Frankreich bringt Burka-Verbot auf den Weg
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Frankreichs Parlament hat bei nur einer Gegenstimme ein landesweites Verbot der Burka beschlossen. Bevor das Gesetz gegen den Ganzkörperschleier in Kraft treten kann, muss aber noch der Senat als zweite Kammer zustimmen.

Paris - Die französische Nationalversammlung macht Ernst mit einem Verbot der Burka. Die Abgeordneten stimmten mit 336 zu einer Stimme für das Gesetz, das die Gesichtsverschleierung landesweit in der Öffentlichkeit verbietet.

Frauen, die gegen das Verbot verstoßen, sollen zur Zahlung von 150 Euro oder zu einem Kurs in Staatsbürgerkunde gezwungen werden. Männern, die ihre Frauen zur Verschleierung zwingen, drohen eine Geldstrafe von 30.000 Euro und ein Jahr Gefängnis.

Vor Inkrafttreten des Gesetzes ist allerdings noch die Zustimmung der zweiten Parlamentskammer, des Senats, erforderlich. Das Votum ist für den September geplant, auch der Verfassungsrat soll noch Stellung dazu beziehen. Das Gesetz soll ab kommendem Jahr gelten.

Dennoch ist das Verbot der Burka oder des Niqab (Gesichtsschleiers) ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der Frauen und zur Stärkung derer Rechte. Der Gesichtsschleier hat nichts mit dem Islam, sondern dient einzig und allein der Unterdrückung der Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft.

(Quelle: Spiegel)

Ein sehr interessantes Thema für mich, da ich mich schon seit geraumer Zeit für die Rechte der islamischen Frauen interessiere. Ich habe diverse Autobiographien von islamischen und Frauen aus dem Taliban gelesen, sehr bewegende Berichte und Dokumentationen gesehen, die vor allem auch die im Koran beschriebenen Vorschriften, bzw. Gesetze oder auch Scharia betreffen.

Auch wenn mittlerweile in einigen Moslemischen Ländern viele Frauen die Burka nicht mehr tragen müssen, gibt es vor allem in der Westlichen Welt, "gläubige" Ehemänner, die ihre Frauen zum tragen der Burka zwingen, obwohl dies mit keinem Wort im Koran verankert ist!
Und das in einem Land, daß noch nicht mal ihre Heimat ist! Jeder soll/darf nach seinem Glauben leben! Aber wenn ich mich als Ausländer in einem "gleichberechtigt-demokratischen" Land befinde und mich entscheide dort zu leben, dann muss ich mich den dortigen Geflogenheiten anpassen! Das ist meine Meinung dazu.

Wie würdet ihr abstimmen, wenn ihr solch eine Entscheidung treffen müßtet?
Burka-Verbot auch in Deutschland?

Meine Stimme: Für ein Burka (Niqab) Verbot!

Kurz und knapp... meine Stimme hast du auch.

Das gehört jetzt hier nicht her... aber ich finde auch... Deutsche Staatsbürgerschaft nur... wenn auch deutsch gesprochen wird... ich möchte mal nach Frankreich auswandern.. lerne jetzt schon... um mich dort besser integrieren zu können... das sollte selbverständlich sein..

Genauso sehe ich das auch!

Und ich möchte betonen: Ich habe nichts gegen Ausländer!
Ich bin selber eine halbe Italienerin!

Ich hoffe, mein Thread wird auch genauso verstanden :-)

Wenn ich abstimmen müßte, dann ebenfalls für ein solches Verbot!

Ich finde die Burkas frauenverachtend und -erniedrigend. Zugegeben... wenn das in deren Heimatland so Brauch und Sitte wäre (steht auf einem ganz anderen Blatt, dass es keinerlei Geschriebenes dazu im Koran zu finden ist), dann sollen sie Burkas oder Niqab tragen, aber in einem fremden Land sollte man sich an dessen Gepflogenheiten, Sitten und Bräuche halten. Das verlangt man von uns genauso... mir würde auch nicht einfallen in einem Strandoutfit eine Moschee zu betreten oder in Dubai wild küssend auf der Straße zu stehen.

Ich bin auch für ein Verbot, weil ich es einfach nicht zeitgemäß finde. Es ist schon erschreckend, wie wenig Frau doch in einigen Ländern sein darf!

Ich habe Italiener in der Familie... ganz ganz liebe Kollegen und Kolleginnen aus der ganzen Welt... die sich hier wohl fühlen... weil wir uns alle verstehen.. wir uns in Landessprache unterhalten können..

Du sagst es, frauenverachtend und erniedrigend! Vor allem wenn man bedenkt, daß wir im 21sten Jahrhundert leben!

Aber OK... fremde Länder, fremde Sitten... aber dann bitte im eigenen Land!

Wenn ich dran denke, dass ich so ein Teil tragen müsste und das bei der Hitze.

Ein Vorteil hätte es, man(n) würde keine Problemzonen sehen, das Make up könnte im Schrank stehen bleiben und den Bad Hair Day kann man auch vergessen. ;-)

nicht nur das es verachtend und erniedriegnd ist, es ist auch noch hässlich dazu.
die ganze zeit wo man draußen ist in solch einer schwarze kutte rum zu rennen ist doch idiotisch.
nur damit andere männer nicht die frauen anstarren. als wären diese frauen die einzigsten auf der welt.

ich bin auch für das verbot

hmm ich bin auch für ein Verbot. Nicht wie hier die meisten schreiben, weil es Frauenverachtend ist, sondern, weil es nicht zur unserer Kultur gehört.

Der Grund warum Frauen das tragen, teilweise sehr stolz ist, weils sie gesellschaftlich als gute Mutter und gute Ehefrau gelten.

Darum kann ich es nachvollziehen, dass Frauen es dann gerne tragen, wer möchte Gesellschaftlich ausgegrenzt werden. Ach ja viele junge Frauen sind darunter voll geschminkt, tragen Minirock und sexy Oberteile;) Nur mal so erwähnt;)

@Desina

Okay - wenn frau freiwillig eine Burka trägt, weil sie es wirklich möchte, dann sollen sie das tun... wie Du schon sagst... aber nicht in unseren Kulturkreisen.

Frauenverachtend und -erniedrigend wird es eben erst, wenn frau dazu gegen ihren Willen gezwungen wird. Ich mag mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit der Frauen mit dem Tragen der Burka von Grund auf einverstanden sind.

Und ich bin für ein Verbot, da so eine "Vermummung" gerade zu Verbrechen einlädt. Ob Ladendiebstahl oder Banküberfall, mit so einer "Maske" kann man Dich filmen so lange man will. Als Täter kannst Du nie und nimmer identifiziert werden!!!

Desina, es mag Frauen geben, die gerne Burka, Schleier oder Naqib tragen. Aber das ist die ältere Generation!

Die junge, moderne Muslime, würde liebend gerne auf's Verhüllen verzichten und das kannst Du in vielen Berichten, Reportagen und Umfragen nachlesen!

Es geht hier nicht darum, daß es den Frauen, die gerne verschleiert sein möchten, verboten werden soll!
Sondern vielmehr darum, daß das Tragen von Burka's in der Westlichen Welt verboten wird.

Du meinst Bernstein, ich könnte stalken ohne von dir erkannt zu werden? ;-)

Ich bin ebenfalls für das Verbot, weil es nicht in unseren Kulturkreis passt und wir uns in anderen Ländern auch an deren Gegebenheiten anpassen müssen

Ich finde das etwas schwierig...Ich bin grundsätzlich gegen Kopftuch oder eben auch Burka, aber in unserem Grundgesetz ist sowohl Religions- als auch Kleidungsfreiheit fest verankert. Zudem passen wir uns in fremden Ländern auch nicht immer an die Umstände an! Wer von uns trägt denn im islamisch geprägten Ausland (wenn mal eine Reise in ein entsprechendes Land stattfindet) ein Kopftuch oder verschleiert sich gar? Oder: Wenn man "oben ohne" in einem Land am Strand liegt, ist das eben auch nicht gerade angemessen. Es wird dort aber bei "Ausländern" meist geduldet. Und wir sollten auch toleranter sein.
Wir können hier auch nicht damit argumentieren, dass z.B. das Tragen von Kopftuch / Burka in der Türkei in staatlichen Einrichtungen verboten und daher hier auch verboten sein müsste. Es geht hier immer noch um das deutsche Grundgesetz mit den deutschen Artikeln!
Wenn eine ältere (deutsche) Frau im Schwarzwald ein Kopftuch trägt, sagt auch keiner etwas. Es gibt doch noch viele alte Damen in entsprechenden Regionen, die nicht ohne Kopfbedeckung aus dem Haus oder in eine Kirche gehen würden.
Außerdem: Ich kenne viele junge Mädchen (aufgrund meiner eigenen Abstammung), die freiwillig ein Kopftuch tragen - auch wenn z.B. die eigene Mutter oder Schwester es nicht tun. Solange es freiwillig ist, sollte das heutzutage doch kein Thema sein.
Allerdings sieht man leider nicht gleich auf den ersten Blick, ob eine Frau das eben freiwillig tut oder nicht...

Grundgesetz:
Art 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Strafgesetzbuch:
§ 240
Nötigung
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
(3) Der Versuch ist strafbar.
[...]

Kurz gefassst: Jeder darf in Deutschland Burka tragen, aber niemand darf dazu genötigt werden.

Und das finde ich persönlich gut so.

@Lara
Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, warum es nicht so ganz einfach ist, sich da festzulegen. Aber man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und Touristen mit jenen in einen Topf werfen, die in unseren Kulturkreisen nicht nur für 14 Tage aufgrund eines Urlaubes sind, sondern hier LEBEN.

Auch wenn ich als jemand, der sehr viel in der Weltgeschichte herum reist ganz klar dafür bin, dass man sich nach Möglichkeit immer vorher informieren sollte über Land und Leute, denke ich, dass man da klar unterscheiden muß zwischen Touristen in einer Urlaubsregion (wehalb ich bestimmte Dinge immernoch nicht gut heiße) oder einem Immigranten, der schon zig Jahre hier lebt bzw. noch leben möchte.

@Hora-Li:
Ja, grundsätzlich hast du Recht, aber es ist doch genau das gleiche Problem, wenn man hier sagt: Man darf hier keine Moschee bauen, weil man im Irak (oder auch anderen islamischen Ländern - will mich da nicht festlegen, da ich nicht jedes Grundgesetz kenne) keine Kirche bauen darf. Auch Äpfel und Birnen...
Wir sollten doch genau das praktizieren, was in UNSEREM Grundgesetz steht. Das gilt für Kleidung, Meinung und Glauben...
Den Nonnen verbietet auch niemand ihre Kutten...Dem Pfarrer niemand sein Kreuz. Warum sollte man Menschen, die ihren Glauben im Alltag leben (und nicht nur zu Feiertagen auf fromm machen) und ausdrücken wollen, genau dies verbieten?
Wie gesagt, ich bin auch kein Fan davon, aber wenn es den einen (im Idealfall) glücklich macht und keinem anderen schadet, dann ist doch nichts dagegen einzuwenden.

Und was bitte bedeutet denn "unser Kulturkreis"?

Na ja - genau darum ginge es ja rein theoretisch... Frankreich möchte sein Grundgesetz dahingehend ändern, dass Burkas eben verboten werden. Die Frage war/ist von Amazing, wie wir darüber abstimmen würden, wenn es das deutsche Grundgesetz betreffen würde.

Das Thema bietet mit Sicherheit viel Diskussionspotenzial, denn klar... so ganz einfach ist es eben nicht, da es so einige Faktoren gibt, die es abzuwägen gilt.

Grundsätzlich bin ich auch ein großer Fan von "leben und leben lassen" und jeder sollte letztendlich tun, womit er glücklich ist. Aber wenn es nunmal ein Burka-Verbot bei uns geben WÜRDE, dann bin ich auch dafür, dass es eingehalten wird... genauso wie ich mich als Immigrant/Urlauber in anderen Ländern an die dort gültigen Verbote unabhängig von meiner Religion, meinen Sitten und Bräuche, halten muß.


Was ich mit Kulturkreis meine? Okay...der Begriff ist nicht mehr so ganz "up to Date" ... nennen wir es eher "Kultur-Raum". Und da bediene ich mich mal aus dem Duden, der es als "Gebiet einheitlicher Kultur" bezeichnet. Oder auch Wikipedia... "Unter einem Kulturraum versteht man im Allgemeinen das Verbreitungsgebiet (Region oder Land) einer bestimmten Kultur; beispielsweise der bairische Kulturraum in Bayern und Österreich oder der mitteleuropäische Kulturraum, der katholische Kulturraum usw." ... Fortsetzung bitte selber bei Wiki nachlesen ;-)

Edit: Ergänzt

Ich persönlich fände das schon einen heftigen Eingriff in meine Persönlichkeitsrechte.
Wie gesagt, ich bin definitiv kein Fan von verhüllender Kleidung, aber mir vorschreiben zu lassen, wie viel ich zeigen oder verhüllen darf? Nein, das ginge mir wirklich zu weit. Wenn ich will, setze ich mir eine Clownsperücke auf, male mein Gesicht an, ziehe eine Schlabberhose und viel zu große Schuhe an und laufe damit in der Gegend herum. Dann erkennt man auch nicht viel von mir. Aber sollte das auch verboten werden?
Ich persönlich rege mich hingegen darüber auf, dass man von manchen Personen einfach ZU VIEL zu sehen bekommt.
Sollte man dann auch vorschreiben, wie viel Haut man maximal zeigen darf?
Ich weiß ja nicht so recht....

Es verwundert mich gar nicht, dass dieses Gesetz in Frankreich kommt. Schließlich ist in dem Land die Trennung zwischen Religion und Staat schon seit Ewigkeiten sehr ausgeprägt. Am Mittwoch ist in Frankreich Schulfrei angesagt um privaten Religionsunterricht wahrzunehmen und ein "So wahr mir Gott helfe" gibt's im Amtseid dort nicht. Wenn dort nun auch die Burka in der Öffentlichkeit verboten wird, dann halte ich das für sehr konsequent. Was für eine Religion gilt, muss für die andere auch gelten.
Es ist sehr wohl etwas anderes, wenn Nonnen in ihren Kutten herumlaufen, weil sie durch ihre Mitgliedschaft in einem anerkannten (und eingetragenen) religiösen Orden einen anderen Status vor dem Gesetz haben als ein "normaler" Gläubiger. Die Kutten müssen hier als eine Art Uniform angesehen werden, während die Burka ein Relikt aus patriarchalischen Stammesgesellschaften ist, die im westlichen (und auch nicht im morgenländischen) Kulturkreis als Ordenskluft betrachtet bzw. anerkannt wird.

Eine Welt ohne Religionen wäre wohl kaum schlechter, als was wir jetzt haben.

Genau das ist ja auch der grundsätzlich Unterschied - für Moslems gehört der Glaube eben zum Alltag. Er wird dort gelebt und praktiziert. In den heutigen christlichen Ländern ist das mit der Religion eben nicht mehr so. Wobei...schaut man sich Spanien oder Italien an - dort stört es auch keinen, wenn Frauen lange Röcke und Kopftuch tragen. Und ich denke doch mal, dass diese zwei Länder zu der so genannten westlichen Kultur gehören. Aber dürfen wir deswegen fordern, dass Andersgläubige sich in dieser Hinsicht anzupassen? Es gibt im Islam keine Orden oder Kloster - weil der Glaube eben den Alltag bestimmen soll. Für uns ist das schwierig nachzuvollziehen. Wenn ich meine - meist "christlichen" - Freunde so betrachte, kann ich nicht sagen, dass sie im wahren Sinne christlich leben. Abgesehen davon, dass Religion meist eine Auslegungssache ist, wissen doch viele Christen nicht mehr, welche Bedeutung Feiertage wie Weihnachten, Ostern und vor allem Pfingsten haben.
Ich gehöre keiner Konfession an, weil ich mich eben mit keiner identifizieren kann. Aber anderen Vorwürfe zu machen, dass sie ihrem Glauben durch Kleidung Ausdruck verleihen? Na ja...Wer bin ich denn?
Also, ich lass dem Juden seinen Tallit und dem Moslem seinen Kaftan. Wenn es bei den Christen eine Kleidungsvorschrift gäbe, wäre das ja wohl akzeptiert.
Und: Auch hierzulande muss man das "so wahr mir Gott helfe" nicht artikulieren, wenn man nicht will oder konfessionsfrei lebt.
So, und jetzt bin ich erst mal weg. Bin aber mal gespannt, wie das hier so weitergeht :-)