Freundschaften - Bleiben oder beenden?
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Rundum Leben

20.01.2019
Im Endeffekt funktioniert nichts, wenn Dein letzter Satz:

Eine Person muss schon von sich aus bereit sein über Dinge zu reden, bereit sein für Reflexion und dem entsprechenden Dialog.

nicht zutrifft.

Damit muss man sich dann abfinden und für sich Konsequenzen ziehen. Manchmal schade, aber ich finde inzwischen, dass man sich selbst zuallererst schützen sollte.

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich finde gute Ansätze darin.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.01.2019
"was wäre, wenn das der Fall sein sollte (ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet) die Alternative für einen selbst, mit so einem Mensch korrekt(er) und noch einfühlsamer umzugehen wenn sanftes darauf Hinweisen negativ erachtet wird, man aber selbst mit einigen Dingen im Umgang mit diesem Mensch zu kämpfen hat?"


Hallo *Avalonia*,

gute Frage. Das kann ich so pauschal nicht beantworten. Da wären wir wieder beim Thema Individuum. Die einzige Lösung die mir einfällt ist, sich selbst und damit auch den Umgang mit Menschen besser zu verstehen. Es kommt natürlich auf die Person an und warum sich diese Person persönlich angegriffen fühlt. Das kann ja im Einfachen schon nur ein Wort sein woran man sich stößt. Vielleicht eine falsch verstandene Mimik oder Situation. Vielleicht einfach dass die Kommunikation generell etwas mit Interferenzen zu kämpfen hat. Wenn dies ein generelles Problem sein sollte ist die Frage ob es ein Problem zwischen nur diesen beiden Personen ist. Oder die eine Person generell dicht macht bei bestimmten Themen. Dann liegt es vermutlich an der Person selbst die es betrifft. Von Außen helfen dann nur Sachen die zu einer Erkenntnis führen könnten. Diese zu erzwingen führen sehr wahrscheinlich aber nur zu weiteren Blockaden und Verstimmungen bei der betreffenden Person. Allerdings sind das nur Mutmaßungen. Und ich möchte mir nicht anmaßen über jemand anderen ein Urteil zu fällen. Aus meiner Erfahrung heraus sind solche Situationen meist nicht einfach. Schön wäre es wenn man einen gemeinsamen Dialog findet. Eine Person muss schon von sich aus bereit sein über Dinge zu reden, bereit sein für Reflexion und dem entsprechenden Dialog.

Wenn solche Angelegenheiten äußerst belastend sind, also man selbst betroffen ist, rate ich zur Telefonseelsorge die sich in diesem Anliegen vielleicht ein genaueres Bild machen können: https://www.telefonseelsorge.de
20.01.2019
Und viele Menschen wurden im Leben so oft verletzt, dass das entstandene Misstrauen, der Unmut und die Wut nicht entsprechend verarbeitet werden können. Selbst dann nicht wenn man die Person sanft darauf hinweist. Für letzteres gilt natürlich, dass man wissen muss, ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet.

Polygon,

was wäre, wenn das der Fall sein sollte (ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet) die Alternative für einen selbst, mit so einem Mensch korrekt(er) und noch einfühlsamer umzugehen wenn sanftes darauf Hinweisen negativ erachtet wird, man aber selbst mit einigen Dingen im Umgang mit diesem Mensch zu kämpfen hat?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.01.2019
"Ich kann sehr schlecht los lassen.
Doch als eine Person, zu der ich eine sehr innige Beziehung hatte, völlig grundlos mitten im Telefongespräch auflegte und auf mein Nachfragen nach dem Grund im Messenger nicht antwortete habe selbst ich es begriffen und,nach Jahern, endlich verinnerlicht.
Ist irgendwie ein erleichterndes Gefühl."

Klingt mir nach Kommunikationsprobleme. Vielleicht ist es besser so.
Menschen bzw. Freunde die kein wahres Interesse an einen gemeinsamen Dialog besitzen sind meines Erachtens die Zeit nicht wert die man gerne für Sie nimmt (Klingt hart. Ist aber so). Und dabei kommt es noch nicht einmal darauf an Fehler gemacht zu haben. Die macht jeder. Mal mehr mal weniger. Mal leicht, mal intensiv. Einige Menschen vergessen, und man selbst auch, dass es sich bei jedem Menschen immer um ein Individuum handelt. Das Maßanlegen um dann einen Grund von Person A auf Person B zu projezieren ist meist vermessen. Auch können etwaige Treffen mit Freunden kurz und oberflächlich sein. Oder einfach nur so wirken. Aber wenn man merkt dass das Interesse schlichtweg gewichen ist, nicht etwa weil eine Person Zeit für sich braucht, sondern weil vielleicht etwas im Raum steht, unausgesprochenes, oder einfach das Unvermögen einer Person sich einer anderen Person vertraulich und in einem fairen Dialog mitzuteilen, Dinge zu besprechen die es zu klären gilt, dann ist es meist Zeit dass man getrennte Wege geht. Besser wäre es vermutlich zu realisieren dass ein klärendes Gespräch zu den Dingen die sich angestaut haben, Missverständnisse, Unachtsamkeiten und wie Dinge erachtet und gemessen werden, die bessere Wahl ist. Dazu sind aber noch lange nicht alle Menschen in der Lage. Und viele Menschen wurden im Leben so oft verletzt, dass das entstandene Misstrauen, der Unmut und die Wut nicht entsprechend verarbeitet werden können. Selbst dann nicht wenn man die Person sanft darauf hinweist. Für letzteres gilt natürlich, dass man wissen muss, ob die Person solche Signale nicht persönlich nimmt und damit als negativ erachtet. Es ist also ein nicht ganz leichtes Unterfangen. Und je öfter man erfahren hat, dass die Oberflächlichkeiten in einer Freundschaft nicht mehr so wichtig sind, desto mehr wird man erkennen wer wirklich die Freundschaft im Herzen trägt. Dabei ist es schlichtweg egal wie oft man sich zu was auch immer trifft. Ebenso aus welchem Land man kommt, welche Sprache man spricht, welchen spirituellen Weg man geht, usw. Das sollte eigentlich klar sein. Ist es aber dann vielleicht doch nicht weil jeder Mensch mit seinen Erfahrungen anders umgeht. Dann wären da noch die Traumata. Aber das ist ein weiteres Kapitel.
Jetzt habe ich doch etwas mehr geschrieben als ich wollte.

Fazit: Einen Freund erkennt man "in guten als auch in schlechten Zeiten". Ganz gleich wie oft man sich sieht/trifft. Und an der Authentizität.

Ich denke einige Menschen haben schon solche Erfahrungen gemacht. Das kann manchmal ziemlich hart sein. Aber wie du auch schon schriebst: Ebenso erlösend. Das ist jetzt nicht relativierend gemeint.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.01.2019
Gelöscht. Zu viel uninteressantes blabla.

Ich kann sehr schlecht los lassen.
Doch als eine Person, zu der ich eine sehr innige Beziehung hatte, völlig grundlos mitten im Telefongespräch auflegte und auf mein Nachfragen nach dem Grund im Messenger nicht antwortete habe selbst ich es begriffen und,nach Jahern, endlich verinnerlicht.
Ist irgendwie ein erleichterndes Gefühl.
Ich habe vor 20 Jahren eine langjährige Freunschaft beendet als mit klar wurde, dass mich meine besagte Freundin nur ausgenutzt hat.
Ein langjähriger Freund hat die Freunschaft mit mir vor 6 Jahren beendet weil ich einmal nicht für ihn da war, weil ich nicht konnte. Das war ein Geschenk.
Heute denke ich, dass beide eine narzisstischer Störung haben. Ich habe das lange nicht begriffen.
Vor zwei Jahren habe ich die 17 jährige Freundschaft zu einer, durch einen Unfall, vor vier Jahren, querschnittsgelähmten Frau, schweren Herzens beendet. Noch nach zwei Jahren war ihr einziges Thema das, ihr zugestoßene Unglück. Alle Versuche von etwas anderem zu sprechen schlugen fehl, auch meine Bitten. Ihr Schicksal hat mich für sich genommen schon sehr mitgenommen aber nach den Besuchen bei ihr ging es mir richtig schlecht. Ich bin zu sensibel und konnte mich nicht abgrenzen. Ich sagte ihr wie ich zu unserer Freundschaft stehe und dass ich sie beenden werde wenn sie weiterhin keine Rücksicht auf mich nimmt. Und das habe dann auch getan.
Ich bin in einem unguten psychischem Umfeld aufgewachsen. Das Gestörte war für mich das Normale und ich war und bin auch gestört. Die Freundschaften zu „gestörten Menschen“ hielten lange, die Freundschaften zu „normalen Menschen“ nicht. In der Regel zogen sich diese bald von mir zurück.
Das klingt jetzt vielleicht hart. Ich denke dass jeder Mensch seine Macken hat oder anders gesagt in irgendeiner Form gestört ist. Aber ich denke auch, dass es auch Menschen gibt, die größere Macken oder Störungen haben als andere. Fraglich ist, wo man die Grenze zieht. Was ist noch hinnehmbar, was nicht mehr, was ist noch gesund, was bereits krank. Narzisstisch z. B. Ist jeder Mensch, muss er sein, um überleben zu können. Doch wann kippt es, wann ist es zu viel, so dass es für Mitmenschen und auch für den Betroffenen zu einem Problem wird?
Seit mir das klar geworden ist, geht es mir besser. Wen will ich weiterhin in meinem Leben haben? Es gibt Verbindungen, die ich nicht trennen will. Sie muss ich gestalten und dossieren, so dass es mir auch mit Ihnen gut geht.
Familie, Verwandtschaft, hier mache ich Kompromisse, Freundschaften, hier muss es richtig gut passen, Bekanntschaften, hier muss es auch passen aber weniger gut, lose Kontakte - sie sind ganz oberflächlich freundlich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.01.2019
Eine Freundschaft beendet habe ich so tatsächlich noch nicht. Ich zähle dazu aber auch nicht Internetbekanntschaften die ich persönlich nicht kenne, oder Menschen die ich noch nicht lange kenne. Richtige Freunde - da kann ich sagen habe ich fast mit allen noch Kontakt aus allen Lebenszeiten bis in den Kindergarten zurück. Mit dem anderen mehr , mit dem anderen weniger. Das liegt aber auch mit daran das man teilweise Hunderte bis Tausende km auseinander wohnt. Es kam vor das Freundschaften eingeschlafen sind , das man irgendwie die Telefonnummer, Adresse, Mail verlegt hat und den Kontakt so nicht weiter pflegen kann. Aber das ich jetzt eine Freundschaft beendet habe - daran kann ich mich tatsächlich nicht erinnern. Bis jetzt hat mir niemand einen Grund geliefert das ich diesen Schritt gehen möchte. Was ich wohl gemacht habe ist den Kontakt zu Expartnern abzubrechen. Aber ich denke das ist hier nicht mit "Freundschaften" gemeint.
Ähnliches ist mir auch passiert, Peppermint!
Ich dachte auch, dass eine Kollegin vom Flughafen eine FREUNDIN ist (und eben nicht nur eine Bekannte). Wir haben auch viel Zeit im privaten Bereich zusammen verbracht.

Tja....bis ich rausfand, dass ich ihr die ungerechtfertigte Abmahnung zu verdanken hatte.... 😖
Ich habe einmal (vor etlichen Jahren) eine Freundschaft beendet, weil die Dame - nach meiner langjährigen Treue und Langmut ihr gegenüber - a) mir einen Mann ausgespannt hat (was er nach Jahren mir gegenüber bedauerte) und b) mir einen lukrativen Auftrag hinter meinem Rücken über meinen damaligen Chef wegnahm. Beides gereichte ihr nicht zum Guten - was mir bezüglich des Mannes, den sie vom Fleck weg heiratete, doch für sie sehr leid tat, weil er sehr jung verstarb...aber bei meinem damaligen Chef fiel sie auf die Nase, weil er schlicht ein A...* war.
Ich habe damals sehr unter diesen Vertrauensbrüchen gelitten, aber halt gelernt, dass bei Männern und Geld Freundschaften manchmal wirklich aufhören.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.01.2019
Ich war und bin übrigens immer offen in puncto Freundschaften, wobei ich mit Sicherheit auch schon Menschen enttäuscht habe und auch selber schon Enttäuschungen durchlitten habe. Dennoch möchte ich keine dieser Begegnungen mehr missen! Menschen kommen, Menschen gehen, einige sind nur kurz, aber intensiv bei dir, andere länger, manche vielleicht sogar immer.
Das Wichtige für mich bleibt, dass ich trotz der vielleicht auch einmal schlechten Erfahrungen weiterhin offen bleibe und zunächst erst einmal ( fast ) jedem die Chance gebe, ein potentieller Freund werden zu können.

In puncto Liebe bin ich dann allerdings viiiiiiiieeeeel komplizierter...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.01.2019
ich habe einmal eine langjährige Freundschaft beendet, weil sie mich in einer schwierigen Situation als ich sie um Hilfe bat, im Stich gelassen hat. Da habe ich den Respekt verloren und trotz ihrer Enstschuldigung die Freundschaft beendet. Ich fand ihr Verhalten "schwach" und die Freundschaft hatte ein Gefälle - ich die "Starke", die ihr immer hilft, sie die "Schwache". Ich mag Freundschaften auf Augenhöhe.

Mag auch das Gefälle - ich die "Schwache", der immer geholfen wird, auch nicht.
So eine abwechselnde Dynamik aber kann ich gut ab...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.01.2019
Ich selbst habe noch nie eine Freundschaft beendet, war jedoch ein Mal die “Verlassene”. Missverständnisse, negative Erfahrungen mit anderen Freunden und Sprachprobleme bei der Mutter der Freundin kamen zusammen. Ich wurde als Lügnerin hingestellt, als treulos, ausnutzend - und das eben nur, weil ich die Freundin direkt nicht erreichen konnte und die Mutter ihr (mehrmals) etwas ausrichten sollte, es jedoch nicht tat. Es ist verständlich, dass die Freundin ihrer Mutter glaubte, die sagte, ich habe nichts ausrichten lassen und nie angerufen, ich hätte womöglich auch meiner Mutter geglaubt. Aber es ist auf der anderen Seite so bitter, dass wegen so etwas eine Freundschaft kaputt geht. Ich habe wirklich lange damit gekämpft, auch nach 2 Jahren nochmals versucht, das zu klären. Aber keine Chance.
Inzwischen ist es für mich okay und ich habe eingesehen, dass die Freundschaft mir auch nicht so gut tat, ich selbst ausgenutzt wurde. Aber ein Rest Traurigkeit darüber wird wohl immer bleiben...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.01.2019
Das mit den gewachsenen Freundschaften kann ich zu einem Großteil bestätigen. Meine längsten Freundschaften bestehen bereits seit über 32 Jahren noch aus Grundschul- und Gymnasienzeiten, viele andere Freundschaften ebenfalls schon seit gut 20 Jahren aus dem Studium, ein paar jüngere Freundschaften sind auch noch dabei.
Leider könnte zumindest für Außenstehende manchmal der Eindruck entstehen, dass ich meine Freunde ausnutzen würde, da sie mir viel praktische und emotionale Unterstützung zukommen lassen.
Allerdings kennen mich die meisten ja noch von früher, wissen, wie ich einmal war und schätzen - trotz der heutigen Situation - offenbar dennoch meine Freundschaft.
Ich bin ihnen allen von Herzen dankbar dafür 💚
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.01.2019
@Cautela

das ist schnell erklärt: Wenn ich nur so Sätze wie "Kannst du mal...., Machst du mal...., Tust du mal...., Hopp auf jetzt...." zu hören bekomme und es sich dabei oft um Dinge handelt die der- oder diejenige ganz leicht hätte selber erledigen können, aber ganz offensichtlich keine Lust darauf hat und ich dafür aber alles stehen- und liegenlassen soll und JETZT SOFORT springen soll.

Umgekehrt allerdings, wenn bei mir mal WIRKLICH Not am Mann ist und ich MAL um Hilfe bitte und es werden dann fadenscheinige Ausreden vorgeschoben, warum es nicht ginge.

Das sehe ich mir dann eine kurze Weile mit an bis es mir reicht und dann wird diese "Freundschaft" entweder vollständig beendet oder ich ziehe mich zurück und mache mich rar.

Sparkle hat übrigens recht: Auch Freundschaften wachsen im Laufe der Zeit und verändern sich auch. Unterm Strich sieht man erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten, wer ein wahrer Freund ist und wer nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.01.2019
"Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein."
(Ralph Waldo Emerson)

Ich finde, das passt sehr gut zu diesem Thema!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.01.2019
"Cautela Heute, 10:31
Was habt ihr als konkretes Ausnutzen empfunden?"


Mein spontaner Gedanke war der von TCA, 16:47.
Nach längerem Nachdenken würde ich sagen: dann wenn ich den Eindruck habe, es geht bei dieser Freundschaft um jenes was immer nur von mir gegeben wird (und gleichzeitig nichts zurück kommt). Es wäre also gar nicht mal so sehr die Tatsache, dass hier das Geben und Nehmen einseitig ist, sondern dann, wenn ich den Eindruck habe/hätte diese Freundschaft würde nicht um ihrer selbst willen, sondern um diese einseitigen Vorteile zu nutzen, geführt werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.01.2019
@Berith Ich war etwas sauer, wegen zwei "blöder" Aktionen einer Person im Freundeskreis. Der Thread hat aber definitiv geholfen, das wieder ins Verhältnis zu rücken. Das Verhältnis ist sonst gut.

Aber mal ansprechen sollte ich das wohl besser, bevor es zu dem Groll wird, den Dagmar beschreibt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.01.2019
@ Cautela
Immer dann, wenn es in mir zunehmend unangenehme Gefühle hervorholt, in Gesellschaft dieser Person oder nach einem Kontakt...... erst leise und dann immer lauter.
Dann achte ich auf mich. Ziehe mich erstmal zurück und versuche dahinter zu kommen , was wirklich los ist, also mir solches Unbehagen oder Groll verursacht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.01.2019
konkretes Ausnutzen ist für mich, wenn mich jemand ständig als seelischen Mülleimer betrachtet, ohne das geringste Gespür dafür wie es mir selber geht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.01.2019
Was habt ihr als konkretes Ausnutzen empfunden?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.01.2019
Ich habe zwei enge Freundschaften die mich schon seit 15 bzw 28 Jahren begleiten. Beide Freundschaften haben sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert. Die längere Freundschaft war erst viel lockerer, man sah sich ab und zu, dann mal wieder ein paar Jahre lang nicht, dann sah man sich wieder und es war immer so, als hätte man sich erst gestern gesehen.

Erst nach ein paar Schicksalsschlägen sind sie und ich näher "zusammengerückt" und mittlerweile sind wir eher "Herz-Schwestern" als "nur" Freundinnen.

Mit der kürzeren Freundschaft war es anfangs umgekehrt. Wir telefonierten beinahe jeden Tag, sahen uns alle paar Wochen und unternahmen viel gemeinsam. Dann änderten sich unsere Leben, sie zog weiter weg und nun schreiben wir ab und an per Whatsapp und sehen uns zwei-, dreimal im Jahr. Dennoch ist es jedesmal wieder so, als hätten wir uns erst gestern gesehen.

Früher hatte ich mehrere Freundinnen, bis sich im Laufe der Zeit herauskristallisierte, wer eine wahre Freundin war und wer nur jemanden zum Party-Machen oder als "Kurzzeithotel" brauchte.

Dementsprechend räumte ich vor gut 10 Jahren meinen Freundeskreis auf und brach nach und nach den Kontakt zu denjenigen ab, die mich eher nur ausnutzen und schnell das Weite suchten, wenn ich mal wirklich Hilfe brauchte. Das tat zwar anfangs weh, aber langfristig gesehen war es die beste Entscheidung.

So halte ich es auch weiterhin. Zwar nutze ich das Wort "Freundschaft" recht locker, aber es gibt für mich da immer noch Unterteilungen. Z. B. habe ich zwei Arbeitskolleginnen, die ich eher als "Arbeits-Freundinnen" bezeichnen würde. Sie wissen zwar beileibe nicht so viel über mich, wie meine zwei engen Freundinnen, aber schon Einiges um meine Gesamtsituation verstehen zu können (ich weiß auch sehr viel über sie) und sie haben mir auch schon tatsächlich freiwillig und ganz lieb aus der einen oder anderen blöden Situation raus geholfen. Umgekehrt habe ich mich auch schon für ihre Freundschaftsdienste revanciert.

Dennoch würde ich sie nicht als "Herz-Verwandte" bezeichnen und mir ist auch bewusst, dass sich diese Art von Freundschaft schnell mal ändern kann, spätestens dann wenn wir arbeitstechnisch z. B. in unterschiedliche Bereiche versetzt werden.

Alle anderen Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich gerne Zeit verbringe (und sie hoffentlich auch mit mir) sind für mich eher Bekannte. Der Kontakt ist recht oberflächlich und ohne irgendwelche Erwartungen oder Verpflichtungen.

Für mich ist eine Freundschaft übrigens spätestens dann beendet wenn ich merke, dass ich nur ausgenutzt werde oder wenn man mich belügt, bestielt, betrügt und/oder hintergeht. Das hat auch schon zu Zeiten geführt, in denen ich niemanden hatte, sprich gar keine Freunde. Das waren zwar ganz schön einsame Zeiten, aber andererseits lieber so, als für irgendjemanden den Trottel vom Dienst spielen zu müssen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.01.2019
Freundschaft ist für mich heutzutage etwas, das wächst und nicht einfach so von heute auf morgen da ist.
Ich habe einige wenige Menschen, die ich als echte Freunde empfinde, die anderen sind eher (gute) Bekannte. Wobei das natürlich ein Prozess ist, denn auch die Freunde waren einmal Bekannte.
Die echten, tiefen Freundschaften sind für mich etwas sehr besonders. Das sind Menschen, mit denen ich schon viel erlebt habe, sowohl Positives als auch Negatives.
Diese Menschen wissen, dass sie mir immer alles sagen können, auch wenn sie den größten Shice gebaut haben und ich für sie da bin, ihnen aber auch immer meine ehrliche Meinung zu allem sage.
Manche sehe ich nicht oft, aber wenn, ist alles gut und so wie es immer war. Es steht nichts unausgesprochenes zwischen uns, das etwas blockieren würde.
In ihrer Gegenwart kann ich komplett ich sein und muss nichts weglassen oder maskieren.

Vor ein paar Jahren musste ich eine solche Freundschaft beenden, da sie mich begann negativ zu beeinflussen.
Ich habe sehr lange alles versucht, aber nach mehreren Jahren musste ich erkennen, dass ich gegen eine massive psychische Störung keine Chance habe und dass es mich sonst mit kaputt machen würde.
Menschen, die wissen, dass sie sehr krank sind, sich aber bewusst nicht behandeln lassen und es an anderen auslassen, kann und sollte man auf Dauer nicht mit tragen.
Ich habe aufgrund meiner psychischen Erkrankung immer nur sehr wenige richtige Freunde gehabt....auch ich unterscheide da zwischen Freunden und Bekannten.
Ich wollte aufgrund meines Elternhauses immer nur gefallen (vor allem als Kind/Jugendliche) und bin daher oft ausgenutzt worden.
Meine letzte Therapeutin/Heilpraktikerin sagte dann: hör auf dich ausnutzen zu lassen und umgebe dich nur noch mit Menschen, bei denen du dich wohlfühlst!

So bin ich vor 6 Jahren ganz bewusst ins Allgäu gezogen, um das „alte/negative“ Leben hinter mir zu lassen, neue Menschen kennenzulernen und die Alpen zu genießen!
Ich hatte noch 2 beste Freundinnen von früher.
Inzwischen haben sich beide von mir abgewandt, weil ich mir eben herausgenommen habe, auch mal hier und da Kritik zu äußern.
Früher wäre ich den beiden „hinterher“ gerannt....seit einiger Zeit eben nicht mehr!

Ich hab jetzt eine neue Freundin, die mich so nimmt wie ich bin und vice versa!
Und auch eine Art „Ziehtochter“ samt Enkeltochter.....die FREUNDE geben mir Halt und ich möchte sie nicht mehr missen❣️

Fazit:
Ich habe aufgehört jedem gefallen zu wollen und habe lieber 2 tolle Freundinnen, statt nem Haufen Bekannter!
Wer mir nicht passt, der kann mich mal ...(gern haben) 😇
Da ich heute scheinbar meinen kommunikativen Tag habe, auch hierzu noch kurz meine Meinung:

Ich unterscheide zwischen Freundschaften und Bekanntschaften. Ein Mensch, der nur von sich spricht, der mich nicht wirklich wahrnimmt, nicht auf mich eingeht, auf Äußerlichkeiten und Statussymbole achtet etc. ist für mich kein Freund, sondern maximal ein Bekannter. Den Kontakt zu Bekannten lasse ich ggf. einschlafen. Etwaige Gründe können sein, dass ich dauerhaft mehr gebe als erhalte, was nicht im materiellen Sinn gemeint ist, oder wenn es mir nach den Treffen regelmäßig schlechter geht als vorher, weil es krampfig/langweilig/destruktiv o.ä. war.

Eine wirkliche Freundschaft würde ich niemals einfach so aufgeben, dafür finde ich echte Freunde viel zu wertvoll. Wenn etwas in Schieflage gerät, kann man darüber sprechen, beide Sichtweisen und Wahrnehmungen besprechen und dann meistens auch eine neue Basis finden. So ist es mir zumindest bisher ergangen. Eine Freundschaft ist ein bisschen wie eine Beziehung, an der muss man mitunter auch mal arbeiten, finde ich.
Was ich schon erlebt habe, dass man mal sehr eng befreundet war und sich dann im Laufe der Jahre einfach unterschiedlich entwickelt hat. Dann wird die Freundschaft halt viel lockerer, man hat weniger Kontakt, das ist dann einfach so.

Hast Du denn eine konkrete Situation, Eliza, oder fragst Du einfach nur generell?