Fremdgehen verhindern?

in „Rundum Leben“

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Wie ist das, elbflorenz, hast du deiner Frau gegenüber auch so eine abfällige, große Klappe?
Oder ist es da eher so, dass Süßholz geraspelt und gelogen wird? Und Bitte Bitte gemacht wird, mit Rosen, Dackelblick und Krokodilstränchen die Liebe beteuert und um Verzeihung für den einmaligen, dummen Ausrutscher gebettelt wird?

Deine Frau mag in deinen Augen keinen Selbstwert haben, weil sie bei dir bleibt. Aber du bist eine nicht minder arme Wurst, die sich mit Lügen und Heucheln an die Bequemlichkeit klammert.
Die Dritte im Bunde ist dann die Lachende ;o)

@Dirk1970:
Mir gefällt deine Einstellung und ich finde es klasse, wie offen du hier über dein Leben berichtest.

@MonaH:
Ich denke, ein trinkender Partner ist schon eine harte Nummer für sich alleine und ich kann all die, die Jahre dafür brauchen, sich zu trennen, absolut verstehen (spreche aus eigener Erfahrung). Bei mir kam zum Glück kein Fremdgehen seinerseits dazu, um den Absprung zu schaffen.

„Herrenberg“ (Pseudonym)

@Dirk1970 wie sollte sich eine gerade eben betroffene Person denn deiner Meinung nach verhalten?

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Ich finde es auch nicht gut, die Wut auf die dritte, neue Person zu richten.
Aber ich glaube es ist normal, wenn man nicht sofort loslassen kann, und irgendwie noch schwimmt in so einem Moment, wo man das erfährt.
Und nicht gleich abgeklärt sagen kann, ok, das war es dann, hasta la Vista
Baby!

Bitte nicht steinigen. Ich wollte es lediglich aus meiner Sicht auf den Punkt bringen.

Ich mag die Freundin meiner Partnerin sehr, wir haben fast den ganzen letzten Sommer mit ihr und ihrem Partner verbracht und waren zusammen im Urlaub, am See etc.

Umso mehr wünsche ich mir für sie, dass sie aufwacht und erkennt, dass der Gedanke, an dem sie gerade festhält, ihr seelischer Untergang sein könnte. Sie demütigt sich in ihrem Ehrgeiz und ihrer "Liebe" zu ihm selbst.

Was passiert, wenn er sich plötzlich doch zu seiner Affäre bekennt und sie schmerzhaft eingestehen muss, dass sie doch nicht die "bessere" Frau für ihn ist? Ist das Scheitern dann nicht besonders schlimm?

Natürlich ist jeder Fall individuell. Aber ich habe es erlebt. Leider war ich damals derjenige, der den Schmerz verursacht hat.

Und auch die Angst davor, dass man alleine neu anfangen müsste, ist verständlich. Aber der Preis, den man zahlt, ist einfach zu hoch.

„Waldkirch“ (Pseudonym)

Ich finde es grundfalsch der 3ten Person die Schuld zu geben.
Ich habe immer Verständniss dafür gehabt, dass andere Meine Freundin(en) begehrten.
Natürlich, sie war schliesslich jeweils eine wundervolle und meistens auch sehr atraktive Frau.
Es ist am Partner treu zu bleiben und das Werben anderer abzuweisen.

Ich weis, ich predigte hier schon öfter von Offenheit und ehrlichem Umgang miteinander, aber tatsächlich liegt darin der einzige Weg sich ggF. würdig und mit gegenseitigem Respekt zu trennen.

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Wie würdest Du reagieren, mit all deinem Erfahrungswert. wenn deine jüngere Freundin, die früher selbst mal deine Affäre war dir jetzt gestehen würde, dass sie selbst eine Affäre hat? Das würde mich wirklich interessieren Dirk1970.

@sunnybird

Sie weiß es seit Freitag und hat somit schon ein paar Tage gehabt, um den ersten Schock zu schlucken. Gestern hat sie beschlossen mit uns darüber zu sprechen.
Sie kennt ja auch unsere Geschichte.

Erst wollte sie für sich selbst überlegen, was sie tun wird. Und sie hat erst mit sich gekämpft, weil wir ja auch mit ihrem Partner gut befreundet sind.

Wenn es nur ein Ausrutscher gewesen wäre, würde ich ihr auch raten an der Beziehung festzuhalten. Aber auch bei ihm und seiner Affäre ging es wie bei uns damals einige Monate.

Ich weiß, dass es nicht immer so laufen muss wie bei mir und meiner heutigen Partnerin.
Aber wer über mehrere Monate eine Affäre aufrecht erhält, der kann niemandem erzählen, dass es ein Ausrutscher gewesen ist.

@sunnybird

Das würde mich fertig machen!!!
Ich wäre enttäuscht und gekränkt und würde vermutlich grundlegend an ihrer Liebe zweifeln, weil mir unser gemeinsames Leben so viel bedeutet.
Aber einen längerfristigen Betrug könnte ich nicht verzeihen. Dafür weiß ich einfach zu gut, dass man Gefühle nicht aus dem Spiel halten kann, wenn man sich über einen größeren Zeitraum hinweg kennenlernt und intim wird.


Ich kann nur darauf vertrauen, dass wir ehrlich miteinander umgehen, beide unsere Beziehung so respektieren und uns gegenseitig lieben, wie ich es tue.

Die Garantie, dass der andere genauso viel Liebe investiert, gibt es leider nicht.

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Ist wohl so Dirk1970. Ich sehe das ähnlich.
Bloss würde ich mit Anderen nicht so hart ins Gericht gehen, wenn sie sich vielleicht in deinen Augen klein machen und um die Beziehung kämpfen wollen.
Ich hab in ähnlicher Situation auch sofort einen Schlussstrich gezogen. Und bin nach wie vor überzeugt das einzig richtige getan zu haben. Aber ich kann Jeden verstehen, der zum Beispiel Kinder hat und deswegen nicht einfach alles sausen lassen kann.
Auch ein gemeinsames Geschäft, ein gemeinsames Haus, alles was verbindet, lässt den Betrogenen nicht so einfach loslassen.
Denn irgendwann hat man sich ja gemeinsam für das Alles entschieden und nur weil sich einer der Beiden verliebt hat oder Jemand drittes auftaucht lässt sich nicht so einfach Alles über Bord werfen.
Und das kann ich nachvollziehen.

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Und den hier gerne zitierten Umstand, dass die betrogene Person am Luxus festhält finde ich scheinheilig, denn irgendwann hat man sich ja gemeinsam für so ein Leben entschlossen, und kann nicht erwarten, dass der betrogene Partner einfach von heute auf Morgen wieder auf der Strasse steht.
Und das auch noch ok findet nur weil man für sich selber einen anderen Plan schmiedet.
Schliesslich hält ja auch ein notorischer Fremdgänger aus irgendeinem Grund an seiner Ehefrau fest, sei es nur der Bequemlichkeit wegen oder weil man nach Aussen ein heiles Familienbild abgeben mag.

Oder weshalb hältst Du an deiner Frau fest Elbflorenz?

Die Entscheidung liegt ja auch bei jedem selbst.
Ich denke nur, dass es einem nicht besser geht, wenn man um etwas kämpft, das der eigene Partner, den man liebt, so respektlos mit Füßen getreten hat.
Die Beziehung ist dann einseitig geworden. Es bringt nichts, wenn nur einer aufrichtig kämpft und der andere sich einfach wieder in das gemütliche und gemachte Nest setzt.

Ich unterscheide hier auch zwischen einem OneNightStand und einer richtigen Affäre.

Die absolute Gewissheit gibt es nie.

Aber zunächst mal redet der “Betrüger“ ja nicht unbedingt offen mit dem Partner.

Mir wurde z.B. als alles aufflog eine Ehe zu 3. angeboten, weil “wir“ uns ja so einen guten Lebensstandard erarbeitet hätten...

Hat er nicht gut durch dacht, dass die Affäre 2 Kinder und einen 450 EUR Job mit in die Beziehung bringt.

Ich kann also nur sagen, dass es zumindest bei meinem Betrüger ebenfalls Bequemlichkeit und Geld waren, die IHN an der Beziehung fest halten liessen.

Man sollte also immer versuchen auch andere Blickwinkel zu sehen.

„Schwäbisch Gmünd“ (Pseudonym)

Dirk1970, mir scheint, du möchtest das, was du deiner Frau "angetan" hast, wieder gutmachen, indem du eine andere Frau davor bewahrst, sich wie deine Expartnerin zu verhalten und - in deinen Augen umsonst - um die Beziehung zu kämpfen. Aber das ist nur meine perönliche Empfindung.

Letztendlich hat niemand, absolut niemand den totalen Einblick in andere Partnerschaften - nur die entsprechenden Partner selbst. Da kann man noch so gut befreundet sein, Urlaub miteinander gemacht haben oder sonstwas...

Dass Menschen, die gerade erfahren haben, dass sie von ihrem Partner betrogen werden, der dritten Person die Schuld geben o.ä. halte ich für ausgesprochen menschlich. Mit Abstand und viel Zeit sieht das dann schon anders aus.

Luxus beschränkt sich nicht immer nur auf materielle oder finanzielle Werte.
Es ist auch Luxus, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der mit einem durchs Leben geht, einen geregelten Alltag etc.
Der Gedanke, alleine zu sein, ist für Menschen, die Jahre vergeben sind, nicht gut zu ertragen.

Man kann niemanden von heute auf morgen auf die Straße setzen. Aber in erster Linie ist man verantwortlich für sich selbst. Man trifft eigene Entscheidungen und wenn man sich gegen eine Partnerschaft entscheidet, dann sollte man zwar fair bleiben, aber sich nicht den Stein ans Bein binden, der das Schiff zum Sinken bringt.

Dass es zum Beispiel in Ehen mit Kindern schwierig ist und dass das nicht verallgemeinert werden kann, ist mir durchaus bewusst.
Aber es gibt ja auch scheiternde Beziehungen, die "nur" aus Männlein und Weiblein bestehen. Und da halte ich einen gesunden Egoismus für angemessen.
Es ist niemand so sehr für den anderen verantwortlich, dass er seine Bedürfnisse hinten anstellen muss oder ein Leben führen sollte, dass er eigentlich gar nicht mehr möchte.

„Oer-Erkenschwick“ (Pseudonym)

Kann es sein Dirk, dass der Bekannten den Rat gibst sich zu trennen, damit du dann dort freie Bahn hast ? Ich glaube fast du spielst falsch.

@Minty

Ich habe damals gesehen, dass meine Expartnerin sich aufgeopfert hat und ich hatte tierisches, wirklich unglaubliches Mitleid. Und natürlich war es auch sehr bequem für mich, dass sie mir schnell verziehen hatte. Mein geregeltes Leben konnte sofort weiterlaufen.

Ich habe sie zwei Monate leiden lassen. Sie dachte, dass sie alles gerettet hätte und ich habe sie in dem Glauben gelassen, bevor ich dann endgültig gegangen bin.
Da fühlt man sich natürlich nicht gut, wenn man das Vertrauen und die Hingabe eines anderen so missbraucht und ausgenutzt hat.

Aber umso glücklicher sie in unserer Beziehung zu werden schien, desto unglücklicher wurde ich in dieser Zeit.
Wir haben uns vorgenommen mehr Zeit miteinander zu verbringen, waren sogar noch gemeinsam in Italien im Urlaub und und und. Aber es war eigentlich schon lange vorher vorbei. Zumindest für einen von uns.

Dass ich diese Demütigung keiner anderen Frau oder Mann wünsche, ist klar. Aber retten kann man die Menschen auch nicht.

Ich kann nur weitergeben, was ich erlebt oder bei Bekannten gesehen habe.

„Köthen“ (Pseudonym)

Vllt hilft ja ein wenig sachlich, fachliche "Aufklärung" ;-))

7 Phasen der Untreue ( Nach Andrew G. Marshall)

1) Schock und Unglaube
2) Intensives Fragen
3) Zeit der Entscheidung
4) Hoffnung
5) Versuch der Normalität
6) Verzweiflung
7) Intensives Lernen

Und das Ganze nicht in statischer Reihenfolge und auf einen Zeitrahmen von etwa 6 Monaten...

Ich war jetzt lange nur stille Mitleserin...

Ich bin von meinem Mann auch betrogen wurden, er hat sie damals in einer Psychosaomatischen Klinik kennen gelernt, dass sowas an sich von vornerein zum scheitern verurteilt gewesen ist, war mir klar. Er hat es mir auch gestanden, das ganze ging ca 4 Monate. Wir hatten uns damals grad ein Haus gekauft... Ich gebe uns beiden die Schuld, weil so ganz unschuldig bin ich nicht das er in die Arme einer Anderen geflüchtet ist...wir haben uns auch getrennt gehabt er ist aus dem Schlafzimmer natürlich auch ausgezogen. Ich muss auch sagen wir haben uns gegenseitig auch stellenweise, echt das Leben schwer gemacht... Ich hab ihm nachher im Endeffekt, die ganzen Kosten vorgelegt für das Haus, inkl mit dem was er mir auszahlen muss und halt die gemeinsamen Anschaffungen etc, wenn ich ausziehe und seine "Neue" einzieht, die natürlich auch kein Job hatte...

Wir haben es im Endeffekt geschafft miteinander zureden und waren auch bei einer Paartherapie um alles aufzuarbeiten und ja es hat funktioniert...Es braucht seine Zeit, wenn man auch bereit dafür ist, aber dies muss jeder für sich selbst entscheiden. Ob ich es nochmal verzeihen würde, weiss ich nicht...weil so ganz spurlos geht es an keinem vorbei, für beide Seiten nicht.

Was uns dann nachher natürlich endgültig zusammen geschweisst hat, war dann seine Krebsdiagnose 2014 bis zu seinem Tod vor knapp 1 Jahr und da muss ich sagen, da wusste er damals wirklich was er an mir hat und er hat sich dann aufrichtig entschuldigt bei mir nochmal und war sehr froh, dass ich im Endeffekt auch mit für diese Beziehung gekämpft habe. Wir haben sogar noch geheiratet gehabt kurz vor seinem Tod und das schönste was er mir geschenkt hat, sind nicht die Beteurerungen das er mich liebt etc, sondern das er gestorben ist, nachdem ich ihn geküsst habe und ihm sagte das es vollkommen in Ordnung ist, wenn er jetz seine Ruhe findet und von oben auf mich aufpasst, nachdem ich ihm das sagte, schloss er seine Augen für immer. Da wusste ich, ich hab ihm endgültig verziehen.

„Köthen“ (Pseudonym)

Und noch mal dazu.....

Die 7 Motive fürs Fremdgehen: (Quelle: "Seitensprung-Fibel")

1) Das Ego braucht Bestätigung
2) Die Gene sind Schuld
(betr Trieb und Fortpflanzung )
3) Fremdgehen aus Flucht vor dem Elend
(Zweckgemeinschaft, auseinander gelebt.....)
4) Fremdgehen als Selbstschutz
(große Angst vor Nähe, paradoxe Reaktion auf eigene Verlustängsten. ..)
5) Angst was zu verpassen
6) Ausrutscher, Ausrede...man habe was getrunken....
7) Seitensprung als Rache.

Punkt 4 ist ein sehr interessant und überraschender Impuls....

„Herrenberg“ (Pseudonym)

Rala810 eine wunderschöne Geschichte, und der Beweis, dass auch diese Variante, dass man es trotz aller Schwierigkeiten nochmal versucht, funktionieren kann.
Liebe hat ganz viele Gesichter.

„Zweibrücken“ (Pseudonym)

Wenn ich eine Partnerin hätte, die voll und ganz mir gehört, dann würde ich nicht fremdgehen und dann würde ich auch dieser Partnerin voll und ganz gehören. Warum soll man sich nach etwas anderem umsehen, wenn man die Perfektion voll und ganz erlebt? Dahinter liegt für mich einfach keine Logik. Es ist schon schwer genug überhaupt eine Frau kennen zu lernen, warum dieses Privileg dann für etwas "Spaß" riskieren? Ich selber habe für ehemalige Partnerinnen immer alles gemacht, mich selber aufgegeben, nur um ihnen ein wenig Freude im Leben zu schenken und dann wurde ich betrogen. Mir wurde immer beigebracht andere so zu behandeln, wie man selber gern behandelt werden will... und ich will gern eine Partnerin, die mir alle Wünsche erfüllt, also mache ich das für sie ebenfalls. Doch das sieht wohl nicht jeder/jede so. Naja... das hat mich nun geprägt und ich erwarte gar nichts mehr. Am besten man lässt es sein. Viele hier haben zu dem Thema schon gesagt, dass Menschen nicht zur Monogamie geschaffen sind und damit muss man sich wohl abfinden.

„Vaihingen an der Enz“ (Pseudonym)

@Dirk1970
Lass dich nicht ärgern ;-)

Ich find es toll, dass du dich mehrfach zu diesem Thema geäußert hast. MIR hats geholfen!
Es gibt nun mal Momente im Leben, wo man auch mal Fehler macht und anderen weh tut. Aber wichtig ist doch, dass man dazu steht und nicht die Schuld bei anderen sucht....
Und wenn deine Bekannte unbedingt möchte, dass du ihr zur Seite stehst (obwohl du anfänglich nicht wolltest) ist dass doch auch in Ordnung.
Dich dafür hier anzufeinden finde ich nicht gut.
Jeder sollte erstmal vor seiner eigenen Haustür kehren... ;-)