Gedanken zum Tod
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Danke, kleines Glück! 💚
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
" ... dass er es einfach nicht schaffte nichts zu trinken ..."

Nichts trinken muss sehr, sehr qualvoll sein. 😞


Cautela, ich wollte dir sowieso schon gestern das Angebot machen, habs aber dann im diskutieren vergessen, es ist zwar sehr schade um die wertvollen Beiträge, aber ich habe natürlich Verständnis dafür. Schau mal nach, ich glaube, ich habe alles erwischt, sonst gib Bescheid, ob ich z.B. noch ein paar Antworten löschen soll (gib die Uhrzeiten an!), meine kann ich nicht rausnehmen, aber ich hatte auch versucht mich halbwegs nebulös auszudrücken, eben deshalb.
Das Angebot steht natürlich auch für andere User, die sich bei diesem sehr sensiblen Thema persönlich eingebracht haben.





Hier ein Link zur Behandelbarkeit von Depressionen und Angststörungen. Wir sprechen hier von 50% die nicht auf Therapien, also Antidepressiva und Psychotherapie, ansprechen. Das ist wahnsinnig viel. Und hier sind ja schwere neurologisch/psychische Krankheiten noch gar nicht erfasst!

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/depressionen-therapien-nicht-wirksam-genug-12670/

Daraus:

Danach liegt die Wirkungsgrad der gegen Depressionen eingesetzten Medikamente bei 38 bis 53 Prozent.

Damit erzielen sie einen nur wenig höheren Effekt als Placebos, die in 24 bis 42 Prozent der Fälle eine Besserung erreichen. Dazu kommt: Ein Ansprechen (Response) auf die Medikamente bedeutet nicht etwa Heilung, sondern eine Halbierung der Symptomstärke.


Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. Stellen wir uns vor, ein Arzt möchte uns ein Medikament, das schwere Nebenwirkungen haben kann, gegen eine Sehnenzerrung verabreichen und das hat einen Wirkungsgrad von 38 bis 53%, ähnlich eines Placebos.
Würden wir eigentlich einem Patient mit Sehnenzerrung vorwerfen, dass er das vielleicht nicht wollen würde. Einem psychisch Kranken würden wir recht wahrscheinlich Behandlungsunwilligkeit nachsagen, wenn er sagen würde: ich möchte das Risiko/Nutzen Verhältnis nicht haben.


Auch daraus:

Auch die Psychotherapie hilft nur in 50 Prozent der Fälle - die andere Hälfte der Betroffenen spricht nicht ausreichend darauf an. Das heißt: Bei 50 Prozent der Patienten mit Depressionen sind Psychotherapie und Medikamenten-Therapie nicht wirksam genug. Diese unbefriedigende Erfolgsrate stagniere seit Jahren, so der Dipl.-Psychologe und Psychoanalytiker. Ein Umdenken sei daher dringend erforderlich.

Ich finde es wirklich kaum fassbar.
Und ich unterstelle einfach: wer sich in Psychotherapie begibt, ist behandlungswillig! Genauso viel und wenig wie jemand, der mit Schulteraua zum Ortho geht. Aber muss er zu allem Ja und Amen sagen, sonst ist er halt bockig? Und will einfach gar nicht? Zumindest sich den -immer richtigen- Ratschlägen der Psychologen unterwerfen?
Dann ist es aber auch Unwille, wenn uns ein Arzt demnächst bei einer spanischen Grippe abnehmen empfiehlt und wir halten das NICHT für die adäquate Behandlung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
@Chaos Queen

Da habe ich mich leider sehr verkürzt ausgedrückt. Ich bezog mich mit dem "Freitod" an der Stelle auf den von mir verlinkten Fall eines alten Mannes, der im Grunde noch voll im Leben stand und körperlich gesund war und der quasi vorausschauend bevor er krank,schwach oder auf Pflege angewiesen wurde freiwillig und aktiv so den Tod wählte. Das waren nicht die letzten Tage eines bereits sterbenden Menschen, der am Ende das Essen einstellt (das würde ich ebenfalls wie Du nicht ams Freitod bezeichnen) sondern ein sehr aktiver, forcierter und bewusster Akt.
Dieser Sterbeprozess war wohl dann auch sehr lang und qualvoll und auch dadurch immer wieder verlängert, dass er es einfach nicht schaffte nichts zu trinken ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Das sehe ich auch so wie black orchid.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
FlashAndrea.... wenn es der Mutter passt?? Kennst Du die Beweggründe für den Abort? Ich glaube, kein Mensch kann sich wirklich in eine Frau hineinversetzen, die einen Schwangerschaftsabbruch machen lässt. Aus lauter Spaß und Juxdollerei sicher nicht . In deren Haut möchte ich nämlich nicht stecken! Deshalb würde ich mir nie anmaßen, sie dafür zu verurteilen!
Eine Freundin hat vor zwei Tagen eine Abortion machen lassen.
Ich stehe unter Schock.
Wann ist ein Mensch ein Mensch?

In unserer Gesellschaft nur, wenn es der Mutter "passt".

Ansonsten hilft dem neuen Leben niemand.
Was ist das für eine Sterbehilfe über die niemand sprechen möchte...

sry, aber das sind momentan meine Gedanken zum Tod und Thema Freiwilligkeit des Lebens
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Puh, liebe Chaosqueen, lass dich knuddeln.

Kleines Glück oder Björn, könnte einer von euch bitte meine Kommentare, die sehr persönlich waren und auf meine Identität hinweisen könnten, bitte löschen bzw unsichtbar machen?
Ich habe mich gestern hinreißen lassen, in der Hoffnung, dass es eventuell etwas POSITIV verändern kann. Es könnte aber auch negative Folgen haben.
Danke, da wäre ich euch wirklich dankbar.

Ich möchte auch nicht jammern. Imgrunde kann ich dankbar sein, dass ich überhaupt Hilfe vom Staat bekomme. In etlichen anderen Ländern können die Menschen davon nur träumen.
Es ist nicht optimal und vieles scheitert an der Bürokratie etc., aber immerhin gibt es diese Hilfen, die oft zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, aber immerhin besser als gar nichts.
Dafür danke, Deutschland!


Bevor ihr euch hier öffnet, bedenkt bitte, dass es vollkommen öffentlich lesbar ist und wir uns damit leider auch angreifbar machen.

Ich wünsche euch allen von Herzen viel Gesundheit und Frieden im neuen Jahr!
Kaffee-Pause:
ein alter Mensch, der in Würde gehen will und deshalb nichts mehr isst und trinkt wählt für mein Empfinden den Freitod und begeht nicht Selbstmord.

Das ist in meinen Augen kein Selbstmord, kein Freitod - und es wird auch keine Sterbehilfe benötigt. Alles was so ein Mensch braucht sind Verständnis und Akzeptanz. Und nicht gezwungen werden, mit Gewalt weiter zu leben.


Eliza Day:
Ist es denn "human" von jemandem, der damit weiter leben muß, die Absolution zu verlangen?
Wenn jemand die Entscheidung trifft, sein Leben nicht ertragen zu können und weiterleben zu wollen, OBWOHL da eigentlich noch (objektiv) Hoffnung ist (wie z.B. bei den meisten mentalen Krankheiten),


1. Frage: Wer entscheidet, ob da noch 'objektive' Hoffnung ist? Es ist egal, ob jemand Krebs hat oder eine chronische Depression - kein Arzt der Welt kann da wissen, ob eine Heilung möglich oder wahrscheinlich ist.
Hoffnung ist subjektiv - immer! Und wenn ein Mensch keine Hoffnung mehr hat, dann finde ich anmaßend und übergriffig, wenn ein anderer ihm dies zum Vorwurf macht.

2. Frage: Wie human ist, einen Menschen leiden zu lassen, damit andere sich besser fühlen? Ist es nicht egoistisch zu sagen "Du darfst dich nicht umbringen, weil es mir dann schlecht gehen wird."? Wenn das jemand zu mir sagen würde (direkt oder indirekt), würde ich den Kontakt abbrechen und ihn von meiner Weihnachtskartenliste streichen. Weil ich mit solch einem egoistischen Menschen nichts zu tun haben möchte.


Ich verstehe nicht, warum physische Erkrankungen 'akzeptabler' sind, als psychische - und sichtbare 'akzeptabler' als unsichtbare. Die Art der Erkrankung sagt doch nichts darüber aus, wie sehr ein Mensch darunter leidet. Und selbst bei gleichen Erkrankungen ist der Leidensdruck nicht bei allen Menschen gleich. Weil nämlich auch Leiden nicht objektiv messbar ist, sondern nur subjektiv erfahren und bewertet werden kann.

Es gibt für kranke Menschen wohl nichts Schlimmeres als Sprüche wie "das wird schon wieder", "du musst dich nur zusammenreißen und wollen" und ähnliche. Solche Sprüche sind menschenverachtend und inhuman.

Ich setze mich seit fast 50 Jahren mit dem Thema Selbstmord/Freitod auseinander - aus persönlichen Gründen. Und wer jetzt schnell ins Profil klicken will, um zu sehen, wie alt ich bin - spart es euch. Ich bin 59 und dachte mit ca. 10 Jahren das erste Mal daran, mir das Leben zu nehmen. Und das nicht, weil meine Schmerzen so unerträglich waren, sondern weil man mir eine Depression unterstellte und ich auf die Antidepressiva paradox reagiere. Das heißt, dass Antidepressiva mich suizidal machen (vielleicht nicht alle, aber zumindest alle, die ich im Laufe meines Lebens ausprobiert habe).

Ich war schon oft an dem Punkt, wo ich ernsthaft über eine (für mich!) einfache, schnelle und schmerzfreie Methode aus dem Leben zu gehen nachdachte. Und jedes Mal fiel mir eine noch bessere Möglichkeit ein. Und genau das ist der Grund, warum ich noch lebe. Weil ich die Wahl habe, weil es meine Entscheidung ist - und es im Bedarfsfall schnell und relativ schmerzlos gehen wird.

Denke ich dabei gar nicht an meine Familie und Freunde? Doch natürlich. Ich habe schließlich trotz allem ein Kind bekommen und damals beschlossen, meine Pläne zum Ausstieg aus dem Leben, so lange zu verschieben, bis mein Kind erwachsen ist. Auch das ist also ein Grund, warum ich noch lebe.
Aber gerade mein Kind weiß auch, wie schlecht es mir oft geht. Und hat zum Thema 'Herauszögern des Todes' und 'sinnloses Verlängern des Leidens' eine ähnliche Einstellung wie ich. Wir haben oft darüber gesprochen, ich habe eine Patientenverfügung und mein Sohn weiß, was ich will und was nicht. Und auch, dass ich im Bedarfsfall mein Leben beenden werde - natürlich nicht, ohne mich zu verabschieden.

Noch einmal zurück zur 'Objektivität' von Leiden. Vor vielen Jahren habe ich einen wunderbaren Spruch gelesen, der seit dem mein Motto ist: "Schmerzen sind unvermeidlich. Leiden ist freiwillig."
Ich habe für mich beschlossen, nicht zu leiden. Die Schmerzen sind ein Teil meines Lebens - ob es mir gefällt oder nicht. Und wenn ich leben will - also so richtig LEBEN und nicht nur überleben oder dahinvegetieren - dann sind sehr starke Schmerzmittel (Opiate und Opiode) keine Option für mich, weil sie zwar die Schmerzen gut dämpfen - aber die Gefühle und die Wahrnehmung der Umwelt leider auch.

Wenn ich lese, dass ein evtl. Suizid von mir oder anderen als inhuman (rücksichtslos?) gegenüber anderen angesehen wird, dann wächst in mir der Wunsch, dass diese Menschen einfach mal für ein Jahr das gleiche durchmachen müssen. Vielleicht verstehen sie dann, dass das Leiden an sich inhuman ist und keine Rücksicht auf das Leben nimmt.

Für mich ist der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung der, das Leben und das Leiden nicht unnötig zu verlängern. Auch mit einer Schmerzmedikation, die das Leben eventuell verkürzt. Das wird oft als passive Sterbehilfe bezeichnet, wobei es für mich eher eine Hilfe für ein würdevolles Lebensende ist. Erst danach kommt die aktive Sterbehilfe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
"Ich hätte auch nicht die Kraft für solch einen Rechtsstreit."

Das ist auch so eine schlimme Sache, dass von jenen, welche belastet sind, auch noch besonderer Einsatz und viel Kraft verlangt wird!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Schlaf gut, Sparkle!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Gute Nacht, Sparkle!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Schlaf gut, Marlene + Sparkle!

@Cautela *Daumen drückt*
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31.12.2018
Gute Nacht @all! 😴☺
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Gut Nacht, marlene!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Schlaf schön, Marlene.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
Danke für eure lieben Worte!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
"Cautela Heute, 00:35
Der Nichtglaube einiger wichtiger Menschen und dass sie das alles unterschätzt haben, hat mich letztlich um meine Rente gebracht."


Wenn ich das richtig deute, ist das ein Teil von exakt diesem, was ich meine!
Und das ist saumäßig fies und ungerecht. Gehört im Übrigen auch zum Passus: dann müssen wir sehr viel mehr bereit sein für diese Menschen zu tun!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.12.2018
"marlene Heute, 00:31
Eine Bekannte sagte, wenn ich mir beide Arme breche, sieht jeder, dass ich nicht kann. Wenn ich depressiv bin, sieht das keiner."


Das ist das, was ich auch schon schrieb, zu Depressionen und auch Schmerzen, insbesondere, wenn sie nicht mit etwas deutlich sichtbarem wie Brandverletzungen, Brüchen, was auch immer einhergehen. Mit nicht sichtbarem tun sich Menschen schwer.