Ich denke, nur die beiden Beteiligten definieren die Variationsbreite ihrer Freundschaft+. Für den einen ist es mehr eine Affaire, für den anderen eher eine Beziehung ohne zusammen zu leben. Stimmen die Erwartungen nicht überein, kann es genauso zu Schmerz und Verletzung kommen, wie in einer "richtigen" Beziehung.
Ich verstehe unter Freundschaft+ schon eher eine verbindliche Geschichte, ohne dass mein Freund eine Ehefrau o.ä. hat. Bis vor einem Jahr etwa war das auch mein Ziel. Deshalb stand nicht "feste Beziehung" in meinem Profil. Es zeigte sich aber, dass Männer von dem Begriff "verbindlich" zurückschreckten und wohl dachten, nicht das ausleben zu können, was ihnen vorschwebt.
Inzwischen hat sich meine Meinung geändert und meine Suche ist schon eher auf was festes gerichtet.
Vielleicht macht mancher Mensch eine Phase durch, wo man einfach keine feste Beziehung will. Wenn man gerade eine Trennung hinter sich hatte oder aus vielen anderen Gründen...
Das Leben ist bunt! :-)

Ja sorry, mir fiel gerade das deutsche Wort nicht ein. -.- Habe nunmal englischsprachige Partner und bewege mich viel im englischsprachigen Raum. "Verbindlichkeit" ist nicht ganz dasselbe.

Commitment heißt, sich einer Sache gern und freiwillig verschreiben. Verbindlichkeit und Verpflichtung sind für mich eher Dinge, die von außen kommen.

Also, ich kenne niemanden, der das Wort "Commitment" jemals benutzt hat...

@Katze: Jup, das seh ich ganz genauso. Kriege auch immer Lachanfälle bei Leuten, denen das Wort "Commitment" den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Ich bin sehr verbindlich in meinen Freundschaften! Auch wenn ich manche Freunde nicht dauernd sehe.

Für mich sind das Menschen, die nicht so richtig wissen, was sie wollen, aber dennoch auf nichts verzichten wollen...also...sie wollen letztlich alles und zwar ohne in irgend einer Weise Verantwortung/Verpflichtung zu übernehmen...

Ohne Verpflichtungen? Würde ich so nicht unterschreiben. Wer es bei mir in die Kategorie "Freund" schafft, der liegt mir am Herzen. Das geht gar nicht ohne "Verpflichtung".

Für mich bedeutet Freundschaft+, mit jemandem richtig gut befreundet zu sein und ihn so sehr zu mögen, dass ich eben auch eine körperliche Beziehung mit ihm genieße. Dazu muss ich nicht verliebt sein und ihn nicht als festen Partner wollen. Nicht das Ideal, aber kann durchaus schön sein.

Leider wird "Freundschaft+" meiner Meinung nach oft als Synonym gebraucht für "unverbindlichen Sex, bei dem man sich auch bei Tageslicht halbwegs leiden und zwei zusammenhängende Sätze austauschen kann". Nicht mein persönliches Ding, aber das soll nun wirklich jeder für sich entscheiden.

@herrenlose_Katze
Sehr gut beschrieben, ich seh das ganz genau so!

Für viele ist es sicher der einfacherer Weg.
Sie wollen Spaß und Beisammensein ohne Verpflichtungen.
Und das wird immer mehr (zumindest macht es den Anschein).

Habe unlängst gelesen "living apart together" - das gefällt mir als Beschreibung noch besser. Freundschaft+ wäre in meiner Definition ein Mensch, mit dem ich mich richtig prima verstehe und auch sowas wie eine Beziehung führe, doch beide wollen (vorerst) nicht in Richtung Zusammenleben oder gemeinsame Zukunft.
Affäre klingt für mich immer mehr danach, dass mind. eine/r gebunden ist.

Denke nicht, dass es unbedingt was damit zu tun hat, beziehungsunfähig zu sein. Man will es (momentan) nicht oder es gibt einfach andere Umstände, die dagegen sprechen.

Vielleicht fähig, aber nicht willig. Für mich hört sich das an, wie der Versuch eine Affäre netter zu beschreiben.

Hallo zusammen, lese zur Zeit immer häufiger in den Profilen und Kontaktanzeigen den Ausdruck "Freundschaft +". Sind diese Personen nicht mehr bindungsfähig oder was soll man/frau daraus schließen.
Freue mich auf einen regen Gedankenaustausch. Gruß Andreas