Gedanken zum Tod
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
@Cautela
Ich hoffe für dich, dass es dazu vielleicht noch ein neues 'letztes Wort' gibt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
"hmmm....so gaanz stimmt das nicht mehr....es gibt mittlerweile bildgebende Verfahren (MRT) für manche Bereiche..."

Das ist interessant, Mattilda, das gilt aber nicht für Depressionen? Du meinst eher neurologische Schäden, oder?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
@Mattilda
Da hast du Recht.
Aber bis man diese Diagnostik bekommt, ist man evtl. schon ein Psychopharmaka-Zombie' oder 'implodiert'.
Wäre toll, wenn so etwas schneller herangezogen werden könnte.
Eine Bekannte sagte, wenn ich mir beide Arme breche, sieht jeder, dass ich nicht kann. Wenn ich depressiv bin, sieht das keiner.

Das gab mir sehr zu denken.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Womit, Cautela, du zumindest einen Teil der Frage an mich selbst beantwortet hast. Jetzt stell dir z.B. mal vor dir wird von Fachleuten nicht geglaubt. Wäre das nicht NOCH weitaus hilflos machender als wenn Laien dir nicht geglaubt haben. Wie fühlt man sich dann? Doch nach: "mir hilft niemand!"?

Es gibt da sicher noch mehr Aspekte, aber marlene hat es auch ganz gut beschrieben. Beim Orthopäden wird sowas leicht akzeptiert, kennen ja auch viele, aber beim Psychiater? Hier wird absolute Hingabe verlangt. Nehmen wir auch Behandlungsmethoden, wir nehmen uns mittlerweile (Gott sei Dank!) heraus ein Mitspracherecht zu haben bei der Behandlung physischer Krankheiten. Wagt sich ein Patient Antidepressiva in Frage zu stellen, ist er behandlungsunwillig.

Verstehst du ein wenig was ich meine?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Von außen, wenn es um andere geht, ist es für mich generell viel schwieriger damit umzugehen, wenn jemand nicht mehr kann oder will.
Körperliches ist sichtbar, seelisches kann man oft nur erahnen, bis der Betroffene sich öffnet. Doch beeinträchtigen kann beides sehr stark. Oft zieht ja auch eins das andere nach sich oder es ist praktisch 'verzahnt'. Ich habe auch schon beobachten müssen, dass Ärzte dem Patienten ihre Diagnose überstülpen wollen, auch wenn sie eindeutig nicht passt. Sehr gerne wird etwas auf die psychologische Schiene geschoben, wenn sich erst mal keine körperliche Ursache findet.
Es gibt bei seelischen Beschwerden keine klare Diagnostik wie bei einem Beinbruch, kein schlimm und schlimmer und keine OP. Da nicht jeder gleich viel verpacken kann, hilft auch oft die eigene Erfahrungen wenig, selbst wenn man sie hat.
Das ist so komplex, dass es in manchem Fall zur Lebensaufgabe, vor allem für den Betroffenen selbst, werden kann.
Ich versuche in dem Fall, wirklich zuzuhören, zu motivieren und da zu sein, mehr kann ich oft erst mal gar nicht tun.

Ich hätte einige Menschen, die nicht mehr da sind (sowohl natürlich als auch durch Nachhilfe gestorben) gerne noch länger bei mir gehabt. Mein Leben ist gefühlt schwerer geworden seit sie nicht mehr da sind.
Doch weiß ich auch, dass es egoistisch wäre und ich lernen muß, mit diesen Verlusten zu leben.
Jemanden gehen lassen zu können, ist für mich (in vielerlei Form, nicht nur durch den Tod) die reinste und tiefste Form der Liebe.

@marlene
Die Wut des Kollegen kann ich sogar nachvollziehen. Manchmal ist es einfach die erste Reaktion, die der Schmerz verursacht.
Ich meine, dass Ärzte ihren Stil anwenden, Orthopäden operieren, wo evtl eine manuelle Behandlung sinnvoller wäre. Der Arzt macht sich den Patienten passend.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
@Kaffee Deine persönlichen Unterstellungen und Vorwürfe sind einfach schlechter Diskussionsstil. Nichts worauf ich Lust habe zu antworten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
Inwiefern meinst du das?

Dass psychisch Kranke durch Psychiater vermeintlich gesund geschrieben werden?
Oder dass vermeintlich Gesunde "netterweise" krank geschrieben werden?

Wer soll was genau anzweifeln?
Und wie soll eine Krankheit bewiesen werden?
Mit den Psychologen und den Psychiatern ist es wie mit den anderen Fachärzten auch, man hat Glück, wenn man mit der richtigen Krankheit beim richtigen Arzt landet. Alle versuchen in erster Linie ihr Wissen an den Mann zu bringen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
" -meiner Meinung nach- "

Meiner auch.



Zumindest im Moment habe ich jetzt gerade nicht die Kraft mich hier aufzureiben.

Aber vielleicht ein Einwurf, den ich auch schon länger im Kopf habe (muss aber nicht aufgegriffen werden, ich wollte es nur mal nicht vergessen wissen).

Wenn Psychologen/Psychiater Gutachten erstellen zur Frage ob Straftäter freikommen dürfen, dann wird ihre Kompetenz sehr gerne in Frage gestellt. Wenn es um Gutachten/Beurteilungen/Behandlungen geht, die nicht straffällige Patienten betreffen, höre ich solche Zweifel nie. Ich frage mich schon ob das nicht ein Widerspruch ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
Ich zweifle das "nicht heilbar" diesbezüglich an. Bei körperlichen, nicht heilbaren Krankheiten habe ich für den Wunsch nach Erlösung, weil es nie wieder besser werden kann, Verständnis.


Das ist aber keine Glaubensfrage, die man nach eigenem Gefühl und Geschmack entscheidet. Genau diese Einstellung verrät die Irrationalität im Umgang mit dem Thema und den Betroffenen aus.
Deine Reaktion ist hochemotional (und meines Erachtes auch egoistisch) und eben genau nicht rational.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
Es geht eigentlich nicht wirklich ums "Recht haben", meine ich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
"Ja, es muss und darf hier persönlich werden, denn es geht um persönliche Erfahrungen, Werte und Beschreibungen. "

Aber offenbar fällt es dir schwer, DEINE Erfahrungen und die anders Denkender als gleichwertig zu betrachten. Für mich ist das die Grundvoraussetzung jeder sinnvollen, anregenden und respektvollen Diskussion. Sonst ist es ja nur ein: "Ja, hast Recht." Aber wenn du das so möchtest: Es ist dein Thread.
Das ist ein ganz schwieriges Thema mit ebensovielen Sichtweisen und Standpunkten. Ein langjähriger Kollege, der 30 Jahre mit einer manischen Depression kämpfte, die letzten Jahre war er deshalb berufsunfähig, hat sich erhängt. Ich war total entsetzt, weil ich mir vorstellte wie verzweifelt und hoffnungslos er sich gefühlt haben musste.
Ein anderer Kollege, der mir von dessen Tod berichtete, war nur sauer, dass sein Freund ihm und seinen Angehörigen dies antun konnte.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
Danke dir, Mattila und auch Cautela.
Ich habe es ja entgegen aller Prognosen gepackt und kann hoffentlich noch ein paar Jährchen meinem Umfeld auf die Nerven gehen. ;-)
Nur weiß ich daher sehr genau, was man in der Situation fühlt, was man braucht und was nicht und die Schilderung der 'Tätschel-Besucher' war mir unglaublich vertraut.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
"Es geht die ganze Zeit um NICHTheilbare Erkrankungen. "
Ich bezog meine Aussagen auf mentale Erkrankungen von Menschen, die mal gesund waren. Ich zweifle das "nicht heilbar" diesbezüglich an. Bei körperlichen, nicht heilbaren Krankheiten habe ich für den Wunsch nach Erlösung, weil es nie wieder besser werden kann, Verständnis.

@Kaffee Wenigstens sind meine Umgangsformen nicht die eines Kindergartenkindes, das dem anderen Klötzchen an den Kopf haut, wenn es nicht sofort Recht bekommt.

Ich KANN mich da schon einfühlen, ich halte es im Fall einer mentalen Erkrankung aber nicht für sinnvoll mich in den z.B. Depressiven mit Todeswunsch einzufühlen und ich bin in den Situationen, in denen es mich betroffen hat, gut damit gefahren. (Die Betroffenen übrigens auch.)

@Sparkle Schön, das du noch da bist. (Das ist völlig ernst gemeint.)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
Sparkle, Gott sei Dank geht es dir wieder besser und bist du noch hier! 🌻
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.12.2018
@sparkle
Einfach nur ein mitfühlendes "uffz..."😔