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Das hätte ich wohl machen sollen, aber ich war ein schüchternes dickes 16-jähriges Mädchen und wenn der Arzt sagt da ist nichts, dann kann ich das ja nicht widerlegen. Natürlich hätte man viel machen können, hätte hätte Fahrradkette. Es ist Geschichte und ich hab gelitten wie ein Hund. Es ging jetzt auch nicht um mein persönliches Befinden sondern um ein Tatsachenbeispiel über eine Fehldiagnose auf der Grundlage das ich weiblich bin und es deshalb ja nur Stress eines kleinen fetten Mädchen sein kann, anstatt Ursachenforschung zu betreiben.
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„Mönchengladbach“ (Pseudonym)
Ich stell mal ganz dumm die Frage:
Was ist eigentlich "Emanzipation der Frau"?
Das kam hier noch gar nicht zur Sprache.
Aber jeder definiert sie anders.
Und die erschöpft sich doch nicht in gleichem Einkommen oder Teilung der häuslichen Aufgaben.
Wenn man über etwas diskutieren möchte, sollte man vielleicht erstmal die Basis klären.
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„Westerstede“ (Pseudonym)
Ich finde es besorgniserregend, daß es mit der Emanzipation der Frau wieder so viele Rückentwicklungen gibt. Weltweit. Da waren wir schon mal weiter. Und einiges selbstverständlicher im Alltag und Bewusstsein.
Da ist gerade wieder so ein "Macker" und "Macho" und "Mann im Haus" Getue trendy. Gerade auch unter den ganz Jungen.
Leider mangelt es auch vielen Frauen an einem Bewußtsein, wie wichtig es ist, auf Gleichberechtigung zu bestehen. Und z.B. auch die Söhne diesbezüglich zu erziehen ;-))
Mir geht es da nicht um radikale Haltungen (wobei diese natürlich auch immer Wegbereiter waren).
Eher so um die kleinen Dinge im Alltag und familiären und beruflichen Umfeld.
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„Geseke“ (Pseudonym)
Ich denke, dass sich Emanzipation im Laufe der Zeit entwickelt hat. Während es in den Anfängen um das Erstreiten der Rechte zum "Dürfen" ging ist es heute das Erstreiten des Rechtes nicht zu "Müssen".
Wenn das Haus geputzt, die Wäsche gewaschen, die Strümpfe gestopft und das Essen gekocht ist, dann darf die Emanzipation beginnen...
...einen Scheiß muss ich!
Das ist für mich Emanzipation :)
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„Xanten“ (Pseudonym)
Emanzipation ist erstmal ein passiver Begriff, es wird einem etwas gewährt, per Wortherkunft. Aber sei es drum.
Für mich ist Emanzipation, dass ich genau das tun kann, was ich möchte. Nicht, was ich darf oder muss, sondern möchte.
Für mich gehört dazu, dass ich autonom bin, also von niemandem abhängig, nicht finanziell, nicht emotional.
Für mich gehört nicht dazu, dass ich alles, was innerhalb einer Beziehung für den anderen gemacht wird, aufgerechnet wird. Ich habe heute, also musst du jetzt. Wie unerfreulich.
Wenn mich mein 'Mann' fragt, kannst du mir einen Kaffee mitbringen, dann gibt es zwei Varianten Ja oder Nein. Aber nicht, was denkst du denn, wer du bist, dass ich dir deinen Kaffee mitbringe, so sind die Rollen hier nicht verteilt (und dieses Beispiel habe ich live mitangehört und war fassungslos entsetzt ob der vollkommen dummen Auffassung von Emanzipation, die darin steckt).
Und für mich gehört gar nicht dazu, dass man meint, die Geschlechter müssen gleichgemacht werden. Das sind sie nicht. Ich bin eine Frau und das auch ziemlich gerne, nur im Stehen pinkeln, das würde ich ab und zu gern können.
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@callmebetty: :-)) ich auch...
Die Wortherkunft von Emanzipation kenne ich als Gegenteil von "mancipare" - erwerben, also mit der Vorsilbe "e" etwas loslassen, im Langenscheidt steht "einen Sohn aus der väterlichen Gewalt entlassen". Das bedeutet für mich, dass das Wort in einen moderneren Zusammenhang gestellt wird - in unserem Fall also die Frau aus der männlichen Gewalt entlassen.
Ich halte das Wort "Emanzipation" für die Substantivierung eines zwar reflexiven (sich emanzipieren), aber aktiven Verbs. Da es aber nun Männer und Frauen in unserer Gesellschaft gibt (ich lasse mal vereinfachend die anderen Möglichkeiten weg), müssen das auch beide Geschlechter gemeinsam hinbekommen, da schließe ich mich Dagmar an. Die Notwendigkeiten, die sich in früheren Zeiten ergaben und auf deren Basis die Aufgabenteilung von Mann und Frau (Mammutjagd vs. Feuerhüten) gibt es heute einfach nicht mehr. So sollte sich aber auch kein Geschlecht "die Rosinen rauspicken" und nur akzeptieren, was gerade angenehm ist und in seinen Kram passt.
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„Düsseldorf“ (Pseudonym)
Emanzipation ist für mich schlicht der Prozess zu einer vollkommenen Gleichberechtigung der Geschlechter.
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„Blieskastel“ (Pseudonym)
@Hanna: Männer können keine Kinder gebären, also geht dein Plan nicht wirklich auf!
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„Blieskastel“ (Pseudonym)
Frauen wollen immer nur solange emanzipiert sein, bis sie Hilfe von einem Mann brauchen!
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„Düsseldorf“ (Pseudonym)
"Gleiche Rechte" für beide Geschlechter impliziert nicht, dass die Geschlechter völlig gleich sind.
Aber z.B. das Männer und Frauen entscheiden können, wann sie Kinder wollen.
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„Blieskastel“ (Pseudonym)
Gleiche Rechte bedeutet aber auch gleiche Pflichten!
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„Düsseldorf“ (Pseudonym)
@Nick Ja, stimmt.
Frau gebärt die Kinder und Mann packt halt mal mit an, wenns was Schweres zu tragen gibt (z.B. den Kinderwagen in den 2. Stock), weil er von Natur aus mehr Muskeln hat. .... Aber sowas sollte irgendwie selbstverständlich sein.
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„Xanten“ (Pseudonym)
@hanna
da hört es eben schon auf, Männer können alleine keine Kinder bekommen, auch, wenn sie das noch so sehr wollen.
Allein in diesem Punkt wird immer ein Gefälle herrschen. Einer hat die letztendliche Entscheidungsgewalt.
Weiteres Beispiel: Körperliche Leistungsfähigkeit
Männer sind dort oftmals, nicht immer, von ihrer Physiognomie im Vorteil. Genetisch, biologisch nicht wegzudiskutieren. Also auch hier ein Spieler im Spiel, der einen Vorteil hat.
Beispiele gäbe es mit Sicherheit noch mehr, aber diese sollen für den Moment ausreichen, um zu erklären, was ich nun sage.
Völlige Gleichheit wird es nicht geben, weil es einfach Unterschiede gibt.
Emanzipation wäre also das Erkennen der Unterschiede, das Akzeptieren derselben und dann die Wertung `gut oder schlecht` rauszunehmen. Das wäre mein Verständnis von Gleichberechtigung.
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„Geislingen an der Steige“ (Pseudonym)
Emanzipation ist, wenn man Samstag Abend von der Shoppingtour heimkommt und die Frau sich auf's Sofa setzt und Sportschau guckt während der Mann kocht 😁
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„Xanten“ (Pseudonym)
@rk76de
Genau das ist es nicht, das ist ganz einfach eine vernünftige Beziehung. Wobei das schon nicht einfach hinzukriegen ist.
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„Düsseldorf“ (Pseudonym)
Nochmal: "Gleiche Rechte", nicht "Gleichheit" und ansonsten stimme ich dir voll zu, die Beispiele hatte ich ja unten auch drin. Ich bin einfach viel zu sehr Realistin (und aus dem Team "Pro Hygiene!"), um es ernsthaft für Emanzipation zu halten, im Stehen zu pinkeln können (wobei selbst das dank Pipinette ja jetzt geht, anderes Thema ;)). Also klar muß man die Unterschiede akzeptieren und klar kann Mann auch sagen "Ne, gestern habe ich den Kinderwagen getragen, heute bist du dran"... Kann man machen. Ist dann halt irgendwie doof fürs Miteinander.
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„Blieskastel“ (Pseudonym)
das Kinderwagenbeispiel hat jetzt mal gar nichts damit zu tun, das ist eine Frage der Erziehung, des Anstands.
Gleiches Recht: Du magst einen Handweksberuf im Bauhauptgewerbe erlernen, bekommst aber nur Absagen...jetzt überleg mal warum...
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„Geislingen an der Steige“ (Pseudonym)
Sehe ich anders:
Emanzipation ist für mich das Nicht-ausleben irgendwelcher Geschlechterrollenklischees sondern dass Ausleben der eigenen Persönlichkeit.
Ich verbitte es mir schon immer dass in meiner Wohnung meine Freundin putzt.
Motivation ist aber nicht, dass ich nicht will dass sie ein typisches gesellschaftlich erwartetes Frauenbild erfüllt, sondern schlichtweg meine Meinung dass ich mein Zeug selbst wegmache.
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„Xanten“ (Pseudonym)
Wenn sie es aber gerne macht, weil sie grade Zeit hat?
Könnte dir bei mir durchaus passieren, weil ich in dem Moment genau das machen möchte.
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„Blieskastel“ (Pseudonym)
rk: sowas würde ich auch nicht wollen, wer weiß was die dann alles findet....
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„Düsseldorf“ (Pseudonym)
@keinNick Klar, wenn du Muskeln für den Beruf brauchst, bist du unterlegen. Bei Rettungssanitätern ist das ja auch so, da gibts viele Frauen, aber manche Personen können halt nur zwei Männer heben. Auf dem Bau ist es - glaube ich - etwas besser geworden inzwischen schon. Zumindest kenne ich einige Frauen, die sich in der Branche gut behaupten. Manchmal scheitert es dann an schon so ganz einfachen Dingen wie "nur einer Toilette in der Werkstatt, bei der man zuerst an den Urinalen" vorbei muß". Hat eine Bekannte von mir erlebt, die Zerspannungsmechanikerin gelernt hat. Es gab im ganzen Landkreis nur ein oder zwei Betriebe, die überhaupt auf Frauen in der Werkstatt eingerichtet waren.
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„Xanten“ (Pseudonym)
!kein Nick!
das ist mal ein Argument :)
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„Xanten“ (Pseudonym)
@Hanna
Bau ist halt echt ne Sache. Wir arbeiten im Betrieb mit schwersten Abbruchmaschinen. Das geht körperlich für Frauen einfach nicht, egal, wie sehr sie sich behaupten möchten.
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„Düsseldorf“ (Pseudonym)
Schade, "mit Abbruchmaschinen arbeiten" klingt wie etwas das Spaß machen könnte. :P FRUSTABBAU!!!! :P
https://www.youtube.com/watch?v=j4TM3Ytqgj0

Oh man... Dass man das wirklich noch erklären muss...
Genau darum geht es ja - GLEICHBERECHTIGT, nicht GLEICH. Denn wenn wir gleich wären, hätte die Natur (oder Gott) keine zwei Geschlechter (wäre Verschwendung) gemacht, sondern die Erde mit Hermaphroditen bevölkert.
Aber nein, es wurden zwei Geschlechter auf den Planeten gesetzt. Die sich ergänzen sollen. Die unterschiedlichen Aufgaben und Stärken haben. Und dafür auch ausgerüstet sind.
Lehre auf dem Bau als Gleichstellungsbeispiel? Lächelrlich. Frau soll keine Zementsäcke schleppen, wenn sie irgendwann noch Kinder haben will. Führt zu unumkehrbaren gesundheitlichen Problemen, die in Unfruchtbarkeit enden. Was hätte man also dadurch gewonnen? Und nein, es bedeutet nicht, dass die Frau nicht gleichberechtigt ist, wenn sie die Zementsäcke nicht schleppen kann und soll. Es bedeutet, dass sie eben kein Mann ist - eben nicht gleich - dafür kann sie was anderes, was der Mann nicht kann und weswegen sie die Säcke auch nicht schleppen soll - nämlich Kinder bekommen.
Es ist momentan komisch. Einerseits stellen wir momentan überall fest, dass die Geschlechter nicht gleich sind. Dass die Medikamente nicht gleich wirken, dass die Krankheiten sich nicht gleich äussern usw. Andererseits behauptet die Politik, dass die Geschlechter nur durch Erziehung entstehen. Es ist, wie man so schön sagt, eben kompliziert. Und es bringt nichts, es zu vereinfachen. Die Unterschiede sind da, akzeptieren wir sie doch mal und schauen zusammen, wie man damit zum besten Ergebnis kommt. Und geben den Unterschieden die gleiche Berechtigung.