Gebraucht werden?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 94 Antworten

„Schwäbisch Gmünd“ (Pseudonym)

Im schönsten und alltäglichsten Falle ist alles Ergänzung und Vervollkommnung. Das können Eltern und Kinder sein, Großeltern und Enkel, Partnerin und Partner ganz besonders; auch im Hinblick auf andere Freundinnen und Freunde sowie Menschen im sporadischen Miteinander. Es ist eine stets freundliche Haltung, die nichts erwartet und doch etliches macht.

„Kehl“ (Pseudonym)

Ja ich werde gern gebraucht ...ist einfach so!
familiär beruflich und auch früher auch partnerschaftlich!
Ich organisiere mache und werde auf der Arbeit gern ins Feld geschickt!
Unter Druck blühe ich auf!
Auf mich ist verlass...stimmt!
Vielleicht bin ich da etwas anders gepolt.
Ich kann schwer abgeben und mache einfach!

„Bruchsal“ (Pseudonym)

Genau diese Einstellung hat mir leider nen Burnout verpasst :-(

Ich fände das Wort teilen besser . Habe heute mal nach dem Lesen dieses Beitrags meinen Mann gefragt ob ermich braucht . Wir kamen zu dem Schluss das wir den anderen nicht brauchen um die Täglichen Dinge zu erledigen oder den Haushalt zu führen oder das Auto zu waschen. Aber wir teilen gerne die Dinge im Leben. Wir teilen Freud und Leid , genießen zusammen die schönen Seiten des Lebens und sind glücklich den anderen an seiner Seite zu haben. Wir sind ein Ganzes und so ist es gut .

„Viersen“ (Pseudonym)

@vreneli Das klingt schön. <3

Ich finde sehr schön:
Der beste Partner ist der, der keinen Partner braucht.

Natürlich brauche ich hin und wieder jemanden für einzelne Sachen, die ich selbst nicht kann. Das versuche ich aber auf ein Mindestmaß zu beschränken und der Rest geht halt nicht.
Sicher kann man als Paar bzw. als Einheit mehr erreichen, wie jeder allein. Aber wenn diese Ziele auf zuvor getroffenen gemeinschaftlichen Entscheidungen basieren, ist es ok. Das würde ich nicht zu dem Eingangsthema definieren.

Mich begleitet seit Jahrzenten eine Person, die sich ausschließlich über das "Brauchen" definiert. Wenn ich dieses ausblende, bleibt keine sichtbare Persönlichkeit mehr über. Gleichzeitig wird der Satz "du brauchst mich ja nicht" zum Vorwurf bzw. zur Anklage umstilisiert, weil in diesem Fall ohne die anderen - die Brauchenden - kein gehaltvoller Lebenssinn mehr besteht. Gerne wird dabei auch emotionale Erpressung eingebunden.

Ich denke, wenn das "Brauchen" auf eine (einseitige?) Abhängigkeit abzielt, besteht in dieser (nicht zwingend partnerschaftlichen) Beziehung ein ungesundes Ungleichgewicht.

@ Vreneli & Münchnerin*sucht*Münchner
Genauso sehe ich das auch. Wenn man emotional an seinem Partner hängt oder auch mit dessen Leben verflochten ist, dann braucht man einen Menschen auch anders als hier beschrieben wurde. Dabei geht es nicht darum den Müll runter zu bringen sondern wie Vreneli es schrieb wirklich als Paar oder Familie ein "Ganzes" zu sein. Sonst ist jeder nur ein einzelnes "Teil", dass für sich zwar funktionieren kann, aber nie so gut sein kann, wie in einer Gemeinschaft.


@ jane doe
Wenn ein Partner gerade gesundheitlich oder körperlich stark vom anderen Partner abhängig ist, dann kann dies ein Gefühl der "Schuld" gegenüber diesem Partner erzeugen welches dann versucht wird durch Ablehnung zu kompensieren. Es ist nicht einfach für die meisten Menschen eine nette Geste oder ein Kompliment einfach anzunehmen, weil wir gedanklich immer implizieren dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Das ganze wird natürlich umso schlimmer je länger diese Abhängigkeit besteht.
In einer Partnerschaft sollte man auch über so etwas reden und das hilft den Betroffenen meist gewaltig! Nur für beide Seiten ist das Thema eben unangenehm und daher wird es nie offen angesprochen.
Es gibt Kurse zum Thema Kommunikation und Sozialverhalten, die sich z.B. nur damit beschäftigen wie gut man ein Geschenk oder ein Kompliment annehmen kann. Egal ob es von einem Freund oder Fremden kommt.
An der Stelle muss man eben auch zugeben können, dass der Partner zwar körperlich von mir abhängig sein mag, aber ich emotional genauso an ihm hänge, wie er an mir und dann steht da niemand in des anderen Schuld. Darauf kommt es an. Wenn ich anderen Menschen helfe, dann erwarte ich in 1. Linie keine Gegenleistung sondern möchte sie einfach glücklich machen.
Die einzige Gegenleistung wäre in dem Falle vielleicht, dass sich der andere freut. :)

„Haltern am See“ (Pseudonym)

jane doe "Ich finde sehr schön: Der beste Partner ist der, der keinen Partner braucht."

So habe ich auch eine ganze Weile gedacht. Heute möchte ich sagen: Der beste Partner ist der, den ich ganz selbstverständlich um Hilfe bitten kann und der mich bitten kann, ohne dass wir damit ein Problem haben! ;-)

„Unterhaching“ (Pseudonym)

Energieengel, genauso sehe ich das auch! Ich verstehe ehrlich gesagt nicht mal, wo da ein Problem wäre. Wie gesagt, mißbrauchen, bzw benutzen ist schlimm. Erich Fromm schrieb, "ich brauche Dich, weil ich Dich liebe". Wer das leugnet, hat noch nie innigst geliebt und noch nie einen geliebten Menschen verloren.

Der 4. Absatz im Eingangspost tut mir richtig weh, weil er so widersprüchlich ist. Leider kenne ich mindestens 5 Frauen, auf die das auch zutrifft. Ehe sie aber 'Nein' sagen würden, würden sie lieber selbst vor die Hunde gehen.

Hebt die Befriedigung des Gebrauchtwerdens wirklich die Leiden auf? Bei zwei Personen in meinem Umfeld weiß ich, dass sie gar nicht aus der Tretmühle rauskämen, weil die Männer die Zügel immer straffer ziehen und die Frauen immer schneller laufen. Sie würden aber beide niemals Stop sagen, weil dann wären sie ja nicht mehr lieb und brav und würden nicht mehr gefallen. Da hilft nur der totale Zusammenbruch. Wirklich schade, aber mit Reden nicht zu verhindern.

„Unterhaching“ (Pseudonym)

Sonrisa, was Du da schilderst würde ich als, "diese Männer benutzen ihre Frauen" bezeichnen und da ist der Schritt in den Mißbrauch ein kleiner

@Energieengel
Eine gute Basis für eine "fortgeschrittene" Beziehung.
Mit einem Ex-Partner hatte ich eine Diskussion genau um dieses Thema "ich brauche dich nicht". Da er meine Intension verstanden hatte, haben wir uns am Ende auf den Satz geeinigt "ich will dich nicht brauchen müssen, aber ich finde es schön, wenn du da bist und mir hilfst". Damit konnten wir beide sehr gut leben und sind immer wieder in schallendes Gelächter ausgebrochen, wenn ich aus Gewohnheit alles allein machte und er mir etwas aus der Hand nahm. Sein Kommentar "ich weiß, du brauchst mich nicht..." Damit war alles gesagt und darüber entstand nie mehr Streit. Ich dagegen hatte gelernt, dass mir tatsächlich jemand zur Seite stehen möchte, der keine Ansprüche daraus ableitet. ;)

Auch ich habe einem Familienmitglied 2,5 Jahre zur Seite gestanden, weil sie mich brauchte. Ich habe es sehr, sehr gern gemacht, weil sie mir extrem wichtig war. Allerdings bin ich dabei auf der Strecke geblieben und musste lernen, Grenzen zu setzen. Denn, wenn ich nicht mehr kann, kann ich auch nicht mehr für sie da sein.

@Unaussprechlicher
Das Stichwort "Schuld" spielt beim Brauchen sicher eine große Rolle. Wenn eine Seite anfängt, Schuld oder schlechtes Gewissen einzusetzen, wirds m. E. unausgeglichen und zielt auf Anhängigkeit und/oder Manipulation zum eigenen Vorteil ab.
Da ich aber keinen anderen ändern kann, habe nur ich die Möglichkeit, aus diesem "Rollen"-Spiel auszusteigen, wenn ich es erkenne.

„Unterhaching“ (Pseudonym)

Sonrisa, völlig richtig und dass ich da explizit von Männern geschrieben habe, bezog sich auf Deinen Post von heute 11.46 Uhr, da Du ja von diesen Frauen aus Deinem Umfeld berichtet hast. Umgekehrt wird das genauso gemacht.
Dieses Phänomen formulierte Erich Fromm in dem Satz, "Ich liebe Dich, weil ich Dich brauche."

Außerdem, im Zuge der fortschreitenden Selbstoptimierung will natürlich keiner mehr jemanden brauchen, oder gebraucht werden, denn das ist ja eine Einschränkung der persönlichen Freiheit und Unabhängigkeit , oder es berührt alte Verletzungen und Enttäuschungen. So hat wohl das Wort "brauchen" eine, für manchen, etwas negative Konnotation bekommen.

„Langenfeld“ (Pseudonym)

rk76: Diese Auflistung ist ja die BESTE SATIRE. Möchte noch ergänzen:
Die Seitensprünge GROSSZÜGIST verzeihen.

„Langenfeld“ (Pseudonym)

Ergänzung zur Liste: TURNIERTÄNZER.
Meine Ex-Frau (Fastheirat) sagte richtig schroff: "Du kannst ja
nicht tanzen"

„Langenfeld“ (Pseudonym)

Hannah, sorry. Handwerker und Anwalt. Da liegen doch WELTEN dazwischen.

„Langenfeld“ (Pseudonym)

Ergänzung zur Liste: TIERLIEB die Katzenladies usw.

„Langenfeld“ (Pseudonym)

rk76d: Kommt ALLES in den "Katalog" Vielleicht ein Untertitel:
Wo bleibt die Emanzipation der Frau?

„Fürstenwalde“ (Pseudonym)

im Moment braucht jemand dringend seine Spritze vom Nervenarzt

„Langenfeld“ (Pseudonym)

Die Damen: Jetzt fühlt ihr provoziert und nehmt das Ganze, natürlich
als persönliche Beleidigung.
Wir sind hier DOCH offenbar hier bei Rosamunde Pilcher.

Die Konzertpianistin aus Russland: "Musik ist mein Leben"
Aber ich setze mich nicht an das Klavier. Sie hat es akzeptiert.
Imponiert mir.

„Hürth“ (Pseudonym)

Ich finds toll, dass rk endlich die Anerkennung, auf dem Niveau seines Post bekommt, die ihm gebührt...^^

„Fürstenwalde“ (Pseudonym)

Ich finde auch, es sollte die Thematik mit dem nötigen Ernst behandelt werden. Jede Art von Humor ist zu unterlassen und wird im Zweifel als Spam gemeldet !