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Ich habe vor 20 Jahren eine langjährige Freunschaft beendet als mit klar wurde, dass mich meine besagte Freundin nur ausgenutzt hat.
Ein langjähriger Freund hat die Freunschaft mit mir vor 6 Jahren beendet weil ich einmal nicht für ihn da war, weil ich nicht konnte. Das war ein Geschenk.
Heute denke ich, dass beide eine narzisstischer Störung haben. Ich habe das lange nicht begriffen.
Vor zwei Jahren habe ich die 17 jährige Freundschaft zu einer, durch einen Unfall, vor vier Jahren, querschnittsgelähmten Frau, schweren Herzens beendet. Noch nach zwei Jahren war ihr einziges Thema das, ihr zugestoßene Unglück. Alle Versuche von etwas anderem zu sprechen schlugen fehl, auch meine Bitten. Ihr Schicksal hat mich für sich genommen schon sehr mitgenommen aber nach den Besuchen bei ihr ging es mir richtig schlecht. Ich bin zu sensibel und konnte mich nicht abgrenzen. Ich sagte ihr wie ich zu unserer Freundschaft stehe und dass ich sie beenden werde wenn sie weiterhin keine Rücksicht auf mich nimmt. Und das habe dann auch getan.
Ich bin in einem unguten psychischem Umfeld aufgewachsen. Das Gestörte war für mich das Normale und ich war und bin auch gestört. Die Freundschaften zu „gestörten Menschen“ hielten lange, die Freundschaften zu „normalen Menschen“ nicht. In der Regel zogen sich diese bald von mir zurück.
Das klingt jetzt vielleicht hart. Ich denke dass jeder Mensch seine Macken hat oder anders gesagt in irgendeiner Form gestört ist. Aber ich denke auch, dass es auch Menschen gibt, die größere Macken oder Störungen haben als andere. Fraglich ist, wo man die Grenze zieht. Was ist noch hinnehmbar, was nicht mehr, was ist noch gesund, was bereits krank. Narzisstisch z. B. Ist jeder Mensch, muss er sein, um überleben zu können. Doch wann kippt es, wann ist es zu viel, so dass es für Mitmenschen und auch für den Betroffenen zu einem Problem wird?
Seit mir das klar geworden ist, geht es mir besser. Wen will ich weiterhin in meinem Leben haben? Es gibt Verbindungen, die ich nicht trennen will. Sie muss ich gestalten und dossieren, so dass es mir auch mit Ihnen gut geht.
Familie, Verwandtschaft, hier mache ich Kompromisse, Freundschaften, hier muss es richtig gut passen, Bekanntschaften, hier muss es auch passen aber weniger gut, lose Kontakte - sie sind ganz oberflächlich freundlich.
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„Königsbrunn“ (Pseudonym)
Gelöscht. Zu viel uninteressantes blabla.
Ich kann sehr schlecht los lassen.
Doch als eine Person, zu der ich eine sehr innige Beziehung hatte, völlig grundlos mitten im Telefongespräch auflegte und auf mein Nachfragen nach dem Grund im Messenger nicht antwortete habe selbst ich es begriffen und,nach Jahern, endlich verinnerlicht.
Ist irgendwie ein erleichterndes Gefühl.
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„Aachen“ (Pseudonym)
"Ich kann sehr schlecht los lassen.
Doch als eine Person, zu der ich eine sehr innige Beziehung hatte, völlig grundlos mitten im Telefongespräch auflegte und auf mein Nachfragen nach dem Grund im Messenger nicht antwortete habe selbst ich es begriffen und,nach Jahern, endlich verinnerlicht.
Ist irgendwie ein erleichterndes Gefühl."
Klingt mir nach Kommunikationsprobleme. Vielleicht ist es besser so.
Menschen bzw. Freunde die kein wahres Interesse an einen gemeinsamen Dialog besitzen sind meines Erachtens die Zeit nicht wert die man gerne für Sie nimmt (Klingt hart. Ist aber so). Und dabei kommt es noch nicht einmal darauf an Fehler gemacht zu haben. Die macht jeder. Mal mehr mal weniger. Mal leicht, mal intensiv. Einige Menschen vergessen, und man selbst auch, dass es sich bei jedem Menschen immer um ein Individuum handelt. Das Maßanlegen um dann einen Grund von Person A auf Person B zu projezieren ist meist vermessen. Auch können etwaige Treffen mit Freunden kurz und oberflächlich sein. Oder einfach nur so wirken. Aber wenn man merkt dass das Interesse schlichtweg gewichen ist, nicht etwa weil eine Person Zeit für sich braucht, sondern weil vielleicht etwas im Raum steht, unausgesprochenes, oder einfach das Unvermögen einer Person sich einer anderen Person vertraulich und in einem fairen Dialog mitzuteilen, Dinge zu besprechen die es zu klären gilt, dann ist es meist Zeit dass man getrennte Wege geht. Besser wäre es vermutlich zu realisieren dass ein klärendes Gespräch zu den Dingen die sich angestaut haben, Missverständnisse, Unachtsamkeiten und wie Dinge erachtet und gemessen werden, die bessere Wahl ist. Dazu sind aber noch lange nicht alle Menschen in der Lage. Und viele Menschen wurden im Leben so oft verletzt, dass das entstandene Misstrauen, der Unmut und die Wut nicht entsprechend verarbeitet werden können. Selbst dann nicht wenn man die Person sanft darauf hinweist. Für letzteres gilt natürlich, dass man wissen muss, ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet. Es ist also ein nicht ganz leichtes Unterfangen. Und je öfter man erfahren hat, dass die Oberflächlichkeiten in einer Freundschaft nicht mehr so wichtig sind, desto mehr wird man erkennen wer wirklich die Freundschaft im Herzen trägt. Dabei ist es schlichtweg egal wie oft man sich zu was auch immer trifft. Ebenso aus welchem Land man kommt, welche Sprache man spricht, welchen spirituellen Weg man geht, usw. Das sollte eigentlich klar sein. Ist es aber dann vielleicht doch nicht weil jeder Mensch mit seinen Erfahrungen anders umgeht. Dann wären da noch die Traumata. Aber das ist ein weiteres Kapitel.
Jetzt habe ich doch etwas mehr geschrieben als ich wollte.
Fazit: Einen Freund erkennt man "in guten als auch in schlechten Zeiten". Ganz gleich wie oft man sich sieht/trifft. Und an der Authentizität.
Ich denke einige Menschen haben schon solche Erfahrungen gemacht. Das kann manchmal ziemlich hart sein. Aber wie du auch schon schriebst: Ebenso erlösend. Das ist jetzt nicht relativierend gemeint.
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Und viele Menschen wurden im Leben so oft verletzt, dass das entstandene Misstrauen, der Unmut und die Wut nicht entsprechend verarbeitet werden können. Selbst dann nicht wenn man die Person sanft darauf hinweist. Für letzteres gilt natürlich, dass man wissen muss, ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet.
Polygon,
was wäre, wenn das der Fall sein sollte (ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet) die Alternative für einen selbst, mit so einem Mensch korrekt(er) und noch einfühlsamer umzugehen wenn sanftes darauf Hinweisen negativ erachtet wird, man aber selbst mit einigen Dingen im Umgang mit diesem Mensch zu kämpfen hat?
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„Aachen“ (Pseudonym)
"was wäre, wenn das der Fall sein sollte (ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet) die Alternative für einen selbst, mit so einem Mensch korrekt(er) und noch einfühlsamer umzugehen wenn sanftes darauf Hinweisen negativ erachtet wird, man aber selbst mit einigen Dingen im Umgang mit diesem Mensch zu kämpfen hat?"
Hallo *Avalonia*,
gute Frage. Das kann ich so pauschal nicht beantworten. Da wären wir wieder beim Thema Individuum. Die einzige Lösung die mir einfällt ist, sich selbst und damit auch den Umgang mit Menschen besser zu verstehen. Es kommt natürlich auf die Person an und warum sich diese Person persönlich angegriffen fühlt. Das kann ja im Einfachen schon nur ein Wort sein woran man sich stößt. Vielleicht eine falsch verstandene Mimik oder Situation. Vielleicht einfach dass die Kommunikation generell etwas mit Interferenzen zu kämpfen hat. Wenn dies ein generelles Problem sein sollte ist die Frage ob es ein Problem zwischen nur diesen beiden Personen ist. Oder die eine Person generell dicht macht bei bestimmten Themen. Dann liegt es vermutlich an der Person selbst die es betrifft. Von Außen helfen dann nur Sachen die zu einer Erkenntnis führen könnten. Diese zu erzwingen führen sehr wahrscheinlich aber nur zu weiteren Blockaden und Verstimmungen bei der betreffenden Person. Allerdings sind das nur Mutmaßungen. Und ich möchte mir nicht anmaßen über jemand anderen ein Urteil zu fällen. Aus meiner Erfahrung heraus sind solche Situationen meist nicht einfach. Schön wäre es wenn man einen gemeinsamen Dialog findet. Eine Person muss schon von sich aus bereit sein über Dinge zu reden, bereit sein für Reflexion und dem entsprechenden Dialog.
Wenn solche Angelegenheiten äußerst belastend sind, also man selbst betroffen ist, rate ich zur Telefonseelsorge die sich in diesem Anliegen vielleicht ein genaueres Bild machen können: https://www.telefonseelsorge.de
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Im Endeffekt funktioniert nichts, wenn Dein letzter Satz:
Eine Person muss schon von sich aus bereit sein über Dinge zu reden, bereit sein für Reflexion und dem entsprechenden Dialog.
nicht zutrifft.
Damit muss man sich dann abfinden und für sich Konsequenzen ziehen. Manchmal schade, aber ich finde inzwischen, dass man sich selbst zuallererst schützen sollte.
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich finde gute Ansätze darin.