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„Strausberg“ (Pseudonym)
@Lapsus. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht.
.... und nicht außer Acht lassen: Wer zugibt, ab und an mal zu schwindeln, ist wenigstens ehrlich!
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Tja, das ist es ja. Ehrlich ist, wenn man immer die Wahrheit sagt und tut. Die Betonung wird von den Predigenden auf "IMMER" gelegt. In den Moment also, wo du jemandem begegnest und denkst - och ne, nicht schon wieder diese Person, die kann ich gar nicht ab - und diesen Menschen trotzdem mit einem Lächeln und einem "Guten Morgen" begrüßt, hast du geflunkert. Einige würden sagen - gelogen. Denn Höflichkeit basiert auf Lügen - man sagt nicht das, was WAHR ist, sondern das, was gesellschaftliche, kulturelle oder welche auch immer Normen von uns verlangen.
Warum sollte ich jemandem, den ich nicht mag, nicht trotzdem einen guten Tag wünschen? Und das auch so meinen? Ich, bzw. meine Meinung über einen anderen Menschen, sind doch nicht der Maßstab der Welt.
Im kleinen sieht man es hier (und in anderen Datingportalen) oft. Jemand wird angeschrieben und hat keine Lust auf den- oder diejenige. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. man macht gar nix, ignoriert die Nachricht also - ist keine Lüge, aber unhöflich (kommt bei mir vor, wenn außer einem "na?" nix in der Nachricht steht
2. man schreibt zurück - wenn man nicht schreiben möchte, dass einem das Äußere oder das Profil nicht gefällt, reicht ein "sorry, kein Interesse" aus. Das ist nicht gelogen - und auch nicht unhöflich. Warum sollte ich schreiben, dass ich finde er hat ein Gesicht wie ein Sack Schrauben? Das mag (subjektiv, für mich) zwar so stimmen - aber was habe ich davon, den anderen zu verletzen?
Und natürlich rolle ich manchmal mit den Augen, bin genervt. Sogar manchmal als ich in der Pflege gearbeitet habe (Geronto-Psychatrie). Aber ich habe es dann auch gesagt, freundlich, humorvoll, liebevoll - ja nachdem wie es mein Gegenüber verstehen konnte.
Ehrlich sein heißt (für mich!!) nicht, dass ich jedem die Wahrheit ungefragt und brutal ins Gesicht schleudern muss. Menschen die das tun, sind (für mich) keine Ehrlichkeitsfanatiker, sondern Kranke, denen es Spaß macht (warum auch immer) andere zu verletzten und klein zu machen.
(Ein Beispiel dafür ist einem anderen Thread "Familie", wo Eltern und Geschwister das praktizieren.)
Und - das kommt dazu - manche Dinge gehen mich einfach nix an. Warum sollte ich z.B. hier jemanden anschreiben, um ihm/ihr ehrlich zusagen, dass er/sie hässlich ist, dumm ist oder was auch immer. Da halte ich einfach die Klappe und denk mir meinen Teil.
Außerdem sind mir die meisten überhaupt nicht wichtig genug, um ihnen die Wahrheit zu sagen. Da mache ich vielleicht Smalltalk, aber das war es auch schon. Es sei denn, jemand fragt mich direkt.
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„Bühl“ (Pseudonym)
zu dem Thema könnte ich Bücher schreiben, allein dadurch, dass ich hier auf Rf angemeldet bin -
aber die Dreistigkeit mancher Männer ist schon enorm -
Tatsache ist, dass ich verheiratet bin, aber trotzdem auf der Suche nach einem Partner bin - die Gründe dafür sind vielschichtig - und sind für dieses Thema uninteressant -
aber ich habe mein Profil immer wahrheitsgemäß ausgefüllt - im Gegensatz zu ca. 90 % der Männer, die fast immer als Beziehungsstatus - getrennt lebend - ausgefüllt hatten -
auf Nachfragen hörte ich dann meistens Dinge wie - im Geiste schon getrennt - oder demnächst will ich mich trennen - usw. - und wenn jemand wahrheitsgemäß verheiratet angibt, ist meist angeblich die Frau krank, oder behindert -
zudem wird mit dem Alter geschummelt - kürzlich hatte ich ein Date mit einem Mann, der laut seiner Aussage jünger war als ich - ok - bis zu einem gewissen Altersunterschied stört mich das nicht - aber beim Treffen kamen mir doch Bedenken - aber er rückte nicht raus mit seinem wahren Alter - bis ich ihn direkt gefragt habe - da war er sogar noch erheblich älter als ich -
sein Alter hätte mich prinzipiell nicht gestört, aber durch diese dreiste Lüge konnte ich kein Vertrauen mehr zu ihn aufbauen -
ich persönlich finde es erbärmlich, wenn man beim Profil falsche Angaben macht, um sich einen vermeintlichen Vorteil zu sichern - spätestens beim persönlichen Treffen kommt die Wahrheit dann ans Licht - und steht einem weiteren Kennenlernen erheblich im Wege -
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„Köthen“ (Pseudonym)
gäähn @Goldbärbel
Und nun?
Immer schön Pauschalkekse verkaufen, weil die so gut schmecken.
"Dreistigkeit der Männer". Wenn ich sowas lese, dann krieg ich Pickel bis zur Kniebeuge
Um es mit Howard Carpendale zu sagen: Dann geh doch....
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„Leer“ (Pseudonym)
Es gibt einen guten Spruch:
Jeder will Ehrlichkeit, doch ist man ehrlich, kann keiner die Wahrheit verkraften!
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„Barsinghausen“ (Pseudonym)
geht gar nicht !
-und ist dumm... -zumindest dann, wenn man auf den "idealen partner" trifft und nun sämtliche lügen "geradebiegen" will...
aber jeder so bekloppt wie er / sie kann.... *lach*
-.-
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„Kamen“ (Pseudonym)
Für mich ist Ehrlichkeit absolut wichtig und in der Partnerschaft/Familie/Job einfach Bedingung. Not-Lügen sind in manchen Situation ok, stellt euch einmal vor man würde jedem direkt sagen was man von ihm hällt? Ich glaube dies würde oft böse enden ;)
Generell muss ich aber sagen das man es aber ofter schwerer hat wenn man ehrlich und vorallem direkt ist. Aber ich bin überzeugt das über kurz oder lang sich doch Ehrlichkeit durchsetzt. Gerade in Singlebörsen wird doch sehr viel geflunkert aber spätestens nach den ersten Dates zeigt es sich was ehrlich gemeint ist und was nicht.
Mit dem Beziehungsstatus ist es so eine Sache ich kann da manche Männer verstehen... wenn man auf der Suche nach sexuellen Abenteuern ist haben da viele Angst wenn sie direkt schreiben sie suchen nur Sex das sich keine Frauen melden. Aber auch hier würde ich sagen man soll bei der Wahrheit bleiben und nicht rumflunkern. Was meint ihr dazu?
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„Werder“ (Pseudonym)
ich finde es traurig ...
... wieviele in ihren profilen bei wunschpartner stehen haben "... ehrlichkeit ..." und hier das "flunkern" verteidigen.
... wieviele hier von vorherein unterstellen, das gelogen und geflunkert wird.
... wieviele hier auch zugeben, selber zu "flunkern"(?).
naja, das schafft ja vertrauen.
und wieviele wundern sich, wenn dann die wahrheit auf den tisch kommt und sich das gegenüber nicht mehr meldet? es ist eine individuelle ermessensfrage, was jeder einzelne als "lüge" und wie schlimm jemand "flunkern" empfindet. da gibt es gar nix zu rechtfertigen.
wie war das: wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die wahrheit spricht.
wie kann man denn nach einem "flunkern" wissen, was wahr ist und was nicht?
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„Köthen“ (Pseudonym)
Flunkern ist nicht mit Unehrlichkeit zu vergleichen. Bei Unehrlichkeit unterstelle ich eine bösartige Absicht.
Das Flunkern ist mitunter auch die Basis für die schönsten Geschichten und macht die Welt besser.
Ich kann nicht begreifen, dass es wirklich hier die Begrifflichkeiten so gedehnt werden, um hier eine absolute Wahrheit oder Unwahrheit herzustellen.
Wenn ich nicht flunkern würde, müsste ich zum Beispiel auch beim Lesen einiger Postings hier in diesem Forum annehmen, dass hier einige saudoof sind.
Schreibe ich aber ganz ausdrücklich nicht, sondern unterstelle nur eine Begrenzung der Wahrnehmungsfähigkeit.
Wer jetzt die Werthaftigkeit des Flunkerns nicht begreift möge sich angegriffen fühlen.
Und jetzt schreibe ich auch in mein Profil, dass Flunkern zu meinem Handwerk gehört.
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„Altmark“ (Pseudonym)
Menschen neigen zum Flunkern, Schwindeln, Täuschen und Betrügen – und sie tun es immer hemmungsloser. Wer beeindrucken will, lügt besonders oft egal ob Männlein oder Weiblein .
So zeigt denn eine amerikanische Studie, dass wir wohl deutlich öfter lügen als zwei Mal pro Tag. Vor allem in Situationen, in denen wir jemandem gefallen oder ihn beeindrucken wollen, fällt uns das Schwindeln offenbar leicht.
"Wie oft lügt der Mensch? 200 Mal pro Tag? Das ist jedenfalls die Zahl, die im Internet am häufigsten genannt wird und auch in Medien, Vorträgen und sogar Diplomarbeiten auftaucht.
Doch niemand weiß so recht, woher sie kommt. Einmal werden britische Forscher als Quelle genannt, dann wieder ein amerikanischer Psychologe, dessen Nachname in drei Versionen angeboten wird: von Frazer über Fraser bis zu Frazier. In den wissenschaftlichen Datenbanken lässt sich zu keinem davon eine Arbeit zum Lügen finden. Möglich also, dass die weithin verbreitete Lügenzahl von 200 selbst nur eine Lüge ist."
Ich denke wir sollten uns alle an die eigene Nase fassen.
Wenn man dieser Studie glauben schenken darf.
Na und so eine kleine Notlüge hat noch keinem geschadet. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Lg. ;-)
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„Vorderpfalz“ (Pseudonym)
Ich böser böser Mensch!!! Ich habe in der Schule meine Lehrer so dreist angelogen, Hausaufgaben abgeschrieben, in der Disco mein Alter falsch angegeben, meinen Eltern hoch und heilig versprochen, keine Party zu geben während sie im Urlaub waren (die Einladungen waren schon raus), habe den Müll noch nicht raus gebracht, obwohl ichs im Brustton der Überzeugung versichert habe...
Oh Gott, entweder bin ich von Heiligen umgeben, oder einer Bande spiessigen Langweilern!? Ich habe seit meiner Geburt den Schalk im Nacken und verarsche Menschen für mein Leben gern. Man kann das jetzt verurteilen oder nicht, aber die kurzen Beine auf denen Flunkereien stehen, gehören zum Leben dazu.
Ich wette, 2/3 der Nielügner gehen zur Bundestagswahl und wählen einen der Berufslügner und Dasblauevomhimmelerzähler. Gott wie eklig. Ich gehe hin, mache mein Kreuz bei rot und hoffe dass wenigstens die Hälfte stimmt.
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„Vorderpfalz“ (Pseudonym)
@ Lapsus: right dude!
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„Werder“ (Pseudonym)
lapsus, du weißt also für jeden, wo die grenze zwischen flunkern und lügen ist?
ziemlich anmassend.
nicht die begrifflichkeit wird hier gedehnt, sondern die grenze. und die ist individuell. sie ergibt sich aus erfahrungen, die jeder einzelne macht (das wird hier auch aus verschiedenen beiträgen ersichtlich). nicht die erkenntnisse, die du gewonnen hast sind für alle massgeblich. ich frage mich also, wem es an wahrnehmungsfähigkeit mangelt und wer hier begriffsstutzig ist.
aber vielleicht hast du dich bei deiner unterstellung ja auch nicht ausgenommen.
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„Vorderpfalz“ (Pseudonym)
Alle die früher Lausbubenstreiche gespielt haben, sind Schwerverbrecher und nicht beziehungstauglich! Amen!
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„Werder“ (Pseudonym)
super beitrag! wow, wo nimmst du das nur alles her? :-))
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„Vorderpfalz“ (Pseudonym)
Oh, ich gehe in meiner Selbstkasteiung sogar so weit, dass es legitim ist, Menschen direkt und schamlos ins Gesicht zu lügen: Fragt mich unser sehr selbstgerechter Vorstand nach meiner Meinung dann lüge ich ihm schleimscheissend ins Gesicht. Weil ich meinen Job mag und behalten will. "Du gegelter Lackaffe, das ist Hirnschiss den du da präsentierst", verkneife ich mir ehrlich gesagt.
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„Werder“ (Pseudonym)
naja, aber die wollen es ja nicht anders.
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„Vorderpfalz“ (Pseudonym)
Vor allem will ich in Lohn und Brot bleiben, und Lüge zum Selbstschutz. Würde mein Arbeitgeber wissen, dass ich bei der Verdi bin, würde er mich ratzfatz absägen. Also lüge ich. Und das würde hier JEDER tun.
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„St. Pölten“ (Pseudonym)
Weshalb die Thread-Eröffnerin nur mehr eine Nummer? Gesperrt? Flunkern? :-)
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„Köthen“ (Pseudonym)
@möchtegern
Mir muss es genügen, wenn ich meine Grenze kenne und da eine Differenzierung finde.
Jeder ist da für sich selbst verantwortlich.
Und natürlich nehme ich mich nicht aus: es gibt viele die mich für dumm, doof, dreist, arrogant und anmaßend halten. Damit komme ich klar und respektiere dies auch in einer liberalen Gesinnung.
Aber nochmals gesagt ist Flunkern nicht Unehrlichkeit.
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„Köthen“ (Pseudonym)
Danke für den Artikel
Nun weiß ich auch, dass ich als prosozialer Lügner nicht antisozial bin und bald aus dem Prekariat herauskomme!
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„Rottenburg am Neckar“ (Pseudonym)
Das Problem ist für mich aber folgendes, warum gehe ich eine Bindung ein ? Sex, ganz ehrlich heute kein Grund mehr, egal was andere sagen, deshalb muss man nicht lügen, Gemeinschaft, dafür gibt es den Freundeskreis, Versorgung, dafür ist jeder selbst zuständig. Das wichtigste in einer Beziehung ist für mich jemandem absolut vertrauen zu können, hört sich naiv an, aber ohne geht es bei mir nicht !
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„Werder“ (Pseudonym)
hmmmm ... habe den Artikel jetzt 2x gelesen. aber von flunkern war da nicht die rede. aber, das lüge - warum auch immer - eine Unehrlichkeit ist kommt klar zum ausdruck.
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„Vorderpfalz“ (Pseudonym)
Es gibt doch auch vom Staat sanktionierte Lügen. Fragt dich bei einem Bewerbungsgespräch jemand, ob du schwanger bist, darfst du ihn wissent- und willentlich anlügen und es verneinen. Schutzbehauptungen wie diese sind Lügen, aber meines Erachtens voll und ganz legitim. Wenn jemand seine schwangere Freundin oder Frau deswegen verlassen würde, weil es doch ein arger Vertrauensbruch wäre und man ja ach so enttäuscht ist... mal ehrlich, bollerts??
Ich gehe mit jedem d´accord wenn man böswillige und gemeine Lügen verdammt, die weh tun und verletzen, aber alles andere liegt klar und deutlich in der Natur des Menschen.