Ach nee, schau mal an wer wieder da ist. Hi Waltraud!

Letztens im Drogeriemarkt, eine kurvige, sehr aufrecht gehende, elegante, alte Dame (ich wähle die Bezeichnung bewußt) und in ihrem Windschatten ein Duft, der mich mindestens 40Jahre zurückwarf. Mit Tränen in den Augen habe ich sie vorsichtig von hinten angetippt....Und ja, es war das exklusive Parfum meiner geliebten Großmutter und die Dame sah ihr sogar etwas ähnlich...

Sie war natürlich etwas verdattert über eine große, massige, heulende Frau, die nur stottert: Sie riechen wie meine Omma.... ;-)
(ich bin dann mal lieber fix aus dem Laden raus...)

Danke für den Thread @Berneck

Ha, den Schlüsselwerfer hatte ich sogar noch in der Berufsschule. Ein Jahr vor der Pensionierung.
Was man da stellenweise für Dinosaurier hatte war schon abenteuerlich. Da wundert es einen nicht, dass der Stoff seit 40 Jahren der gleiche ist, obwohl die Technik schon zwei Stufen weiter ist.
So ein Unterricht ist wie eine Zeitreise. *lol*

so einen schüsselbund-werfer gabs auch an meiner schule fand ich schrecklich

zu meiner Zeit gab es sogar noch die Prügelstrafe im Unterricht - und ein Lehrer hat es sogar geschafft, mit einem großen Schlüsselbund - und die waren früher wirklich noch sehr viel größer als heute - nach seinen Schülern zu werfen -

Als ich diese Einnerung von Berneck las, fielen mir auch einige Szenen aus meiner Schulzeit ein:
Ein Chemielehrer, der alle Schüler mit einem Behälter Buttersäure (!)von den Fluren in die Hofpause vertrieb, wo wir alle brav im Kreis laufen mussten. Beim betreten des Schulhauses danach gab es auf jedem Treppenabsatz aufsichtsführende ältere Schüler, damit wir auch gefälligst nicht rannten und drängelten. Im nachhinein kann man sich darüber amüsieren, damals fand ich es nicht so lustig.

wenn man keine Ahnung hat, einfach mal .........

Oh! Wie stilvoll Berneck. Da spürt man so richtig die altehrwürdige Bildung und Erziehung die Dir zuteil wurde. ;-)

Ich hatte ja geschrieben, dass es nicht böse gemeint ist und deshalb nachgefragt.

Die Dinge die ich schrieb stimmen ja durchaus auch. Karzer war zu der Zeit eher unüblich und offensichtlich warst Du ja einer der Letzten die noch in den Genuß kamen. Aber deshalb habe ich gefragt.

Komisch ... und ich wirke dann aggressiv. Vielleicht mal bedenken welcher Ton da voranging.

Drum war das vielleicht ja ein Wink für Berneck, in meinem Fall habe ich alles wiedergefunden, klar mal renoviert, mal umgebaut, mal war es auch komplett weg, aber doch, 90 % gab es noch.
Ein Reise in die eigene Vergangenheit, jenachdem wieviel man in jungen Alter erlebt hat, umhergezogen ist, desto mehr gibt es zu finden.
Super daing, mach es Berneck. Das war sicherlich eine Eingebung :-)

@Kaffee-Pause
wenn man keine Ahnung hat, einfach mal .........

Bielefeld Ratsgymnasium, Karzer bis 1964,
ab 1964 war das Gymnasium auch offen für Mädchen

Lyzeum Bielefeld, Bavink-Schule,
das Mädchen-Gymnasium wurde 1969 ein Gymnasium für Jungen und Mädchen

Nichts für ungut Berneck, aber hast Du Dich da nicht ein bisschen von der "Feuerzangenbowle" inspirieren lassen ;)? Ist ja nicht schlimm, ich wundere mich nur.

Meine Mutter ist 75 und verwendet nicht Worte wie "Karzer" und "Pedell" - ehrlich gesagt glaube ich nicht mal, dass meine Grossmutter noch so von ihrer Schulzeit sprach.
Die Karzerstrafen wurden doch größtenteils schon vor dem ersten Weltkrieg abgeschafft, sowas war doch in den Sechzigern absolut unüblich ... soll wirklich kein Angriff sein, aber ich habe beim ersten überfliegen des Beitrags erstmal geschaut wie alt Du bist, weil ich dachte Du kannst ja schlecht schon 120 Jahre alt sein. ;-)

Ich weiß ja nicht wo ihr herstammt, aber in meinen Heimatorten steht die Zeit ehrlich gesagt (leider) nicht still. Da hat sich seit den 80igern richtig viel verändert. Der Bauerngarten meiner Urgroßmutter in dem ich als kleines Kind noch spielen durfte ist inzwischen ein Aldiparkplatz. :-(

Das nenne ich mal Flashbacklive :-)
Vorallem bei der Ansicht einer örtlichen Situation, sollte für Dich vielleicht ein Wink sein, in Deiner frühen Kindheit und Jugendzeit erlebten Orte, aufzusuchen.
Ich habs vor 2 jahren gemacht, in meinem Geburtsort die ganzen Schulen aufgesucht, Spielplätze, Orte wo ich als Kind gespielt, gelernt, gewohnt habe.
Hochinteressant, absolut toll wenn die Bauten auch noch stehen, ich konnte auf den Hinterhof meines Kindheitshauses gehen, vieles noch so wie es war, die alten Eisengitter :-), alten Mauern die noch genauso runtergekommen sind, wie sie waren.
Die Zeit steht da wirklich still,
Berneck, mach das mal, nimm Deine Liebste dafür mit, und durchleb noch einmal die Momente, das ist wirklich unbeschreiblich.

nach mehr als 50 Jahren war die Erinnerung interessant.
Ein altsprachliches Gymnasium (gegr. 1293), zu meiner Zeit nur für Jungen und nur mit männlichen Lehrkräften (das Mädchen-Gymnasium, Lyzeum, war nebenan, durch den Schulhof und eine hohe Mauer getrennt), das ich, kaum in die Quinta versetzt, wieder verließ. Im Sommer 1964 zogen wir nach HW, und da gab es nur ein modernes neusprachliches Gymnasium.
Und das sollte auch nicht das letzte sein. Es folgte noch der Besuch zwei weiterer Gymnasien.

@GrayMatter
Diese Streiche (Plural von Schabernack wußte ich nicht, wie man es schreibt) wurden bereits auf Zelluloid gebannt in "die Feuerzangenbowle".
Vielleicht etwas überzeichnet, aber sicherlich scharf an der Realität angelehnt. ;)

@Berneck
Mich würde auch interessieren, ob deine Erinnerung eher schmerzlich oder angenehm war?

also bei mir war das so unsere direx ging mit meinem jahrgang in rente unsere streich ab zu seinemhaus das wurde dekoriert imgarten jede pflanze mit klopapier um wickelt zu seinemhaus geht eine lange treppe rauf da haben wir becher mit wasser gefüllt gestellt auf seinen balkon ein lacken mit auf schrift das er in rente geht weil wir ihn lange genug geärgert haben mit vielen luftbalonen ...das ganze war sogar in der zeitung weil unsere klassenleher war eingeweiht und hat geholfen ...ein super leherer ;-))) unsere direx war nicht sauer seine frau hat so gelacht als sie es sah wir haben geholfen beim aufräumen waren ja doch eine brave klasse nur seiner nachvollgerin haben wir einen kaktus geschenkt und das nicht ohne grund

Das ist ja eine Erinnerung, die prima in den Film "Die Verurteilten" passen würde... aber die damalige Zeit muss schon ganz schön öde gewesen sein. Angesichts solch drakonischer Strafen, die heute unter "Freiheitsberaubung" fallen würden, könnte man als Schüler nicht mal den letzten Schultag angemessen begehen. Wir haben an unserem letzten Schultag die Eingänge des Schulgebäudes verschlossen und mit Klopapier dekoriert... den einzigen Schlüssel haben wir einer von 30 Hennen um den Hals gebunden, die freundlicherweise von einer Schülerin für diesen Zweck ausgeliehen wurden. Der Direktor höchstselbst hatte die ehrenvolle Aufgabe, im Pferch nach dem richtigen Federvieh zu suchen XD
Fast jeder hatte ein obszönes Kostüm an und war mit einem Wassergewehr bewaffnet. Für die Kurzweil der restlichen Lehrerschaft war gesorgt: so konnten sich Lehrer zum Chemietest melden (man gebe ihnen undefinierbare Gemische und sie mussten an Hand der Geschmacksprobe die Zusammensetzung bestimmen), an Einkaufswagenrennen (Lehrerin im Einkaufswagen, Lehrer schiebt) teilnehmen oder auch an der berüchtigten Lehrertalkshow teilnehmen, deren Aussagen selbstredend auf Leinwand und Vinyl verewigt wurden XDD

Mich würde mal interessieren, wie der schülerseitige Schabernack in damaligen Zeiten so ausgesehen hat.

Nach so langer Zeit war es eine schöne Erinnerung, oder?

also karzer gabs zu meiner zeit nicht mehr aber nach sitzen in den genuß kam ich nie mal eine strafaufgabe was ab schreiben weil ich wieder rotzfrech war ja das wars aber dann schon

Die Frage ist - war es jetzt gut, diese Erinnerung zu haben oder nicht ?

Heute Morgen, auf der Fahrt zur Arbeit in die große Stadt,
fiel mir diese große, rotblühende Kastanie neben der Bahnlinie auf
und schlagartig wurde ich 54 Jahre zurückversetzt.

Im April 1963 wechselte ich nach 4 Jahren Volksschule auf das Gymnasium.
Und im Mai wurde ich dann erwischt, beim Papierkugelschießen im Unterricht.
"Sextaner Berneck, nach Unterrichtsende eine Stunde Karzer".
Nach der 5. Schulstunde stand dann der Pedell vor der Klassentür und führte
mich in den Karzer im Untergeschoß des altehrwürdigen Ratsgymnasiums.
Und das einzige, dass ich in der nächsten Stunde durch das kleine, vergitterte Fenster sah, war ein rotblühender Kastanienbaum.