wird oft das Leben verlängert..natürlich kann man heute 120 Jahre alt werden.
Dank der weiterentwickelten Medizin aber unter welchen Umständen das ist eine Frage die sich jeder selber stellen muss.
@dagmar, da hast du recht, mit allem. Wir lernen eben nicht, mit dem Tod umzugehen, er wird einfach ausgeblendet. Da sehe ich ihn lieber als Boandlkramer, mit dem ich einen Kirschgeist trinke, wie im Brandnerkaspar...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
"Pizzaprinzessin Heute, 16:59
Mord kommt ursprünglich aus dem Wort Mors. Und das bedeutet nicht anderes als "Tod". Sinngemäß heißt Selbstmord also nichts anderes als *sich selbst töten"."


Aber es wird eine ganz klare Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag gemacht (oder gar dem Töten eines Tieres gegen seinen Willen, hier wird ja noch viel weiter runterdividiert). Die Tatsache, dass das Wort diese oder jene Bedeutung in ihrem Ursprung hatte, ändert nicht zwangsläufig etwas daran, dass sie HEUTE eindeutig mit einer bestimmten Intention verwendet wird. Kanake stammt ja auch vom Wort "kanaka" = Mensch ab. Wird aber doch eindeutig als Beleidigung verstanden. Mir leuchtet nicht ein, weshalb das Erschlagen eines Menschens im Affekt ein Totschlag sein sollte, aber das Runterspringen von einer Brücke, nehmen wir hier ruhig einmal ebenso im Affekt an, ein SelbstMORD sein sollte. Das macht schlicht keinen Sinn für mich.

"Mattilda Heute, 17:02
Die Krisen kann man - mit der richtigen Unterstützung - in der Regel abwenden...

...oft genug aber auch nicht!
Und nicht jeder Freitod entsteht aus einer "Krise""


Ich finde das einen sehr wichtigen Aspekt. Ab wann darf sich ein Mensch die Entscheidung, das Urteil, die Beurteilung erlauben, dass sein Leben nicht schön, nicht lebenswert ist. Krise, ja, klar, aber ab wann ist es ok, nicht mehr von einer Krise zu sprechen? Nach einem Jahr? Nach zehn? Nach fünfzig?


"Hmm.. und nun? Heute, 20:20
Ein absolutes NIEMALS!"


Was denn?



PeppermintPatty, ich habe auch das Gefühl, dass das eigene Empfinden über sich und seinen Körper weniger Rolle spielt, das empfinde ich bei Arztbesuchen so und möchte ich auch vergleichbar bei älteren Menschen beobachtet haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.12.2018
Letztlich ist das Thema Tod immer noch (wieder) ein großes Tabu. Darüber redet man nicht frei...... und es findet entweder hinter Türen, in Krankenhäusern oder als Schlagzeilen in der Zeitung statt.

Wir werden uns diesem Thema deutlicher stellen müssen.
Die Generation der Babyboomer werden krank und alt.
Die Generation, die für die Pflege da sein sollte (familiär oder als Beruf) fehlt zunehmend.
Krankheit, Armut , Einsamkeit und dann noch ohne stabile soziale Kontakte,dieim sozialen Netz etwas auffangen oder tragen können ??? Rosig sehr ich da nicht die Zukunft für einen würdevollen Umgang mit Lebenskrisen, Krankheiten, Hilfebedürftigkeit... und eben dem Tod.

Das Thema ist deutlich differenzierter als Freitod, Selbstmord, Selbststötung oder würdevolles Sterben im Alter.
Wer über den immens starken eigenen Überlebenstrieb sich selber zu töten hinweg gegangen ist, hat es sich nie leicht gemacht und eine extrem hohe innere Hürde überwinden müssen. Da ist sehr viel inneres Leid, Not und Verzweiflung im Spiel.....

Und letztlich sind die Motivationen und Handlungsweisen der Menschen dabei so unterschiedlich, wie die Charaktere in Leben.
Da ist auch nicht Jeder für alle anderen verständlich oder akzeptierbar im Leben.
Gedanken zum Tod sind ein breitgefasstes Thema. Hier wurde viel über Suizide geschrieben, aber wie sieht es denn mit dem „natürlichen“ Tod aus? Ich habe manchmal das Gefühl, dass nur die Menschen „natürlich“ sterben dürfen, die ganz plötzlich aus dem Leben gerissen werden. Sehr alte und vielleicht auch dazu kranke Menschen werden ins Krankenhaus geschafft, weil sie Essen und Trinken verweigern - den Instinkten folgend - und dort fast „gewaltsam“ wieder gepäppelt und womöglich medikamentös behandelt, damit man sie dann wieder nach Hause schicken kann... wozu? Meine Uroma ist vor 30 Jahren mit 96 Jahren zuhause im Kreis der Familie gestorben, drei Wochen hat sie gebraucht. Sie lebte bei der Familie ihres jüngsten Sohnes, seit sie 60 war. Als sie dann gehen wollte, kam in ihren letzten drei Wochen jeden Tag irgendein Enkel oder Urenkel zu Besuch, der Hausarzt schaute fast jeden Abend nach ihr. Sie ging mental immer weiter „zurück“ in ihrer Zeit, wir sprachen sehr viel mit ihr, saßen an ihrem Bett und hörten zu, was sie erzählte. In den letzten Tagen erkannte sie auch ihre Kinder nicht mehr, weil sie irgendwo am Anfang ihres Lebens gelandet war - sie war Jahrgang 1892 - da passten die schon alten Menschen nicht mehr in das Bild, was sie von ihren Kindern im Kopf hatte. Eher sprach sie uns, ihre Urenkel, mit den Namen ihrer Kinder an. Das alles wurde ruhig hingenommen, auch als sie dann nicht mehr trinken mochte und sagte, sie möchte bald bei ihrem Herrn sein. Sie war sehr gläubig und hatte überhaupt keine Angst vor dem Tod, den sie in ihrem langen Leben so oft auch in ihrer Familie und bei den eigenen Kindern gesehen hatte. Nur ihr jüngster Sohn und die älteste Tochter von neun Kindern haben sie überlebt.

So einen friedlichen und selbstverständlichen Abschied wünsche ich mir auch, und zwar genau dann, wenn ich merke „ich habe fertig“. Kein großes Gedöns mit künstlicher Ernährung oder Beatmung. Die meisten Menschen wissen eigentlich instinktiv, wenn sie gehen müssen, habe ich gelesen. Und das glaube ich auch.